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Sir Gordon Drummond GCB 27 September 1772 in Quebec Provinz Quebec 10 Oktober 1854 in London England war ein britischer Offizier und Kolonialadministrator in Kanada Sir Gordon Drummond Gemalde von George Theodore Berthon etwa 1882 83 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGordon Drummond wurde als funfter und jungster Sohn von Colin Drummond 1722 1776 Gutsherr von Megginch in Perthshire aus dessen Ehe mit Catherine Oliphant Tochter des Robert Oliphant 1689 1738 Gutsherr von Rossie in Perthshire in Quebec geboren Sein aus dem schottischen Clan Drummond stammender Vater war dort Vertreter einer Londoner Firma Zahlmeister der British Army in der Provinz Quebec und Mitglied des Gesetzgebenden Rates der Provinz Quebec Nachdem der Vater 1776 gestorben war kehrte die Familie 1780 nach Grossbritannien zuruck 1789 trat Gordon Drummond als Ensign des 1st Regiment of Foot in die British Army ein wo er durch den damals ublichen Kauf von Offizierspatenten rasch aufstieg Bereits 1791 wurde er Lieutenant des 41st Regiment of Foot 1792 Captain 1794 erreichte er den Rang eines Majors des 8th Regiment of Foot im selben Jahr noch den eines Lieutenant Colonels Seine ersten Kampfeinsatze erlebte er wahrend der Koalitionskriege 1794 1795 in den Niederlanden wo er sich bei der Belagerung von Nimwegen auszeichnete 1798 wurde er zum Colonel befordert und kommandierte das 8th Regiment of Foot 1801 bei der Ruckeroberung Agyptens von den Franzosen Nach Garnisonsdienst im Mittelmeerraum erhielt Drummond 1804 die Beforderung zum Brigadier General und eine Versetzung nach Grossbritannien wo er im folgenden Jahr zum Major General aufstieg Er verbrachte zwei Jahre als stellvertretender Militarkommandeur auf Jamaika und kam 1808 im Stab von Sir James Henry Craig dem Oberbefehlshaber der britischen Streitkrafte in Nordamerika zuruck an seinen Geburtsort 1811 ruckte er zum Lieutenant General auf und hatte im selben Jahr bis zum Dienstantritt des neuen Gouverneurs Sir George Prevost kommissarisch den Oberbefehl in Kanada inne bis man ihn im Oktober nach Irland versetzte Von dort aus wurde er im August 1813 zuruck nach Kanada versetzt wo der Krieg von 1812 mit den USA ausgebrochen war Drummond loste den aufgrund der Unzufriedenheit mit seiner defensiven Kriegsfuhrung von Generalgouverneur Prevost abgelosen Major General Roger Hale Sheaffe bzw dessen kommissarischen Nachfolger Francis de Rottenburg als Oberkommandierenden in Oberkanada ab Mit einem Vorstoss auf die Niagara Halbinsel zwang er im Dezember die Amerikaner zum Ruckzug aus der im Sommer eroberten britischen Grenzfestung Fort George und der Grenzstadt Newark heute Niagara on the Lake Anschliessend initiierte er am 19 Dezember einen erfolgreichen Uberraschungsangriff auf Fort Niagara bei der diese wichtige amerikanische Grenzfestung erobert 344 Amerikaner gefangen genommen und grosse Vorrate erbeutet wurden Bei weiteren Vorstossen uber den Niagara River zerstorten die Briten mehrere US Ortschaften und besiegten bei Buffalo eine gegnerische Miliztruppe Als Administrator von Oberkanada setzte Drummond im Februar 1814 im Provinzparlament strenge Massnahmen gegen Sympathisanten der Amerikaner durch und verhangte aufgrund der schlechten Versorgungslage im April 1814 gegen den Willen des Gesetzgebenden Rates und Prevosts das Kriegsrecht um Lieferungen durch die Farmer erzwingen zu konnen Allerdings achtete er darauf dass den Betroffenen gerechte Preise gezahlt und Missbrauche verhindert wurden In seinen Bemuhungen um eine offensive Kriegsfuhrung wurde Drummond durch den Mangel an Ressourcen und die Kein Risiko Haltung Generalgouverneur Prevosts stark behindert Ein Vorstoss zur Ruckeroberung Amherstburgs und Detroits die im Herbst 1813 durch die Niederlagen auf dem Eriesee und am Thames River verloren gegangen waren musste aus Wettergrunden aufgegeben werden ein gemeinsam mit dem Marinekommandanten Sir James Lucas Yeo geplanter Angriff auf die US Flottenbasis Sackets Harbor am Ontariosee musste abgesagt werden da Prevost trotz mehrfacher Bitten Verstarkungen aus Niederkanada verweigerte Die Briten griffen daraufhin das weniger stark geschutzte Depot Fort Oswego an und eroberten es am 6 Mai 1814 konnten jedoch nur einen Teil der fur die Amerikaner wichtigen Schiffsbaumaterialien und Ausrustungen in ihre Hand bringen Dieser Erfolg war jedoch kein Ersatz fur einen erfolgreichen Schlag gegen Sackets Harbour da den Briten die Herrschaft uber diesen See gebracht und amerikanische Offensivbemuhungen verhindert zumindest stark erschwert hatte Als Ergebnis dieses Versaumnisses uberschritten am 3 Juli 4 000 US Soldaten unter Major General Jacob Brown den Niagara River und eroberten Fort Erie Erschwert wurde Drummonds Lage durch eine empfindliche Niederlage des ihm unterstellten Major General Sir Phineas Riall gegen die amerikanische Vorhut unter Brigadier General Winfield Scott in der Schlacht bei Chippewa vom 5 Juli Am 25 Juli kam es zur entscheidenden Schlacht bei Lundy s Lane Das Gefecht begann etwa 18 00 Uhr abends als Kontingente beider Seiten zufallig aufeinander stiessen und dehnte sich aus als Brown und Drummond ihre Reserven in den Kampf warfen so dass schliesslich etwa 3 000 Amerikaner und 2 800 Briten beteiligt waren Dieses ausserst blutige Gefecht bei dem beide Seiten jeweils etwa 850 Mann verloren und beide Kommandeure verwundet wurden wies taktisch kein eindeutiges Ergebnis auf war aber strategisch ein britischer Sieg da die Amerikaner ihren Vormarsch aufgeben mussten und sich nach Fort Erie zuruckzogen Trotz unzureichender Mittel begann Drummond im August die in Fort Erie und einem angeschlossenen befestigten Lager stehenden US Truppen zu belagern Am 15 August befahl er einen Grossangriff auf das Fort der nach Anfangserfolgen unter schweren Verlusten scheiterte Insgesamt verloren die Briten uber 900 Mann die Amerikaner nur 84 Zwar gelang es den Briten am 17 September einen grossangelegten amerikanischen Ausfall zuruckzuschlagen doch die hierbei erlittenen Verluste an Mannschaften und Material 609 Mann britische gegenuber 511 amerikanischen Verlusten die teilweise auch Ergebnis einer verfehlten Taktik waren zwangen Drummond am 21 September zur Aufgabe der Belagerung und zum Ruckzug in eine Defensivposition hinter den Chippawa River Durch den Anmarsch amerikanischer Verstarkungen geriet Drummond hier Anfang Oktober in eine sehr bedrohliche Lage aus der er aber durch die Ankunft von Sir James Lucas Yeos Schwadron gerettet wurde der am 18 Oktober mit Nachschub und Verstarkungen an der Mundung des Niagara River eintraf Als Brown hiervon erfuhr liess er am 5 November Fort Erie und das dortige befestigte Lager sprengen und zog sich aus Kanada zuruck Zu weiteren Kampfhandlungen kam es auf diesem Kriegsschauplatz nicht mehr Es wird vermutet dass die Auswirkungen seiner Verwundung und einer schmerzhaften Magenkrankheit die Urteilskraft Drummonds beeintrachtigt und zu den verlustreichen Ruckschlagen des Herbsts 1814 beigetragen haben Nach dem Ende des Kriegs ernannte die britische Regierung Drummond zum kommissarischen Nachfolger Prevosts der sich wegen seines Verhaltens in der Schlacht bei Plattsburgh in England verantworten musste Drummond befasste sich in dieser Rolle vor allem mit der Demobilisierung bzw Rucksendung der Truppen und der Erfullung der Friedensvereinbarungen die u a die Ruckgabe von Fort Mackinac und anderer eroberter US Posten umfassten Politisch spielte er in seiner Dienstzeit keine grosse Rolle das bedeutendste Ereignis war 1816 die Auflosung des Gesetzgebenden Rates von Niederkanada in einem Konflikt um die beiden Richter Jonathan Sewell und James Monk deren Ablosung von der Regierung in London abgelehnt worden war Drummond ging 1816 nach Grossbritannien zuruck Seine Verdienste in Kanada hatte man bereits 1815 als Knight Commander des Order of the Bath KCB geadelt dem 1817 die Erhebung zum Knight Grand Cross des Order of the Bath GCB folgte 1825 wurde er zum General befordert Er starb am 10 Oktober 1854 in London Aus seiner 1807 geschlossenen Ehe mit Margaret Russell Tochter des William Russell 1734 1817 Gutsherr von Brancepeth im County Durham hinterliess er eine Tochter Eliza Drummond um 1811 1894 die 1832 Henry Howard 2 Earl of Effingham heiratete Ehrungen BearbeitenDie Orte Drummondville und Drummond in Kanada sind nach ihm benannt Die kanadische Regierung vertreten durch den fur das Historic Sites and Monuments Board of Canada zustandigen Minister ehrte Drummond am 16 Mai 1928 fur sein Wirken und erklarte ihn zu einer Person von nationaler historischer Bedeutung 1 Literatur BearbeitenErnest Alexander Cruikshank Drummond s winter campaign 1813 Ont Publications Welland 1900 Online bei Canadiana Discovery PortalWeblinks BearbeitenKenneth Stickney Drummond Sir Gordon In Dictionary of Canadian Biography Band 8 1851 1860 University of Toronto Press Toronto 1985 ISBN 0 8020 3422 5 englisch franzosisch General Sir Gordon Drummond auf thepeerage comEinzelnachweise Bearbeiten Drummond Sir Gordon National Historic Person In Directory of Federal Heritage Designations Parks Canada Parcs Canada abgerufen am 21 Juni 2022 englisch Vizegouverneure von Ontario Vizegouverneure von Oberkanada 1791 1841 Simcoe Russell Hunter Grant Gore Brock Sheaffe Rottenburg Drummond Murray Robinson Gore Smith Maitland Colborne Head Arthur ThomsonVizegouverneure der Provinz Kanada 1841 1867 Clitherow Jackson Bagot Metcalfe Cathcart Bruce Head MonckVizegouverneure ab 1867 Stisted Howland Crawford Macdonald Robinson Campbell Kirkpatrick Gzowski Mowat Clark Gibson Hendrie Clarke Cockshutt Ross Mulock Bruce Matthews Lawson Breithaupt MacKay Rowe Macdonald McGibbon Aird Alexander Jackman Weston Bartleman Onley Dowdeswell Gouverneure und Vizegouverneure der Provinz Quebec Gouverneure von Quebec 1760 1791 Amherst Murray Carleton Haldimand CarletonVizegouverneure von Niederkanada 1791 1841 Carleton Prescott Milnes Dunn Craig Dunn Prevost Drummond Wilson Sherbrooke Lennox Ramsay Aylmer Acheson Colborne Lambton Colborne ThomsonVizegouverneure der Provinz Kanada 1841 1867 Clitherow Jackson Bagot Metcalfe Cathcart Bruce Head MonckVizegouverneure ab 1867 Belleau Caron Saint Just Robitaille Masson Angers Chapleau Jette Pelletier Langelier Leblanc Fitzpatrick Brodeur Perodeau Gouin Carroll Patenaude Fiset Fauteux Gagnon Comtois Lapointe Cote Lamontagne Asselin Roux Thibault Duchesne Doyon Normdaten Person LCCN nr92020913 VIAF 78642595 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 April 2020 PersonendatenNAME Drummond GordonKURZBESCHREIBUNG britischer General und KolonialadministratorGEBURTSDATUM 27 September 1772GEBURTSORT Quebec Stadt STERBEDATUM 10 Oktober 1854STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gordon Drummond amp oldid 230542562