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Heider seltener auch Heyder oder Haider ist der Name eines alten zuerst protestantischen spater katholischen wurttembergischen Patrizier und Adelsgeschlechts Die Stammreihe der Heider beginnt mit Hans Heider um 1460 in Leutkirch 1539 ebenda Die Familie teilt sich in der Folge in zwei Zweige einen aus Lindau und einen aus Biberach Der Lindauer Zweig erhielt bereits am 24 Mai 1566 durch Reichsvizekanzler Johann Ulrich Zasius zu Augsburg den Wappenbrief und wurde 26 April 1641 zu Regensburg von Kaiser Ferdinand III in den Adelsstand erhoben Am 23 Marz 1708 erfolgt eine Adelsbestatigung und Wappenbesserung durch Kaiser Joseph I Der Biberacher Zweig der Familie Heider erhielt am 28 Oktober 1732 durch den Hofpfalzgrafen Rudolf von Schonborn den Wappenbrief und wurde am 22 August 1795 in Wien durch Kaiser Franz II in den rittermassigen Reichsadelsstand erhoben Wappen derer von Heider Lindauer Zweig ab 1708 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Lindauer Zweig 1 2 Biberacher Zweig 2 Namenstrager 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ursprung der Heiders durfte wohl in St Gallen liegen wo schon im Jahre 798 ein Heitaro erwahnt wird Mehrere Personlichkeiten des Namens Heitar waren in der Folge als advocati der Abte in St Gallen tatig Im 13 Jahrhundert beginnt das Geschlecht sich auf der Nordseite des Bodensees auszudehnen im Jahre 1261 findet ein Conrad Haider in Amberg urkundlich Erwahnung In Oberschlesien sind weitere Zweige der Familie spatestens um 1500 nachweisbar Heute finden sich Nachfahren der Familie vorwiegend in Suddeutschland und Osterreich Lindauer Zweig Bearbeiten nbsp Stammbaum derer Heider zu LindauDer Lindauer Zweig der Familie Heider wird von Georg Haider einem Burgermeister Nordlingens um 1550 begrundet Er erhielt bereits am 24 Mai 1566 durch Reichsvizekanzler Johann Ulrich Zasius zu Augsburg den Wappenbrief Dessen Enkel Daniel Heider wird 1601 zum Ratssyndikus in Lindau berufen Sein Sohn Valentin Heider war Abgesandter der Stadte Lindau Kempten Esslingen Hall Nordlingen Weissenburg und Leutkirch beim Westfalischen Frieden Valentin Heider wird zum bedeutendsten Mitglied der Familie und zu einem allseits geachteten Herren wie aus zeitgenossischen Quellen hervorgeht Als Sitz einer Nebenlinie diente Schloss Senftenau das sich in Besitz der Herren Funck von Senftenau befand Valentin Heiders altester Sohn war Johann Andreas Heider 6 Januar 1639 28 Juni 1719 der das Gut Gitzenweiler Hof um 1700 erwarb wonach er und seine Linie sich folgend von Heider zu Gitzenweiler nannte 1 Er war Ratssyndikus der Reichsstadt Lindau und herzoglich wurttembergischer Geheimer Rat 1708 erhielt er einen kaiserlichen Bestatigungsbrief des rittermassigen Adelsstandes seiner Familie nebst einer Wappenbesserung Der ihn uberlebende Sohn war Gottlieb von Heider zu Gitzenweiler 1679 1753 der sich auch zuweilen in der lateinischen Ubersetzung seines Rufnamens Theophil nannte Dieser war ebenfalls Jurist herzoglich wurttembergischer Rat alterer Burgermeister sowie Prases des Kirchen und Schulrats seiner Vaterstadt Lindau Er uberlebte zwar seine beiden ledig gebliebenen bereits 1700 bzw 1706 verstorbenen Bruder Daniel und Johann David aber da jede seiner drei Ehen kinderlos geblieben war starb er 1753 als der letzte Heider zu Gitzenweiler 2 Das Wappen derer von Heider zu Gitzenweiler ist heute noch im Original am Gitzenweiler Herrenhaus und in Lindau Bodensee am Alten Rathaus oben rechts am Zifferblatt zu betrachten nbsp Valentin Heider in Anselm van Hulle Les hommes illustres qui ont vecu dans le XVII siecle les principaux potentats 1717 nbsp Johann Andreas von Heider zu Gitzenweiler nbsp Gottlieb von Heider zu GitzenweilerBiberacher Zweig Bearbeiten Der Biberach Zweig der Familie Heider wird verhaltnismassig spat mit Georg Christian von Heider begrundet der in seiner Funktion als kurpfalzischer wirklicher Rat und der Reichsstadt Biberach erster Rat und Hospitalpfleger fur sich und seine ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechts von Kaiser Franz II am 22 August 1795 in des heiligen romischen Reichs Adelsstand erhoben wurde Als Stammsitz dieses Zweigs etablierte sich das Schloss Lauben samt umliegenden Lehen in der Nahe von Leutkirch das bis heute im Besitz der Familie ist Namenstrager BearbeitenUrsula Haider 1413 1498 Abtissin in Valdunen und Villingen Mystikerin Daniel Heider 1572 1647 Ratssyndikus in Lindau Valentin Heider 1605 1664 Abgesandter beim Westfalischen Frieden Ratsherr in Lindau Georg Christian von Heider 1727 1805 kurpfalzischer wirklicher Rat und Hospitalpfleger in Biberach Tasilo Freiherr von Heider Rath 1794 1868 Leutkircher Maler und Kunstsammler Gustav Freiherr von Heider 1819 1897 osterreichischer Kunsthistoriker Paul Freiherr von Heider 1868 1936 Geistlicher und Theologe zwischen 1933 und 1936 Hochmeister des Deutschen Ordens Maria von Heider Schweinitz 1894 1974 deutsche Malerin des Expressiven RealismusWappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Heider von 1795 Biberacher Zweig 1641 Im goldenen Schild ein nach links schreitender Mohr mit silbernem Schurz und Stirnbinde und mit erhobener Lanze am linken Arm einen Rundschild tragend Auf dem Helm erscheint der Mohr wachsend sonst wie im Schild 1708 Geviert I In Gold ein nach rechts schreitender Mohr mit silbernem Schurz und Stirnbinde und mit erhobener Lanze am linken Arm einen Rundschild tragend II In Gold zur Mitte zulaufende schwarze Schragbalken III In Gold zur Mitte zulaufende schwarze Schragbalken IV In Gold ein nach links schreitender Mohr mit silbernem Schurz und Stirnbinde und mit erhobener Lanze am linken Arm einen Rundschild tragend In der Mitte ein schwarzer Bindenschild mit goldenem Balken Auf den Helmen erscheinen erneut der Mohr wachsend und zwei Straussenfedern 1795 Schraggeviert oben in Silber zwei rote Sparren vorn in Schwarz ein goldener Stern hinten in Schwarz ein zunehmender goldener Mond und unten in Silber aus schwarzem Dreiberge wachsend ein schwarzbekleideter Mohr mit goldenen Knopfen ausgegerbtem Halskragen und Kopfbinde in jeder erhobenen Hand einen naturlichen befruchteten Heidelbeerzweig haltend Auf dem Helme mit schwarz goldenen Decken ein geschlossener goldener Flug belegt mit schwarzen Schragbalken worin ein goldener Stern erscheint Literatur BearbeitenKarl Kiefer Der Lindauer Zweig der Familie Haider von Heider und von Haider zu Gitzenweiler Eine genealogische Skizze in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 36 Jg 1907 S 154 164 bodenseebibliotheken eu J A Gartner Heider in Historisches und genealogisches Adelsbuch des Konigreichs Wurttemberg 1 Bd 1839 S 225 f Bayerische Staatsbibliothek Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Verlag Justus Perthes Gotha 1907 ff ULB Dusseldorf Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser Verlag Justus Perthes Gotha 1907 ff ULB DusseldorfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heider Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Selige Todten Lindau 1709 S 38 Karl Kiefer Der Lindauer Zweig der Familie Haider von Heider und von Haider zu Gitzenweiler Eine genealogische Skizze in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 36 Jg 1907 S 154 164 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heider Adelsgeschlecht amp oldid 232689333