www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Schweizer bildenden Kunstler Maler und Oscarpreistrager dieses Namens siehe HR Giger 1940 2014 Hans Giger 6 Oktober 1929 in Chur ist ein Schweizer Rechtswissenschafter Er ist emeritierter Professor fur das Schweizerische Zivilgesetzbuch und Obligationenrecht inklusiv Rechtsvergleichung an der Universitat Zurich sowie ehemaliger Gastprofessor an der Universitat Freiburg i U und zahlt zu den fuhrenden Rechtswissenschaftern der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaft 3 Ehrungen 4 Publikationen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren 1929 in Chur als Burger von Quarten SG verbrachte Giger die Jugendjahre in Rheineck SG Nach Abschluss einer kaufmannischen Lehre besuchte er die Kantonsschule St Gallen und schloss sie 1950 mit der Maturitat ab Es folgten interdisziplinare Studien an den Universitaten Zurich Wien Leiden NL und London Ab 1951 absolvierte er an der Universitat Zurich ein Studium generale in Psychologie Soziologie Gerichtsmedizin Psychiatrie Philosophie und Wirtschaftswissenschaften Das Hauptstudium der Rechtswissenschaft schloss er 1959 mit einer Dissertation zum Thema Kriminologie der Entweichung 1 ab und wurde mit dem Pradikat summa cum laude zum Doktor beider Rechte promoviert Giger erwarb 1961 das Anwaltspatent zur Ausubung des Rechtsanwaltsberufs und grundete ein eigenes Anwaltsburo das er bis dato fuhrt Giger setzte seine wissenschaftliche Weiterbildung und Forschungstatigkeit mit Schwerpunkt Privatrecht Rechtsvergleichung Privatrechtsphilosophie und philosophische okonomische und soziologische Phanomene des Rechts fort Am City of London College schloss er 1963 die Studien in English and Comparative Law mit dem First Class Certificate with Distinction ab Ein Forschungsaufenthalt am Max Planck Institut fur auslandisches und internationales Privatrecht in Hamburg folgte 1968 habilitierte sich Giger an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Zurich mit der Monographie Das Schicksal des Rechts beim Subjektswechsel 2 Publikation von 3 Banden Mit der Publikation von Band I erhielt er die venia legendi fur Schweizerisches Zivilgesetzbuch und Obligationenrecht Privatrecht mit Einschluss der Rechtsvergleichung Im gleichen Jahr ubernahm er das Prasidium der Kommission zur Bearbeitung von Fragen der Studien und Ausbildungsreform des Schweizerischen Anwaltsverbandes Giger lehrte an der Universitat Zurich bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996 Mit der Abhandlung Zur Psychologie des Identifizierungsprozesses 3 schloss Giger 1972 die Studien in Psychologie Soziologie und Philosophie an der Philosophischen Fakultat I der Universitat Zurich ab Er wurde mit dem Pradikat summa cum laude zum Dr phil I promoviert Anschliessend absolvierte er ein erganzendes Okonomiestudium an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Zurich mit fachubergreifenden Vorlesungen 1976 wurde Giger zum Professor der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Zurich heute Rechtswissenschaftliche Fakultat ernannt Im Rahmen seiner Lehrtatigkeit fuhrte er Rhetorik und Kommunikation als Unterrichtsfach fur Juristen ein und hielt wahrend zehn Jahren die Grundlagenvorlesung Zivilrecht fur Okonomen Die wissenschaftliche Mitwirkung in der politischen Willensbildung zog sich wie ein roter Faden durch Gigers Berufskarriere Bereits 1973 wurde er vom Schweizer Bundesrat mit Beschluss vom 19 Marz 1973 zum Mitglied der Expertenkommission fur die Revision des Abzahlungsrechts ernannt Ab 1983 war er im Vorfeld der Entstehung des Konsumkreditgesetzes KKG 4 Berater von National und Standeraten Schweizer Parlament Auf seine Initiative gehen ab 1977 die Grundungen der Wissenschaftlichen Vereinigung zur Pflege des Wirtschafts und Konsumentenschutzrechts VKR der Wissenschaftlichen Vereinigung zur Pflege von Rhetorik Informationsverarbeitung und Kommunikation RIK die er beide prasidierte sowie der Arbeitsgemeinschaft fur Konsumentenrechtsberatung KRB zuruck Ausserdem ist er Grunder und Prasident der Standigen Schweizerischen Schiedsgerichtsorganisation SGO 5 Im Zuge seiner wissenschaftlichen Tatigkeit wurde er ab 1982 Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Vereinigungen u a der European Research Association for Consumers Affairs Belgien der Zivilrechtslehrervereinigung Deutschlands Zivilrechtslehrervereinigung der Gesellschaft fur Rechtsvergleichung der International Academy of Commercial and Consumer Law USA 6 in der er Landesvertreter fur die Schweiz war Der Regierungsrat des Kantons Freiburg ernannte ihn fur das Wintersemester 1990 91 zum Gastprofessor an der Universitat Freiburg im Uechtland Von 2004 bis 2009 war Giger Honorarkonsul der Republik Nicaragua Als Kommentator u a des Strassenverkehrsgesetzes SVG grundete er 2008 die Zeitschrift Strassenverkehr Circulation routiere und im Jahre 2012 das Forschungsinstitut fur Strassenverkehrsrecht 7 Wissenschaft BearbeitenHans Giger gilt als einer der fuhrenden Rechtswissenschafter des 20 Jahrhunderts 8 9 Mit seinem umfangreichen Schrifttum deckt er ein breites Spektrum wissenschaftlicher Themenstellungen ab Seine Publikationen befassen sich mit Problemen des Privat und Wirtschaftsrechts der Rechtsvergleichung und Rechtspolitik der Privatrechtsphilosophie sowie den soziologischen und psychologischen Phanomenen des Rechts Kommentare zu Kaufrecht Mietrecht und Strassenverkehrsgesetz sowie eine Reihe wirtschafts teilzahlungs haftpflichtrechtlicher rechtsmethodischer und rechtstheoretischer ordnungs und bildungspolitischer Schriften zeugen von aussergewohnlichem interdisziplinarem Denken Gigers Abhandlungen sind gekennzeichnet durch eine kritische Auseinandersetzung mit ordnungspolitischem grundsatz und entwicklungsorientiertem Gedankengut Die Ergebnisse seiner Forschungen provozieren Auseinandersetzungen und schopferische Prozesse bei Studierenden Doktoranden und den an seinem Schrifttum interessierten Fachleuten Gigers Vorlesungen Ubungen und Seminare sind fur Generationen von angehenden Juristen zu Quellen fur kreative Sichtweisen gegenuber herkommlichen Interpretationen geworden 10 Im Sommersemester 1969 peilte er mit der Vorlesung Einfuhrung in die juristische Rhetorik mit Ubungen das geisteswissenschaftlich Verbindende an das gemeinsame Ziel all dieser Disziplinen namlich das Verstehen des Menschen in und aus seiner Umgebung heraus Es entspricht seiner Uberzeugung dass jedes rein fachlich ausgerichtete Denken der Erganzung bedarf um den praktischen Aufgaben gerecht werden zu konnen 11 Wegleitend fur seine wissenschaftlichen Arbeiten ist sein Sinn fur das Mass fur die unverruckbaren anthropomorphen Werte wie sie von ihm in liberalem Sinn verstanden werden Menschenwurde und Lebensqualitat Freiheit Selbstverantwortung und Ethik 12 In Phasen des ordnungspolitischen Paradigmenwechsels brachte er haufig neue Perspektiven ins Spiel die in die Schweizer Gesetzgebung mehrfach Eingang fanden und die Rechtsprechung wesentlich beeinflussten 13 Ehrungen Bearbeiten1989 Festschrift zum 60 Geburtstag Freiheit und Zwang Rechtliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte Bern 1989 Mit Geleitwort von Bundesrat Adolf Ogi ISBN 978 3 0354 0005 2 1994 Festgabe zum 65 Geburtstag In dubio pro libertate Ausgewahlte Schriften von Hans Giger uber Rechts und Ordnungspolitik im Bereich von Wirtschaft und Konsum Bern 1994 ISBN 978 3 7272 9238 5 1999 Interdisziplinares Symposium an der ETH Zurich zum 70 Geburtstag Ethik als Handlungsmaxime 2000 Festgabe Sammelband Ethik als Handlungsmaxime Bern 2000 Mit Grussbotschaft von Rektor Prof Dr Dr h c theol Hans Heinrich Schmid Universitat Zurich ISBN 978 3 7272 9252 1 2002 Verleihung des Ehrenkreuzes I Klasse fur Wissenschaft und Kunst der Republik Osterreich durch den osterreichischen Bundesprasidenten Thomas Klestil 2005 Symposium an der ETH Zurich zum 75 Geburtstag Bildungswesen im Umbruch Forderungen von Politik Wirtschaft und Gesellschaft 2006 Festgabe Sammelband Bildungswesen im Umbruch Forderungen von Politik Wirtschaft und Gesellschaft Zurich 2006 Mit Geleitwort von Bundesprasident Samuel Schmid ISBN 978 3 03823 277 3 2009 Festschrift zum 80 Geburtstag Gedanken zur Gerechtigkeit Bern 2009 Mit Geleitwort von Bundesratin Doris Leuthard Vizeprasidentin des Bundesrates ISBN 978 3 7272 2954 1 2009 Verleihung des Grossen Silbernen Ehrenzeichens fur Verdienste um die Republik Osterreich durch den osterreichischen Bundesprasidenten Heinz Fischer Publikationen BearbeitenHans Gigers wissenschaftliches Schrifttum umfasst gegen 250 Werke Die Werke teilen sich auf in Gesetzeskommentare Handbucher Monographien grossere Abhandlungen Aufsatze Sammelbande und Schriftenreihen fur die er als Herausgeber oder Mitherausgeber zeichnet Literaturverzeichnis auf der Website von Hans GigerWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Giger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hans Giger in der Deutschen Digitalen Bibliothek Uber Hans Giger im Weblaw Portal Website Rechtsanwaltsburo von Hans Giger amp Partner Vollstandige Publikationsliste von Hans Giger Website Herausgeber Zeitschrift Strassenverkehr Circulation RoutiereEinzelnachweise Bearbeiten Kriminologie der Entweichung Diss Zurich 1959 1 Das Schicksal des Rechts beim Subjektswechsel unter besonderer Berucksichtigung der Erbfolgekonzeption II Wertkritische Deutung des ideologischen Gedankenguts im zwanzigsten Jahrhundert eine privatrechtsvergleichende Studie Habilitationsschrift 1967 1968 Zurich 1975 ISBN 978 3 7255 1649 0 2 Zur Psychologie des Identifizierungsprozesses Diss Zurich 1972 3 https www admin ch opc de classified compilation 20010555 index html https www kmu schiedsgericht sgo ch http iaccl org https gigerpartnerlaw ch rechtsgebiete strassenverkehrsrecht Vorwort der Herausgeber in Festschrift zum 60 Geburtstag Freiheit und Zwang Bern 1989 S VII ff ISBN 978 3 0354 0005 2 4 Hans Peter Manz Botschafter der Republik Osterreich in der Schweiz in Festschrift zum 80 Geburtstag Gedanken zur Gerechtigkeit Bern 2009 S 11 f ISBN 978 3 7272 2954 1 5 Vorwort der Herausgeber in Festgabe zum 65 Geburtstag In dubio pro libertate Bern 1994 S V ff ISBN 978 3 7272 9238 5 6 Wolfgang Larese in Festgabe Sammelband Ethik als Handlungsmaxime Bern 2000 S 13 ff ISBN 978 3 7272 9252 1 7 Vorwort der Herausgeber in Festgabe zum 65 Geburtstag In dubio pro libertate Bern 1994 S VI ISBN 978 3 7272 9238 5 8 Geleitwort von Bundesrat Adolf Ogi in Festschrift zum 60 Geburtstag Freiheit und Zwang Bern 1989 ISBN 978 3 0354 0005 2 S V f 9 Normdaten Person GND 118890484 lobid OGND AKS LCCN n80149386 VIAF 108809350 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giger HansKURZBESCHREIBUNG Schweizer Rechtswissenschafter Philosoph und PsychologeGEBURTSDATUM 6 Oktober 1929GEBURTSORT Chur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Giger amp oldid 224727277