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Gunnlaugs saga ormstungu deutsch Die Saga von Gunnlaug Schlangenzunge ist eine Islandersaga und gehort damit zur altnordischen Literatur Die Saga ist eine Biographie aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts uber den islandischen Skalden Gunnlaugr ormstunga Illugason der um 1000 gelebt hat und gehort zu den sechs Skaldenbiographien 1 Sie schildert dabei die islandische Hauptlingsgesellschaft dieser Zeit Die Hauptmotive der Saga sind ungluckliche Liebe und erbitterter Hass Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Stil 3 Bezuge zu anderen Sagas 4 Belletristische Bearbeitungen bzw Nacherzahlungen 5 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenGunnlaugr zog im Streit mit seinem Vater zu Thorstein Egilsson dem Sohn des Skalden Egill Skallagrimsson Dort lernte er dessen Tochter Helga die Schone kennen die als schonste Frau auf Island zu jener Zeit galt und wollte sie zur Frau Die Liebe war tief und gegenseitig Der Vater lehnte dies zunachst ab weil er hoffte fur seine Tochter einen besseren Mann zu finden Schliesslich kam es aber doch zur Verlobung unter der Bedingung dass er binnen drei Jahren von einer geplanten Reise wieder zuruck sei Andernfalls sei Helga wieder frei Mit der Hilfe Thorsteins reiste er nach Nidaros und von da 1004 nach England zu Konig AEthelred von dem er fur ein Gedicht einen kostbar bestickten Mantel erhielt Von dort reiste er weiter nach Irland den Orkneys und Skara in Westgotland wo er einen Winter bei Jarl Sigurd blieb Von dort kam er nach Schweden zum Hof von Konig Olof Skotkonung wo er auf den Skalden Hrafn Onundarson traf Nach anfanglicher Freundschaft geriet er mit ihm in Streit uber die Frage wer als erster vor dem Konig Gedichte vortragen durfe Der Konig entschied sich fur Gunnlaugr Dieser trug ein Gedicht uber Konig Olof vor und der Konig fragte Hrafn wie er das Gedicht finde Grosse Worte aber nicht elegant und etwas steif wie Gunnlaugr selbst Nach dem Gegenvortrag Hrafns fragte der Konig Gunnlaugr was er von dem Gedicht halte Schon wie Rafn selbst aber wenig bemerkenswert aber warum hast Du wandte er sich an Rafn nur ein normales Gedicht und kein Kunstgedicht fur den Konig verfasst Denkst Du er ist kein Kunstgedicht wert So entstand zwischen ihnen Feindschaft und sie trennten sich Hrafn fuhr nun uber Trondheim nach Island und warb um Helga die Schone und fand dafur Unterstutzung in Island Im Folgejahr verheiratete Thorstein seine Tochter Helga an Hrafn Gunnlaugr wollte sich auch vom schwedischen Konig verabschieden doch der liess ihn wegen eines drohenden Einfalls der Danen zunachst nicht gehen sondern erst im Jahr darauf Gunnlaugr versaumte die Dreijahresfrist und kam erst im vierten Jahr wieder nach Island Als Helga von seiner Ruckkehr erfuhr trennte sie sich vorubergehend von Hrafn und ging zu ihrem Vater zuruck Bei einer Hochzeitsfeier auf der Hrafn Helga und Gunnlaugr als Gaste anwesend waren schenkte Gunnlaugr Helga den Mantel den er von Konig AEthelred geschenkt bekommen hatte Die Ehe zwischen Helga und Hrafn wurde zunehmend feindseliger Auf dem Althing 1006 forderte Gunnlaugr Hrafn zum Zweikampf Holmgang heraus Die Regel galt dass der erste der verletzt wurde verloren hatte Hrafn hatte als Herausgeforderter den ersten Schlag und traf den Schild Gunnlaugs so dass er gespalten wurde und ein Stuck absplitterte das Gunnlaugr eine kleine Wunde an der Wange beibrachte Die Schiedsrichter brachen den Kampf sofort ab Gunnlaugr beanspruchte den Sieg weil Hrafn nun schutzlos sei und Hrafn ebenfalls weil Gunnlaugr verletzt sei Der Vater Illugi entschied dass der Kampf nicht fortgesetzt werde Auf der Thingversammlung wurde daraufhin der Holmgang gesetzlich verboten Um die Feindschaft zum Ende zu bringen verabredeten daher beide nach Norwegen zu fahren und dort den Zweikampf auszufuhren Dies geschah Im Fruhjahr 1008 trafen sie in Trondelag aufeinander Es kam erneut zum Zweikampf Im Laufe des Kampfes schlug Gunnlaugr Hrafn einen Fuss ab und wollte den Kampf beenden Da stutzte Hrafn sein Bein auf einen Baumstumpf und wollte den Kampf fortsetzen bat aber um Wasser Gunnlaugr holte Wasser in seinem Helm und als er ihm den Helm reichte nahm ihn Hrafn mit der linken Hand mit der anderen hieb er mit dem Schwert nach Gunnlaugr und verletzte ihn am Kopf Sie kampften erneut und Hrafn wurde am Ende getotet Gunnlaugr erlag drei Tage spater in Levanger seinen Verletzungen In Island fuhrte dieses Ereignis zu Blutrache zwischen den beiden Familien Thorstein verheiratete seine Tochter Helga nun an Thorkell Hallkellsson Helga hatte mit diesem mehrere Kinder Aber ihr grosster Trost war es auf den Mantel zu schauen den ihr Gunnlaugr geschenkt hatte Als eine Seuche uber den Hof kam erkrankten die meisten und starben Auch Helga erkrankte legte ihren Kopf in Thorkells Schoss liess sich den Mantel bringen blickte lange auf ihn und starb Stil BearbeitenDie Saga gilt als die literarischste aller Sagas Der unbekannte Dichter gestaltete aus dem historischen Stoff ein dichtes und tragisches Dreiecks Drama Die Verwandtschaft zur alteren Egils saga in deren Schatten sie steht ist unverkennbar In der Saga ist haufig von Gedichten die Rede die die Helden aus dem Stegreif von sich geben Einige werden auch zitiert Schlusselszenen werden von bedeutungsvollen Traumen angekundigt Schicksal und Verhangnis beherrschen das Geschehen Mit der Egils saga hat diese Saga den Konflikt mit dem Vater die Art den Charakter des Helden durch seine Taten und Kampfe in England und anderswo zu illustrieren und das Zentrum der Saga den Hof Borg auf dem Helga die Schone lebt gemeinsam Bezuge zu anderen Sagas BearbeitenIn einer Version der Hallfredar saga hat der Protagonist sowohl eine Begegnung mit Gunnlaugr als auch mit Hrafn Die Figur Hallfreds ist ausserdem das optische Vorbild fur die Figur des Gunnlaugr wenngleich bei diesem die ambivalenten Zuge Hallfreds wesentlich abgeschwacht sind Vorbild fur den Dreieckskonflikt zwischen Helga Gunnlaug und Hrafn sind die Bjarnar saga Hitdœlakappa und die Laxdœla saga Belletristische Bearbeitungen bzw Nacherzahlungen BearbeitenFriedrich de la Motte Fouque Die Saga von Gunlaugar genannt Drachenzunge und Rafn dem Skalden Eine Islandskunde des 9 Jahrhunderts Wien 1826 Ubersetzungen BearbeitenWalter Baetke Ubs Gunnlaug und Helga Reihe Bauern und Helden Geschichten aus Alt Island Hamburg 1938 Felix Niedner Ubs Die Geschichte von Gunnlaug Schlangenzunge In Vier Skaldengeschichten Dusseldorf Koln 1964 The Saga of Gunnlaug Serpent Tongue Translated by Katrina C Attwood In Vidar Hreinsson General Editor The Complete Sagas of Icelanders including 49 Tales Reykjavik Leifur Eiriksson Publishing 1997 Volume I pp 305 333 ISBN 9979 9293 1 6 Literatur BearbeitenJonas Kristjansson Eddas und Sagas Die mittelalterliche Literatur Islands Ubertragen von Magnus Petursson und Astrid van Nahl H Buske Hamburg 1994 S 233f S 293 296 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gunnlaugs saga ormstungu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisat einer Edition der Viking Society for Northern Research PDF Datei 7 71 MB Die Geschichte von Gunnlaug Schlangenzunge deutsch PDF EPUB Einzelnachweise Bearbeiten Zu den Skaldenbiographien oder Skaldensagas gehoren neben der Gunnlaugs saga ormstungu noch die Kormaks saga Hallfredar saga und Bjarnar saga Hitdœlakappa ausserdem die Egils saga und die Fostbrœdra saga Zu dieser Bezeichnung vgl Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 neubearbeitete und stark erweiterte Auflage de Gruyter New York Berlin 2005 Band 28 S 559 562 Islandersagas Bandamanna saga Bardar saga Snaefellsass Bjarnar saga Hitdœlakappa Brennu Njals saga Droplaugarsona saga Egils saga Eiriks saga rauda Eyrbyggja saga Faereyinga saga Finnboga saga ramma Fljotsdaela saga Floamanna saga Fostbrœdra saga Gisla saga Grettir der Starke Graenlendinga saga Gull THoris saga Gunnars saga Keldugnupsfifls Gunnlaugs saga ormstungu Hallfredar saga Havardar saga Isfirdings Heidarviga saga Holmverja saga 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