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Die Grafschaft Liedberg war ein Territorium im Herzogtum Niederlothringen Raumlich deckte sie sich in grossen Teilen mit den Nievenheimer Gau sowie mit dem graflichen Land 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Liedberger Grafengeschlecht 2 Territorium und Orte der Grafschaft Liedberg 3 Liedberger Gerichtshoheit und Freigrafschaft 4 Grafen in Liedberg 5 Ritterlehen von Liedberg 6 Einzelnachweise 7 LiteraturEntstehung und Liedberger Grafengeschlecht BearbeitenDie Grafschaft Liedberg entstand nach Jakob Bremer nach der Zersplitterung der Gaugrafschaft im 9 Jahrhundert und bestand bis zur Erbteilung im Jahre 1166 Zu dieser Zeit war die Grafschaft im vollen Besitz der Landesherrschaft unter anderen der Niedrigen und der Hochgerichtsbarkeit bis Anrath und Urdingen Vor der grossen Erbteilung 1166 gab es bereits Erbauseinandersetzungen u a mit dem Haus von Helpenstein wo fruh viel Gebiet Herrschaft Helpenstein und zahlreiche Allodien verloren gingen 2 Der nordliche und sudliche Teil der Grafschaft ging nach der Erbteilung mit der Landesherrschaft in die Grafschaft Hulchrath 3 ein Lehen von Kurkoln dem spateren Amt Hulchrath von Kurkoln auf Die Burg Liedberg zusammen mit diversen Allodien u a Steinhausen fiel an den Grafen Gerhard I von Randerath und verblieb bis 1278 beim Haus Randerath und bildete danach das Amt Liedberg von Kurkoln Erster urkundlich nachgewiesener Graf war Herimannus de Lithebereche der um 1100 in einer Urkunde des luxemburgersichen Staatsarchiv vorkommt Er war mit Hadwig einer Tochter des kelvischen und morsischen Grafengeschlechts verheiratet Seine Tochter Hildegunde heiratete den machtigen Grafen Lothar von der Ahr Stammburg der Grafen von Liedberg war das Castrum Liedberg von dem heute noch der Bergfried der Festung Burg erhalten ist 4 Territorium und Orte der Grafschaft Liedberg BearbeitenRaumlich erstreckte sich die Grafschaft Liedberg im Norden bis Krefeld im Suden bis Dyck im Westen bis zur Niers und im Osten bis zur Erft und dem Rheine bis zur Stadt Neuss ein Gebiet mit mehr als 400 km Zu Liedberg gehorte ein grosses abhangiges Siedlungsgebiet mit den Orten Liedberg Steinhausen Rubbelrath Steinforth Schlich Glehn Schelsen Zoppenbroich Kleinenbroich Schiefbahn Kehn Holzheim Kaarst Meer Buderich Nierst Sierst und Krefeld Zu Liedberg gehorten zahlreiche Allodien freies Erbgut bzw Eigentum die auch ausserhalb der Grafschaft z B in Konigswinter Overmuth an der Maas Sulsen Wahlscheid und Wolsdorf lagen 5 Liedberger Gerichtshoheit und Freigrafschaft BearbeitenLiedberg besass das Waldgrafenamt Aufsichtsrecht uber ausgedehnte Waldungen zwischen der Niers der Erft und dem Niederrhein dem Muhlgau und im nordlich gelegenen Kehldachgau bis uber Kempen Budberg und Mors hinaus 6 Schon seit den Karolingern standen alle Walder und Bruche unter besonderen Holz Wald oder Wildgrafen welche die Gerichtsbarkeit sog Holzgeding bzw niedere Gericht innehatten und die Walder des Konigs verwalteten Sie entschieden uber Wald und Wildberechtigung uber Holz und Feldfrevel Schuldsachen kleinere Strafsachen und hatten die Aufsicht uber Wege Das Liedberger Hoch und Holzgericht welche z T bis in die Neuzeit vorhanden blieb die Anrather Holzbank ausserhalb des Amtes Liedbergs hatte umfangreiche Rechte Eine Teil des Gebietes der Grafschaft Liedberg bildete zusammen mit den Herrschaften Myllendonk und Dyck eine alte Gau Grafengerichtsbarkeit welche in den Weisthumern als freie Grafschaft 7 bzw als grafliches Land bzw grafliches Gericht bezeichnet wird 8 Die Besonderheit der Freigrafschaft war dass die Bewohner ausser die dienstpflichtigen Hofe und Ministralen frei von Abgaben und Diensten waren 9 Alte Gaugerichtsorte bestanden jahrhundertelang in Anrath und Kleinenbroich Jakob Bremer fertigte fur das ursprungliche grafliche Land bis 1450 eine Karte 10 an welche die Kommunen Stand 1956 Liedberg Korschenbroich Kleinenbroich Buttgen Giesenkirchen Glehn Holzheim Hemmerden Kapellen Bedburdyck Elfgen und Gutsdorf des alten Landkreises Grevenbroich angehorten Reste des graflichen Landes bzw Gerichts erhielten sich bis in die Neuzeit in Glehn Buttgen Kapellen und Elfgen Grafen in Liedberg BearbeitenPfalzgraf ErmfriedRitterlehen von Liedberg BearbeitenZur Grafschaft Liedberg gehorten zahlreiche Ritterlehen 48 Vasallen gab es noch um 1400 diese waren Ministeralien der Grafen von Liedberg oder Lehnsleute fur die Verteidigung der Burg Liedberg und des Landes zustandig Alleine welche zum getrennten Gebietes von Schloss Meer gehorten machten diese durch Zahl und vornehmes Auftreten grossen Eindruck J Bremer S 20 Im Gebiet der Grafschaft befinden sich heute noch zahlreiche Herrensitze und ehemalige Burglehen z B Haus Horst Burg Steinhausen Korschenbroich Haus Raedt Stepprather Hof Haus Schlickum Glehn Haus Furth Haus Neuenhoven Lauvenburg Kaarst Haus Zoppenbroich Lewenhof Steinforth Schanzerhof Glehn Fleckenhaus Glehn Lovenling Holzheim Vorst bei Furth Haus Meer Dyckhof und Schloss Dyck Einzelnachweise Bearbeiten Jakob Bremer Das kurkolnische Amt Liedberg Kuhlen M Gladbach 1930 S 49 58 Franzjosef Habitz Die Herrschaft Helpenstein in Almanach fur den Kreis Neuss 1984 S 36 47 August von Haeften Die Grafschaft Hulchrath in ihren Beziehungen zur Vogtei der Domkirche und des Domstifts von Coln In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Bd 39 40 1866 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Schwann 1896 Thomas R Kraus Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225 1981 S 121 Jakob Bremer Das kurkolnische Amt Liedberg Kuhlen M Gladbach 1930 208 ff August von Haeften Die Grafschaft Hulchrath in ihren Beziehungen zur Vogtei der Domkirche und des Domstifts von Coln In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Bd 39 40 1866 S 229 Jakob Bremer Die reichsunmittelbare Herrschaft Dyck der Grafen jetzigen Fursten zu Salm Reifferscheidt Grevenbroich 1959 S 31 ff Jakob Bremer Das kurkolnische Amt Liedberg Kuhlen M Gladbach 1930 212 ff Jakob Bremer Die reichsunmittelbare Herrschaft Dyck der Grafen jetzigen Fursten zu Salm Reifferscheidt Grevenbroich 1959 siehe AnhangLiteratur BearbeitenJakob Bremer Das kurkolnische Amt Liedberg Kuhlen M Gladbach 1930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Liedberg amp oldid 234816891