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Goliath war ein Langstwellensender der von 1943 bis 1945 von der Kriegsmarine betrieben wurde um mit getauchten U Booten kommunizieren zu konnen Der Sender befand sich auf einem 263 Hektar grossen Areal nordostlich von Calbe an der Milde heute Kalbe Milde Mit einer Sendeleistung von einem Megawatt war die Anlage seinerzeit der starkste Sender der Welt GoliathTeil der Antennenanlage am aktuellen Standort bei Nischni NowgorodTeil der Antennenanlage am aktuellen Standort bei Nischni NowgorodBasisdatenOrt Kalbe AltmerslebenLand Sachsen AnhaltStaat DeutschlandHohenlage 28 m u NHN52 669167 11 421944 Koordinaten 52 40 9 N 11 25 19 OVerwendung Fernmeldeanlage Militarische NutzungAbriss 1947Daten zur SendeanlageAnzahl an Turmen Masten 15Hohe der Turme Masten 170 mBauzeit 1941 1943Betriebszeit 1943 1945Wellenbereich VLF SenderSendetypen Richtfunk Mobiler Seefunk FunknavigationStilllegung April 1945Weitere DatenSendeleistung 1 MWPositionskarteGoliath Sachsen Anhalt Goliath Antennenschema des Goliath Zentraler Rohrmast 210 m D Stahlfachwerkmast 170 m Der Standort in der Altmark am Fluss Milde wurde wegen des feuchten Untergrundes gewahlt da gute Erdungsbedingungen eine wichtige Voraussetzung fur eine hohe Reichweite der Sendeanlage darstellen Zudem war mit der Bahnstrecke Hohenwulsch Wittingen in unmittelbarer Nahe ein Eisenbahnanschluss vorhanden Erste Planungen begannen bereits 1936 indem die Grundstucke aufgekauft wurden und im Jahr 1940 begann die Deutsche Reichsbahn mit dem Bau eines drei Kilometer langen Anschlussgleises uber das spater samtliches Baumaterial angeliefert wurde Die Arbeiten unter der Leitung der Berliner C Lorenz AG begannen 1941 und nach einer Bauzeit von 27 Monaten konnte der Betrieb 1943 aufgenommen werden Als Sendeantenne verwendete Lorenz drei Schirmantennen die radial um drei 210 Meter hohe gegen Erde isolierte Stahlrohrmaste montiert waren und die an je sechs 170 Meter hohen geerdeten Stahlfachwerkmasten befestigt waren Die mittleren drei Stahlfachwerkmaste trugen jeweils zwei Schirmantennen so dass insgesamt 15 Stahlfachwerkmaste existierten Durch den Betrieb mit Langstwellen im Bereich 15 bis 60 kHz konnte erstmals bei Entfernungen uber 10 000 km die Kommunikation auch zu getauchten U Booten ermoglicht werden Kurz vor Kriegsende wurden Teile des Senders im April 1945 vom Betriebspersonal zerstort Am 11 April 1945 besetzten Truppen der US Armee das Gelande und nutzten es wegen der vorhandenen hohen Umzaunung als Lager fur ca 85 000 Kriegsgefangene Gemass den Vereinbarungen der Konferenz von Jalta wurde Ende Juni 1945 das Gebiet des heutigen Sachsen Anhalt und damit auch der Goliath Sender an die Rote Armee ubergeben Der Goliath der spater Vorbild fur viele ahnliche Anlagen war wurde im Fruhjahr 1946 repariert und anschliessend von Sommer 1946 bis Juni 1947 demontiert Die noch vorhandenen Gebaude und Fundamente wurden im Sommer 1947 gesprengt Heute ist nur noch ein Fundament eines der 170 Meter hohen Maste erhalten Koordinaten 52 669166666667 11 421944444444 Die demontierte Sendeanlage wurde zunachst in der Nahe von Leningrad eingelagert und dann 1952 etwa 10 km sudlich von Nischni Nowgorod Koordinaten 56 171944444444 43 931666666667 wieder errichtet Dieser Sender war damit der erste Langstwellensender der Sowjetunion Die Sendeanlage ist dort bis heute nahezu unverandert in Betrieb und wird durch die russische Kriegsmarine u a auch fur den Zeitzeichendienst RJH99 betrieben Die Bezeichnung des Senders lautet am neuen Standort ebenfalls Goliath auf russisch Goliaf Goliaf Die Antennenanlage des Langstwellensenders Wilejka ahnelt stark der Anlage des Goliaths allerdings sind alle Masten ziemlich genau 100 Meter hoher Literatur BearbeitenGerd Klawitter 100 Jahre Funktechnik in Deutschland Funksendestellen rund um Berlin Wiss und Technik Verlag Berlin 1998 ISBN 3 89685 500 X S 113 128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goliath Funk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gittermaste Langstwellensender Goliath In Structurae Rohrmaste Langstwellensender Goliath In Structurae Klaus Herold Der Langstwellensender Goliath bei Calbe an der Milde von 1941 bis 1945 PDF 1 76 MB Beschreibung Skizzen und Fotos Beschreibung der baulichen Anlagen Fotos der Sendeanlage und Angaben zum heutigen Standort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goliath Funk amp oldid 239056672