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Hans Schuster 24 Januar 1915 in Berlin 9 Juni 2002 in Munchen war ein deutscher Jurist Journalist Sachbuchautor und leitender Redakteur der Suddeutschen Zeitung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Schuster leistete nachdem er 1933 das Abitur an einem humanistischen Gymnasium in seiner Heimatstadt abgelegt hatte 1934 35 Militardienst 1 Danach studierte er an den Universitaten in Berlin Munchen und Kiel Rechts und Staatswissenschaften Das Studium schloss er 1938 mit dem juristischen Staatsexamen ab 2 An der Universitat Leipzig wurde Schuster am 10 Mai 1939 mit der Arbeit Die Judenfrage in Rumanien zum Dr jur promoviert In seiner Dissertation kritisierte er den in Rumanien virulenten Antisemitismus als nicht scharf genug weil dieser in den Juden bloss eine nationale oder religiose Minderheit sehe statt im Judentum eine den abendlandischen Volkern fremde Rasse zu bekampfen Schuster sah in den Nurnberger Rassegesetzen den Ausgangspunkt jeder volksgruppenrechtlichen Neuordnung in Sudosteuropa 3 Fur den Autor Knud von Harbou ist der Inhalt des Werkes ein wissenschaftlich verbramter Aufruf zum Massenmord 3 Joachim Kappner charakterisiert den Text als heute noch erschutternd in seiner Perfidie Schuster rufe zwar selber nicht direkt zum Genozid auf wohl aber zwischen den Zeilen Seine Arbeit sei ein entsetzliches Beispiel fur den morderischen Geist in den bevolkerungsplanerischen Projekten Hitlerdeutschlands 3 Schuster arbeitete zunachst als wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Leipzig und danach im Auswartigen Amt Wahrenddessen folgte ein Studienaufenthalt in England und Schottland 2 Ab 1939 war er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Deutschen Gesandtschaft in Bukarest eingesetzt 4 Schuster wurde im Mai 1941 Wirtschaftsattache an der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb Agram und erlebte dort die Konstituierung des Ustascha Staates Kroatien mit 1942 beschrieb er die Ereignisse des Vorjahres in einem privaten Brief an seinen Freund Hellmut Becker mit den Worten fast zu glatt ist vieles gelungen wenn auch unter grossen Anspannungen und wochenlangen Gefahren Das war der Staatsstreich in Belgrad und dann der Krieg und unser Staatsstreich hier in Agram Zudem habe er das Gluck gehabt unter dem SA Obergruppenfuhrer und Gesandten Kasche an dem muhseligen Aufbau dieses Staates unter grosser Eigenverantwortung ein gutes halbes Jahr teilnehmen zu konnen 5 Schuster der 1937 der NSDAP beigetreten war leistete ab 1942 Kriegsdienst bei der Wehrmacht 4 Zuletzt hatte er den Rang eines Oberleutnants inne 6 Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Krieg lebte Schuster in Munchen als freier Schriftsteller Ab 1948 war er fur die Suddeutsche Zeitung SZ tatig und wurde Redakteur der Zeitung An der Hochschule fur Politik Munchen ubernahm er zudem einen Lehrauftrag 2 1960 ubernahm er die Leitung des Ressorts Innenpolitik dieser Zeitung und gehorte von September 1970 bis zu seinem Ausscheiden im Juli 1976 deren Chefredaktion an 1 Gernot Sittner bescheinigte Schuster in einem Nachruf der Suddeutschen Zeitung 2002 hohen Sachverstand liberale Gesinnung und soziales Einfuhlungsvermogen Seitdem er als junger Berichterstatter in den Jahren 1948 49 in Herrenchiemsee dabei war als das Grundgesetz entworfen wurde war seine ganze journalistische Leidenschaft darauf gerichtet seinen Beitrag dazu zu leisten dass der zweite Versuch einer demokratischen Republik in Deutschland nicht scheiterte 7 Im September 2014 gab die Suddeutsche Zeitung bekannt dass der Historiker und ehemalige SZ Redakteur Knud von Harbou im Rahmen einer Publikation zur Geschichte der SZ in den spaten 1940er und 1950er Jahren Schusters Biografie naher untersuchen werde 3 Schriften BearbeitenDie Judenfrage in Rumanien Meiner Leipzig 1939 Abhandlungen des Instituts fur Politik auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht an der Universitat Leipzig zugleich Dissertation an der Universitat Leipzig DNB 362698678 Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit unterentwickelten Landern Probleme Erfahrungen und Moglichkeiten im Rahmen des Punkt Vier Programms Trujen Bremen 1951 Ubervolkerung und Auswanderung Trujen Bremen 1951 Ostkonzeptionen der westlichen Welt Politische Bildung Schriftenreihe der Hochschule fur Politische Wissenschaften Munchen Heft 34 Isar Verlag Munchen 1953 mit Leo Sillner Die Zeitung Wie sie uns informiert wie sie sich informiert Mit einem Lexikon fur ihren Leser Olzog Munchen Wien 1968 Geschichte und Staat Band 128 DNB 458908843 Literatur BearbeitenJoachim Kappner NS Vergangenheit von SZ Redakteuren Die innere Spaltung In Sueddeutsche Zeitung 1 Oktober 2014 Ankundigung und Auszug des Artikels schon am 30 September 2014 bei Sueddeutsche de hier online Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 4 Bernd Isphording Gerhard Keiper Martin Kroger Schoningh Paderborn u a 2012 ISBN 978 3 506 71843 3 S 209 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Schuster im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 2012 S 209 f a b c Politische Bildung Schriftenreihe der Hochschule fur Politische Wissenschaften Munchen Ausgaben 30 35 Isar 1953 S 194 a b c d Joachim Kappner Die innere Spaltung In Sueddeutsche Zeitung 1 Oktober 2014 a b Gotz Aly Bundesarchiv Institut fur Zeitgeschichte Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 812f Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus S Fischer Frankfurt a M 2005 ISBN 3 10 000420 5 S 13 siehe auch Gotz Aly Ich bin das Volk Alle reden von Hitler wir reden von Hitler Deutschland In Perlentaucher 3 September 2004 Erstveroffentlichung in Suddeutsche Zeitung 1 September 2004 Walter Greiff Das Boberhaus in Lowenburg Schlesien 1933 1937 Selbstbehauptung einer nonfonformen Gruppe Thorbecke Sigmaringen 1985 S 131 Gernot Sittner Mit Leidenschaft fur die Republik Ehemaliger SZ Chefredakteur Hans Schuster gestorben In Suddeutsche Zeitung 11 Juni 2002 Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger Hans Schuster gestorben bdzv intern 28 Juni 2002 Normdaten Person GND 130530654 lobid OGND AKS LCCN no2008027921 VIAF 263891564 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuster HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Journalist Sachbuchautor und leitender Redakteur der Suddeutschen ZeitungGEBURTSDATUM 24 Januar 1915GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Juni 2002STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schuster Journalist amp oldid 224800308