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Johann Hans Dill 25 Juni 1887 in Brand bei Tachau 7 Juli 1973 in Neuenhain war ein deutscher Politiker SPD Hans Dill Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenDill war der Sohn eines Landwirtes Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Handwerk eines Porzellanmalers Diesen Beruf ubte er bis 1912 aus Ab 1912 arbeitete Dill als hauptberuflicher Parteifunktionar der SPD Er wurde zunachst Parteisekretar seiner Partei in Nurnberg dann bis 1919 Bezirksparteisekretar fur Nordbayern mit Dienstsitz in Nurnberg Wahrend des Ersten Weltkrieges amtierte er zusatzlich als sozialdemokratischer Gemeindebevollmachtigter in Nurnberg Nach dem Zusammenbruch des Wilhelminischen Kaiserreiches bekleidete Dill von Mai bis September 1919 kurzzeitig den Posten eines Landesparteisekretars der SPD fur Bayern Anschliessend wechselte er in den Dienst der Parteipresse fur die er von 1919 bis 1927 als Redakteur bei der Munchener Post mitarbeitete 1927 wurde er Parteisekretar der SPD fur den Bezirk Franken Von 1927 bis 1933 war Dill erneut Bezirksparteisekretar der SPD in Nurnberg Seit 1927 war er zweiter Vorsitzender des SPD Landesausschuss fur Bayern Von 1919 bis 1932 gehorte Dill dem Bayerischen Landtag als Abgeordneter an Zeitweise bekleidete er innerhalb der SPD Fraktion im Landtag den Posten eines stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden 1932 legte er dieses Mandat nieder Anlasslich der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Dill als Abgeordneter in den Reichstag gewahlt in dem er bei den Wahlen vom Juli 1932 November 1932 und Marz 1933 wiedergewahlt den Wahlkreis 26 Franken vertrat Das bedeutendste Ereignis an dem Dill wahrend seiner Abgeordnetenzeit teilnahm war die Abstimmung uber das Ermachtigungsgesetz vom Marz 1933 wobei er zu der Minderheit von 96 Abgeordneten gehorte die gegen diese Gesetzesvorlage die die legislative Macht vom Parlament auf die von Adolf Hitler gefuhrte Reichsregierung ubertrug stimmten Wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 emigrierte Dill in die Tschechoslowakei Dort gehorte er der SOPADE der Exil SPD an Fur diese betatigte er sich von 1933 bis 1936 als Grenzsekretar fur Nordbayern In dieser Stellung war er fur die Organisation der Einschleusung von Propagandamaterial in dieses Gebiet zur Aufklarung der dortigen Bevolkerung uber Vorgange die in den gleichgeschalteten deutschen Medien verschwiegen wurden sowie die Organisation des Austausches von Informationen zwischen den Anhangern der Sozialdemokratie im Reichsgebiet und der Exil SPD zustandig Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Dill nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Es wurde gegen ihn wie auch gegen seinen Sohn Erhard der als Kurier fur die SOPADE tatig war ein Strafverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet Um 1937 entzog das NS Regime Dill und seinem Sohn die deutsche Staatsburgerschaft und gab den Verlust ihrer Staatsangehorigkeit offentlich im Reichsanzeiger bekannt 1 Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder wichtig ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 2 Anlasslich der Annexion der Sudetengebiete durch das Deutsche Reich im Zuge der aggressiven Expansionspolitik der NS Fuhrung im Jahr 1938 ging Dill nach Grossbritannien spater liess er sich in Kanada nieder Dort lebte Dill als Farmer in Tupper Provinz British Columbia Erst 1966 kehrte er nach Deutschland zuruck Literatur BearbeitenMartin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenHans Dill in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Hans Dill In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Hans Dill In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hans Georg Lehmann Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 1945 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen 1985 S 10 Eintrag zu Dill auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person GND 123490839 lobid OGND AKS VIAF 922281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dill HansALTERNATIVNAMEN Dill JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 25 Juni 1887GEBURTSORT Brand bei TachauSTERBEDATUM 7 Juli 1973STERBEORT Neuenhain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Dill amp oldid 227728943