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Das Hotel de Pologne war ein Hotelgebaude an der nordlichen Ecke der Schlossstrasse und der Grossen Bruderstrasse in Dresden das in seiner ursprunglichen Form von 1767 bis 1869 bestand in diesem Jahr umgebaut 1945 zerstort und bis Anfang der 1950er Jahre abgebrochen wurde Johann Carl August Richter 1785 1853 Hotel Pologne Fassade zur Schlossgasse Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Fassade zur Schlossstrasse 2 2 Fassade zur Grossen Brudergasse 3 Beruhmte Gaste 4 Einzelnachweise 5 LiteraturBaugeschichte BearbeitenNach der Uberlieferung durch den Dresdner Chronisten Johann Christian Hasche 1746 1827 war der Vorgangerbau des Hotel de Pologne unter dem Namen Mullersches Traiteurhaus eines der angesehensten Hauser Dresdens Der Kanzler Nikolaus Krell wohnte 1591 in diesem Haus das am 15 Januar 1763 in den Besitz des Kurfurstlich Sachsischen Hof Kommissars und spateren Hof Kuchenmeisters Friedrich Daniel Hess kam Nach dem Abbruch der Vorderhauser an der Schlossstrasse 7 im Jahre 1766 wurde das Haus von vornherein als Hotelbau konzipiert neu gebaut die Seitenfassade zur Grossen Brudergasse wurde auf 17 Fensterachsen erweitert ein Seitengebaude an der Grossen Brudergasse war bereits 1753 errichtet worden Hess berichtete am 30 Marz 1769 er habe die auf der Schlossgasse alhier nebeneinander gelegenen zween Hausser in denen Jahren 1766 und 1767 zu einer Auberge dem so genannten Hotel de Pologne zur Zierde der Stadt mit schweren Kosten von Grund aus neu wieder aufgebaut 1 Die neue Schaufront an der Schlossstrasse 7 war neun Fensterachsen breit Das Gebaude entstand nach Entwurfen von Samuel Locke im Stil des Rokoko 1 Joseph Kaskele um 1770 1807 Sohn des Grunders des Bankhaus Kaskel Jacob Kaskele betrieb zusammen mit seinem Schwiegervater Philipp Aaron ein Wechselgeschaft im Hotel de Pologne 2 Auch Christian Friedrich von Gregory besass hier eine Bank 1869 wurde die Fassadenfront an der Schlossstrasse 7 beim Umbau zur Sachsischen Bank zu Dresden nach Planen von Karl Eberhard im Stil des Historismus grundlegend verandert und mit einem Erker versehen 3 Das Gebaude wurde 1945 zerstort Baubeschreibung BearbeitenFassade zur Schlossstrasse Bearbeiten Ein Stich von Johann Carl August Richter zeigt die ehemalige Ostfassade zur Schlossstrasse Das Erdgeschoss hatte Rund oder Stichbogenfenster In der Mitte befand sich ein dreiachsiger Mittelrisalit mit einem breiten Korbbogenportal und aufwandigem Bauschmuck So ruhte im ersten Obergeschoss auf vier schweren Rokokokonsolen ein breiter Balkon der zu beiden Seiten hin abgestuft und in der Mitte konvex gerundet war Die steinerne Brustung war mit ovalen Offnungen versehen Die drei mittleren Fenster der drei Obergeschosse waren durch Fensterverdachungen betont Uber dem mittleren Fenster des ersten Stocks war eine Fensterverdachung mit Stichbogen angebracht seitlich flankiert von jeweils einer geraden Fensterverdachung Im zweiten Stock war uber dem mittleren Fenster eine dreieckige Fensterverdachung angebracht links und rechts davon befand sich wiederum jeweils eine gerade Fensterverdachung Unter den mittleren Verdachungen waren einzelne Schmuckelemente angebracht Fassade zur Grossen Brudergasse Bearbeiten Das mit einer Putznutung versehene oben mit einem Gesims abgeschlossene Erdgeschoss der nach Suden gerichteten Fassade zur Grossen Brudergasse besass Fenster mit Stichbogenabschluss Das mittlere Portal war oben ebenfalls stichbogig geschlossen Daruber schwang sich das Gesims des Erdgeschosses konvex nach oben empor Im Zwischenraum befand sich eine Rokoko Kartusche die seitlich von Palmenwedeln und Blutenketten eingerahmt war In der Mitte der langen Fassadenfront befand sich ein Mittelrisalit der funf Achsen breit und durch Lisenen gegliedert war Dessen drei zentrale Achsen waren noch ein weiteres Mal herausgestuft Alle Fenster zeigten fein profilierte Rahmungen Am Mittelrisalit wurde der Bauschmuck besonders betont Die beiderseits der Mittelachse angeordneten Fenster im ersten Obergeschoss hatten seitlich als Fensterverdachungen leere Dreiecksgiebel denen mit Guttae versehene Konsolen und Putzfelder unterlegt waren In der Mitte befand sich als Fensterverdachung ein Segmentbogen 4 Das Gebaude war mit einem Mansarddach mit einer Reihe stehender Dachgauben gedeckt Beruhmte Gaste BearbeitenJohann Georg Schrepfer 1774 Maria Theresia Paradis 2 bis ca 27 Marz 1786 Wolfgang Amadeus Mozart 12 bis 17 April 1789 Johann Strauss Vater 1834 Johann Strauss Sohn 1852Einzelnachweise Bearbeiten a b Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Dresden 2007 ISBN 978 3 9807739 4 2 S 179 Joachim Felix Kaskel VOM HOFFAKTOR ZUR DRESDNER BANK DIE UNTERNEHMERFAMILIE KASKEL IM 18 UND 19 JAHRHUNDERT in Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Journal of Business History 28 Jahrg H 3 1983 S 177 JSTOR 40694811 Stefan Hertzig Walter May Henning Prinz Der historische Neumarkt zu Dresden Seine Geschichte und seine Bauten Sandstein Dresden 2005 ISBN 3 937602 46 1 S 129 Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Dresden 2007 ISBN 978 3 9807739 4 2 S 179 181 Literatur BearbeitenFritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Leipzig 1999 ISBN 3 363 00007 3 S 285 f Abb 351 Die Schlossgasse nach dem Altmarkt Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Dresden 2007 ISBN 978 3 9807739 4 2 S 178 181 51 050871 13 737105 Koordinaten 51 3 3 1 N 13 44 13 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hotel de Pologne Dresden amp oldid 235315631