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Der Hochster Hafen war ein stadtischer Binnenhafen im Frankfurter Stadtteil Hochst Die Anfange des ursprunglich in der Niddamundung und spater am Main gelegenen Hafens reichen bis in die romische Zeit des spaten ersten Jahrhunderts zuruck Der Hochster Mainhafen bestand bis 1982 Seit 2006 ist der ehemalige Hafen eine Uferpromenade mit Grunanlagen und Biergarten Hochster Mainufer mit dem ehemaligen Hafenkai im Jahr 2006Geschichte des Hochster Hafens Bearbeiten nbsp Verladekran auf einem Sockel aus dem Jahr 1770 an der Niddamundung nbsp Schiffsverkehr auf dem Main bei Hochst zu Beginn des 19 Jahrhunderts im Hintergrund der BolongaropalastIm Bereich des spateren Hochst entstand kurz nach der Zeitenwende ein romisches Auxiliarkastell der Legio XXII Primigenia die hier in den Jahren von 85 bis 120 eine Ziegelbrennerei betrieb In der geschutzten Niddamundung wurde in Hohe der Worthspitze die zu dieser Zeit noch eine Insel zwischen dem Main und zwei Mundungsarmen der Nidda bildete ein Hafen eingerichtet Der Hafen diente der Versorgung der romischen Truppen und der Anlandung von Baumaterial fur den Limes im Taunus Nach dem Ruckzug der Romer im 3 Jahrhundert fiel die Siedlung wust und der Hafen wurde nicht mehr genutzt Erst ab dem Ende des 8 Jahrhunderts kann wieder von einer Schiffslande in diesem Bereich ausgegangen werden Guter die per Schiff vom Rhein mainaufwarts kamen wurden hier umgeladen und per Wagen uber den Lindenweg und durch die kurzen Hessen Richtung Vogelsberg weitertransportiert Ein baulich angelegter Hafen ist zu dieser Zeit jedoch weder archaologisch noch in Urkunden nachweisbar Doch die Erhebung eines Mainzolls und die Existenz einer mainzischen Zollburg in Hochst seit dem 12 Jahrhundert und die seit dem 14 Jahrhundert taglich verkehrenden Marktschiffe zwischen Frankfurt und Mainz die mittags in Hochst anlegten lassen auf einen Flusshafen schliessen Erst um 1450 wird ein Mainhafen mit erheblichem Warenumschlag in Hochst in Schriften bezeugt Mit Grundung der Hochster Neustadt zum Ende des 18 Jahrhunderts wurde der Hochster Hafen wieder in die Niddamundung verlegt Hier blieb der Hafen bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts Ein alter handbedienter Verladekran des 19 Jahrhunderts auf einem barocken Sandsteinsockel aus dem Jahr 1770 zeugt noch vom ehemaligen Hafen an dieser Stelle nbsp Alter MAN Drehkran fur den Kohleumschlag als Industriedenkmal am Hochster MainuferIm Jahr 1873 kaufte die Stadt Hochst das Mainufer zwischen der Gemarkung Nied und dem Hochster Zolltor an um hier eine stadtische Werft zu errichten Dies bedeutete dass wieder ein Hafen am Mainufer entstand Zwischen 1882 und 1885 wurde der Untermain kanalisiert und zur Schifffahrtsstrasse ausgebaut um die grosseren Schiffe und wachsenden Guterstrome der Grunderzeit bewaltigen zu konnen In Hochst wurde eine von funf Staustufen erbaut die bis 1927 in Betrieb war Die Hochster Werftanlagen wurden zu einem Kai ausgebaut und in den Jahren von 1892 bis 1912 bis zur heutigen Leunabrucke erweitert Ab dem Jahr 1908 wurde das Hochster Mainufer um zwei Meter aufgeschuttet und die Kaimauer entsprechend erhoht 1914 erreichte der Hafen seine endgultige Grosse drei Portalkrane standen fur Ladearbeiten bereit Hauptsachlich wurden Holz fur die Hochster und Kelkheimer Mobelindustrie sowie Rohmaterialien fur die Hochster Metallindustrie umgeschlagen Im Westteil des Hafens wurden Kohlen fur das 1910 errichtete Kohlekraftwerk der Main Kraftwerke entladen Ab den 1970er Jahren setzten wirtschaftliche Veranderungen ein die den Hochster Hafen in seiner bisherigen Form unrentabel machten Der Guterverkehr verlagerte sich zunehmend auf die Strasse es wurden in wachsendem Masse Container eingesetzt die in Hochst nicht entladen werden konnten Grossere Abnehmer von Massengutern gab es seit dem Niedergang der Metall und Mobelindustrie in Hochst nicht mehr Daher stellte die Stadt Frankfurt 1982 den Hafenbetrieb in Hochst ein lediglich die Versorgung des Kraftwerks mit Kohle lief bis zu dessen Stilllegung 1999 Der Mainkai dient seitdem nur noch gelegentlich als Anleger fur Binnenschiffe die dort eine Fahrtpause einlegen Der Hochster Mainkai wurde seit der Stilllegung des Hafens als Parkplatz und Platz fur die jahrliche Hochster Kerb genutzt 2004 2005 wurde das alte Kraftwerk abgerissen Im Jahr 2006 liess die Stadt Frankfurt den Hochster Mainkai umgestalten Die Parkplatze wurden auf zwei Flachen an der Fahre und der Leunabrucke reduziert der dazwischen liegende Platz zu einer Grunanlage mit Uferpromenade und einem sommerlichen Biergarten umgewandelt Der verbliebene der drei Verladekrane ein 1954 von MAN gebauter Wipp Drehkran mit 3 Tonnen Tragkraft wurde als Industriedenkmal restauriert Der ehemalige Hochster Hafen ist Teil der Route der Industriekultur Rhein Main Literatur BearbeitenWolfgang Metternich Ende gut alles grun Die lange Geschichte der Hafen in Hochst In Vereinsring Frankfurt M Hochst e V Hg Festschrift zum Hochster Schlossfest 2007 Frankfurt am Main 2007 S 24 30 PDF 1 MB Rudolf Schafer Hochst am Main Frankfurt am Main 1981 Frankfurter Sparkasse Rudolf Schafer Chronik von Hochst am Main Frankfurt am Main 1987 Kramer ISBN 3 7829 0293 9 Adalbert Vollert Nied am Main Chronik eines Frankfurter Stadtteils Frankfurt am Main 1998 Heimat und Geschichtsverein Nied Weblinks BearbeitenHochster Mainufer bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Lokaler Routenfuhrer Nr 15 Frankfurt West der Route der Industriekultur Rhein Main Frankfurt am Main PDF 6 1 MB 50 097738 8 547851 Koordinaten 50 5 51 9 N 8 32 52 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochster Hafen amp oldid 233713262