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Das Grabmal des Priesters Bruno ist ein durch Bildprogramm und Steinmetzkunst herausragendes romanisches Grabmal Es entstand nach 1194 und befindet sich an der Sudwand des Chors des Hildesheimer Doms unweit des Tausendjahrigen Rosenstocks Grabmal des Priesters Bruno am Hildesheimer DomBruno ist als Mitglied des Hildesheimer Domkapitels in der Funktion des Kellners und als Stifter in Urkunden der Jahre 1181 1194 bezeugt Weiteres uber seine Biografie ist nicht bekannt Die mehr als zwei Meter hohe in drei Bildfelder geteilte figurenreiche Grabplatte ist von ungewohnlicher Lebendigkeit und Ausdruckskraft Das untere Bildfeld das etwa die Halfte der Gesamtflache einnimmt zeigt den bereits in Totengewander gehullten Verstorbenen mit geschlossenen Augen aber lachelndem Gesicht Er ist umgeben von sechs kleineren seitlich dargestellten Personen die ihn verabschieden und betrauern Zwei Kleriker betten ihn fast zartlich zur letzten Ruhe vier Arme und Kranke darunter eine Frau nehmen an der Beisetzung teil und zeigen ihm durch Beruhrung und Kniefall ihre Dankbarkeit und Verehrung Uber dem Bild steht BRVNO PR ES B YTE R Bruno Priester Das mittlere Bildfeld zeigt die Seele des Verstorbenen in Gestalt eines unbekleideten Kindes mit gluckseligem Gesichtsausdruck und anbetend nach vorn geoffneten Handen Sie wird von zwei seitlich herabschwebenden Engeln in einem Tuch zum Himmel getragen Das obere Bildfeld uberwolbt von einem Kleeblattbogen dessen mittlere Rundung zugleich der Kreuznimbus ist zeigt Christus als Richter und Erloser der den Verstorbenen mit dem Segensgestus empfangt und ihm das Wort sagt das auf dem Buch in seiner Linken zu lesen ist VENITE BENED ICTI PATRIS MEI Kommt ihr Gesegneten meines Vaters Mt 25 34 Weitere lateinische Inschriften entfalten diese Aussage unter der Christusfigur Q VO D VNI EX MI NIMIS M EIS FE CISTIS M IH I F ECISTIS Was ihr einem meiner Geringsten getan habt habt ihr mir getan Mt 25 40 Umschrift der Platte zwei Hexameter mit Endreim 1 BRVNONI CVIVS SPECIEM MONSTRAT LAPIS ISTEQVI SVA PAVPERIBVS TRIBVIT DA GAVDIA CHRISTEDem Bruno dessen Bild dieser Stein zeigt der das Seine den Armen austeilte schenke die Freuden Christus Literatur BearbeitenChristian Schuffels Das Brunograbmal im Dom zu Hildesheim Kunst und Geschichte einer romanischen Skulptur Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 2255 4 Christian Schuffels Das Grabmal des Presbyters Bruno im Hildesheimer Domkreuzgang Gottinger Beitrage zur Kunstgeschichte Bd 5 Munster 1997 ISBN 978 3 8258 2661 1 Christian Schuffels Das Grabmal des Priesters Bruno das steinerne Testament eines Hildesheimer Domherrn in Ego sum Hildensemensis Bischof Domkapitel und Dom in Hildesheim 815 bis 1810 hrsg von Ulrich Knapp Petersberg 2000 S 321 330 Adolf Bertram Geschichte des Bisthums Hildesheim Bd 1 Hildesheim 1899 S 207f Einzelnachweise Bearbeiten Einige Buchstaben sind zerstort beim funften und sechsten von PAVPERIBVS scheinen Schreibfehler vorzuliegen CHRISTE ist mit dem griechischen Kurzel XPE wiedergegeben Text hier nach Bertram S 207Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grabmal des Priesters Bruno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abstract des Buchs 1997 von Schuffels Zur Monografie 2011 von Schuffels Beschreibung und vollstandige Inschrift bei Die Deutschen Inschriften Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabmal des Priesters Bruno amp oldid 237563443