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Gustav Adolf Janssen 9 April 1915 1 in Blankenese 15 November 1978 in Eckernforde 2 war ein deutscher U Boot Kommandant der Kriegsmarine und Kapitan zur See der Bundesmarine Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Laufbahn in der Kriegsmarine 1 2 Nachkriegszeit 1 2 1 Die Verurteilung von Oskar Kusch 1 2 2 Ausfuhrungen zur Seenotrettung wahrend des Krieges 1 2 3 Ausbildung 1 3 Militarische Laufbahn in der Bundesmarine 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMilitarische Laufbahn in der Kriegsmarine Bearbeiten Gustav Adolf Janssen trat 1936 Crew 1936 nachdem er im Arbeitsdienst gedient hatte in die Kriegsmarine ein Am 10 September 1936 wurde er Seekadett und war im gleichen Jahr auf der Schleswig Holstein 3 Im Oktober 1938 wechselte er zu U Bootwaffe und nahm von Oktober 1938 bis April 1939 an einer Ausbildung zum Wachoffizier teil Vom 13 September 1939 bis 18 Dezember 1939 war er in der Operationsabteilung des Stabes des Fuhrer der U Boote in Wilhelmshaven Anschliessend war er bis Ende Marz 1941 als Zweiter Wachoffizier auf U 65 Im Juni Juli 1941 belegte er einen Kommandantenlehrgang und wurde als Oberleutnant zur See bis Mitte November 1941 Kommandant von U 151 einem Schulboot der 21 U Flottille in Pillau Anschliessend ubernahm er bis Ende Juni 1942 das Kommando uber U 37 welches wie U 151 als Schulboot eingesetzt wurde Als Kapitanleutnant war er vom 15 Juni 1942 bis 13 Marz 1944 Kommandant von U 103 Janssen fuhrte mit U 103 die letzten vier Unternehmungen durch wobei am 13 Marz 1944 das Boot ausser Dienst gestellt wurde Lediglich bei der achten von elf Unternehmungen von U 151 insgesamt konnten zwei Schiffe mit uber 11 000 BRT versenkt werden wobei 65 Seeleute starben Fur das Kommando von U 103 wurde er am 21 Januar 1944 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet 1 Er wechselte als Ausbildungsoffizier zur 20 U Flottille Pillau und blieb dort bis Februar 1945 Bis 14 April 1945 war er Schiesslehrer fur Typ XXI U Boote bei der 25 U Flottille Travemunde Bis Kriegsende hatte er das Kommando uber U 3037 inne Am 3 Mai 1945 befahl Janssen in Travemunde die Selbstversenkung von U 3037 Nachkriegszeit Bearbeiten Die Verurteilung von Oskar Kusch Bearbeiten Als Kommandant von U 103 war Oskar Kusch Erster Wachoffizier an Bord Janssen verband daraufhin eine enge Freundschaft mit Kusch Zu Kuschs Verhandlung Ende Januar 1944 war Janssen als Entlastungszeuge benannt 4 Janssen bekannte sich zu Kusch durfte aber sich nicht weiter zur Sache aussern Der Schiffsarzt Hans Nothdurft nach dem Krieg Professor fur Physiologie an der Universitat Heidelberg verwies in seiner eidesstattlichen Erklarung 1946 darauf dass Janssen nur zu den militarischen Eigenschaften Kuschs ausgesagt hatte nicht aber auf die Haltung eingegangen sei Janssen soll sogar letztlich vergeblich versucht haben Karl Donitz von einer Vollstreckung des Urteils abzubringen 5 Kusch schrieb ein Tag vor seiner Erschiessung einen Abschiedsbrief an Janssen 6 Lieber Gustav Das Schicksal hat doch gegen mich entschieden Nimm meinen Dank alle guten Wunsche fur Deine Zukunft und meine letzten Grusse Behalt mich in gutem Andenken Dass ich schuldlos sterbe weisst Du Es nutzt trotz allem nichts Ich drucke nochmals Deine Hand und bis in alter TreueDein Oskar Bei der Anklage von Kuschs Richter trat er im Marz 1950 als Zeuge auf und bemuhte sich fur die Ehrenrettung seines Freundes 7 In seiner Stellungnahme widerspricht er dem Vorwurf Kusch hatte die Besatzung aufgewiegelt 8 Vielmehr wurde berichtet dass an Bord der von Janssen kommandierten Boote offen uber die militarische und politische Lage Deutschland gesprochen werden konnte 9 Ausfuhrungen zur Seenotrettung wahrend des Krieges Bearbeiten Nach dem Krieg er wohnte in Flensburg schrieb er wie einige andere ehemalige Marineangehorige der Kriegsmarine 1946 an die Verteidigung des angeklagten Karl Donitz 10 Janssen gibt darin an das er alle die U Bootflotte betreffende Befehle eingesehen habe und ihm keine Befehle bzgl Vereitelung von Rettungsaktionen z B durch das Versenken von Rettungsbooten bekannt seien Er gibt an dass zur eigenen Gefahrenabwehr die eigene Sicherheit die Sicherheit der zu Rettenden uberwog Weiter fuhrt er aus dass ab Herbst 1942 die Gefahr fur die eigenen Boote so gross war dass doch ein Befehl erlassen wurde dass Rettungsmassnahmen nach Versenkungen von feindlichen Schiffen nicht mehr unternommen werden sollten Zu der Versenkung der Henry Stanley durch U 103 fuhrt er aus dass er vor der Versenkung der Besatzung Zeit zur Evakuierung gegeben habe und den Kapitan des britischen Motorschiffs fur vier Wochen als Gefangener mitgenommen habe Ebenso berichtete er von einer Rettungsaktion von funf Seeleuten im Mai 1943 welche der Crew des von U 456 versenkten Frachter Fort Concord angehorten Zwei britische Seeleute nahm er an Bord die anderen drei nicht europaischen Seeleute wurden mit Proviant ausgestattet und blieben auf dem Floss Die Rettungsaktionen so gab er an berichtete er dem Oberbefehlshaber wobei keine Beanstandung dieses Vorgehens erfolgte In seinem Resumee kommt er zum Ergebnis dass die Entscheidung fur eine Rettungsaktion dem Kommandanten oblag und der Befehl Rettungsaktionen nicht durchzufuhren fur den Nachwuchs als Leitlinie zu verstehen gewesen sei Helmut Schmoeckel berichtete daruber dass 1964 einer der geretteten britischen Seeleuten Janssen traf und sich bei ihm fur die Rettung im Mai 1943 bedankte 11 Ausbildung Bearbeiten Nach dem Krieg erlernte er den Beruf des Buchdrucker und Schriftsetzers Er setzte sich fur die Freigabe Helgolands ein und war Mitglied der 1 Helgoland Vertretung 2 Militarische Laufbahn in der Bundesmarine Bearbeiten 1956 wurde er in die Bundesmarine ubernommen und von Dezember 1956 bis September 1957 als Korvettenkapitan Kommandeur des Marinestutzpunktes Flensburg Murwik 12 Vom 1 Oktober 1957 bis 31 Oktober 1958 nahm Janssen am I Admiralstabslehrgang an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr teil 13 Von Januar 1961 bis Januar 1964 war er Kommandeur der Ubootlehrgruppe 14 Anschliessend war er bis zu deren zeitweiliger Ausserdienststellung im Marz 1965 Kommandant der Fregatte Koln 15 Er wurde fur einige Zeit nach Amerika entsandt 2 Von April 1965 bis Januar 1970 war er als Kapitan zur See Kommandeur der Ubootflottille Spater war er fur drei Jahre Verteidigungsattache in Kopenhagen und zugleich Marineattache in Stockholm 16 1975 wurde er Beauftragter des SHHB fur Bundeswehrfragen 2 Literatur BearbeitenHeinrich Walle Michael Salewski Christian Giermann Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06841 4 diverse Seiten Weblinks BearbeitenSchreiben von Gustav Adolf Janssen mit Lebenslauf an die Verteidigung von Karl Donitz Februar 1946 S 18 19 Bericht uber seine Tatigkeit als Kommandeur der Ubootflottille Der Spiegel April 1966 Einzelnachweise Bearbeiten a b Horst Scheibert Die Trager des Deutschen Kreuzes in Gold Kriegsmarine Luftwaffe Waffen SS und Des Deutschen Kreuzes in Silber Heer Kriegsmarine Luftwaffen Waffen SS Podzun Pallas Verlag 1984 ISBN 3 7909 0223 3 S 47 google com a b c d Schleswig Holstein Schleswig Holsteinischer Heimatbund 1978 S 24 google com Kriegsmarine Oberkommando Rangliste der Deutschen Kriegsmarine E S Mittler 1936 S 120 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 100 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 137 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 148 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 35 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 36 google com Heinrich Walle Die Tragodie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06841 4 S 37 google com Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militargerichtshof Nurnberg 14 November 1945 1 Oktober 1946 gemass den Weisungen des Internationalen Militargerichtshofes vom Sekretariat des Gerichtshofes unter der Autoritat des Obersten Kontrollrates fur Deutschland veroffentlicht amtlicher Text in deutscher Sprache Urkunden und anderes Beweismaterial Bormann 11 bis Raeder 7 40 Sekretariat d Gerichtshofes 1949 S 17 google com Helmut Schmoeckel Menschlichkeit im Seekrieg Mittler 1987 ISBN 3 8132 0225 9 S 136 google com Hans H Hildebrand Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 Koehler 1983 ISBN 3 7822 0267 8 S 174 Hansgeorg Model Jens Prause Generalstab im Wandel neue Wege bei der Generalstabsausbildung in der Bundeswehr Bernard amp Graefe 1982 ISBN 3 7637 5241 2 S 235 google com Hans H Hildebrand Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 Koehler 1983 ISBN 3 7822 0267 8 S 156 Hans H Hildebrand Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 1 Koehler 1979 ISBN 3 7822 0209 0 S 11 Jahrbuch der Luftfahrt 1971 S 46 google com PersonendatenNAME Janssen Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher U Boot Kommandant und Kapitan zur See der BundesmarineGEBURTSDATUM 9 April 1915GEBURTSORT BlankeneseSTERBEDATUM 15 November 1978STERBEORT Eckernforde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolf Janssen amp oldid 234948783