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Die Graenlendinga saga islandisch oder Grœnlendinga saga altnordisch Saga von den Gronlandern ist eine Islandersaga die zu den Vinland Sagas zahlt Sie beschreibt die Entdeckung Gronlands und Neufundlands durch eine Familie islandischer Seefahrer und Kaufleute Uberliefert ist sie nur in der Handschrift Flateyjarbok aus dem 14 Jahrhundert Der Anfang der Erzahlung ist nicht erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 2 Inhalt 3 Realitatsgehalt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUberlieferung BearbeitenDie Graenlendinga saga ist in der Flateyjarbok uberliefert und macht hier die Kapitel 340 342 und 427 bis 433 aus Sie ist ein Teil der olafs saga Tryggvasonar einer Version der olafs saga helga und besteht selbst aus zwei Teilen dem Eiriks thattr rauda 340 342 und dem Graenlendinga thattr 427 433 1 Der Name Graenlendinga thattr wird auch fur eine andere Erzahlung gebraucht die ebenfalls in der Flateyjarbok uberliefert ist und manchmal auch Einars thattr Sokkasonar genannt wird 2 Inhaltlich deckt sich die Saga mit der anderen Vinland Saga der Eiriks saga rauda Das Kapitel 340 entspricht zudem inhaltlich dem was in der Landnamabok 2 Teil Kapitel 14 uberliefert ist Die Datierung der Graenlendinga saga ist in der Forschung umstritten Nachdem man ursprunglich davon ausgegangen war dass die Eiriks saga rauda alter ware als die Graenlendinga saga wird heute meist vom Gegenteil ausgegangen Die Eiriks saga rauda nennt Bischof Brandr Saemundarson Brandr I was die Existenz eines Brandr II namlich den 1263 ernannten Brandr Jonsson voraussetzt Die Graenlendinga saga nennt Herjolfr Bardarson als Entdecker Amerikas die Eiriks saga rauda hingegen Leif Eriksson Letzteres hatte der islandische Monch Gunnlaugr Leifsson um 1200 behauptet und diese Auffassung hatte sich anschliessend verbreitet sodass sie auch in der Graenlendinga saga gestanden hatte wenn diese junger ware als Gunnlaugrs Behauptung Auch stilistisch ist die Graenlendinga saga alter zu datieren Man geht daher davon aus dass die Graenlendinga saga aus dem spaten 12 Jahrhundert stammt womit sie als einer der altesten Islandersagas anzusehen ist Moglicherweise basiert sie auf einem Bericht von Snorri THorfinnsson dem Urgrossvater von Brandr Saemundarson der selbst noch in Vinland geboren worden war 1 Inhalt BearbeitenDie Saga beginnt mit dem Eiriks thattr rauda also der Erzahlung uber das Leben Erik des Roten Eirikr inn raudi THorvaldsson und die Besiedelung Gronlands durch die Graenlendingar 340 Anschliessend wird uber Herjolfr Bardarson berichtet der mit Erik nach Gronland gekommen war Sein Sohn Bjarni wird auf einer Fahrt nach Gronland abgetrieben und entdeckt dabei zufallig unbekanntes Land Vinland ohne jedoch an Land zu gehen Anschliessend passierten die Mannschaft Markland und Helluland bevor sie Gronland mit Bjarnis Vater in Herjolfsnes erreichten 342 Der Graenlendinga thattr berichtet daruber wie Leif Eriksson Leifr Eiriksson Helluland Markland und Vinland erreicht und benennt 427 Der letzte Name geht daraus zuruck dass Leifs deutscher Pflegevater dort Weintrauben fand Auf der Ruckreise von Vinland nach Gronland mit Trauben und Holz beladen finden sie einige skandinavische Schiffbruchige um THorir auf einer Schare retten sie und nehmen sie mit nach Gronland 428 Nach dem Tod Eriks reist der zweite Sohn THorvaldr nach Gronland Er trifft Menschen in Amerika die er Skraelingar nannte Von neun Mannern totet er mit seiner Mannschaft acht wahrend der letzte fluchten konnte Kurz darauf werden sie von den Skraelingar angegriffen wobei THorvaldr von einem Pfeil todlich verwundet wird worauf seine Mannschaft ihn auf seinen Wunsch hin in Amerika begrabt und anschliessend nach Gronland zuruckkehrt 429 Als Nachstes will der dritte Sohn THorsteinn Eiriksson der die Witwe von THorir Gudridr THorbjarnardottir geheiratet hatte von der Eystribyggd aus nach Amerika fahren aber sie treiben in der Vestribyggd in Gronland wieder an Land wo ein Mann namens THorsteinn svartr seinen Namensvetter und seine Frau aufnimmt Kurz darauf bricht eine Seuche aus der unter anderem THorsteinn svartrs Frau Grimhildr und THorsteinn Eiriksson erliegen Vor seiner Beerdigung spricht der verstorbene THorsteinn plotzlich und gibt seiner Witwe eine Vision daruber dass sie einen Islander heiraten wird und viele Nachkommen in Island haben wird 430 Anschliessend kommt der reiche islandische Kaufmann THorfinnr karlsefni nach Gronland und heiratet Gudridr Anschliessend fahren beide wieder nach Amerika Dort treffen sie erneut auf Skraelingar und handeln mit ihnen Dann wird THorfinnrs und Gudridrs Sohn Snorri THorfinnsson geboren Kurz darauf kommen die Skraelingar zuruck und sie handeln erneut Als einer der Skraelingar eine Waffe nehmen will wird er getotet woraufhin die anderen fluchten Die Graenlendingar bereiten sich auf eine Schlacht vor bei der schliesslich viele Skraelingar fallen Daraufhin fahren sie nach Gronland zuruck 431 Eriks Tochter Freydis Eiriksdottir fuhr mit ihrem Mann THorvardr und den norwegischen Brudern Helgi und Finnbogi nach Amerika Sie betrugt die beiden Bruder lasst sie nicht im eigenen Lager wohnen spricht Finnbogi schliesslich deren grosseres Schiff ab und gibt dann ihrem Mann vor von den Brudern angegriffen worden zu sein weswegen er sie rachen sollte andernfalls wurde sie sich scheiden lassen THorvardr lasst seine Manner die Bruder und alle Manner in ihrem Gefolge ermorden anschliessend totet Freydis die Frauen mit ihrer Axt Sie droht damit jeden zu toten der in Gronland von den Geschehnissen berichten wurde Anschliessend kehren sie nach Gronland zuruck 432 In Gronland hort Leif dennoch von den Untaten seiner Schwester und foltert drei ihrer Mitreisenden zu einem Gestandnis Anschliessend verstosst er seine Schwester und ihre Nachkommen Die Saga endet mit dem Bericht uber THorfinnr Karlsefnis Ruckkehr nach Norwegen und Island und wie in der Prophezeiung bekommen sie viele bedeutende Nachkommen Die Bischofe Brandr Saemundarson Bjǫrn Gilsson und THorlakr Runolfsson werden als Urenkel genannt 433 Realitatsgehalt BearbeitenEs wird angenommen dass die Saga grosstenteils auf wahren Ereignissen beruht was unter anderem durch Funde von skandinavischen Artefakten und Siedlungsresten auf Neufundland in L Anse aux Meadows gestutzt wird Daneben aber ist die Saga fantasievoll ausgeschmuckt und literarisch auf christlich ethischer Grundlage durchgestaltet 3 Die Entdeckung Amerikas durch Herjolfr wird etwa auf das Jahr 985 datiert Leifs Reise fand vermutlich 999 1000 statt THorvaldrs von 1001 bis 1004 und THorsteinns Versuch 1005 06 THorfinnr und Gudridr waren von 1007 bis 1009 in Amerika und Freydis 1010 11 1 Literatur BearbeitenBjorn Sigfusson Grœnlendinga saga In Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder fra vikingetid til reformationstid Band 5 Rosenkilde og Bagger Kopenhagen 1960 Sp 523 Felix Niedner Gronlander und Faringer Geschichten Thule Band 13 E Diederichs Dusseldorf 1965 Heinrich Beck Skandinavische Landnahme im atlantischen Bereich aus literaturgeschichtlicher Sicht In Michael Muller Wille Reinhard Schneider Hrsg Ausgewahlte Probleme europaischer Landnahme des Fruh und Hochmittelalters Methodische Grundlagendiskussion im Grenzbereich zwischen Archaologie und Geschichte Vortrage und Forschungen Band 41 Nr 2 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 6641 4 S 197 211 Online Else Ebel Fiktion und Realitat in den Vinlandsagas In Heiko Uecker Hrsg Studien zum Altgermanischen De Gruyter Berlin New York 1994 ISBN 978 3 11 012978 6 S 89 100 Walter Baumgartner The Grœnlendinga Saga interpreted as Medieval Fiction In Peter Easingwood Konrad Gross Hrsg Informal Empire Cultural relations between Canada The United States and Europe l amp f Verlag Kiel 1998 ISBN 3 930275 23 6 S 389 400 Else Ebel Grœnlendinga saga In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 13 De Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 978 3 11 016315 5 S 71 73 Online Weblinks BearbeitenGudni Jonsson Hrsg Graenlendinga saga altnordisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Else Ebel Grœnlendinga saga In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 13 De Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 978 3 11 016315 5 S 71 73 Online Bjorn Sigfusson Grœnlendinga saga In Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder fra vikingetid til reformationstid Band 5 Rosenkilde og Bagger Kopenhagen 1960 Sp 523 Else Ebel Fiktion und Realitat in den Vinlandsagas In Heiko Uecker Hrsg Studien zum Altgermanischen De Gruyter Berlin New York 1994 ISBN 978 3 11 012978 6 S 89 100 Islandersagas Bandamanna saga Bardar saga Snaefellsass Bjarnar saga Hitdœlakappa Brennu Njals saga Droplaugarsona saga Egils saga Eiriks saga rauda Eyrbyggja saga Faereyinga saga Finnboga saga ramma Fljotsdaela saga Floamanna saga Fostbrœdra saga Gisla saga Grettir der Starke Graenlendinga saga Gull THoris saga Gunnars saga Keldugnupsfifls Gunnlaugs saga ormstungu Hallfredar saga Havardar saga Isfirdings Heidarviga saga Holmverja saga Hrafnkels saga Hrana saga hrings Hœnsa THoris saga Kjalnesinga saga Kormaks saga Kroka Refs saga Laxdaela saga Ljosvetninga saga Reykdœla saga ok Viga Skutu Svarfdœla saga Valla Ljots saga Vatnsdœla saga Viga Glums saga Viglundar saga Vapnfirdinga saga THorsteins saga hvita THorsteins saga Sidu Hallssonar THordar saga hredu Olkofra saga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graenlendinga saga amp oldid 242655480