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Die Grosssteingraber bei Steinfeld wahren mehrere Grabanlagen unbekannter Zahl bei Steinfeld einem Ortsteil der Gemeinde Bulstedt im Landkreis Rotenburg Wumme in Niedersachsen Sie stammen aus dem mittleren Neolithikum 3500 2800 v Chr und sind Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK Heute existieren nur noch zwei Graber Sie tragen die Sprockhoff Nummern 649 und 650 Mehrere weitere Graber die nach Martin Mushard zwischen Steinfeld und Wilstedt lagen wurden im 18 oder 19 Jahrhundert zerstort Grosssteingraber bei SteinfeldGrosssteingrab Steinfeld 1 Grosssteingrab Steinfeld 1Grosssteingraber bei Steinfeld Bulstedt Niedersachsen Koordinaten 53 13 12 8 N 9 12 46 5 O 53 22023 9 21292 Koordinaten 53 13 12 8 N 9 12 46 5 OOrt Bulstedt Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 649 650Wappen von Bulstedt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Grab 1 3 2 Grab 2 4 Funde aus der Umgebung der Graber 5 Trivia 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie erste Anlage mit der Sprockhoff Nr 649 liegt nordostlich von Steinfeld in einer Baumgruppe am Ostrand der Landesstrasse 132 Das zweite Grab liegt im Steinfelder Holz ostlich des Dorfes und etwa 950 m sudlich von Grab 1 2 6 km sudostlich von Grab 2 befindet sich das Grosssteingrab Nartum Forschungsgeschichte BearbeitenDie Graber wurden erstmals in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts von Martin Mushard beschrieben Von der unbestimmten Zahl an Grabern die von Mushard genannt wurden waren nach Johann Karl Wachter um 1841 nur noch zwei erhalten Diese beiden Anlagen wurden am 29 August 1930 von Ernst Sprockhoff fur seinen Atlas der Megalithgraber Deutschlands aufgenommen Grab 1 wurde 1983 84 restauriert Grab 2 1986 87 Beschreibung BearbeitenGrab 1 Bearbeiten Die Anlage besass fruher einen in dieser Region seltenen Rundhugel von dessen Einfassungssteinen noch 17 um die Grabkammer herum liegen Von diesen steht nur noch der sudwestlichste in situ Die Kammer ist gut erhalten und als Ganggrab anzusehen Sie ist nordost sudwestlich orientiert und hat eine Lange von 5 2 m sowie eine Breite von 1 9 m Sie besteht aus vier Wandsteinpaaren an den Langseiten und je einem Abschlussstein an den Schmalseiten Diese stehen alle noch in situ Ernst Sprockhoff konnte bei seiner Aufnahme im Jahr 1930 den westlichsten Stein der nordwestlichen Langseite nicht auffinden er ist aber ebenfalls vorhanden und wurde bei einer spateren Restaurierung wieder an seiner ursprunglichen Position aufgestellt Die Lucken zwischen den Wandsteinen sowie zwischen den Umfassungssteinen waren mit Trockenmauerwerk aus Steinplatten verfullt das bei der Restaurierung wieder hergestellt wurde Sprockhoff konnte noch vier Decksteine feststellen Von diesen lagen noch zwei auf den Wandsteinen auf zwei weitere waren in die Kammer gesturzt Heute sind nur noch drei Decksteine vorhanden zwei liegen auf den Wandsteinen einer direkt neben der Kammer Ehemals konnten funf Steine die Kammer bedeckt haben Eine schmale Lucke in der Mitte der sudostlichen Langseite ermoglichte den Zugang zur Kammer Von den ursprunglich vier Wandsteinen des vorgelagerten Gangs sind noch zwei erhalten nbsp Grab 1 Grundriss nbsp Grab 1 in restauriertem ZustandGrab 2 Bearbeiten Die Anlage besitzt eine nord sudlich orientierte Grabkammer bei der es sich vermutlich um ein Ganggrab handelt Die Kammer war ursprunglich wohl uberhugelt und bestand aus drei Wandsteinpaaren an den Langseiten je einem Abschlussstein an den Schmalseiten und drei Decksteinen Bei Sprockhoffs Aufnahme waren der sudliche Abschlussstein die beiden angrenzenden Wandsteine der Langseiten der mittlere Wandstein der Ostseite der nordliche Wandstein der Westseite der nordliche Abschlussstein sowie der sudliche und der mittlere Deckstein vorhanden Der sudliche Deckstein lag noch auf den Wandsteinen auf der mittlere war auf einer Seite ins Innere der Kammer gesturzt Der nordliche Wandstein der Ostseite der mittlere der Westseite und der nordliche Deckstein fehlten Die Lucke an der Westseite wurde von Sprockhoff als Zugang zur Kammer gedeutet Bei einer spateren Restaurierung wurden die zwei fehlenden Wandsteine erganzt wobei zwischen dem mittleren und dem nordlichen Stein der Ostseite eine Lucke gelassen wurde Wahrscheinlich hatte sich entgegen Sprockhoffs Vermutung hier der tatsachliche Zugang befunden Ob die fehlenden Steine von Sprockhoff nur ubersehen oder bei der Restaurierung erganzt wurden ist unbekannt Der mittlere Deckstein wurde bei der Restaurierung wieder auf die Wandsteine aufgesetzt Bei einem nordlich der Kammer liegenden Stein konnte es sich um ein Bruchstuck des fehlenden nordlichen Decksteins handeln nbsp Grab 2 Ostseite nbsp Grab 2 WestseiteFunde aus der Umgebung der Graber BearbeitenKurz vor dem Zweiten Weltkrieg fand ein Bauer auf seinem Feld im Flurstuck Hinter dem Holze eine trichterbecherzeitliche doppelschneidige Streitaxt aus Amphibolit Die Fundstelle liegt nur etwa 400 m von einem der Graber wohl Grab 1 entfernt Da es sich um eine Senke in ehemals sumpfigem Gelande handelt und von hier keine anderen Funde bekannt sind die beispielsweise auf eine Siedlung hindeuten konnte die Axt eventuell bewusst in einem Moor niedergelegt worden sein 1 Trivia BearbeitenMartin Mushard 1699 1770 berichtet von dem Ottersberger Amtmann Justus Kelp 1650 1720 der ein Monumentum zu Stenfeld durch etliche Leute untergraben liess Nach eigener Aussage bekam ihm der Ausgrabungsversuch nicht In der Nacht erschienen ihm drei Manner die untereinander eine unbekannte Sprache redeten und von denen einer einaugig war Mit bedrohlichem Blick bedeuteten sie ihm schliesslich Sie waren fur ihr Vaterland als Helden gestorben wurde er verfolgen sie zu beunruhigen sollte er hinfuhr weder Stern noch Gluck haben Kelp war ein Gelehrter und Sammler dessen Spuren man uberall in der Geschichte der Lande um Bremen findet Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Grosssteingraber in Nordost NiedersachsenLiteratur BearbeitenWilhelm Blasius Megalithische Grabdenkmaler des nordwestlichen Deutschlands In 10 Jahresbericht des Vereins fur Naturwissenschaft zu Braunschweig 1897 S 279 Online Rudolf Dehnke Die Tiefstichtonware der Jungsteinzeit in Osthannover Veroffentlichungen der Urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover Band 5 Lax Hildesheim 1940 Hery A Lauer Archaologische Wanderungen im nordlichen Niedersachsen Ein Fuhrer zu Sehenswurdigkeiten der Ur und Fruhgeschichte Band II Verlag H Lauer Angerstein 1979 S 150 Johannes Heinrich Muller Jacobus Reimers Vor und fruhgeschichtliche Alterthumer der Provinz Hannover Schulze Hannover 1893 S 226 PDF 25 0 MB Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 18 19 20 Johann Karl Wachter Statistik der im Konigreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmaler Historischer Verein fur Niedersachsen Hannover 1841 S 54 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Steinfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grab 1 und Grab 2 im Denkmalatlas Niedersachsen Grab 1 und Grab 2 bei The Megalithic Portal Grab 1 und Grab 2 bei strahlen orgEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Deichmuller Eine doppelschneidige Streitaxt vom Hannoverschen Typ In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 38 1969 S 109 112 Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Steinfeld Bulstedt amp oldid 233618000