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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hans Eduard Hengstenberg 1 September 1904 in Homberg Niederrhein 8 August 1998 in Wurzburg war ein deutscher Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Ontologie 2 2 Anthropologie 2 3 Theologie Eschatologie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenHengstenberg studierte in Koln Psychologie Philosophie und Padagogik unter anderem bei Max Scheler Nicolai Hartmann und Helmuth Plessner 1928 wurde er promoviert Danach lebte er zunachst als freier philosophischer Schriftsteller und Vortragender In dieser Zeit stiess er zu Romano Guardini und seinem Kreis und konvertierte 1930 zum katholischen Glauben 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm eine Dozentenstelle an der Padagogischen Akademie in Oberhausen angeboten 1953 wechselte er an die Padagogische Akademie Bonn und 1961 an die Padagogische Hochschule der Universitat Wurzburg wo er ordentlicher Professor fur Philosophie wurde Nach seiner Emeritierung 1969 ubernahm er noch eine Gastprofessur an der Universitat Salzburg 1997 wurde er zum Ehrenmitglied der Max Scheler Gesellschaft ernannt 2 Werk BearbeitenOntologie Bearbeiten Hengstenberg versucht den aristotelischen Hylemorphismus zu einer originellen Lehre der Konstitution fortzuentwickeln Diese versteht er als das innere Struktur und Aufbauprinzip jedes Seienden das sich aus Dasein Wesen und Existenzprinzip aufbaut Diese drei sind jeweils nicht voneinander ableitbar sondern in einem ursprunglichen Sinn zueinander gestellt also kon stituiert bzw sie stehen auch in einem aktiven Sinn zueinander hin wie Hengstenberg formuliert Er vertritt damit anders als etwa Husserl einen realistischen Konstitutionsbegriff und anders als Nicolai Hartmann versteht Hengstenberg Konstitution auch als aktives dynamisches und insofern geschichtliches Geschehen Hengstenberg betont dabei das einzelne Seiende in seiner konkreten Individualitat Dieses ist das Konstituierte der Hervorgang aus dem ontologischen Konstitutionsgeschehen welches Hengstenberg im Zusammenhang einer Metaphysik der Schopfung versteht Anthropologie Bearbeiten In besonderer Weise wird diese Ontologie am Beispiel von Geist und Leib im Menschen verdeutlicht in dem der Geist als Wesen das sich im Dasein des Leibes ausdruckende Prinzip ist wahrend als drittes als Existenzprinzip beim Menschen das Personalitatsprinzip hinzukommt Der Geist ist das den Menschen auszeichnende Prinzip der Sachlichkeit Nur der Mensch kann sich kraft seines Geistes den Dingen um ihrer selbst willen zuwenden und ihnen in der Haltung der Sachlichkeit gerecht werden Im Akt des Geistes ist der Mensch in allen seinen wesentlichen Kraften den intellektuellen den willentlichen und den emotionalen ganzheitlich auf den realen Gegenstand seiner Zuwendung bezogen In diesem Zusammenhang entwickelt Hengstenberg eine ebenfalls originelle Lehre von der Vorentscheidung in der sich der Mensch in Freiheit aus der Kraft selbst anfangen zu konnen jeweils fur bestimmte Bereiche des Seienden fur eine Richtung entscheidet die sein Verhalten zukunftig bestimmen wird Entscheidet er sich fur die Sachlichkeit oder die Unsachlichkeit d h fur die Anerkennung der Dinge und der Wirklichkeit in ihrem Selbstsein und ihrem eigenen Sinnentwurf oder fur die unsachliche Haltung das heisst fur die Verweigerung dieser Anerkennung Die unsachliche Haltung fuhrt meist zu egozentrischer Ausbeutung oder Aneignung der Dinge In ihr wurzelt auch das Bose Als dritte Haltung nennt Hengstenberg die utilitare oder die Nutzhaltung die dem Menschen notwendig ist die aber sachlich hingeordnet sein muss auf das personale Leben des Menschen damit sie nicht in die Unsachlichkeit verfallt Sachlichkeit ist nicht identisch mit Objektivitat schliesst Letztere aber ein sie vollendet sich in ihrer hochsten Form in der Liebe Theologie Eschatologie Bearbeiten Ausgehend von der Philosophie entwickelt Hengstenberg schliesslich auch einen eigenen Beitrag zur Frage nach der Unsterblichkeit des Menschen In seinem Werk Der Leib und die letzten Dinge schlagt er vor von seinem Prinzip der Sachlichkeit auszugehen Je sachlicher der Mensch im Ganzen des Lebens wird desto mehr gehorcht er der Sinngestalt des Lebens und des Wirklichen insgesamt und seiner selbst und durchformt d h durchgeistigt so auch seinen Leib Umgekehrt stirbt nach jeder unsachlichen Entscheidung ein Stuck des Menschen Er bleibt gewissermassen im Tod So vermag der sachliche Mensch kraft seines Geistes den Leib in seine Unsterblichkeit allmahlich hineinzunehmen Wird der leibliche Tod und dessen Nahen auch in seiner Sinngestalt angenommen und innerlich mitvollzogen so vermag der Mensch dadurch das Zeitliche zu segnen und den Tod bereits in diesem Leben zu antizipieren Werke Auswahl BearbeitenPhilosophische Anthropologie 4 Aufl Salzburg 1983 Seinsuberschreitung und Kreativitat Salzburg 1979 Der Leib und die Letzten Dinge 2 Aufl Regensburg 1955 Autonomismus und Transzendenzphilosophie Heidelberg 1950 Evolution und Schopfung Eine Antwort auf den Evolutionismus Teilhard de Chardins Munchen 1963 Freiheit und Seinsordnung Gesammelte Aufsatze und Vortrage zur allgemeinen und speziellen Ontologie 2 uberarb Aufl Dettelbach 1998 Verlag J H Roll ISBN 3 927522 95 3 Beitrage zur Ontologie hrsg von Rafael Huntelmann Dettelbach 1998 Verlag J H Roll ISBN 3 927522 99 6 Mensch und Materie Zur Problematik Teilhard de Chardins 2 uberarb Aufl Dettelbach 1998 Verlag J H Roll ISBN 3 927522 98 8 Grundlegung der Ethik Stuttgart 1969 2 Auflage Wurzburg 1989 Literatur BearbeitenGeorg Scherer Aktuelle Perspektiven im Denken Hans Eduard Hengstenbergs In Philosophisches Jahrbuch 99 2 1992 S 380 397 Johannes Binkowski Hans Eduard Hengstenberg In E Coreth W Neidl G Pfligersdorffer Hrsg Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19 und 20 Jahrhunderts Band 3 Graz Wien Koln 1990 S 243 248 Annelie Funke Hans Eduard Hengstenberg zum 90 Geburtstag in Theologisches 24 9 1994 Sp 405 408 Rafael Huntelmann Existenzontologie Dettelbach 1997 Gesamtdarstellung der Ontologie Hengstenbergs Rafael Huntelmann In Memoriam Uber Hans Eduard Hengstenberg in Philosophisches Jahrbuch 106 1 1999 S 283 285 Rafael Huntelmann Existenz Konstitution und Modalitat Zur triadischen Konstitutionslehre Hans Eduard Hengstenbergs und ihren Konsequenzen fur die ontologische Modaltheorie In Erwin Schadel Uwe Voigt Hrsg Aktive Gelassenheit Festschrift zum 70 Geburtstag von Heinrich Beck Frankfurt a M Bern New York Paris 1999 S 203 218 Hannah Anita Schulz Sinnvolle Supervision Sinndimensionen der Supervisionsliteratur im Dialog mit dem Sinnverstandnis H E Hengstenbergs Diss Univ Oldenburg Oldenburg Juli 2013 online zuganglichEinzelnachweise Bearbeiten Katholisches Informationsportal Kurzbiographie von Hans Eduard Hengstenberg Max Scheler Gesellschaft GeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Hans Eduard Hengstenberg Zitate Literatur von und uber Hans Eduard Hengstenberg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118921797 lobid OGND AKS LCCN n93026627 VIAF 810948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hengstenberg Hans EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 1 September 1904GEBURTSORT Homberg NiederrheinSTERBEDATUM 8 August 1998STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Eduard Hengstenberg amp oldid 232864612