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Gustav Adolf Barschdorf 9 Mai 1908 in Peterswaldau 30 Dezember 1989 in Lubeck 1 war ein 1974 verurteilter Kriegsverbrecher und bis 1964 leitender Beamter des Hamburger Verfassungsschutzes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBarschdorf wurde im niederschlesischen Peterswaldau bei Reichenbach Dzierzoniow geboren Sein Vater arbeitete als Weber in einer Fabrik Barschdorf besuchte die Volksschule in Ober Mittel Peterswaldau von 1914 1922 Er arbeitete anschliessend fur kurze Zeit in der Landwirtschaft Vom 1 April 1922 bis zum 30 Marz 1927 war er bei der Firma Adam erst als Anlernling dann als Fabrikweber beschaftigt Die Textilfachschule in Langenbielau besuchte er vom 1 April 1927 bis zum 30 Marz 1928 und legte mit Erfolg die Prufung zum Werkmeister ab Anschliessend arbeitete er bis zum 30 September 1928 als Volontar bei der Firma Gierig in Langenbielau Am 4 Oktober 1928 wurde Barschdorf auf Antrag in den Polizeidienst ubernommen Zur Ausbildung besuchte er bis zum 25 September 1929 die Polizeischule in Frankenstein auf der er mehrere Prufungen mit Erfolg ablegte Anschliessend wurde er am 1 Oktober 1929 zur Bereitschaftspolizei Bytom Beuthen versetzt und vom 15 August 1932 bis etwa Mitte 1933 zum Einsatz bei der Grenzpolizei Beuthen abkommandiert Bis zum 31 Juli 1935 tat er anschliessend wieder Dienst bei der Bereitschaftspolizei Beuthen Zum 1 Marz 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 511 013 2 Am 1 August 1935 wurde Barschdorf nach Berlin zur Bereitschaftspolizei Berlin Neukolln versetzt und ab 30 Januar 1936 dort als Revieroberwachtmeister der Schutzpolizei in einem Polizeirevier eingesetzt Am 25 Januar 1937 wurde er zum Geheimen Staatspolizei nach Berlin abkommandiert Im Herbst 1937 wurde er von der Gestapo endgultig ubernommen Im Gestapo war er in der Abteilung IV und zwar in dem Referat A 1 und fur kurze Zeit im Referat A 4 Bekampfung des Kommunismus tatig Am 9 Mai 1938 wurde Barschdorf als Exekutivbeamter in das Kommunisten Referat IV A 1 der Staatspolizeileitstelle Wien zunachst abkommandiert am 1 Oktober 1939 dorthin versetzt Am 22 Mai 1940 wurde Barschdorf nach Oslo zum BdS Norwegen versetzt wo er als Kriminaloberassistent in der Abteilung IV Referat A 1 Kommunismus beschaftigt war Am 3 Januar 1945 kehrte er nach Deutschland zuruck und war bis zum Ende des Krieges in der Abteilung IV Gestapo des Reichssicherheitshauptamtes RSHA tatig Kurz vor Einmarsch der sowjetischen Truppen bekam Barschdorf den Auftrag in Schwerin und in Lubeck eine Ausweichstelle fur die Gestapo zu schaffen Zum Zeitpunkt der Kapitulation befand sich Barschdorf in Flensburg Er hatte sich dort falsche Ausweispapiere besorgt die auf den Namen Gustav Opitz lauteten In Kiel wurde Barschdorf von den Englandern festgenommen Er befand sich bis Juli 1945 in britischer Gefangenschaft Nach seiner Entlassung am 4 Juli 1945 arbeitete er bis 1950 als Landarbeiter auf dem Gut Wulfsdorf bei Hamburg Anschliessend war Barschdorf zwei Jahre lang auf verschiedenen Arbeitsstellen beschaftigt u a als ungelernter Arbeiter bei der Firma Gustav Barmeister Am 1 November 1952 erhielt er eine Anstellung als freier Mitarbeiter beim Bundesamt fur Verfassungsschutz und ab 1964 bis 1973 beim Bundesamt fur Zivilschutz zwischenzeitlich von 1964 bis 1966 beim Statistischen Bundesamt 1974 wurde Barschdorf im Alter von 66 Jahren in Hamburg wegen der Ermordung einer norwegischen Widerstandskampferin im Jahr 1942 bei deren Vernehmung vor der Gestapo in Oslo als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Die Frau wurde bei einer verscharften Vernehmung am 17 Mai 1942 dem Nationalfeiertag Norwegens derart misshandelt dass sie daran verstarb Sein 71 jahriger Mitangeklagter Felix Gruber ebenfalls SS Hauptscharfuhrer und Gestapo Beamter in Oslo wurde freigesprochen Barschdorf musste die Freiheitsstrafe jedoch nie antreten da das Gericht ihn aus Alters und Gesundheitsgrunden fur haftunfahig erklarte Literatur BearbeitenConstantin Goschler Michael Wala Keine neue Gestapo Das Bundesamt fur Verfassungsschutz und die NS Vergangenheit Reinbek Rowohlt 2015 ISBN 978 3 498 02438 3 Constantin Goschler Michael Wala Der Schatten Suddeutsche Zeitung 9 Marz 2013 S V2 9 Zwischenbericht zum Forschungsvorhaben zur Organisationsgeschichte des Bundesamtes fur Verfassungsschutz 1950 1975 unter besonderer Berucksichtigung der NS Bezuge fruherer Mitarbeiter in der Grundungsphase Weblinks BearbeitenAmerican Jewish Committee Archives PDF Dokument Seite 349 441 kB Justiz und NS Verbrechen DDR TV Beitrag Das Rechtskartell in Der schwarze Kanal Manuskriptseite 2 PDF Datei 8 71 MB Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Lubeck Nr 28 1990 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1440825PersonendatenNAME Barschdorf GustavALTERNATIVNAMEN Barschdorf Gustav Adolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PolizistGEBURTSDATUM 9 Mai 1908GEBURTSORT PeterswaldauSTERBEDATUM 30 Dezember 1989STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Barschdorf amp oldid 238020209