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Hariasa inschriftlich Dea Hariasa ist der Name einer germanischen Gottin der einzig durch die Inschrift eines Weihesteins aus Koln belegt ist der auf das Jahr 187 n Chr datiert ist Die Hariasa ist dem Namen nach eine Kriegsgottin Inhaltsverzeichnis 1 Inschrift 2 Etymologie und Deutung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 AnmerkungenInschrift Bearbeiten Deae Hariasae HDTI Ulpius Acutus du p licarius al ae Sulp iciae sing ularis co n s ularis cives Traianenses v otum s olvit l ibens m erito Crispino et Aeliano co n s ulibus 1 Fur die Gottin Hariasa hat Ulpius Actus duplicarius der Ala Sulpicia und Gardereiter des Statthalters Burger von Xanten im Jahr 187 als Crispinus und Aelianus Konsuln waren sein Gelubde freiwillig und nach Verdienst erfullt 2 Bei den Fundamentarbeiten fur das neu zu errichtende Ursulinen Kloster wurden 1674 auf der Hohe der Machabaerstrasse nordlich des Dombereichs in der Kolner Altstadt der Altar der Hariasa neben vier weiteren Votiv Steinen gefunden 3 Der Stein ging jedoch wieder verloren Daher ist die Form und Gestaltung des Steins sowie dessen Abmessungen unbekannt lediglich eine zeitgenossische Kopie der Inschrift ist erhalten geblieben Durch die namentliche Nennung der Konsuln Crispinus und Aelianus ist die Inschrift sicher auf das Jahr 187 n Chr zu datieren Die Inschrift als solche ist klar zu lesen lediglich die Abbreviatur HDTI ist bisher ungedeutet Hartmut Galsterer vermutet darin eine eventuell einmalig vorliegende Formel bei Ausschluss einer vorliegenden Verschreibung fur mogliche andere und deutbare Zusammenhange Aufgrund der Fundsituation das der Votivstein der Hariasa ohne inhaltlichen Verbund zu den vor Ort gefundenen Matronensteinen stand vermutet Galsterer dass dieser daher moglicherweise spater verschleppt oder verbaut wurde 4 Etymologie und Deutung BearbeitenDer Name ist zu germanisch harjan verheeren zu stellen der Zugrunde liegende Wortstamm germanisch harja mit der Bedeutung Heer Kampf Siegfried Gutenbrunner rekonstruiert eine germanische Form Hari ansus als Heeresgottin Kriegsgottin er vergleicht die formale identische Form des Namens der Gottin Vihansa 5 Bei der Form des uberlieferten Namens Hariasae wird diskutiert ob ein Nasal n vor s ausgelassen wurde Positivbefund im Theonym Vihansa wie bei Gutenbrunner oder mit Robert Nedoma eine einfache Bildung mit s Suffix zu Harja s gegeben ist 6 Rudolf Simek vergleicht die Form Hariasa mit den Namen der nordischen Walkure Herja 7 Hariasa hatte demnach die Bedeutung die verheerende Gottin Die Gottin steht im Kontext zu anderen germanischen Kriegsgottinnen der niederrheinischen Provinz der Germania inferior Galsterer vermutet durch die Herkunft des Stifters Ulpius Acutus aus Xanten dort das Kerngebiet eines Hariasa Kults 8 Vergleichbare inschriftliche Belege mit dem Element harja sind neben dem Namen der Harimella unter anderen in Auswahl die Inschriften des Helm B von Negau und die des Kamms aus dem Moorfund von Vimose oder der Personenname Hariulfus 9 die teilweise zu den altesten Belegen dieses zu Grunde liegenden Stamms im germanischen Namenschatz gehoren Das Element Harja ist ein haufiges vorstehendes Glied in der germanischen Namenbildung 10 Siehe auch BearbeitenBaduhenna Harier VagdavercustisLiteratur BearbeitenBrigitte Galsterer Hartmut Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln I Koln2 Kolner Forschungen Bd 10 unter Mitwirkung von Stefan Breuer Bettina Goffin Michael Herchenbach Stefan Meusel Sabine Schmall und Stefan Schrumpf Philipp von Zabern Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4229 2 S 67 Nr 46 Theodor von Grienberger Germanische Gotternamen auf rheinischen Inschriften In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur 36 1892 S 308 310 Siegfried Gutenbrunner Germanische Gotternamen der antiken Inschriften Niemeyer Halle S 1936 Hermann Reichert Mythische Namen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 20 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 017164 3 S 461 472 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Jan de Vries Altgermanische Religionsgeschichte Bd 2 3 Auflage de Gruyter Berlin New York 1970 ISBN 3 11 002807 7 Anmerkungen Bearbeiten CIL 13 8185 Hartmut und Birgit Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln 1975 S 67 Nr 46 Hartmut und Birgit Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln 1975 Nr 25 51 151 193 CIL 13 8176 CIL 13 8188 CIL 13 8223 CIL 13 8244 Hartmut Galsterer Birgit Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln Koln 1975 S 67 Siegfried Gutenbrunner Die germanischen Gotternamen der antiken Inschriften S 101 f Robert Nedoma Die Inschrift auf dem Helm B von Negau Fassbaender Wien 1995 ISBN 3 900538 51 4 S 51 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 170 185 Hartmut Galsterer Birgit Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln Koln 1975 S 67 CIL 13 3682 Robert Nedoma Die Inschrift auf dem Helm B von Negau Fassbaender Wien 1995 ISBN 3 900538 51 4 S 51 Ders in Personennamen in sudgermanischen Runeninschriften Studien zur altgermanischen Namenkunde I 1 1 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2004 ISBN 3 8253 1646 7 S 330f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hariasa amp oldid 228734955