www.wikidata.de-de.nina.az
Das Viertel um den Modenapark befindet sich im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse Es handelt sich um eines der wenigen nicht kommunalen Ensembles der Zwischenkriegszeit 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geschichte 2 Gebaude 2 1 Am Modenapark 2 2 Gottfried Keller Gasse 2 3 Grimmelshausengasse 2 4 Neulinggasse 3 EinzelnachweiseLage und Geschichte BearbeitenDas Viertel liegt in der Mitte des als Botschaftsviertel bezeichneten Teils des Bezirksteils Landstrasse das ansonsten klassizistisch und teilweise auch historistisch gepragt ist Es ist Teil der gleichnamigen baulichen Schutzzone der Stadt Wien 2 Das Viertel erstreckt sich um den Modenapark um den sich der Platz Am Modenapark befindet und umfasst Teile der Neuling Grimmelshausen und Gottfried Keller Gasse 3 Die Vorstadte entlang des Rennweges waren im 18 Jahrhundert von Schlossern mit Lustgarten gepragt Darunter waren auch die Stockhammerschen Garten in denen sich ein kleines Gartenpalais befand 1806 wurde die Anlage von Maria Beatrice d Este der Erbin des Herzogtums Modena gekauft die 1811 das Gartenpalais von Alois Pichl um und ausbauen liess so dass das Palais Modena Este entstand Dieses Palais stand in der heutigen danach benannten Beatrixgasse der Garten reichte bis zur heutigen Strohgasse 1863 wurde das Palais von Beatrix Enkel Franz von Modena abermals vergrossert um ihm den Charakter eines Stadtpalais zu geben Der Abbruch des Palais wurde 1914 beschlossen und 1916 durchgefuhrt Erst nach dem Krieg konnten die Plane anstelle von Palais und Garten ein Stadtviertel zu errichten ausgefuhrt werden wobei erst nach dem Zweiten Weltkrieg die letzten Bauten auf diesen Grunden entstanden Gebaude BearbeitenDer Charakter der Bauten lasst sich in zwei Kategorien einteilen noble Zinshauser die noch die Fassadenstruktur von Spathistorismus bzw Neoklassizismus fortfuhren und Bauten die schon der Neuen Sachlichkeit verpflichtet sind 3 Zu letzterem gehort auch der einzige Zwischenkriegs Gemeindebau Alice und Heinrich Scheuer Hof siehe Abschnitt Neulinggasse Das zwischenkriegszeitliche Ensemble ist nur am Ubergang zwischen Platz und Neulinggasse rein ausgepragt ansonsten ist es mit neueren Bauten durchsetzt Der grosste davon ist der 1954 erbaute Richard Strauss Hof an der Sudseite des Platzes Am Modenapark 8 9 Zwei der Gebaude am Platz stehen unter Denkmalschutz siehe Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Wien Landstrasse Am Modenapark Bearbeiten Der Platz um den namensgebenden Park wurde 1926 angelegt und in dieser Zeit zu einem guten Teil verbaut 1954 wurde er durch den Bau des Richard Strauss Hofs fast halbiert Der Hof ist zur Strohgasse hin geoffnet und ist mit der Skulptur Die Lauschenden von Siegfried Charoux ausgestattet zwei Figuren vor einer Harfe eine Hommage an die Musik von Richard Strauss Ein weiterer Bau aus den 1950er Jahren ist Nr 15 1951 52 entstanden der sich allerdings gestalterisch in das Ensemble einfugt Nr 3 stammt von Friedrich Mahler aus dem Jahr 1930 Ein auffalliges Element ist der mit Vasenaufsatzen und Gitterbalkonen bekronte Mittelerker Im Foyer befinden sich farbige Keramikfliesen und Messingausstattung Achleitner sieht darin ein in die Gestaltungsmittel der Sachlichkeit transformiertes burgerliches Wohnhaus 4 Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Nr 6 wurde von der Baugesellschaft Carl Korn 1923 erbaut Dieser fruhe Bau weist noch eine spathistoristische Fassadenstruktur auf 3 er ist durch einen Mittelerker und einer genuteten Sockelzone gegliedert Die Seitenachsen weisen Balkone auf die Parapetfelder unterhalb der obersten Stockwerke Reliefs mit figurlichen Darstellungen und Draperien Die Marmorstiege mit Messingausstattung stammt aus der Bauzeit Eine Gedenktafel erinnert an die Bewohnerin Grete Wiesenthal Nr 7 Neulinggasse 48 stammt von Rudolf Frass aus dem Jahr 1931 Es ist das Eckhaus zur Neulinggasse dortige Nr 48 und wirkt mit seinen Fassaden die von breiten franzosischen Fenstern gegliedert werden in beide Richtungen Die elaboriertere Fassade ist die an der Parkseite die rhythmisiert angeordnete teilweise in der Fassade liegende und teilweise aus dem Dach herausragende Attikafenster aufweist Beide haben je zwei monumentale Aktfiguren die von Frass Bruder Wilhelm stammen zur Neulinggasse hin oberhalb des Eingangs zum Park hin im 5 Obergeschoss Die Ecklosung besteht aus versprossten Balkonloggien Insgesamt ist das Gebaude auf Fernwirkung angelegt 4 und steht unter Denkmalschutz Nr 10 Neulinggasse 50 stammt von Siegfried C Drach und Alexander Osterberger aus dem Jahr 1931 und schliesst an das von denselben Architekten ein paar Jahre spater erbaute Haus Neulinggasse 52 siehe Abschnitt Neulinggasse an Nr 14 wurde 1937 38 von Arnold Karplus erbaut Es ist in sachlich kubischen Bauformen gehalten nbsp Nr 3 nbsp Nr 6 nbsp Nr 7 Neulinggasse 48 nbsp Nr 10 Neulinggasse 50 nbsp Nr 14Gottfried Keller Gasse Bearbeiten Nr 11 Neulinggasse 37 stammt aus dem Jahr 1924 von Ernst Epstein Es gehort zu den fruhen Bauten im Viertel insbesondere die turmartige runde Ecklosung und die klassizierende Pilastergliederung knupfen noch an den Spathistorismus an Nr 13 stammt vom selben Architekten aus dem Jahr 1929 und kontrastiert zum Nebengebaude durch seinen betont sachlichen Stil Es ist durch Parapetfelder und Balkone gegliedert nbsp Nr 11 Neulinggasse 37 nbsp Nr 13Grimmelshausengasse Bearbeiten Am nordwestlichen Ende des Parks aber bereits zur Grimmelshausengasse gehorend Nr 6 8 ident Bayerngasse 5 Salesianergasse 1B liegt eine Wohnhausanlage von Leo Kammel aus den Jahren 1930 31 Es ist kein kommunaler sondern ein genossenschaftlicher Bau fur Staatsbeamte der sich allerdings nur durch die rigorosere Raumausnutzung von zeitgenossischen Gemeindebauten unterscheidet was fur Achleitner eine indirekte Antwort auf die ideologische Gebundenheit der Bauformen darstellt 5 Der Bau wird durch Tiefen und Hohenstaffelung sowie Querbandern abgerundeten Balkonbrustungen und Loggien gegliedert Hofseitig sind die Loggienbrustungen gezackt nbsp Ansicht vom Modenapark nbsp Ansicht Ecke Bayerngasse SalesianergasseNeulinggasse Bearbeiten In der Neulinggasse befinden sich westlich des Platzes zwei weitere Gebaude die ebenfalls zu diesem Ensemble gerechnet werden Sie stehen beide unter Denkmalschutz Nr 39 ist der seit 2008 so benannte Alice und Heinrich Scheuer Hof nach den 1942 in Maly Trostinec ermordeten Eheleuten Heinrich Scheuer war Journalist Der Platz an dem sich der Bau befindet gehort eigentlich nicht mehr zum Garten des Palais Modena hier befand sich bis 1916 das Palais Salm Vetsera das aber gleichfalls 1916 abgerissen wurde Der Bau stammt aus den Jahren 1930 31 von Armand Weiser und ist somit etwa gleichzeitig wie die Bauten des Modenapark Ensembles entstanden er ist auch in einem betont sachlichen Stil gehalten Gegliedert wird er durch markante turmartige leicht vorspringende Eckaufbauten wobei die Ecken abgerundet sind und zur Grimmelshausengasse hin Rundbalkone aufweisen Das durch die Eckaufbauten entstandene zusatzliche Geschoss ist grosstenteils verglast es waren dort Atelierraume vorgesehen Ein Erker und mehrere Balkone gliedern die Front zur Neulinggasse das Sockelgeschoss ist teilweise mit Klinker ausgekleidet 6 Nr 52 stammt wie das nebenstehende Gebaude Nr 50 Am Modenapark 10 von Siegfried C Drach und Alexander Osterberger wurde allerdings 1935 1938 erbaut Es ist ein sachlich gestalteter Stahlskelettbau Eine Besonderheit ist das mit Stahlblech ausgekleidete Vestibul und Stiegenhaus und auch die verglaste Hoffassade Hinter dieser Glaswand befinden sich Gange uber die die Wohneinheiten betreten werden eine modernisierte Version der Pawlatschen 7 nbsp Nr 39 Alice und Heinrich Scheuer Hof nbsp Nr 52Einzelnachweise Bearbeiten Dehio II IX amp XX S 101 Karte der Schutzzone Botschaftsviertel a b c Geza Hajos Eckart Vansca Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Die Kunstdenkmaler Wiens Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Verlag Anton Schroll Wien 1980 ISBN 3 7031 0470 8 S 102 103 a b Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 2 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1995 S 122 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 2 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1995 S 130 Wohnhausanlage Alice und Heinrich Scheuer Hof Wiener Wohnen abgerufen am 14 Marz 2022 Helmut Weihsmann Das rote Wien Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919 1934 Promedia Verlag Wien 2002 S 205 Anmerkung trotz des Titels behandelt Weihsmann in diesem Buch auch private Wohnbauten aus dieser Zeit 48 199611111111 16 382333333333 Koordinaten 48 11 58 6 N 16 22 56 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Modenapark Viertel amp oldid 237659281 Gottfried Keller Gasse