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Das Haus Paland von Pfahlland da in diesem Sumpfland Hauser auf Pfahlen gebaut wurden lag im Erkelenzer Ortsteil Borschemich Hinter den Gartenanlagen der katholischen Pfarrkirche St Martinus gelegen bestand die ehemalige Wasserburg aus einer Vorburg und einem Haupthaus Das Grabensystem wurde fruher von der Kohm gespeist ein Teil der Graben ist noch erhalten Haus Paland musste mit dem Ort Ende 2015 dem Braunkohlentagebau Garzweiler II weichen Vom 1 bis zum 4 Dezember 2015 wurde das Anwesen abgerissen Der WDR berichtete in den Lokalnachrichten uber die Fortschritte des Abrisses 1 Im Zuge der Abrissarbeiten wurde durch Archaologen das Vorburgfundament des fruheren Rittergutes Haus Paland freigelegt Hierbei wurde ein Wohnturm entdeckt der auf das 13 14 Jahrhundert datieren konnte Haus Paland Ostseite 2015 Haus Paland Sudansicht mit Kirche St Martinus im Hintergrund In Vorbereitung auf den Abriss der Gebaude wurde der umfangreiche Baumbestand bereits gerodet 2015 Innenhof von Haus Paland 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorburg und Hauptburg 3 Gebaudebestand vor dem Abriss 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1296 befand sich ein Ritter Gottschalk ein Vasall der Herrschaft Millendonk im Besitz des Hauses Birsmich An einen Nachkommen dieses Ritters Gottschalk den Knappen Gottschalk Sohn Arnolds von Birsmich verpachtete 1363 die Abtissin von St Maria im Kapitol in Koln den Zehnten zu Borschemich Im Jahre 1388 wurde Tilgin von Lieventhal von Erzbischof Friedrich III mit Birsmich belehnt 1391 erhielt Heinrich Oysse von Walhusen ein Neffe des Arnold von Birsmich die Belehnung Mehr als 50 Jahre spater 1444 war Johann von Valderode Besitzer der Burg Spater wechselte sie wieder den Eigentumer und kam durch Heirat in den Besitz von Johann Klaitz Zu Beginn des nachsten Jahrhunderts im Jahr 1511 erschien zum ersten Male die Familie von Harff als Eigentumer des Hauses Birsmich auf dem Ritterzettel Trotz der Wirren der Zeit wurde der Besitz vergrossert und die Burg befestigt so dass sie eine starke Stutze fur das umliegende Land bildete Eine von Harff heiratete im Jahre 1584 Christoph von Palant zu Breidenbach bei Linnich der dadurch Mitbesitzer des Hauses wurde Ein Teil des Gutes war damals allerdings noch im Besitz des Johann von Blittersdorf auf der Erbschaft der Familie Klaitz Das rheinische Geschlecht Palant gab in der Folgezeit der Burg den Namen Die Palants waren fruher in zahlreichen Zweigen ausgebreitet und kommen auch als Schoffen und Schultheisse in Erkelenz vor Das Wappen der Palant zeigt einen Schild sechsmal geteilt schwarz und gelb in der obersten Teilstelle heraldisch rechts ein sechstrahliges Sternchen golden und silbern Zwei Jahrhunderte blieb das Haus im Besitz der Palant Es wurde im Jahr 1586 im Rahmen des Achtzigjahrigen Krieges zweimal von spanischen und kolnischen Truppen eingenommen und beim zweiten Male wurde die Vorburg niedergebrannt deren Platz auf alten Lageplanen deutlich zu sehen ist Im Anschluss an diese Eroberung und Zerstorung entstand um 1600 wahrscheinlich der jetzige Bau Im Jahre 1783 kam Haus Palant an Maria Anna von Palant die mit E W von Grass zu Geyen vermahlt war im nachsten Jahr 1784 an dessen beide Schwager Gerhard Caspar von Olmissen und Th A von Houve Von diesen erhielt es durch Erbschaft die Familie Raitz von Frentz Im Jahre 1837 verkaufte Edmund Raitz von Frentz zu Kellenberg das Haus an die Familie Lorkens in deren Besitz es rund 170 Jahre war Nach der Ubereignung an RWE wurde Haus Paland Anfang Dezember 2015 abgerissen Vorburg und Hauptburg Bearbeiten nbsp Haus Palandt Abbildung im Codex Welser um 1720Von der rechteckigen Vorburg die im Jahre 1586 niedergebrannt wurde sind keine baulichen Reste mehr vorhanden Man kann aber ihre Lage auf Grund der noch teilweise erhaltenen Graben deutlich feststellen Wie ein Lageplan zeigt bildeten die Graben der Vorburg eine Fortsetzung der Hauptgraben und waren mit diesen verbunden In Zeiten der Gefahr konnte sowohl die Hauptburg als auch die Vorburg durch das Aufziehen der Zugbrucke von der Aussenwelt vollstandig abgeschlossen werden Heute steht auf dem Terrain der Vorburg ein Schuppen Nach einer von Paul Clemen als ungenau bezeichneten Ansicht des Hauses Palant im Codex Welser aus dem Jahre 1723 besass die Hauptburg zwei Turme die Vorburg deren drei Die Vorburg war nach der Hauptburg zu offen und mit dieser durch eine Zugbrucke verbunden Der Eingang zur Vorburg befand sich wahrscheinlich auf der dem heutigen Eingang gegenuberliegenden Seite Gebaudebestand vor dem Abriss BearbeitenDie ehemalige rechteckige von tiefen Wassergraben umgebene Hauptburg aus der Zeit um 1600 enthielt an der Sudseite das zweistockige Herrenhaus mit abgetrepptem und geschweiftem Giebel Nach Osten schloss sich ein rechteckiger Turm an Dieser Turm hatte ein vierseitiges Pyramidendach dessen Wetterfahne das Palantsche Wappen zeigte Die Fenster waren im vorigen Jahrhundert vollstandig umgebaut worden An der Nordseite des von landwirtschaftlichen Gebauden umgebenen Binnenhofes also dem Herrenhaus gegenuber stand noch ein kleinerer vielleicht alterer Wohnbau mit Treppengiebel nach Westen Der Zwischenbau an der Westseite stammte aus neuerer Zeit Der Rest der Gebaude an der Ostseite war einfach und war im 17 Jahrhundert erbaut worden Darin befand sich auch das grosse Korbbogentor mit dem Ehewappen uber dem Schlussstein Neben dem Tor war an der Aussenseite des Herrenhauses ein schoner Kamin aus Sandstein eingemauert Darauf befanden sich vier Ahnenwappen mit den Namen Batenborg Pallant Leraet Lerodt Wylich und der Inschrift Anno 1624 C hristoph H v P alant Obrister Tandem bona causa triumphat deutsch Endlich hat die gute Sache gesiegt Der erste Paland der das Haus Birsmich durch Heirat mit einer von Harff erwarb hiess ebenfalls Christoph Es handelt sich hier um diesen Palant Die Inschrift bezog sich wahrscheinlich auf den glucklichen Ausgang eines lange Jahre wahrenden Rechts oder Erbschaftsstreits Vor dem alten Turm der Kirche befand sich fruher eine fast abgetretene Grabplatte mit den Doppelwappen Palant und Grass und dem Rest einer Inschrift zur Geyen Diese Platte deckte einmal das Grab der Maria Anna von Palant gestorben 1784 vermahlt mit E W von Grass zu Geyen Diese Grabplatte war ebenfalls an Haus Palant vor dem Eingang eingemauert In dem kleinen fast quadratisch geformten Innenhof waren noch bis zum Abriss Reste einer Holzgalerie mit Schutzdach aus dem 18 Jahrhundert erhalten Literatur BearbeitenStefan Frankewitz Der Niederrhein und seine Burgen Schlosser Herrenhauser an der Niers 1 Auflage Boss Goch 2011 ISBN 978 3 941559 13 4 S 65 70 Edmund Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 8 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1904 S 26 28 Digitalisat Andreas Speen Vorganger von Haus Paland freigelegt In Rheinische Post Ausgabe vom 2 April 2016 online Bodo A Strickstrock Haus Paland Bedeutende Bau und Kunstwerke in Erkelenz Nr 16 2 Auflage Stadt Erkelenz Erkenz 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Paland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Markus Westphal zu Haus Paland in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Andres Speen Haus Paland in Erkelenz Rittergut fur Garzweiler Tagebau abgerissen In Rheinische Post Ausgabe vom 1 Dezember 2015 online 51 080105555556 6 4346111111111 Koordinaten 51 4 48 4 N 6 26 4 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Paland amp oldid 221793625