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Christian Gottfried Heinrich Bandhauer 22 Marz 1790 in Rosslau 22 Marz 1837 ebenda war ein deutscher Architekt und Konstrukteur des Klassizismus in Anhalt Kothen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Bauten unvollstandig 3 Schriften 3 1 Einzelwerke 3 2 In Zeitschriften 3 3 Nachgelassene Manuskripte Plane Entwurfe und Gutachten 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Werk Bearbeiten nbsp Marienkirche in Kothen nbsp Ferdinandsbau Schloss Kothen nbsp Ehemalige Reithalle des Schlosses Kothen 2007 jetzt Veranstaltungs zentrum nbsp Spitalgebaude des ehemaligen Klosters der Barmherzigen Bruder in Kothen wahrend der Rekonstruktion 2007 nbsp Pylone von Bandhauer 1822 1823 als Eingangsportal fur den neuen Gottesacker in Rosslau errichtet nbsp Grabplatte von Bandhauer in einem Pylon auf dem alten Friedhof in RosslauGottfried Bandhauer wurde als uneheliches Kind in Rosslau in Anhalt Zerbst geboren Seine Mutter Luise Graul heiratete spater H Gottfried Bandhauer den Herzoglich Anhalt Bernburgischen Amtmann in Hundeluft Mit vielleicht 15 Jahren begann er eine Lehre als Zimmermann Am 9 Mai 1809 trat er als Geselle die Wanderschaft an die ihn in verschiedene zumeist suddeutsche Stadte fuhrte Braunschweig Kassel Hamburg Frankfurt am Main Darmstadt Stuttgart Ulm Regensburg Munchen Augsburg Schaffhausen Mainz aber auch Wien Basel und Strassburg lernte er auf diese Weise kennen Manche Biographen so schon Schmidthammer 1837 lassen Bandhauer bereits von 1814 an in Darmstadt unter dem dortigen Oberbaurat Georg Moller 1784 1852 Architektur studieren und von 1816 bis 1818 als Lehrer an der Bauschule angestellt sein Doch sind diese Angaben umstritten Fest steht jedenfalls dass der Weinbrenner Schuler Moller asthetisch und konstruktiv grossen Einfluss auf den Baukandidaten Bandhauer hatte der von 1817 an in Darmstadt nachweisbar ist Uberhaupt tragt Bandhauers spateres Wirken deutliche Zuge der Weinbrenner Schule auch ein Aufenthalt in Karlsruhe scheint neuerdings belegt werden zu konnen Weitere Anregungen empfing Bandhauer durch das Studium von baukunstlerischen und konstruktiv technischen Veroffentlichungen Jean Nicolas Louis Durands 1760 1834 und David Gillys 1748 1808 1818 scheint Bandhauer als Diatarius in Dusseldorf tatig zu sein wo er die grosse Kavalleriekaserne in der Neustadt ausgefuhrt hat Am 14 Mai 1819 zog Bandhauer von Darmstadt nach Kothen Damit begann die steile Karriere dieses Sohnes geringer Eltern 1820 wurde er von Herzog Ferdinand von Anhalt Kothen zum Baukondukteur bzw zum Baurevisor fur Kirchen und Schulbauten bestellt und leitete die Fortsetzung der Bauten am Residenzschloss Kothen und am Lustschlosschen Geuz Nach dem kuhnen Bau des tonnengewolbten Spiegelsaals im Ludwigsbau des Schlosses wurde er vom Herzog 1822 zum Bauinspektor ernannt Damit war Bandhauer die obere und alleinige Leitung aller herzoglichen Bauten ubertragen bei einem jahrlichen Gehalt von immerhin 600 Reichstalern und zwei schweren Rationen 1824 wurde Bandhauer zum Baurat befordert zwei Jahre spater zum Baudirektor Bandhauer errichtete den Ferdinandsbau und die Reithalle 1941 ausgebrannt jetzt Veranstaltungszentrum des Kothener Schlosses Aber auch der Neubau der Kirche in Gnetsch Wohnbauten und Stalle fielen in seinen Wirkungsbereich Auf dem Hohepunkt seiner Anerkennung geschah der Einsturz der von Bandhauer erbauten Nienburger Hangebrucke am 6 Dezember 1825 Zwar gelang es Bandhauer die Schuld an dem Ungluck bei dem mindestens 50 Menschen ihr Leben lassen mussten von sich zu weisen aber sein Ruf als Konstrukteur war irreparabel beschadigt Aus den Resten der Brucke konstruierte Bandhauer einen sehenswerten klassizistischen Schafstall im nahen Grimschleben der als Modell der von Herzog Ferdinand 1828 erbauten Schafstalle in der ukrainischen Kolonie Askania Nova diente Nach der Konversion des Furstenhauses zum romisch katholischen Glauben 1825 entwarf Bandhauer das Kothener Kloster und Krankenhaus der Barmherzigen Bruder 1828 heiratete er Luise Friederike Matthiae aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor 1826 bis 1830 entstand die katholische Kirche St Maria Himmelfahrt in Kothen auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes Wegen des Einsturzes des Baugerusts des nie vollendeten Glockenturms bei dem sieben Arbeiter ums Leben kamen wurde Bandhauer verhaftet am 5 Juli 1830 fristlos entlassen und verurteilt Nach vergeblichen Versuchen seine Unschuld zu beweisen zog er sich in seine Geburtsstadt Rosslau zuruck wo er am Tag seines 47 Geburtstages am 22 Marz 1837 als wohlhabender aber auch gescholtener Burger starb Neben der Bautatigkeit fur das Furstenhaus entwickelte Bandhauer okonomische Wirtschaftsbauten meist auf quadratischem Grundriss mit Zeltdach Schafstalle Okonomiegebaude Schulgebaude von denen sich einige im landlichen Anhalt Kothen erhalten haben Das ursprungliche Grab eine Gruft unter dem Hauptweg das sich auf dem alten Friedhof in Rosslau befand ist am 30 April 1996 bei Bauarbeiten eingesturzt Die sterblichen Uberreste Bandhauers wurden am 22 Marz 2002 in einen der von ihm 1822 1823 erbauten Pylone uberfuhrt Was an Schriften Entwurfen und Bauten uberliefert ist zeichnet Bandhauer als uberlegenen Baumeister des Klassizismus in Anhalt aus Bauten unvollstandig Bearbeiten1818 Kavalleriekaserne in Dusseldorf 1821 Schloss Geuz Innenausbau Kuppelsaal 1822 Thronsaal im Schloss Kothen 1822 1823 Friedhofsportal in Rosslau Pylone 1823 1828 Ferdinandsbau nordlicher Schlossflugel in Kothen 1824 1825 Hangebrucke in Nienburg 1826 Brauerei in Rosslau 1827 Schafstall Grimschleben 1827 1832 Katholische Kirche in Kothen 1828 1829 Umbau Palais auf dem Wall in Kothen 1829 1832 Kloster in Kothen 1832 Burgerhaus Liebe Hauptstrasse 110 in Rosslau 1833 Remisenbau im ausseren Schlosshof in KothenSchriften BearbeitenEinzelwerke Bearbeiten Drei Plane von verschiedenen Baumeistern zu einem Baue dem Hospital zum heiligen Geist mit dazu gehorigem Oekonomiehofe in Cothen Ein Beitrag zur burgerlichen und Landbaukunst Enthaltend 4 Kupfer und 8 Steindrucktafeln mit Erlauterungen und kritischen Bemerkungen uber bequeme gesunde dauerhafte feuersichere einfach geschmackvolle und vorzuglich billige Ausfuhrung bezweckende Anlagen mehr durch Form und sachgemass vereinfachte Constructionen als durch Ersparungen zum Nachtheil einer soliden Bauart Zum Nutzen fur Gutsbesitzer angehende Architekte und Bauhandwerker Verfasst und herausgegeben von G Bandhauer Herzogl Anhalt Bau Rathe Leipzig 1826 In Commission bei E H F Hartmann Fundort Technische Hochschule Hannover Veroffentlichung uber das Drescherhaus in Klepzig von 1826 laut Nestler 1991 Verhandlungen uber die artistische Untersuchung des Baues der Hangebrucke uber die Saale bei Monchen Nienburg Bekanntgemacht auf Verlangen in offentlichen Blattern von dem Baumeister dieser Brucke selbst G Bandhauer Herzoglich Anhalt Cothenschem Baurathe Hierbei ein Heft mit 4 Kupfertafeln und 3 Bogen Erlaute rungen in gross Querformat Leipzig bei C H F Hartmann 1829 Vorwort Cothen im Januar 1829 Fundort Technische Informationsbibliothek und Universitatsbibliothek Hannover Sign d 792 Bogenlinie des Gleichgewichts oder Theorie der Gewolbe und Kettenlinien Leipzig Hartmann 1831 174 S 8o Nebent 1 Theorie der Gewolbe und Kettenlinien Nebent 2 Der festen Korper Formen des Gleichgewichtes bei zwei aussern Stutzpunkten Fundort Wien In Zeitschriften Bearbeiten Eine Abhandlung uber die Nienburger Hangebrucke in Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen Gotha vor 1830 Baukunst uber die kath Kirche in Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen Gotha Nr 182 8 Juli 1833 Sp 2356 2358 Uber den Einfluss des Druckes der Mauer etc auf die Druckrichtung im Fundamente der Pfeiler Teil 1 in Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen Gotha Nr 213 1833 Uber den Einfluss des Druckes der Mauer etc auf die Druckrichtung im Fundamente der Pfeiler Teil 2 in Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen Gotha Nr 100 1834 Die beste und wohlfeilste Bauart der Scheunen und Magazine oder Bericht uber die landwirthschaftlichen Quadrat Hohlbauten im Herzogthum Anhalt Kothen erlautert durch die Zeichnungen von derartigen Bauten auf den Herzogl Domainen zur Sorge und zu Baasdorf in Allgemeine Bauzeitung mit Abbildungen fur Architekten Ingenieurs Dekorateurs Bauproffessionisten Oekonomen Bauunternehmer und Alle die an den Fortschritten und Leistungen der neuesten Zeit in der Baukunst und den dahin einschlagenden Fachern Antheil nehmen Herausgegeben und redigiert von Christ Friedr Ludwig Forster Architekten Erster Jahrgang 1836 Verlag von L Forster s artistischer Anstalt in Wien Nr 10 Seite 75 bis 79 und Nr 11 Seite 86 88 Fundort Landesbibliothek Oldenburg Mit 1 Taf Abbild von e Quadrat Hohlbaue gr 12 Wien 1836 Forster 1 3 Thaler Aus Forsters Allgem Bauzeitung besond abgedr Nachgelassene Manuskripte Plane Entwurfe und Gutachten Bearbeiten im Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt Aussenstelle Oranienbaum ehem Anhaltisches Staatsarchiv Zerbst Literatur BearbeitenSchmidthammer Gottfried Bandhauer In Neuer Nekrolog der Deutschen 15 Jahrgang 1837 Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1839 S 377 379 Nr 129 Georg Salzmann Die Baulichkeiten des Cothener Schloss Bezirkes und einige Verbesserungsvorschlage Dissertation Technische Hochschule Braunschweig 1920 Hermann Siebert Die Nienburger Hangebrucke in Geschichte und Sage Zum 100 Jahrestage ihres Einsturzes am 6 Dezember 1825 In Ascania Wochenblatt fur Vaterlandische Geschichte Beilage zur Cothenschen Zeitung 23 Jahrgang 1925 Nr 22 24 23 25 Albert Stemmler Gottfried Bandhauer 1790 1837 In Serimunt Mitteilungen Vergangenheit und Gegenwart der Heimat Blatter des Vereins Heimatmuseum fur Stadt und Kreis Cothen Beilage zum Cothener Tageblatt 2 Jahrgang 1927 Nr 7 vom 2 Marz 1927 Kap 29 und 30 Wilhelm van Kempen Die Kunst des Klassizismus in Anhalt nach 1800 In Richard Hamann Hanns Meinhard Hrsg Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Band IV Verlag des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universitat Marburg Marburg 1928 S 1 87 Kurt Buchberger Gottfried Bandhauer ein spatklassizistischer Architekt und Konstrukteur aus Anhalt Kothen Dissertation Technische Hochschule Dresden 1967 Erhard Nestler Christian Gottfried Heinrich Bandhauer und die Architektur des Klassizismus in Anhalt Kothen vor dem Hintergrund der regionalen Zeitgeschichte Dissertation Universitat Halle 1985 Erhard Nestler Christian Gottfried Heinrich Bandhauer Baumeister des Klassizismus in Anhalt Kothen hrsg vom Rat des Kreises Kothen Abteilung Kultur Kothen 1990 Erhard Nestler Christian Gottfried Heinrich Bandhauer 1790 bis 1837 Ein Klassizist in Anhalt Micado Verlag Kothen 2001 ISBN 3 931891 01 1 Erhard Nestler Christian Gottfried Heinrich Bandhauer Ein Klassizist in Anhalt Funk Verlag Bernhard Hein e K Dessau Rosslau 2012 ISBN 978 3 939197 67 6 Bernd Nebel Christian Gottfried Heinrich Bandhauer und der Einsturz der Nienburger Saalebrucke am 6 Dezember 1825 book on demand Marburg 2015 ISBN 978 3 7347 1205 0 Karl Eugen Kurrer Geschichte der Baustatik Auf der Suche nach dem Gleichgewicht 2 Auflage Ernst amp Sohn Berlin 2016 ISBN 978 3 433 03134 6 S 62 und S 233 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottfried Bandhauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gottfried Bandhauer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119421909 lobid OGND AKS LCCN nb2002016236 VIAF 18031540 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bandhauer GottfriedALTERNATIVNAMEN Bandhauer Christian Gottfried HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Konstrukteur des Klassizismus in Anhalt KothenGEBURTSDATUM 22 Marz 1790GEBURTSORT RosslauSTERBEDATUM 22 Marz 1837STERBEORT Rosslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Bandhauer amp oldid 228478624