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Gottlob Wilhelm Burmann eigentlich Gottlob Wilhelm Bormann 18 Mai 1737 in Lauban 5 Januar 1805 in Berlin 1 war ein deutscher Dichter und Journalist Gedichte ohne den Buchstaben R Berlin 1796 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGottlob Wilhelm Burmann war der Sohn eines Schul und Rechenmeisters der in Lauban in der Oberlausitz Unterricht erteilte Spater zog die Familie wieder in ihre Heimat nach Schlesien wo Bormann die Schule in Lowenberg und die Lateinschule in Hirschberg besuchte wo er auch seinen Namen von Bormann in Burmann anderte nachdem ihn der Rektor als fleissigen Lateiner unter Anspielung auf die bekannten niederlandischen Philologen Pieter Burman den Alteren und Pieter Burman den Jungeren stets Burmann genannt hatte 2 Er studierte ab 1758 Jura an der Viadrina in Frankfurt an der Oder und ging danach zuerst in seine Heimat und dann nach Berlin wo er durch Unterricht auch Musikunterricht Schriftstellerei und Gelegenheitsgedichte seinen Lebensunterhalt verdiente Einige Jahre lang war er auch Redakteur der Spenerschen Zeitung Er galt als Sonderling und begabter Improvisateur sowohl auf poetischem als auch musikalischem Gebiet wo man ihm nachsagte bei seinen Improvisationen den Stil der grossen Komponisten wie Handel Bach Gluck Haydn usw tauschend imitieren zu konnen Vom Stegreiflyriker wird berichtet dass er ganze Unterhaltungen in Reimen bestreiten konnte Einmal soll er bei einem Gesellschaftsspiel bei dem man reihum einen Stegreifreim zu produzieren hatte auf die frechen Verse seines Vormanns Reime weiter Barenhauter geantwortet haben Fur dich hat meine Muse keine Flugel Du Schweinigel 3 nbsp Titelseite Kleine Lieder fur kleine Madchen 1772 nbsp Lied Die Kindheit in Kleine Lieder fur kleine Madchen 1772 Seite 4 In den 1760er und 1770er Jahren war er als Liederdichter Verfasser von Fabeln und Sinngedichten etc relativ erfolgreich und bekannt Dann schwand aber der Ruhm und seine wirtschaftlichen Verhaltnisse wurden prekar Eine der uber ihn erzahlten Anekdoten berichtet dass ihn eine langdauernde Dichterfeindschaft mit Anna Louisa Karsch der Karschin verband Als diese von seiner Armut horte uberwand sich die edle Seele ihrem Feind verdeckt Mittel zu dessen Unterhalt zukommen zu lassen Als Burmann dennoch erfuhr woher das Geld stammte gab er es keineswegs zuruck sondern behielt es und sagte Kame es von einem Freunde oder uberhaupt von jemandem den ich hochschatze keineswegs wurde ichs annehmen aber so ists von meiner Feindin und da will ich mirs ihr zum Possen recht behagen lassen Er bezahlte seine Schulden kleidete sich neu ein und vernaschte den Rest des Geldes bei einem Konditor 4 Uberhaupt scheint die Verbindung von seltsamem Stolz und exzessiver Freigebigkeit viel dazu beigetragen zu haben dass man ihn fur schrullig hielt Beispielsweise hinterbrachte man ihm dass seine Aufwarterin ihm das Holz stehle Eine Anzeige lehnte er ab da er meinte dass wenn die Frau es nicht notig brauche zum Beispiel um den Ofen fur ihre Kinder zu heizen sie ja wohl kaum stehle Als man ihm nahelegte sie dann doch wenigstens zu entlassen sagte er heftig Das werde ich bleiben lassen wo soll sie das Holz hernehmen wenn ich sie fortjage 5 Ein anderer Anlass ihn fur einen Exzentriker zu halten waren seine 1788 erschienenen Gedichte ohne den Buchstaben R wenn man das Verfassen von Leipogrammen als hinreichend fur den Status einen Sonderlings halt Aber immerhin gibt es auch von Barthold Heinrich Brockes ein Gedicht in dem 70 aufeinanderfolgende Verse kein R enthalten 6 Burmann selbst bezeichnete diese Verse als Tandelei ein Experiment um zu sehen ob durch Elimination des R die deutsche Sprache weicher zu machen sei 7 Infolge eines Schlaganfalls war er nicht mehr in der Lage zu schreiben und lebte die letzten zehn Jahre seines Lebens in grosster Armut und Elend bei einem Reiterunterleutnant Seinen bevorstehenden Tod kundigte er durch ein kleines Gedicht in der Zeitung an das am 5 Januar erschien Als einige alte Bekannte aus deren Gesichtskreis er verschwunden war und die ihn fur langst tot gehalten hatten zu ihm eilten fanden sie ihn am selben Morgen verschieden 8 Rezeption BearbeitenSein Werk ist heute vollig vergessen mit einer Ausnahme Eine Zeile aus Kleine Lieder fur kleine Junglinge einer Sammlung moralisierender Kindergedichte von 1773 ist zum Geflugelten Wort geworden namlich Arbeit macht das Leben suss macht es nie zur Last der nur hat Bekummernis der die Arbeit hasst Werke BearbeitenEtliche Gedichte Reimers Hirschberg 1764 Die Spatziergaenge bey Frankfvrt An Der Oder Winter Frankfurt an der Oder 1764 Digitalisat Briefe und Oden auf den Tod eines Kanarienvogels 1764 9 Verschiedene neue Lieder mit Melodien fur das Clavier Vogel Berlin 1766 Fabeln und Erzahlungen in drey Buchern 1768 Digitalisat Fabeln und Erzahlungen in 4 Buchern Vieweg Berlin 1873 Digitalisat Kleine Lieder fur kleine Madchen Decker amp Hartung Berlin Konigsberg 1773 Digitalisat Etwas Nebst einem Anhange Haude amp Spener Berlin 1773 Digitalisat Kleine Lieder fur kleine Junglinge Decker amp Hartung Berlin Konigsberg 1777 Digitalisat Lieder in Drey Buchern Decker Berlin 1774 Digitalisat Poetischer Misswachs fur den 1 Januar 1774 Decker Berlin 1774 Digitalisat Dasselbe fur die Jahre 1775 und 1776 Monathliche Clavier Unterhaltungen Berlin 1779 Digitalisat Geschenk fur die Herzen der Kinder Decker Berlin Leipzig 1780 Digitalisat Auswahl einiger vermischter Gedichte Decker Berlin Leipzig 1783 Digitalisat Huldigungslieder zum festlichen 2 October zu singen Decker Berlin 1786 Digitalisat Liederbuch fur das Jahr 1787 Freunden und Freundinnen des Klaviers und Gesanges zum Neujahrsgeschenk Bourdeaux Berlin 1787 Gedichte ohne den Buchstaben R Kunze Berlin 1788 Digitalisat Badinagen oder der Beweis der Flexibilitat der deutschen Sprache 2 Bande Berlin 1794 10 Digitalisat der Fortsetzung Winteruberlistungen und Fruhlingsuberlistungen oder neueste Lieder der besten Dichter zum Singen und furs Clavier in Musik gesetzt 1794 11 Literatur BearbeitenKarl Heinrich Jordens Denkwurdigkeiten Charakterzuge und Anekdoten aus dem Leben der vorzuglichsten deutschen Dichter Band 1 Leipzig 1812 S 66 82 Volltext in der Google Buchsuche Karl Heinrich Jordens Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten Band 1 Leipzig 1806 S 273 278 Volltext in der Google Buchsuche Hermann Palm Burmann Gottlob Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 627 f Der Dichter Burmann oder wohin fuhrt Bizarrerie In Der Freimuthige 1805 Nr 8 S 130 f Rezension zu Gedichte ohne den Buchstaben R In Allgemeine Litteratur Zeitung Jg 4 1788 no 307 S 835 836Weblinks BearbeitenWerke von und uber Gottlob Wilhelm Burmann in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Jordens Lexikon Band 1 1806 S 273 f Jordens Lexikon Band 1 1806 S 273 f Jordens Denkwurdigkeiten Band 1 1812 S 79 f Jordens Denkwurdigkeiten Band 1 1812 S 73f Jordens Denkwurdigkeiten Band 1 1812 S 75 f Die auf ein starkes Ungewitter erfolgte Stille 1747 In Irdisches Vergnugen in Gott Jordens Lexikon Band 1 1806 S 277 Jordens Denkwurdigkeiten Band 1 1812 S 81 f Kein Exemplar nachweisbar Es existiert nur die Fortsetzung Das Grundwerk ist in keiner Bibliothek nachweisbar Kein Exemplar nachweisbarNormdaten Person GND 117174521 lobid OGND AKS LCCN no2002031798 VIAF 47533137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burmann Gottlob WilhelmALTERNATIVNAMEN Bormann Gottlob WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter und JournalistGEBURTSDATUM 18 Mai 1737GEBURTSORT LaubanSTERBEDATUM 5 Januar 1805STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottlob Wilhelm Burmann amp oldid 231463066