www.wikidata.de-de.nina.az
Haus Lotter ist eines der altesten Winzerhauser der Lossnitz es steht im Radebeuler Stadtteil Niederlossnitz in der Winzerstrasse 83 der historischen Hausgass Es ist benannt nach dem Uhrmacher Alfred Lotter der sich 1925 26 unter Beratung durch den Landesverein Sachsischer Heimatschutz dort seine Werkstatt einrichtete und betrieb Haus Lotter von Osten 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Haus Lotter von Sudosten um 1900 Im hinteren Teil noch ohne den geoffneten und erneuerten Laubenaufgang Im Hintergrund auf dem Berg das Matressenschlosschen nbsp Haus Lotter re von Westen ganz rechts ist der Laubengang zu sehen Winzerhaus Beuhnsches Gut li Haus Richter mittig nbsp Haus Lotter 2008 nbsp Lottersche Toranlage Im Hintergrund die Villa Kathe Kollwitz Strasse 26Das mitsamt Toreinfahrt und Einfriedung denkmalgeschutzte 1 Fachwerkhaus als charakteristisches Beispiel seiner Art auch im Dehio aufgefuhrt 2 gliedert sich in drei aneinandergesetzte Baukorper unter einem gemeinsamen Walmdach Dieses war ursprunglich mit Holzschindeln gedeckt die heute durch Biberschwanze ersetzt sind Der ostliche an der Toreinfahrt liegende Bau wurde etwa 1580 erbaut er ist auf der Karte von Matthias Oeder zur Ersten Kursachsischen Landesaufnahme verzeichnet Er hat durch beide Geschosse gehende Stander Fachwerk im Erdgeschoss jedoch nur auf der Strassenseite Die beiden folgenden jungeren Bauabschnitte sind durch einen Knick in der Grundrisslinie zu erkennen Der mittlere Gebaudeteil wurde durch dendrochronologische Untersuchung der Balken auf das Falljahr der Baume 1614 festgelegt er zeigt typische Standerverbindungen im Bund von Fuss und Kopfstreben wahrend im linken alteren Teil nur Fussstreben und im jungeren rechten Teil nur Kopfstreben zu sehen sind Der daran anschliessende jungste Teil kam wohl um das Jahr 1700 hinzu Bemalungsreste unter anderem im Winzersaal dem uber die gesamte Hausbreite gehenden Festsaal im Obergeschoss lassen sich auf die Jahre 1650 nach dem Waffenstillstand von Kotzschenbroda beziehungsweise 1710 eingrenzen An der Sudseite Hofseite steht ein grosstenteils erneuerter Laubengang mit uberdeckter Treppe zur Erschliessung des Obergeschosses Dies war ursprunglich der einzige Zugang zum Obergeschoss in jungerer Zeit kam jedoch eine innere Erschliessungstreppe hinzu Im Erdgeschoss war eine Weinpresse aufgestellt daneben gab es eine Schwarzkuche Die Farbgebung des dreiteiligen Gebaudes lehnt sich jeweils an die alteste nachweisbare Farbfassung an Somit sind die schwarzgrauen Balken des altesten ostlichen Baukorpers von einem schwarzen Begleitstrich umgeben wahrend die Balken des mittleren Teils einen helleren Grauton haben Der jungste Teil im Westen zeigt gelb gestrichene Balken mit einem roten Begleitstrich Zusammen mit der ornamentalen Ausmalung im Innern ist der aus drei Bauphasen stammende Baukorper ein wichtiges Zeugnis fur den jahrhundertelangen Weinbau in der Lossnitz 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von Kotzschenbroda 1867 Zeitgenossische Lithografie Haus Lotter und die beiden Winzerhauser auf der anderen Strassenseite befinden sich auf halber Hohe bei etwa einem Viertel von links nbsp Lage von Haus Lotter rot eingefarbt im Weinberg 1857 Rechts unten der Bahnhof Kotzschenbroda Unten rechts an der gestrichelten Linie Station Kotzschenbroda Haus Lotter ist eines der altesten Gebaude der Lossnitzortschaften es ist bereits auf einer aus der Zeit um 1580 stammenden Karte des Landvermessers Matthias Oeder in der Ersten Kursachsischen Landesaufnahme eingezeichnet Fruheste Kauf und Erbvertrage nennen 1691 eine Familie Schaffer als Eigentumer darunter die Erben des Amtsschreibers Conrad Schaffer zu Stolpen also vermutlich der Schreiber des Amts Stolpen ihnen folgten einige hohere Militars 3 Im 18 und beginnenden 19 Jahrhundert gehorten zu dem Weingut zwei Weinberge der Hohe Berg und der Niedernberg dazu um 1740 das sich daselbst befindliche Haus Presse und alle s Zubehor sowie durch Zukauf die Zeile 3 Der alleinige Eigentumer der koniglich polnische und kurfurstlich sachsische Hauptmann Christian Ehrenreich Schaffer 1718 der das Anwesen vermutlich als herrschaftlichen Sommersitz benutzte wurde 1752 von seiner Ehefrau und diese 1787 von ihren sechs Kindern in Dresden beerbt 1776 hatte Christiane Dorothea verehel Schaferin Schaffer geb Weinartin Neufriedstein dazuerworben 3 welches 1827 aus Schafferischem Besitz an Georg Schwarz verkauft wurde Die Jahreszahl 1792 auf einem Stein nahe dem Tor weist auf einen weiteren Kauf innerhalb der Familie hin Um das Jahr 1831 verkaufte der Obristleutnant Scheffer vermutlich ebenfalls zur Familie Schaffer gehorend an Johann Gottlob Talkenberg aus Furstenhain Uber Johann Christian David Thalheim 1816 im Jahr 1842 ging das Anwesen 1865 an Johanna Christiane verehel Thalheim geb Talkenberg 1845 1925 dann 1886 an den Privatier Hermann Bassler Von dessen Witwe 1897 Marie verw Bassler ging das damals voll verputzte Gebaude 1905 an den Schmied Theodor Lotter dessen Sohn der Uhrmacher Alfred Lotter der Namensgeber des Hauses ist Dieser richtete sich 1925 26 unter Beratung durch den Landesverein Sachsischer Heimatschutz dort seine Werkstatt ein und erneuerte die baufallig gewordene Einfriedungsmauer Dabei nahm er sie einschliesslich Tor auf die heutige Fluchtlinie zuruck sodass ab da der Fussweg bis zum Eingang seiner Werkstatt fuhrte Das Haus wurde 1988 durch einen Architekten ubernommen der bis in die 2010er Jahre dort wohnte und arbeitete Von 1988 bis 1995 wurde das zwar denkmalgeschutzte jedoch stark geschadigte Gebaude fach und denkmalgerecht saniert wofur der Bauherr 1998 den Radebeuler Bauherrenpreis erhielt 4 Im Jahr 2001 errang der Bauherr beim gleichen Wettbewerb eine Anerkennung in der Kategorie Freiflachen und Gartengestaltung 5 Im Jahr 2012 wurde Haus Lotter zum Tag des offenen Denkmals der Offentlichkeit prasentiert 6 Das Haus Lotter beherbergte bis 2014 auch den Vereinssitz des vereins fur denkmalpflege und neues bauen radebeul e v Ende 2017 wurde Haus Lotter und dies nach jahrelangem Leerstand durch die Erbengemeinschaft des 2015 verstorbenen Architekten verkauft Mit dem Verkauf wurde eine Familie aus Dresden neuer Eigentumer Ziel der Familie ist der Erhalt der historischen Bausubstanz als aktiv genutzter Wohnort sowie als Feriendomizil zweites dann in den Raumen der ehemaligen Werkstatt des Uhrmachers Alfred Lotter Namensgeber des Hauses Aufgrund der musikalischen Ausrichtung der Familienmitglieder wird der bereits in den 1990er Jahren aufwendig sanierte Winzersaal wieder als Musikzimmer genutzt Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Matthias Donath Jorg Blobelt Fotos Sachsisches Weinland Historische Weinguter und Weinberghauser im Elbtal Hrsg edition Sachsische Zeitung 1 Auflage Redaktions und Verlagsgesellschaft Elbland Dresden 2010 ISBN 978 3 941595 09 5 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Liselotte Schliesser Erarb Radebeul Stadtfuhrer durch Vergangenheit und Gegenwart 1 erganzte Auflage Edition Reintzsch Radebeul 2008 ISBN 978 3 930846 05 4 Georg Wulff et al Red Winzerhauser in Radebeul In verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul Hrsg Beitrage zur Stadtkultur der Stadt Radebeul Radebeul 2003 Online Inhaltsverzeichnis dort der Link zu Haus Lotter Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Lotter Sammlung von Bildern Manfred Richter Haus Lotter In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 17 August 2012 Foto vor 1925 Aus Landesverein Sachsischer Heimatschutz Heft 5 bis 6 Abb 2 S 174 Dresden 1925 Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950724 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 26 Februar 2021 Barbara Bechter Wiebke Fastenrath u a Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 730 739 a b c Liselotte Schliesser Erarb Radebeul Stadtfuhrer durch Vergangenheit und Gegenwart 1 erganzte Auflage Edition Reintzsch Radebeul 2008 ISBN 978 3 930846 05 4 S 121 ff Radebeuler Bauherrenpreis 1998 Kategorie Sanierung Rang 3 Nicht mehr online verfugbar In Radebeuler Bauherrenpreis verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul archiviert vom Original am 17 November 2011 abgerufen am 9 Oktober 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalneuanradebeul de Radebeuler Bauherrenpreis 2001 Kategorie Freiflachen und Gartengestaltung Nicht mehr online verfugbar In Radebeuler Bauherrenpreis verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul archiviert vom Original am 10 August 2007 abgerufen am 9 Oktober 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalneuanradebeul de Tag des Offenen Denkmals am Sonntag dem 9 9 2012 in Radebeul Memento des Originals vom 12 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalneuanradebeul de51 1125 13 630277777778 Koordinaten 51 6 45 N 13 37 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Lotter amp oldid 234039012