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Hayenwarf ist ein Ortsteil Bauerschaft von Rodenkirchen in der Gemeinde Stadland im Landkreis Wesermarsch HayenwarfGemeinde StadlandKoordinaten 53 25 N 8 26 O 53 4163 8 4258 Koordinaten 53 24 59 N 8 25 33 OPostleitzahl 26935Vorwahl 04732Hayenwarf Niedersachsen Lage von Hayenwarf in Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Verwaltungsgeschichte 2 2 Wunderfliege Angebliche Zauberei in Hayenwarf 3 Demographie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenHayenwarf befindet sich direkt ostlich des ehemaligen Flusslaufes des Lockfleth da es sich auf dem Uferwall der weiter ostlich verlaufenden Weser befindet Geschichte BearbeitenEin Urnenfund StAO Best 279 Nr 256 aus dem Jahr 1875 ist ein Indiz fur eine vorgeschichtliche Besiedlung des Ortes nur wenige hundert Meter sudlich in Hartwarderwurp befand sich in ahnlicher geografischer Lage eine bronzezeitliche Siedlung Der Ortsname von Hayenwarf wird bei Hermann Hamelmann als angebliche Burg eines Hauptlings Hayo gedeutet der Wahrheitswert dieser Erklarung ist nicht gesichert Im Jahr 1581 taucht Hayenwarf im Mannzahlregister der Vogtei Rodenkirchen zusammen mit Brunswarden auf 1 Die erste Schule ist als Nebenschule fur das Jahr 1644 bekannt 1912 13 wurde fur die in Hayenwarf stehende Volksschule ein neues Schulgebaude errichtet In der Schule wurden auch Schuler aus Edschenburg Beckum beschult Der Schulbetrieb bestand bis 1965 kurz darauf wurde die Schule aufgelost 1 Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Im Jahr 1815 gehorte Hajenwerf zur Bauerschaft Beckum Die Begrundung der Bauerschaft Hayenwarf erfolgte 1880 zugehorig waren Brunswareden Rodenkircherdeich Hartwarderwurp Knappenburg und Hoben Es war in der Fruhen Neuzeit Teil der Vogtei Rodenkirchen seit 1974 ist es Bestandteil der Gemeinde Stadland im Landkreis Wesermarsch 1 Wunderfliege Angebliche Zauberei in Hayenwarf Bearbeiten Fur das Jahr 1721 ist ein Bericht an die Oldenburgische Regierung uber Zauberei in Hayenwarf uberliefert 1 Das Schreiben ist an die danische Regierungskanzlei in Oldenburg gerichtet Im Januar 1721 wandten sich zwei Pfarrer direkt an den Konig Danemarks der die Grafschaft Oldenburg nach dem Tode Graf Anton Gunthers 1667 erbte Der Brief beschreibt dass in der Bauerschaft Hayenwarf innerhalb kurzer Zeit ein Ehepaar verstorben war und auf christliche Weise bestattet wurde Im Haus des Ehepaars habe sich ein Behaltnis befunden in dem eine lebendige Fliege gewesen sein soll Es soll sich um einen Hausgeist spiritus familiaris gehandelt haben der die Fahigkeit besass die Milchproduktion der Kuhe des Hofes zu steigern Weiter wird beschrieben dass das Gefass von einem Unbekannten weggeworfen worden sei Nun bestunde der Verdacht diese Person habe die Fliege in ihren Besitz gebracht und sei mit dem Teufel im Bunde 2 Die Verfasser des Briefes weisen darauf hin dass sogar Vogteibeamte die Fliege untersucht haben und das Landgericht Ovelgonne informiert sei dennoch wollten sie dem Konig direkt davon berichten Es ist zwar nicht davon auszugehen dass Konig Frederik IV diesen Brief bekam doch haben sich seine Rate in Oldenburg nur wenige Tage nach Eingang des Briefes mit dem Fall beschaftigt Das Landgericht in Ovelgonne wurde mit einem Fragenkatalog auf das Wirken und den Verbleib der Fliege ausgefragt Die Vernehmungsakten sollten an das konigliche Konsistorium geschickt werden damit dieses prufe ob es sich bei dem Fall um etwas Naturliches handle oder um satanische Zauberkunste 2 Bemerkenswert ist dass der Fall von der obersten danischen Verwaltung in Oldenburg behandelt wurde er wurde also ernst genommen 2 Das Ereignis fand in einer Zeit statt die von Umweltkatastrophen gekennzeichnet war erst wenige Jahre zuvor hatte die Weihnachtsflut 1717 grosse Teile der Nordseekuste verwustet Deiche brachen Tiere und Menschen kamen um und das Land war versalzen Von 1675 bis 1743 hatte sich die Anzahl der Hauser in Hayenwarf von 21 auf 13 verringert und die Bevolkerung ging von 99 auf 72 zuruck Offenbar waren die Menschen in einer Situation die die Ausbreitung von Aberglauben beforderte 2 Demographie BearbeitenJahr Einwohner1675 99 1 1743 72 1 1801 100 1 1815 93 1 1855 60 1 1925 231 1 1939 226 1 1950 327 1 1970 183 1 Literatur BearbeitenKarl Heinz Ziessow Sohnke Thalmann Hartwarden in Oldenburgisches Ortslexikon A K Hrsg Albrecht Eckhardt Band 1 Isensee Verlag Oldenburg 2010 S 431f Gerd Steinwascher Geschichte Oldenburgs in ausgewahlten Dokumenten In Verband Niedersachsischer Archivarinnen und Archivare e V Hrsg Mitteilungen aus niedersachsischen Archiven 20 2016 Band 2 2016 S 66 73 Online Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m K H Ziessow S Thalmann Oldenburgisches Ortslexikon A K Hrsg Albrecht Eckhardt Band 1 Isensee Verlag Oldenburg 2010 S 431 f a b c d Gerd Steinwascher Geschichte Oldenburgs in ausgewahlten Dokumenten In Verband Niedersachsischer Archivarinnen und Archivare e V Hrsg Mitteilungen aus niedersachsischen Archiven 20 2016 Band 2 2016 S 66 73 Ortsteile der Gemeinde Stadland Rodenkirchen mit Kleinensiel Beckum Hartwarden Hayenwarf Alserwurp Strohausen Tegelland Absen Alse Surwurden Strohauser Plate Schwei mit Schweieraussendeich Norderschwei Kotermoor Suderschwei Schweierfeld Schwei II Seefeld mit Augustgroden Norderseefeld Seefeldermoor Norderaussendeich Morgenland Suderaussendeich Reitland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hayenwarf amp oldid 209675815