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Das abgegangene Hammerwerk Hellziechen auch Schloss bzw Hammerschloss Hellziechen genannt befand sich im heute nicht mehr bestehenden Ort Hellziechen der fruher zu Vilseck im Oberpfalzer Landkreis Amberg Sulzbach gehorte Der Name des Werkes leitete sich von Helle Zeche ab hier wurde also Eisen im Tagebau gewonnen Das Hammerwerk lag an der Frankenohe einem Nebenfluss der Vils der bei Gressenwohr in die Vils einmundet Untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde in der Wustung Hellziechen darunter die Spuren eines Eisenhammers mit zugehorigem Hammerschloss werden als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6336 0042 gefuhrt 1 Hammergut Hellziechen 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hellziechen heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Hammer Hellziechen wird erstmals 1402 genannt als der Bamberger Bischof Albrecht den Vilsecker Burger Heinrich Kratzer mit dem Hammer Langenbruck und auch dem Hammer Hellziechen belehnte Bei dem Vergleich zwischen dem Bistum und der Oberpfalz vom 8 Juni 1510 wurde bestimmt dass Hellziechen weiterhin bei Bamberg bleiben sollte Die Besitzer wechselten im 16 und 17 Jahrhundert haufig 1625 wird das Hammergut Hollziegen genannt Er gehorte dem Jobst Merz der 1629 im Zuge der Gegenreformation seinen Stammsitz in Zogenreuth verlassen musste weil er nicht wieder katholisch werden wollte Die Merzens besassen den Hammer Hellziechen von 1600 bis 1694 Anschliessend erwarb ihn der Obrist Wachtmeister Graf de Losa dessen Frau 1715 hier eine kleine Kapelle errichtete 1742 kam das Werk an Johann Ertl Erthl der bereits das Hammergut Rothenbach sowie Altenweiher und Langenbruck besass 1751 liess er in Hellziechen einen Hochofen aus Granit und Sandstein errichten Dieser hatte unten zwei Blasebalge und Luftrohren und wurde von oben mit Erz gefuttert Ertls Tochter Barbara heiratete 1761 den Bergmeister Johann Baptist Schlor und so kam der Besitz an diese Familie 1807 heiratete der erstgeborene Sohn Johann Baptist Schlor 1766 1823 Theresia von Grafenstein 1787 1861 Aus der Ehe stammte Gustav Andreas von Schlor 1820 1883 sechstes von acht Kindern der von 1866 bis 1871 der letzte bayerische Staatsminister fur Handel und Offentliche Arbeiten war Gustav Schlor heiratete 1843 Wilhelmine Gareis eine Tochter des Richters von Winklarn Beide erwarben auch das Gut Plankenhammer bei Floss Am 28 Juni 1861 rief Gustav Schlor die Theresia Schlor sche Schulstiftung zu Langenbruck ins Leben gerufen aus deren Ertragen Schulmaterialien fur bedurftige Schuler sowie Stipendien fur zwei Schuler aus Hellziechen finanziert wurden Nach dem Tod Gustav Schlors ubernahm sein Bruder Joseph das Werk in Hellziechen er war auch Eigentumer der heute ebenfalls abgegangenen Annahutte bei Pappenberg 1802 gingen die bambergischen Gebiete an das Kurfurstentum Bayern uber und Hellziechen kam zum Landgericht Amberg Als 1852 die Maxhutte eroffnet wurde bluhten die Hammerwerke nochmals auf da die Maxhutte grosse Mengen an Roheisen brauchte Minister Schlor beforderte den Handel durch den Bau der Eisenbahnstrecke Weiden Neukirchen Eroffnung am 15 Oktober 1875 Der Hochofen von Hellziechen stellte dann dennoch 1878 den Betrieb ein und wurde 1885 abgerissen 1904 zwei Jahre nach dem Tod Joseph Schlors verkaufte sein Sohn Joseph das Gut an Christian Feustl aus Langenbruck der es 1926 an einen Dr Winn weiterverausserte Versuche einer rheinlandischen Gesellschaft hier wieder nach Erz zu schurfen erwiesen sich als nicht rentabel nbsp Lageplan des Hammerwerks Hellziechen auf dem Urkataster von BayernHellziechen heute BearbeitenHellziechen war 1808 eine Gemeinde im Landgericht Vilseck Am 17 Juni 1818 wurde die Bildung von grosseren Gemeinen angeordnet und Hellziechen wurde Langenbruck zugeordnet 2 Langenbruck wurde 1972 nach Vilseck eingemeindet Das Hammergut bestand um 1800 aus dem sogenannten Schlossgebaude einer kleinen Kapelle dem Hochofen der Hammerhutte einem kleinen Drahthammer einem Taglohnerhaus einem Brauhaus und einer Schnapsbrennerei Wegen der Erweiterung des Truppenubungsplatzes Grafenwohr von 1938 wurde auch der Ort Hellziechen abgebaut Wenige Mauerreste sind noch erhalten aber nicht offentlich zuganglich Literatur BearbeitenFitzthum Martin Der Hochofen von Hellziechen bei Vilseck Die Oberpfalz 1968 Band 56 S 15 16 Weblinks BearbeitenHellziechen Hammergut und DorfEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Grafenwohr PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF Stand 5 Mai 2022 Georg Leingartner Landrichteramt Amberg Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Altbayern Heft 24 Munchen 1971 ISBN 3 7696 9800 2 S 140 142 Digitalisat abgerufen am 25 Juni 2022 49 66477 11 78098 418 Koordinaten 49 39 53 2 N 11 46 51 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hammerwerk Hellziechen amp oldid 228868651