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Gotthold Friedrich Staudlin 15 Oktober 1758 in Stuttgart zwischen 11 und 13 September 1796 in Strassburg war ein deutscher Dichter der schwabischen Vorklassik Publizist und Kanzleiadvokat Staudlin entdeckte und forderte unter anderem auch den bekannten Lyriker Friedrich Holderlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 2 1 Selbstandige Schriften 2 2 2 Unselbstandige Drucke 2 3 Herausgegebenes 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenStaudlins Vater war Regierungsrat in Stuttgart seine Mutter war die Tochter Philipp Friedrich Jagers der ebenfalls Regierungsrat und Hofgerichtsassessor war Staudlin hatte mindestens sieben Geschwister darunter auch der Theologe Karl Friedrich Staudlin Familie Staudlin gehorte zu den alten schwabischen Beamtenfamilien und zahlte zur wurttembergischen Ehrbarkeit Aus diesem Grund lasst sich der Familienstammbaum gut ruckverfolgen Bereits 1775 wurden erste Gedichte Staudlins in der Mannheimer Schreibtafel und im Schwabischen Magazin fur gelehrte Sachen abgedruckt Im darauffolgenden Jahr wurde das Gedicht Lied eines teutschen Helden in Schubarts Teutscher Chronik die er spater fortsetzte gedruckt Im selben Jahr erhielt er von seiner Schule dem Stuttgarter Gymnasium illustre den Lorbeerkranz fur sein ausserordentlich dichterisches Talent Ausserdem erfolgte 1776 auch die Immatrikulation fur das juristische Studium in Tubingen das er weniger aus eigener Neigung sondern mehr auf Wunsch seines Vaters absolvierte Bekannt ist auch dass Staudlin in Briefkontakt mit Johann Jakob Bodmer und Karl Friedrich Reinhard sowie Johann Kaspar Lavater stand 1780 machte er Bekanntschaft mit Karl Philipp Conz In der Zwischenzeit veroffentlichte Staudlin zahlreiche Werke unter anderem auch Proben einer deutschen Aeneis die 1781 von Schiller kritisch rezensiert wurden Im Folgejahr veroffentlichte Schiller die Anthologie auf das Jahr 1782 durch die sich eine offentliche Auseinandersetzung der beiden Dichter entwickelte Einem Brief Bodmers an Hans Heinrich Schinz vom 11 Mai 1782 kann man entnehmen dass es dabei nicht nur um die dichterische Vorherrschaft in Wurttemberg ging denn auszugsweise heisst es dort Er heisst Schiller Man sagt dass er eine neue Bahn gehe Er ist Staudlins geschworener Kritiker und sagt man aus Privatleidenschaften Es scheint sie sind Nebenbuhler nicht nur in der Poesie sondern in der irdischen Liebe 1 Die Fehde auf dem literarischen Feld hielt geraume Zeit an Satirische Anspielungen auf Schiller finden sich zum Beispiel in dem Gedicht Das Kraftgenie 2 Erst als das Gerucht kursierte Schiller sei verstorben schlug Staudlin durch das Gedicht An Schiller 1791 versohnlichere Tone an Gegen Ende des Jahres 1782 veroffentlichte Staudlin die Sammlung Schwabische Blumenlese Auf das Jahr 1783 in der er auch Gedichte von Christian Friedrich Daniel Schubart veroffentlichte der seit 1777 auf der Festung Hohenasperg von Herzog Karl Eugen gefangen gehalten wurde Es ist auch belegt dass er diesen 1783 besuchte Als Schubart nach zehn Jahren Haft 1787 entlassen wurde arbeitete dieser gemeinsam mit Staudlin an der vaterlandische n Chronik Viele seiner Veroffentlichungen sind politischer Natur in denen er sich immer deutlicher fur die Franzosische Revolution ausspricht was ihm nicht selten Bestrafungen einhandelte So eckt er des Ofteren mit seiner seit Schubarts Tod im Oktober 1791 ubernommenen und regelmassig erscheinenden Chronik an und musste unter anderem drei Tage Hausarrest und eine Geldstrafe von zehn Reichstalern verbussen Letzten Endes wurde das Herausgeben der Chronik 1793 durch den Reichshofrat in Wien verboten Am 1 August 1785 wurde Staudlin zum Kanzlei Advokaten in Stuttgart ernannt Ansonsten ist uber seine Tatigkeit als Advokat nur sehr wenig bekannt Nachdem Staudlins Vater am 21 Mai 1794 gestorben war geriet sein Leben immer mehr aus den Fugen da durch den Tod Glaubiger auf ihn aufmerksam wurden Das brachte ihn in eine missliche Lage so dass er sich gezwungen sah beim Herzog um ein Moratorium zu bitten was jedoch abgelehnt wurde Er versuchte sich erneut mit den Glaubigern zu verstandigen reiste dann jedoch in den Schwarzwald und plante neue Veroffentlichungen Im Dezember 1795 bewarb er sich beim Herzog um eine Ubertragung der erledigten Oberamtereien was jedoch ebenfalls abgelehnt wurde Auch im darauffolgenden Jahr wollte die Suche nach einer Beschaftigung und damit die Moglichkeit erneut Fuss zu fassen nicht gelingen Am 11 September des Jahres war Staudlin so verzweifelt dass er seiner Tante gegenuber seinen Suizid ankundigte mit den Worten Endlich nach einem langen hartnackigen Kampfe mit meinem widrigen Schicksale unterlige ich demselben Wenn Sie verehrungswurdigste Frau Tante dieses Blatt erhalten so bin ich nicht mehr und habe meine vielen verdienten und unverdienten Leiden im Rheinstrome begraben 3 Am 17 September wurde ein Eintrag im Sterberegister des Standesamtes in Strassburg veroffentlicht in dem es um den Fund und die Identifikation Staudlins ging 4 Werke Auswahl BearbeitenSelbstandige Schriften Bearbeiten Albrecht von Haller Ein Gedicht in drei Gesangen J F Heerbrandt Tubingen 1780 Proben einer deutschen Aeneis nebst lyrischen Gedichten Chr F Cotta Stuttgart 1781 Vermischte poetische Stuke J F Cotta 1782 Wallbergs Briefe an seinen Freund Ferdinand Wahrheit oder Dichtung wie ihr wollt Erste Sammlung S L Crusius Leipzig 1783 Zum Gedachtnisse seiner Durchlaucht des verewigten Herzogs Leopold von Braunschweig Wolfenbuttel Non sibi sed toti gentium se credere mundo Lucan Chr F Cotta Stuttgart 1785 Gedichte Erster Band Gebr Manler Stuttgart 1788 Auf Kosten des Verfassers Gedichte Zweiter Band Gebr Mantler Stuttgart 1791 Auf Kosten des Verfassers Empfindungen bei der Nachricht von Robespierre s Fall und Tode J H Geiger Seelbach 1795 Vermischte Gedichte der Geschwister Gottlieb Friedrich und Charlotte Staudlin Hrsg von einem Freunde der Familie Band 1 und 2 C A Sonnewald Stuttgart 1827 2 Unselbstandige Drucke Bearbeiten Der Schwan und die Krahen In Schwabisches Magazin von gelehrten Sachen auf das Jahr 1775 5 Stuck S 431f Lied eines teutschen Helden In Teutsche Chronik aufs Jahr 1776 von Schubart 3 Jg 1 Stuck 1 Januar 1776 S 7f Peter der Grose Ein lyrisches Gedicht In Schwabisches Magazin von gelehrten Sachen auf das Jahr 1776 4 Stuck S 260 263 Siehe Nr III 13 Der blinde Greis im Fruhling In Allgemeine Blumenlese der Deutschen Vierter Teil Lieder Orell Gessner Fussli und Comp Zurich 1784 S 42 45 Fragment an Gallien In Chronik 50 Stuck 22 Juni 1792 S 405f Neckarweinlied In Taschenbuch fur Freunde des Gesanges Stuttgart 1795 S 14f Herausgegebenes Bearbeiten Schwabischer Musenalmanach Auf das Jahr 1782 J G Cotta Tubingen 1781 Schwabische Blumenlese Auf das Jahr 1783 J G Cotta Tubingen 1782 Schwabischer Musenalmanach Auf das Jahr 1784 J G Cotta Tubingen 1783 Schwabische Blumenlese fur s Jahr 1785 J G Cotta Tubingen 1785 Schwabische Blumenlese fur s Jahr 1786 J G Cotta Tubingen 1786 Schwabischer Musenalmanach fur s Jahr 1787 J G Cotta Tubingen 1787 Chronik 1791 Fortgesezte Schubart sche Chronik fur 1792 und 1793 Kaiserl Reichspostamt Stuttgart 1791 1793 Musenalmanach furs Jahr 1792 Akademische Buchdruckerei Stuttgart 1791 Poetische Blumenlese furs Jahr 1793 Gebr Mantler Stuttgart 1793 Literatur BearbeitenHermann Fischer Staudlin Gotthold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 514 516 Ernst Plank Die Lyriker des Schwabischen Klassizismus Staudlin Conz Neuffer Holderlins Jugenddichtung Stuttgart 1896 Staudlin S 7 18 Werner Volke Gotthold Friedrich Staudlin Advokat Dichter und Publizist In Lebensbilder aus Schwaben und Franken Band 13 1977 S 114 143 Werner Volke Hrsg Wahrlich ein herrlicher Mann Gotthold Friedrich Staudlin Lebensdokumente und Briefe Stuttgart 1999 Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Luserke Jaqui Schiller Handbuch Leben Werk Wirkung Springer Verlag 2011 ISBN 978 3 476 05283 4 google de abgerufen am 2 Juli 2018 Gotthold Friedrich Staudlin Werner Volke Gotthold Friedrich Staudlin J G Cotta sche Buchhandlung Nachfolger 1999 ISBN 978 3 7681 9924 7 google de abgerufen am 2 Juli 2018 Gotthold Friedrich Staudlin Werner Volke Gotthold Friedrich Staudlin J G Cotta sche Buchhandlung Nachfolger 1999 ISBN 978 3 7681 9924 7 google de abgerufen am 2 Juli 2018 Gotthold Friedrich Staudlin Werner Volke Gotthold Friedrich Staudlin J G Cotta sche Buchhandlung Nachfolger 1999 ISBN 978 3 7681 9924 7 google de abgerufen am 2 Juli 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gotthold Friedrich Staudlin Quellen und Volltexte Werke von Gotthold Staudlin bei Zeno org Bildnis bei LEO BWNormdaten Person GND 117202991 lobid OGND AKS LCCN no92028814 VIAF 37687555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staudlin GottholdALTERNATIVNAMEN Staudlin Gotthold Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter der schwabischen Vorklassik Publizist und KanzleiadvokatGEBURTSDATUM 15 Oktober 1758GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM zwischen 11 September 1796 und 13 September 1796STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotthold Staudlin amp oldid 235330372