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Das Grosse Dresdner Stollenmesser war ein im 18 Jahrhundert geschaffenes Riesenmesser das bis 1945 zum Bestand der Hofsilberkammer der Wettiner gehorte Transport der Nachbildung des Stollenmessers wahrend des Dresdner Stollenfestes 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verbleib 3 Nachbildung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Zeithainer Riesenstollen mit dem Stollenmesser auf einem Kupferstich von Elias Back 1730 Das Stollenmesser stammt aus der Zeit des sachsischen Kurfursten und Konigs von Polen August der Starke Der kunstsinnige und prunkliebende Herrscher veranstaltete wahrend seiner Regierungszeit zahlreiche Feste darunter das Zeithainer Lustlager welches als bedeutendstes Barockfest in Sachsen gilt Das Fest fand vom 31 Mai bis zum 28 Juni 1730 in der Nahe von Zeithain bei Riesa statt Zu den zahlreichen Hohepunkten des Festes gehorte die Prasentation eines nach historischen Uberlieferungen 1 8 Tonnen schweren 18 Ellen langen und 8 Ellen breiten Riesen Stollens welcher vom Dresdner Backermeister Andreas Zacharias unter Mithilfe von 60 Backergesellen geschaffen wurde Fur dieses Spektakel hatte Oberlandbaumeister Matthaus Daniel Poppelmann eigens einen Ofen gebaut von welchem der Stollen mit Hilfe eines von acht Pferden gezogenen Wagens vom Backhaus Muhlberg aus in Augusts Lager gebracht worden war Fur den Anschnitt des Backwerks nutzte man das fur dieses Fest geschaffene Grosse Stollenmesser ein 1 6 Meter langes Kuchengerat aus Sterlingsilber 1 Nach Abschluss des Lustlagers kam das Grosse Dresdner Stollenmesser in die Hofsilberkammer des Dresdner Schlosses und gehorte dort zu den Prunkstucken der Sammlung Die Hofsilberkammer befand sich in einigen unmittelbar an das Grune Gewolbe angrenzenden Raumen und diente der Aufbewahrung wertvoller Silbergeratschaften fur Hoffeste und den Kuchenbereich Hier war es bis zum Sturz der Monarchie wahrend der Novemberrevolution untergebracht und ging dann 1919 zusammen mit den kompletten Dresdner Kunstsammlungen in Staatsbesitz uber Verbleib BearbeitenIm Rahmen des Vertrages uber die Auseinandersetzungen des Freistaates Sachsen und dem vormaligen Konigshause vom 21 Juli 1924 wurde dem Furstenhaus Wettin die komplette Hofsilberkammer darunter auch das Grosse Dresdner Stollenmesser und das Grosse Kuchenmesser zugesprochen Die Wettiner verbrachten ihr Eigentum daraufhin nach Schloss Moritzburg In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs wurden diese Kunstschatze von Ernst Heinrich von Sachsen und einigen engen Vertrauten in verschiedenen Depots im Raum Moritzburg vergraben bzw versteckt um diese vor Plunderungen und der vorruckenden Roten Armee zu verbergen Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gilt das Grosse Dresdner Stollenmesser als verschollen 2 Nachbildung BearbeitenNach 1990 forschte der Heidelberger Kunst und Kulturexperte Peter Mutscheller mehr als zwei Jahre in Museen Archiven und Bibliotheken nach den Spuren des Stollenmessers In diesem Zusammenhang entstand die Idee das historische Kuchenwerkzeug als Kopie nachzubilden Nach dem historischen Kupferstich Lob und Ruhm des loblichen Backerhandwerks von Elias Back welcher eine Szene des Zeithainer Lustlagers mit dem Bildnis vom Grossen Stollenmesser zeigt und unter Zugrundelegung vorhandener Massangaben wurde eine Nachbildung des Grossen Dresdner Stollenmessers von 1730 von sachsischen und Solinger Handwerksbetrieben angefertigt und anlasslich des 1 Dresdner Stollenfestes 1994 erstmals der Offentlichkeit prasentiert Auch seit 1994 gibt es das Grosse Dresdner Stollenmesser von 1730 als detailgetreue historische Nachbildung Es hat aber jetzt eine handliche Grosse von ca 35 cm Die Lizenzrechte fur Herstellung und Vertrieb erwarb die Silberwarenmanufaktur Koch amp Bergfeld in Bremen Gefertigt werden dort die Ausfuhrungen in Sterlingsilber 90 g Versilbert und auch mit einem Porzellangriff aus der Sachsischen Porzellan Manufaktur Dresden GmbH in Freital Weblinks BearbeitenDas Dresdner Stollenmesser HOMMAGE DRESDEN Gesellschaft zur Forderung traditioneller Handwerkskunst in Sachsen mbH Einzelnachweise Bearbeiten Hans Beschorner Das Zeithainer Lager von 1730 in Neues Archiv fur Sachsische Geschichte und Altertumskunde Hrsg Hubert Ermiseh 28 Band Dresden 1907 S 50 ff Georg Kretschmann Das Silber der Wettiner Ch Links Verlag 1995 ISBN 978 3861530886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosses Dresdner Stollenmesser amp oldid 232660260