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Das Grosssteingrab Gleesen war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Gleesen einem Ortsteil von Emsburen im Landkreis Emsland Niedersachsen Es wurde 1893 beim Bau des Dortmund Ems Kanals zerstort konnte zuvor aber noch durch Eduard Krause im Auftrag des Koniglichen Museums fur Volkerkunde in Berlin archaologisch untersucht werden Eine weitere nicht naher dokumentierte Grabung hatte um 1840 der Pastor Deitering aus Emsburen durchgefuhrt Das Grab tragt die Sprockhoff Nr 877 Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten lateralen Gang besteht Diese Form ist primar in Danemark Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden Grosssteingrab GleesenGrosssteingrab Gleesen Niedersachsen Koordinaten 52 27 6 5 N 7 20 38 8 O 52 451812 7 344103 Koordinaten 52 27 6 5 N 7 20 38 8 OOrt Emsburen Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 877 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDas Grab befand sich ursprunglich 1 km nordostlich von Gleesen auf einer naturlichen Erhebung westlich der Grossen Aa Dieser Standort liegt heute direkt im Dortmund Ems Kanal nicht weit nordwestlich der Stelle an der die Bramscher Strasse den Kanal quert 3 1 km sudsudostlich lag das Grosssteingrab Hesselte Beschreibung BearbeitenDie Anlage hatte nach Johannes Heinrich Muller und Jacobus Reimers ursprunglich eine steinerne Umfassung besessen die aber schon vor 1870 restlos zerstort worden war 1893 waren nur noch eine 0 5 m hoch erhaltene ovale Hugelschuttung und die darin befindliche ostnordost westsudwestlich orientierte Grabkammer vorhanden Die Kammer hatte eine Lange von 16 9 m und eine Breite von 3 85 m Sie hatte einen leicht ovalen Grundriss und besass nach alteren Berichten zwolf Wandsteine die Abschlusssteine an den Schmalseiten wohl nicht mitgerechnet Krause stellte bei seiner Grabung hingegen fest dass es wohl ursprunglich 24 gewesen waren von denen er noch 15 vollstandige und vier gesprengte feststellen konnte Von den ursprunglich wohl sieben Decksteinen waren noch sechs erhalten Die vier ostlichen waren vollstandig aber nach Westen hin verrutscht Der ostlichste Stein war ganz von den Wandsteinen gerutscht und stand zum Zeitpunkt der Untersuchung senkrecht in der Kammer Die beiden westlichen erhaltenen Decksteine waren gesprengt worden ihre Bruchstucke lagen noch in der Kammer Der siebente westlichste Stein fehlte vollstandig Nach Aussage eines Anwohners hatten einige Jahrzehnte vor der Grabung noch alle Decksteine in ihrer ursprunglichen Position auf den Wandsteinen aufgelegen Auch ein Bericht des Pastors Deitering von 1828 nennt noch sieben Decksteine Wohl irgendwann in den 1830er Jahren erlitt die Kammer grossere Beschadigungen denn Johann Karl Wachter beschrieb sie schon 1841 in einem ahnlichen Zustand wie 1893 In der Mitte der sudlichen Langseite hatte sich der Eingang zur Kammer befunden Dort waren zwei Wandsteinen auf denen der grosste Deckstein ruhte zwei Gangsteine vorgelagert Bei der Anlage handelte es sich somit um ein Ganggrab vom Subtyp Emslandische Kammer Krause stellte bei seiner Untersuchung fest dass alle freiliegenden Stellen der Kammer bereits um 1840 durchwuhlt worden waren Dennoch konnte er noch deutliche Reste eines Bodenpflasters ausmachen Dieses bestand aus Bruchstein und hatte eine Dicke von etwa 15 cm 60 cm darunter stellte er auf dem anstehenden sandigen Boden einen Damm aus zwei bis drei Lagen grosserer Steine mit Durchmessern von 15 cm und mehr fest Die unterste Lage enthielt zum Teil auch grossere flache Steine von bis zu 35 cm Lange 25 cm Breite und 15 cm Dicke Zwischen dem Damm und den Bruchsteinen lag eine Humusschicht Skelettreste konnte Krause nicht feststellen In der Humusschicht fand er zahlreiche Keramikscherben sowie Feuerstein Bruchstucke Die Scherben waren meist verziert und wiesen haufig weisse Inkrustationen auf Auch in der Hugelschuttung wurden Keramikscherben und geschlagene Steine angetroffen doch konnte Krause nicht sicher feststellen ob sie ursprunglich hier eingebracht oder erst spater hierher verlagert wurden Nach Abschluss der Grabungen wurden beim Abriss der Anlage noch weitere Scherben sowie ein Steinbeil entdeckt Literatur BearbeitenDetering Ueber die in dem ehemaligen Gogerichts Bezirke von Emsburen befindlichen Hunensteine Grabhugel sammt den in und um denselben gefundenen altdeutschen Gerathschaften In Archiv fur Geschichte und Alterthumskunde Westphalens Wigands Archiv Band 2 1828 S 323 Online Robert Engelhard Das Steingrab zu Thuine nebst Beitragen zu den prahistorischen Altertumern des Kreises Lingen Prov Hannover Acken Lingen 1896 S 10 12 Online Johannes Heinrich Muller Jacobus Reimers Vor und fruhgeschichtliche Alterthumer der Provinz Hannover Schulze Hannover 1893 S 252 253 PDF 25 0 MB Ludwig Schriever Geschichte des Kreises Lingen Acken Lingen 1905 S 21 Online Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 109 110 Johann Karl Wachter Statistik der im Konigreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmaler Historischer Verein fur Niedersachsen Hannover 1841 S 123 124 Online Weblinks BearbeitenThe Megalithic Portal Gleesen Steingrab steinzeugen de Grosssteingraber im Emsland Lingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Gleesen amp oldid 212954034