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Gregor Traversa 18 September 1941 in Graz 2 Februar 2007 ebenda war ein osterreichischer Kunstler der vorrangig als Maler und Grafiker sowie im Bereich der Druckgrafik insbesondere der Radierung tatig war Gregor Traversa Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Ausstellungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTraversa war das einzige Kind der Italienerin Clara Movezzi 1 und des slowenischstammigen Friedrich Kahr zu dem jedoch kein Kontakt bestand Clara Movezzi und aufgrund ihrer Krankheit spater auch ihr Sohn Gregor wurden von der in Graz lebenden Italienerin Nikoletta Traversa adoptiert 2 deren Namen Gregor Traversa auch als Kunstlernamen verwendet hat Er besuchte die Volksschule und Mittelschule in Graz musste diese jedoch beim Tod seiner Adoptivmutter im Alter von 14 Jahren abbrechen Ab seinem vierzehnten Lebensjahr erwachte das besondere Interesse an der Malerei Von 1958 bis 1962 war er haufiger in Wien und lernte Mitglieder der Wiener Schule des Phantastischen Realismus kennen Helmut Leherb Ernst Fuchs Erik Brauer Wolfgang Hutter Rudolf Hausner etc Durch Beobachtung und Fragen erlernte er das kunstlerische Handwerk autodidaktisch 3 Seinen Unterhalt verdiente er sich in dieser Zeit durch Hilfsjobs u a zwei Jahre als Totengraber 4 Ab 1962 erfolgten zusatzlich Studienreisen nach Italien Spanien Frankreich und Nordafrika die seine spateren Werke beeinflussten Naturlich wurde meine Hinwendung zur Gegenstandlichkeit durch den Kontakt mit der Wiener Schule vertieft Und meine leichte Neigung zur Melancholie und zum Phantastischen kam mir dabei auch entgegen Ganz abgesehen von meiner Beschaftigung mit dem Tod seit meiner fruhesten Kindheit Aber mit der Zeit habe ich mich dann langsam von der Thematik der Wiener Schule entfernt Das Handwerk ist geblieben dieses Arbeiten bis ins letzte Detail diese Neigung zur Perfektion 5 Von 1961 bis 1964 orientierte sich Traversa am Actionpainting und arbeitete abstract expressionistisch 1964 erfolgte wieder die Hinwendung zur gegenstandlichen Kunst 1965 entschied Traversa sich vollstandig der Kunst zu widmen In dieses Jahr fallt auch die erste Ausstellungsbeteiligung in Wien 1966 folgt die erste Personale 1968 loste sich Traversa von der Malerei des phantastischen Realismus und entwickelte seinen eigenen Stil den er als phantastische Malerei 6 bezeichnet wissen wollte Die abgebildete Realitat wird verandert verschoben erweitert Phantastische Malerei ist realistische Malerei in erweiterter Perspektive Es werden Dinge eingefugt wie schon bei Goya oder Realitat so aufgeladen dass sie magisch wirkt 1969 grundete Traversa gemeinsam mit Eugen Lendl Ernst Michael Kopper und Rainer Verbizh die Galerie Grafik im Schillerhof 7 auch Galerie im Schillerhof 8 In funf Jahren bis 1974 wurden 55 Ausstellungen durchgefuhrt Neben Mischtechniken Tuschfederzeichnungen und Bleistiftzeichnungen Lavierungen mit Aquarellfarben Tuschen Farbbeizen entwickelte Traversa ab 1967 verstarkt ab 1969 die Druckgrafik zu Siebdruck und Lithographie kam vor allem ab 1969 die Radierung Ende der 60er Jahre fertigte Traversa im Forum Stadtpark seine ersten Radierungen an Als er entdeckte dass ihm dabei handwerklich und technisch einiges an Erfahrung fehlte ging er 1971 auf die Sommerakademie nach Salzburg wo er im gleichen Jahr den Ehrenpreis der Stadt Salzburg 9 erhalt Ich war 1 Monat in der Radierklasse bei Erich Kraemer einem Radierer und Maler aus Trier und bei Prof Otto Eglau aus Berlin ebenfalls einem grossartigen Radierer Bei beiden konnte ich sehr viel lernen 10 Traversa bevorzugt die Tiefdruckverfahren der Strichatzung und Aquatinta Traversa hatte schon mit Beginn seiner Kunstlerzeit intensiven Kontakt zu Architektur Studierenden Dies hatte Einfluss auf seine Werke 11 was sich bereits in den Namen der Bildzyklen wie Stadtlandschaften oder Stadtverwehungen widerspiegelt Traversas Interesse an historischer Architektur wird in zahllosen Arbeiten manifest Die des alten Agypten ist wohl an erster Stelle zu nennen Aber auch romische Bauwerke wie das Colosseum kommen ins Bild 12 Daneben schuf er aber auch Werke in der Architektur die auf internationalen Ausstellungen gezeigt wurden Traversa war von 1988 bis zu seinem Tod 2007 in dritter Ehe mit der ORF Filmgestalterin und Univ Lektorin fur Literatur amp Film Ingrid Traversa verheiratet Werk BearbeitenDie Werke von Traversa zeichnen sich unabhangig von der verwendeten Technik Mischtechniken Tuschfeder bzw Bleistiftzeichnungen Druckgrafik durch eine sehr starke Detailliertheit und dem Streben nach Perfektion in der Ausfuhrung aus Das zentrale Thema seines Werkes ist die allgegenwartige Dialektik von Wachstum und Verfall von Auflosung und Wiederbeginn sowie der gestorte Beziehungs Kosmos von Mensch und Natur Architektur Fragmente archaologische Fundstucke Hauserfassaden aufgelassene Fabriken und Industrie Ruinen werden zu visuellen Zeichen fur existenzielle Bedrohtheit und apokalyptische Endzeit Visionen In verdichteten Stadtteil Szenarien fordert die Natur ihr Recht zuruck Kahle Baume werden zu Chiffren fur Uberlagerungen Umwandlungen Metamorphosen Zu Traversas Motiv Spektrum in den 1980er und 1990er Jahren gehoren neben den menschenleeren Verfalls Kulissen der post histoire zunehmend auch Steinmeere Steinkusten Steinhalden Versteinerungen in denen eine eigene Seins Ordnung sichtbar wird Nach dem strengen Schwarz Weiss der Dunkelland Bilder dominiert in Traversas Arbeiten die Farbe Blau Spharisches Blau meditatives Blau Was ins Blickfeld geruckt wird ist in ein lebens unwirkliches transzendentes Blau Licht getaucht Eine Zeichen Schrift der Vergangnis Gedachtnis Bilder einer misslungene Menschheitsgeschichte 1986 gestaltete Traverse mit Rana eine mehr als vier Meter breite Wand aus Holz in der Traversa eine seiner so traumartigen wie albtraumhaften Agglomerationen von Raumen und Treppen in die dritte Dimension ubersetzte Rana ist im Sitzungssaal der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg ausgestellt Gestaltete Buchumschlage Alois Hergouth Flucht zu Odysseus Styria Graz Wien 1975 ISBN 3 222 10851 X Jeannie Ebner Protokoll aus dem Zwischenreich Styria Graz Wien 1975 ISBN 978 3 222 10871 6 Friedrich Edelsbacher steirische punkte Styria Graz Wien 1990 ISBN 3 222 11941 4 Gestaltete Platten und CD Hullen 1979 Nadir von John Preininger 1982 Refuge von Peter Ratzenbeck Ariola 1995 For Love I said von Cadaverous Condition Lethal Records 2000 The Lesser Travelled Seas von Cadaverous Condition Lethal RecordsFilm Curt Faudon Magic Graz Dokumentarfilm unter anderem mit Karlheinz Bohm Heinrich Harrer Gregor Traversa Marisa Mell und Jochen Rindt 1972 35 min Der Film wurde 1972 fur die Goldene Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes nominiert und zur Eroffnung der Viennale 1971 als Vorfilm aufgefuhrt 13 sowie auf dem Filmfestival Diagonale 2020 in Salzburg abermals gezeigt 14 Auszeichnungen Bearbeiten1971 Ehrenpreis der Stadt Salzburg 15 1978 Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Graz 16 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1972 National Gallery Sydney 17 1981 Stadtmuseum Graz GrazMuseum 1988 Kunstmuseum Graz 1998 Museo Italo Americano Fort Mason Center San Francisco 2000 Steiermark Haus Brussel 2001 Retrospektive zum 60 Geburtstag Gregor Traversa Werke 1965 2001 Kunstlerhaus Graz 2003 Architekturverein und Universitat Tokyo in Verbindung mit der TU Wien Architektur und Disaster 2005 ORF Galerie Landesstudio Steiermark Gregor Traversa Personale 2007 Retrospektive In memoriam Gregor Traversa 1941 1975 Feuerwehrmuseum Gross St Florian 2017 Gregor Traversa Retrospektive Bildungshaus St Martin Graz 18 2017 Architektur und Metamorphose Galerie Schafschetzy GrazLiteratur BearbeitenPatricia Hladschik Hannes Vyoral Hrsg Bildkunst Osterreich 1997 Bernd Beutl Peter Philipp Graz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas Eine photographische Zeitreise Mit Texten von Bernd Beutl Wernbacher Graz 2002 ISBN 3 902335 01 7 Robert W Sackl Kahr Sagostin Graz Subjektiv CM Medienverlag 2013 ISBN 978 3 900254 96 4 Christine Rigler Forum Stadtpark Die Grazer Avantgarde von 1960 bis heute Bohlau Verlag Wien 2002 ISBN 3 205 99487 6 Max J Hiti Kunstlerportrat Gregor Traversa Furstenfelder Kulturvereinigung Hrsg Furstenfeld Dezember 1997 Nr 40 S 4 17 Heinrich Fuchs Die osterreichischen Maler des 20 Jahrhunderts Band 4 Verlag Heinrich Fuchs Wien 1985 Kataloge Dunkelland Katalog zur Ausstellung in der Galerie Moser Graz 1990 Nachtsonne Tagschatten Zeichnungen Mischtechniken Radierungen 1984 1998 Katalog zur Ausstellung im Haus der Kunst Graz 1998 Zeichnungen Mischtechniken Radierungen 1965 2001 Katalog zur Personale im Kunstlerhaus Graz 2001 Fruhzeit Arbeiten 1965 1975 Katalog zur Ausstellung in der Galerie Schafschetzy Graz 2012 Radierungen Arbeiten 1969 1999 Werkverzeichnis Radierungen Weblinks BearbeitenPersonliche Webseite des Nachlasses Abgerufen am 12 April 2018 Stefan Zavernik Gregor Traversa Ein Meister des magischen Strichs In Kulturmagazin achtzig com Wenzel Mracek Ruckschau auf die Werke eines Eigenstandigen Internetseite GAT Verein zur Forderung steirischer Architektur 2017 Gregor Traversa 65 jahrig gestorben In Der Standard Wien vom 11 Februar 2007 Nachruf Einzelnachweise Bearbeiten Max J Hiti Kunstlerportrat Gregor Traversa In Campus f Nr 40 Furstenfeld Dezember 1997 S 4 17 Max J Hiti Kunstlerportrat Gregor Traversa In Furstenfelder Kulturvereinigung Hrsg Campus f Nr 40 Furstenfeld Dezember 1997 S 4 17 Stefan Zavernik Ein Meister des magischen Strichs Hrsg ACHTZIG Kulturzeitung Nr 140 Graz Februar 2007 S 13 Grazer Kunstler Gregor Traversa 65 jahrig gestorben Der Standard vom 11 Februar 2007 Max J Hiti Kunstlerportrat Gregor Traversa In Campus f Nr 40 Furstenfeld Dezember 1997 S 4 17 Stefan Zavernik Ein Meister des magischen Strichs In achtzig Die Kulturzeitung 2017 abgerufen am 10 April 2018 Steirer des Tages Nichts Neues ohne Tradition In Kleine Zeitung 15 Juni 2015 Grazer Maler stellt in Sydney aus In Neue Zeit 13 September 1972 Neue Zeit Hrsg Grazer Maler stellt in Sydney aus 13 September 1972 Max J Hiti Kunstlerportrat Gregor Traversa In Campus f Nr 40 Furstenfeld Dezember 1997 S 4 17 Lebendige Erinnerungen an Gregor Traversa ORF 16 Februar 2017 abgerufen am 10 April 2018 Walter Titz zu den Ausstellungseroffnungen St Martin Galerie Schafschetzy Graz im Februar 2017 IMBD Database Diagonale Festival des osterreichischen Films 2020 Ehrenpreis fur Traversa In Neue Zeit 27 Jahrgang Nr 231 Graz 27 August 1971 Ehrenzeichen fur Zecha und Traversa In Kleine Zeitung Graz 21 Oktober 1978 Grazer Maler stellt in Sydney aus In Neue Zeit 13 September 1972 ORF Landesstudio Steiermark Gregor Traversa Eine RetrospektiveNormdaten Person GND 136958125 lobid OGND AKS VIAF 81216002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Traversa GregorKURZBESCHREIBUNG osterreichischer KunstlerGEBURTSDATUM 18 September 1941GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 2 Februar 2007STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor Traversa amp oldid 231496506