www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Frebold 31 Juli 1899 in Hannover 2 Juni 1983 in Ottawa war ein deutscher Geologe Hochschullehrer und Polarforscher Hans FreboldInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrebold nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil legte 1918 die Kriegsreifeprufung und kam durch Vermittlung seines Bruders des Geologen Georg Frebold in eine wehrgeologische Einheit nach Stuttgart Nach Kriegsende studierte er an der Technischen Hochschule Hannover und den Universitaten Marburg und Gottingen das Fach Geologie In Hannover stiftete er 1919 den Hannoverschen Wingolf und wurde ein Jahr spater im Gottinger Wingolf aktiv 1 In Gottingen schloss er sein Studium 1924 bei Hans Stille mit der Promotion ab Danach folgten Publikationen in mesozoischer Palaontologie Biostratigraphie und Palaogeographie ehe er 1925 Assistent am Geologischen Institut der Universitat Konigsberg wurde Er heiratete dort im selben Jahr Elisabeth Oster 1971 mit der er in der Folge funf gemeinsame Kinder hatte Nach kurzem Aufenthalt in Konigsberg wurde Frebold 1926 Privatdozent 1931 Ausserordentlicher Professor an der Universitat Greifswald In Greifswald wandte Frebold sich der jurassischen Palaontologe zu 1930 leitete er im Auftrag von Adolf Hoel dem Leiter des Norges Svalbard og Ishavs undersokelser eine Expedition nach Spitzbergen 1931 nahm er an Lauge Kochs danischer Dreijahresexpedition nach Ostgronland teil Dabei vergab er eine Reihe geographischer Namen vor allem in Wollaston Forland und Hochstetter Forland 2 Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten liess sich Frebold im Oktober 1933 von der Universitat Greifswald unter Fortzahlung seiner Bezuge beurlauben und zog mit seiner Familie nach Kopenhagen wo er an der Bestimmung palaontologischer Sammlungen arbeitete 1935 kam es zum Bruch mit Lauge Koch als Frebold sich in einem gerichtlichen Plagiatsstreit den neun danische Kollegen gegen Koch angestrengt hatten auf die Seite von Kochs Gegnern stellte Nach dem fur Koch ungunstigen Ausgang der Gerichtsverhandlung beschwerte dieser sich beim deutschen Reichsminister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung uber Frebolds Einmischung was dazu fuhrte dass diesem 1936 die Bezuge aus Greifswald gestrichen und er aufgefordert wurde nach Deutschland zuruckzukehren Frebold kam dieser Aufforderung nicht nach Mit Unterstutzung der Carlsberg und der Rask Orsted Stiftung konnte er seine wissenschaftliche Arbeit bis 1940 fortsetzen Nach der Besetzung Danemarks konnten die danischen Institutionen ihn nicht weiter unterstutzen da sein kritisches Verhaltnis zum NS Regime bekannt war Auf Anraten seiner danischen Freunde nahm er eine Stellung am neu gegrundeten Deutschen Wissenschaftlichen Institut in Kopenhagen an wo er zum Mai bis 1945 die arktische Abteilung leitete 1943 wurde er als Geologe im Rang eines Korvettenkapitan zur Kriegsmarine einberufen Als Stabsoffizier setzte Frebold sich bewusst fur von den Deutschen verfolgte Danen ein und erwirkte fur einige von der Gestapo inhaftierte die Freilassung Einen danischen Polizisten konnte er vor dem Konzentrationslager bewahren Wahrend der letzten Kriegsmonate trat er als inoffizieller Vermittler zwischen dem danischen Untergrund und den deutschen Behorden auf um die SS davon abzuhalten Hafenanlagen und offentliche Gebaude in Kopenhagen beim Ruckzug zu zerstoren Im Marz 1945 wurde Frebold zum Ziel eines Attentat danischer Untergrundkampfer die von seiner Rolle nichts wussten Frebold der die Gestapo hinter dem Attentat vermutete versteckte sich mit seiner Familie bis zum Kriegsende bei danischen Freunden Nach dem Krieg bemuhte Frebold sich erfolglos um eine Professorenstelle in Westdeutschland Angebote aus Greifswald Rostock und Jena nahm er aus politischen Grunden nicht an Von 1947 bis 1949 arbeitete er fur eine danisch amerikanische Prospektions Gesellschaft die in Danemark nach Olvorkommen suchte 1949 erhielt er eine Einladung des staatlichen geologischen Dienstes von Kanada GSC in Ottawa die er annahm Dort wurde er 1951 Leiter der Abteilung fur Palaontologie und Stratigraphie und 1954 Mitglied der Royal Society of Canada Nach einer kurzen Zeit als Gastprofessor 1964 an der University of Oklahoma arbeitete Frebold bis zu seinem Ruhestand 1968 als Senior Research Paleontologist und schliesslich ab 1965 als Principal Research Scientist am GSC In zweiter Ehe war Frebold mit Britta Pedersen 1912 2004 3 geborene Bohn verheiratet der geschiedenen Frau seines ehemaligen Mitarbeiters am Deutschen Wissenschaftlichen Institut Alwin Pedersen 1899 1974 eines Polarforschers und Autors 4 Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenVerdienstmedaille mit Schwertern des Konigs von Danemark fur seine wissenschaftliche Arbeit Benennung des Berges Frebold Bjerg in Ost Gronland 5 und des Bergruckens Freboldryggen in Spitzbergen 6 nach Hans Frebold Honorarprofessor der Universitaten Greifswald 1945 und Kiel 1949 Schriften BearbeitenPhylogenie und Biostratigraphie der Amaltheen im mittleren Lias von Nordwestdeutschland Niedersachsischer Geologischer Verein Jahresbericht Bd 15 1922 S 1 26 Dissertation Tatsachen und Deutungen zur Geologie der Arktis In Medd fra Dansk Geol Forening Bd 8 1934 S 301 326 PDF 1 4 MB Das Festungsprofil auf Spitzbergen IV Die Brachiopoden und Lamellibranchiatenfauna des Oberkarbons und Unterperms In Skrifter om Svalbard og Ishavet Bd 69 1939 S 1 94 PDF 2 6 MB Das Festungsprofil auf Spitzbergen V Stratigraphie und Invertebraten Fauna der alteren Eotrias nebst Beschreibung anderer Vorkommen in Spitzbergen In Skrifter om Svalbard og Ishavet Bd 77 1939 S 1 58 Geologie der Arktis Band I Borntrager Berlin 1945 Geologie des Barentsschelfes In Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin Klasse fur Mathematik und allgemeine Naturwissenschaften Bd 5 1950 S 1 151 The Jurassic Fernie Group in the Canadian Rocky Mountains and Foothills Geological Survey of Canada Memoir 287 1957 PDF 16 5 MB Literatur BearbeitenCurt Teichert Hans Frebold 31 July 1899 2 June 1983 PDF 527 kB In Bulletin of the Geological Society of Denmark Bd 32 Nr 3 4 S 181 185 englisch Friedhelm Thiedig Das Tagebuch des deutschen Polarforschers Hans Frebold 1899 1983 auf der Godthaab wahrend der Danischen Ostgronland Expedition 1931 PDF 2 6 MB In Polarforschung Bd 73 Nr 1 2003 erschienen 2005 S 15 27 Frank Rutger Hausmann Auch im Krieg schweigen die Musen nicht die Deutschen Wissenschaftlichen Institute im Zweiten Weltkrieg Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 169 Vandenhoeck und Ruprecht 2002 ISBN 978 3 525 35181 9 S 185f Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliederverzeichnis des Gottinger Wingolf Jahrgang 2007 S 40 Anthony K Higgins Exploration history and place names of northern East Greenland Memento des Originals vom 5 Januar 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geuskort geus dk Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin Bd 21 2010 Kopenhagen 2010 ISBN 978 87 7871 292 9 englisch Britta Frebold Federation quebecoise des societes de genealogie abgerufen am 26 August 2014 Arne Oland Erik W Born Alwin Pedersen gronlandsbiologen der forsvandt In Tidsskriftet Gronland Nr 1 2011 S 92 105 Frebold Bjerg Memento des Originals vom 4 Juni 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot data geus dk In Anthony K Higgins Exploration history and place names of northern East Greenland Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin Bd 21 2010 Kopenhagen 2010 ISBN 978 87 7871 292 9 englisch abgerufen am 26 August 2014 Freboldryggen In The Place Names of Svalbard Erstausgabe 1942 Norsk Polarinstitutt Oslo 2001 ISBN 82 90307 82 9 englisch norwegisch Normdaten Person GND 116747102 lobid OGND AKS LCCN n50025492 VIAF 27363324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frebold HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe Hochschullehrer und PolarforscherGEBURTSDATUM 31 Juli 1899GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 2 Juni 1983STERBEORT Ottawa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Frebold amp oldid 227904717