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Gustav Adolf Kuppers bzw Kuppers Sonnenberg als Autor 21 Mai 1894 in Krefeld 30 Juni 1978 in Muden Ortze war ein deutscher Agrarwissenschafter und Topinamburzuchter Inhaltsverzeichnis 1 Jugendzeit und Lehrjahre 2 Studium in Berlin 3 Journalist und Forschungsreisender 4 Topinamburzuchter 5 Publikationen Auswahl 6 LiteraturJugendzeit und Lehrjahre BearbeitenGustav Adolf Kuppers Sohn eines Gastwirts besuchte die Oberrealschule in Krefeld die er Ostern 1914 mit dem Abitur verliess Unmittelbar darauf schrieb er sich als Student an der Universitat Gottingen ein Er studierte Philologie und horte landwirtschaftliche Vorlesungen Gleichzeitig absolvierte er als Einjahrig Freiwilliger seine militarische Ausbildung Im August 1914 zog er mit einem Infanterieregiment nach Frankreich zwei Monate spater nach Ostpreussen Dort wurde er schwer verwundet Im Dezember 1914 musste ihm das linke Bein amputiert werden Seinen Wunsch Pfarrer zu werden gab er auf Er suchte eine neue Heimat in einer naturnahen Kulturlandschaft und fand sie in der sudlichen Luneburger Heide 1915 erwarb er im Wietzetal bei Muden ein eigenes Grundstuck baute sich ein Blockhaus und kultivierte die von ihm Sonnenberg getauften Hange 1916 publizierte er unter dem Titel Ich geh durch Nacht und Sonnenschein einen Gedichtband Ab 1918 veroffentlichte er mehrere Schriften uber aktuelle Probleme beim Erwerb eigenen Landes und uber die Formen der Siedlungen in Deutschland Studium in Berlin BearbeitenAls Vater von sieben Kindern aus erster Ehe hatte Kuppers wiederholt Schwierigkeiten den Lebensunterhalt fur seine grosse Familie zu bestreiten Die kargen Heideboden auf seinem Sonnenberg erbrachten nicht jedes Jahr die erhofften Naturalertrage Sein langjahrig gereifter Plan eines Tages das gesamte Siedlungswesen in Deutschland mit wissenschaftlichen Methoden bearbeiten zu konnen erfullte sich deshalb erst 1926 Freunde aus Berlin besorgten ihm uber das Studentenwerk die erforderlichen finanziellen Mittel fur ein Universitatsstudium Von 1926 bis 1931 studierte Kuppers an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Volkswirtschaft und erwarb 1933 mit der Dissertation Deutsche Siedlung Gesamtdarstellung des deutschen Siedlungswesens in allen Formen und Spielarten die staatswissenschaftliche Doktorwurde In seiner Arbeit hat er die Siedlungsformen in Deutschland nach verschiedenen Kriterien klassifiziert und auch Perspektiven fur die Weiterentwicklung des Siedlungswesens aufgezeigt Journalist und Forschungsreisender BearbeitenAb 1933 war Kuppers zunachst als freier Journalist tatig Im Auftrag des Berliner Museums fur Volkerkunde unternahm er von 1935 bis 1939 mehrere Forschungsreisen in die Balkanlander wo er ethnologische und anthropologische Untersuchungen durchfuhrte Von den Schriften uber die Ergebnisse seiner Reisen sind hervorzuheben Die Donauschwaben und ihre Umwelt 1935 und Einbeiner am Steuer Eine Balkanfahrt 1937 Auch als Funkreporter war Kuppers zeitweise tatig Aufgrund seiner profunden Landeskenntnisse in den Balkanlandern wurde er wahrend des Zweiten Weltkrieges als Balkanreferent in den Wehrwirtschaftsstab des Oberkommandos des Wehrmacht OKW verpflichtet Topinamburzuchter BearbeitenEinen Namen weit uber die Grenzen Deutschland hinaus macht sich Kuppers mit der Zuchtung dem Anbau und den Verwendungsmoglichkeiten von Topinambur eine der Sonnenblume verwandten Kulturpflanze Unter schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnissen baute er nach 1946 auf seinem Sonnenberg einen Zuchtgarten auf und begrundete 1947 die Tobinambur Saatzucht Niedersachsen Er zuchtete zahlreiche neue Sorten Sein Wissen und seine profunden eigenen Erfahrungen mit dieser Kulturpflanze veroffentlichte er in einer Vielzahl von Beitragen sowie in einer im Selbstverlag aufgelegten Merkblattreihe Topinambur Trotz seines unermudlichen Engagements fur diese Kulturpflanze ist die Anbaubedeutung von Tobinambur in Deutschland relativ gering geblieben Kuppers veroffentlichte auch mehrere Schriften uber allgemeine Lebensfragen und uber die Entwicklung des Wohlstandes in Deutschland Als hochaktuell gilt in Fachkreisen nach wie vor sein Lebenspender Garten 1948 1987 ein Buch mit beachtenswerten Ideen und Ratschlagen fur Gartenbesitzer Publikationen Auswahl BearbeitenIch geh durch Nacht und Sonnenschein Dichtungen Sis Verlag Zeitz 1916 Eigen Land Laube Dresden 1918 Vom Akademiker zum Siedler Abenteuer und Erlebnisse Deutsche Landbuchhandlung Berlin 1924 Der Schatz im Acker Ein Wort zur Frage der deutschen Siedlung und zur allgemeinen abendlandischen Lebenslage Dr Theodor Fach Wiesbaden 1929 Sonnenkinder Erzahlung Safari Berlin 1930 Deutsche Siedlung Idee und Wirklichkeit Gesamtdarstellung des deutschen Siedlungswesens in allen Formen und Spielarten Staatswiss Diss Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 1933 Unter gleichem Titel fur den Buchhandel erschienen im Verlag Die Grundstucks Warte Berlin 1933 Die Donauschwaben und ihre Umwelt Erlebnisse und Erkenntnisse einer volkskundlichen Studienfahrt im Sommer 1935 Trebbin Kr Teltow 1935 Einbeiner am Steuer Eine Balkanfahrt Drei Monate mit dem Hanomag Rekord auf schweren und schwierigsten Wegen Trebbin Kr Teltow 1937 Deutsche im Donaubecken Ein rassenkundlicher Streifzug in Volk und Rasse 12 1937 H 3 S 95 104 Volkermosaik Sudslawien Ein rassenkundlicher Streifzug durch den Donauraum in Volk und Rasse 12 1937 H 8 S 313 320 Die Scholazen der Batschka und Barany in Volk und Rasse 13 1938 H 3 S 77 84 Begegnung mit Balkanzigeunern in Volk und Rasse 13 1938 H 6 S 183 193 Rassenkundliche Beobachtungen in Ungarn in Volk und Rasse 14 1939 H 3 S 58 62 Nordische Rassensplitter auf dem Balkan I II in Volk und Rasse 14 1939 H 7 S 141 147 H 8 S 173 178 Verlorenes Blut Auf den Spuren der Volkerwanderung an der unteren Donau in Neues Volk 9 1939 H 6 S 26 31 Tobinambur Anbau und Nutzungsmoglichkeit Das Wissenswerte aus Theorie und Praxis Landbuch Hannover 1947 Lebenspender Garten Ein Buch neuen Gartenverstandnisses und erfolgreicher Gartenpraxis Kinau Luneburg 1948 2 Aufl ebd 1987 Uberblick uber die Zuchtungsversuche an der Tobinambur bis zum 2 Weltkrieg In Zeitschrift fur Pflanzenzuchtung Bd 31 1952 S 196 217 Zur Geschichte der Tobinambur In Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie Jg 4 1956 S 43 49 Wohlstand Gefahren Bedingungen Moglichkeiten zur Fiktion einer freien Marktwirtschaft Ideen zur Wohlstandsentwicklung Ein Diskussionsbeitrag Selbstverlag des Verfassers Muden Oertze 1963 Literatur BearbeitenDr Gustav Adolf Kuppers Sonnenberg 65 Jahre alt In Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft Jg 74 1959 S 666 Bernd Wedemeyer Ein Aussenseiter niedersachsischer Korperkultur Der jugendbewegte Siedler Gustav Adolf Kuppers 1894 1978 In Arnd Kruger Bernd Wedemeyer Hg Aus Biographien Sportgeschichte lernen Festschrift zum 90 Geburtstag von Prof Dr Wilhelm Henze Schriftenreihe des Niedersachsischen Instituts fur Sportgeschichte Hoya e V Band 14 NISH Hoya 2000 ISBN 3 932423 07 0 S 149 162 A H Als Einsiedler in der Heide Zum Tode des bekannten Pflanzenzuchters Dr G A Kuppers Sonnenberg In Cellesche Zeitung Jg 162 Nr 154 vom 6 Juli 1978 S 6 Hinrich Jantzen Namen und Werke Bd 2 Quellen und Beitrage zur Geschichte der Jugendbewegung Bd 12 Dipa Verl Frankfurt a M 1974 ISBN 3 7638 0252 5 S 213 216 Christoph Patzold Die Tobinambur als landwirtschaftliche Kulturpflanze Herausgegeben vom Bundesministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Bonn 1957 In der Bibliographie 66 Beitrage vom G A Kuppers uber Tobinambur u a Feldfruchte S 122 125 Normdaten Person GND 130215910 lobid OGND AKS VIAF 115283881 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuppers Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Siedlungsforscher und TobinamburzuchterGEBURTSDATUM 21 Mai 1894GEBURTSORT KrefeldSTERBEDATUM 30 Juni 1978STERBEORT Muden Ortze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolf Kuppers amp oldid 232966106