www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Kolb ab 1913 von Kolb 28 Juli 1845 in Ehingen Donau 17 September 1928 in Uberlingen war ein deutscher Maler und Grafiker der als Dozent und spater als Direktor der Kunstgewerbeschule Stuttgart wirkte Hans von Kolb Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Werk 3 1 Gemalde Grafiken 3 2 Schriften Illustrationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHans Kolb wurde 1845 in Ehingen an der Donau als Sohn des Sattlers und spateren Messners Franz Kolb geboren Das in der Familie vorhandene kunstlerische Talent zeigte sich bereits bei Kolbs achtzehn Jahre alterem Bruder Franz Xaver Kolb 1827 1889 der spater vornehmlich als Kirchenmaler arbeitete Das ausgepragte katholische Milieu und die reichen kirchlichen Kunstwerke der Vaterstadt pragten offenbar schon fruh die spatere kunstlerische Ausrichtung der beiden Bruder Seine kunstlerische Ausbildung erhielt Hans Kolb bei seinem Bruder Franz Xaver in Munchen an der Stuttgarter Kunstschule und an der Kunstgewerbeschule Nurnberg Den 23 jahrigen Zeichenlehrer berief seine Heimatstadt Ehingen im Jahre 1868 an die stadtische Fortbildungs und Gewerbeschule Die Zentralstelle fur Gewerbe und Handel in Stuttgart wurde auf die Leistungen und Fahigkeiten des jungen Zeichenlehrers aufmerksam und berief ihn an die Stuttgarter Fachschule 1881 als Professor an die Kunstgewerbeschule Hauptlehrgebiet Kolbs war das Aktzeichnen und die dekorative Malerei Kolbs besonderes Interesse galt aber der Ornamentik aller historischer Epochen und Weltgegenden auf diesem Gebiet wurde er zum seltenen Experten Dem Jugendstil innerhalb des Kunsthandwerks konnte er nichts abgewinnen Sein kunstlerisches Arbeitsgebiet war das Gebiet der Kirchenmalerei Seine Starke war die dekorative Wandmalerei die Formen beherrschte er mit grosser Sicherheit die Farbgebung wurde nicht immer voll anerkannt Mit seinem Bruder Franz Xaver malte er die Innenraume der Kirchen in Geislingen Bartholoma und Bollingen aus selbstandig die Pfarrkirchen in Sigmaringen Riedlingen Villingendorf Calw Liebenzell Alpirsbach Ringingen und die Klosterkirche Untermarchtal Seine bedeutendste Arbeit war die Ausmalung der Stadtpfarrkirche in Friedrichshafen im Stil der Renaissance Kolb arbeitete nicht nur dekorativ sondern schuf auch Darstellungen von Personen wie des Heiligen Martin an der Friedhofskapelle in Ehingen Eine seiner Lieblingstatigkeiten war die Aufdeckung und Restaurierung ubertunchter mittelalterlicher und fruhneuzeitlicher Wandmalereien wie z B in der Klosterkirche von Alpirsbach der Pfarrkirche zu Schutzingen und der St Georg Kapelle in Friedrichshafen Die Zeitschriften Archiv fur christliche Kunst Organ des Rottenburger Diozesan Kunstvereins und das evangelische Christliche Kunstblatt wurdigten mehrfach Kolbs Verdienste um Kirchenausmalung und Gemalderestaurierung Kolb arbeitete ausserdem schriftstellerisch 1882 veroffentlichte er das Mappenwerk Vorbilder fur das Ornamentzeichnen das eine Grundlage des schulischen Zeichenunterrichts bildete In dem Werk Der Dekorator Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift fur Innendekoration Verlag Alexander Koch Darmstadt 1 Jahrgang 1890 bis 10 Jahrgang 1899 erstellte Kolb zusammen mit Otto Seubert Vorlagen fur Dekorationsmaler Sein wichtigstes seit 1889 publiziertes Werk war Glasmalereien des Mittelalters und der Renaissance mit ausschliesslich grafischen Illustrationen Ab 1897 gab er zusammen mit Otto Vorlander und Richard Borrmann Aufnahmen mittelalterlicher Wand und Deckenmalereien in Deutschland heraus ebenfalls nur mit grafischen Illustrationen Kolb war Mitglied der Munchener Gesellschaft fur christliche Kunst und hatte gestaltenden Anteil an deren Zeitschrift Die christliche Kunst 1 Kleinere Aufsatze von ihm und Reproduktionen seiner Werke erschienen in vielen Zeitschriften Hans Kolb war seit 1892 als Nachfolger von Christian Friedrich von Leins zunachst provisorischer Vorstand und ab 1896 hauptamtlicher Direktor der Koniglichen Kunstgewerbeschule an der Unteren Konigstrasse 2 Diese war 1869 gegrundet worden und stellt eine von mehreren Vorgangereinrichtungen der heutigen Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart dar Kolb war zugleich die 1901 gegrundete organisatorisch mit der Koniglichen Kunstgewerbeschule verbundene Konigliche Kunstgewerbliche Lehr und Versuchswerkstatte unterstellt obwohl diese zunachst mit Franz August Otto Kruger und ab 1903 mit Bernhard Pankok einen eigenen Vorstand hatte Letztere war im ehemaligen Ponitentiarhaus im Stuttgarter Westen untergebracht und sollte dazu dienen der Kunstgewerbeschule die im Kopieren historischer Vorlagen stagnierte eine neue praxisnahe Orientierung zu geben Kolb war verheiratet seine Tochter heiratete Reginald Schinzinger der als Dozent an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim lehrte Nach seiner Pensionierung 1913 zog sich Kolb nach Uberlingen am Bodensee zuruck wo er 1928 starb und auch begraben wurde Kolb war als Lehrer Maler und Wissenschaftler bei Schulern Kollegen und sogar beim Konigshaus beliebt Ein beredtes Zeugnis davon gibt ein Erinnerungsblatt das Bernhard Pankok Kolbs Nachfolger als Direktor der Kunstgewerbeschule die seit 1913 im Neubau am Weissenhof untergebracht war dem langjahrigen hochverdienten Direktor Herrn Professor Hans von Kolb in Dankbarkeit und Verehrung mit den besten Wunschen zum siebzigsten Geburtstag am 28 Juli 1915 widmete Das kostbare in den von Johann Vincenz Cissarz geleiteten grafischen Werkstatten der Kunstgewerbeschule gestaltete und hergestellte Dokument kam 1985 auf Vermittlung des ehemaligen Akademierektors Wolfgang Kermer in die Sammlung der Stuttgarter Akademie Ehrungen BearbeitenAls Kolb sich am 9 Juni 1913 im Alter von 68 Jahren nach 45 Dienstjahren und siebzehnjahriger Tatigkeit als Direktor der Kunstgewerbeschule von seinem Amt zuruckzog verlieh ihm der wurttembergische Konig Wilhelm II das Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone und erhob ihn damit in den Personaladel 1920 ernannte ihn der Kunstverein der Diozese Rottenburg Stuttgart dessen Ausschussmitglied er seit 1899 als Nachfolger des Hofbaudirektors Joseph von Egle war wegen seiner uneigennutzigen und unermudlichen Vereinstatigkeit bei seinem Ausscheiden aus dieser Funktion zum Ehrenmitglied des Vereins Anlasslich seines achtzigsten Geburtstages am 28 Juli 1924 wurde der bedeutsamen Rolle gedacht welche der Jubilar im Kunstleben des Konigreichs Wurttemberg und des Bistums Rottenburg wahrend des abgelaufenen halben Jahrhunderts gespielt hat 3 Seine Heimatstadt Ehingen verlieh ihm durch Beschluss des Stadtrats vom 17 August 1925 die Ehrenburgerwurde Etliche Jahre spater benannte die Stadt Ehingen den Hans Kolb Weg ihm zu Ehren Werk BearbeitenGemalde Grafiken Bearbeiten Bankett mit Afrikaner 1872 Landschaft bei Liebenzell 1890 Goethe in Ellwangen 1896 Schriften Illustrationen Bearbeiten als Hrsg zusammen mit Ernst Hogg Vorbilder fur das Ornamentzeichnen Eine Sammlung kunstgewerblicher Vorlagen fur den Unterricht im Freihand amp Fachzeichnen an Real amp gewerblichen Fortbildungs Schulen 30 Farbtafeln Effenberger Stuttgart 1883 Glasmalereien des Mittelalters und der Renaissance Wittwer Stuttgart 1884 ff Heft 1 10 60 Blatt 60 Tafeln als Hrsg zusammen mit Joseph Anton Giefel und Theodor Schon Stammbaum des Wurttembergischen Furstenhauses zweiteilig mit Textheft und Stammbaum Effenberger Stuttgart 1895 als Mitautor Aufnahmen mittelalterlicher Wand und Deckenmalereien in Deutschland Wasmuth Berlin Band 1 1897 Band 2 ca 1928 Teil 2 1906 1911 Literatur BearbeitenDie Christliche Kunst Monatsschrift fur alle Gebiete der christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie fur das gesamte Kunstleben Probeband o J 1 Jahrgang 1903 bis 5 Jahrgang 1903 Tafelband 1 Jahrgang 1904 1905 bis 33 Jahrgang 1936 1937 Wolfgang Kermer Hans von Kolb Direktor der Kgl Kunstgewerbeschule Stuttgart 1896 1913 mit einem Vortragstext von Hans von Kolb WerkstattReihe Nr 9 Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Stuttgart 2000 4 Anton Nagele Direktor Hans Kolb zum Gedachtnis In Archiv fur christliche Kunst 43 Jahrgang 1928 Heft 4 S 133 137 Digitalisat Gert K Nagel Schwabisches Kunstlerlexikon Vom Barock bis zur Gegenwart Verlag Kunst amp Antiquitaten Munchen 1986 S 70 zu Hans und Franz Xaver Kolb Franz Michael Weber Ehingen Geschichte einer oberschwabischen Donaustadt hrsg von der Stadt Ehingen Druck Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm Ehingen 1955 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans von Kolb Sammlung von Bildern Literatur von und uber Hans von Kolb im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten vgl Literatur Wolfgang Kermer Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Edition Cantz Stuttgart 1988 Verbesserter Sonderdruck aus Die Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Eine Selbstdarstellung Edition Cantz Stuttgart 1988 n pag 6 Textseite Nagele 1928 S 133 vgl Literatur Eintrag in der Landesbibliographie Baden Wurttemberg abgerufen am 14 Januar 2018Normdaten Person GND 116310863 lobid OGND AKS VIAF 69678567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kolb Hans vonALTERNATIVNAMEN Kolb Hans bis 1913 KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 Juli 1845GEBURTSORT Ehingen Donau STERBEDATUM 17 September 1928STERBEORT Uberlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Kolb amp oldid 219158082