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Das Goldene Quartier ist ein Geschaftsviertel im 1 Gemeindebezirk Wiens Es umfasst die beiden Gebaude Am Hof 2 1 sowie den Tuchlaubenhof 2 wird von Steindlgasse Tuchlauben und Bognergasse bis zu Am Hof begrenzt und umschliesst die Seitzergasse Dieser Komplex wurde stilistisch wie thematisch zusammengefasst und stellt ein fur die Wiener Innenstadt wesentliches Revitalisierungsprojekt dar 3 Tuchlaubenhof Tuchlauben 7 WienTuchlauben 3 7Auf den Erdgeschossflachen sowie auf der ersten Ebene des Goldenen Quartiers befinden sich 11 500 Quadratmeter Einzelhandelsflachen die mittleren Geschosse im Gebaude des Tuchlaubenhof beherbergen Innenstadtburos 9 500 Quadratmeter und in den obersten Stockwerken befinden sich Luxuswohnungen Direkt neben den Einkaufsstrassen Kohlmarkt und Graben finden sich die Flagship Stores internationaler Luxusmarken Die gemischte Nutzung war bei der Bebauung dieser Hauserblocke immer schon ein wesentliches Prinzip das bis heute Gultigkeit hat Ebenfalls beibehalten wurden deren formale Differenzierung in der Architektur sowie die Idee eines sichtbaren und einheitlichen Ensembles mit grossstadtischem Anspruch Inhaltsverzeichnis 1 Tuchlauben 3 bis 7A 2 Am Hof 2 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseTuchlauben 3 bis 7A BearbeitenAuf dem Areal der heutigen Tuchlauben der Bognergasse der Seitzergasse und der Steindlgasse wurden sehr fruh Strassen angelegt Der Strassenzug Tuchlauben geht auf eine romerzeitliche Strasse in der Gegend der Porta decumana des Romerlagers Vindobona zuruck Die heutige Wegefuhrung bestand dann mehr oder weniger bereits im fruhen 13 Jahrhundert So hiess die Bognergasse 1262 strata gladiatorum Schwertfurbenstrasse sassen hier doch Handwerker die Schwerter herstellten Ab dem 14 Jahrhundert wurde die auf die Bogenherstellung hindeutende Bezeichnung Bognergasse beziehungsweise Unter den Bognern gelaufig Die Seitzergasse hiess um 1300 und auch noch 1511 Kurbaunerstrasse benannt nach den Kurbaunern die Armbrustspannen herstellten Erst im 18 Jahrhundert setzt sich der Name Seitzergasse durch der sich vom Seitzerhof ableitete Dieser Hof war 1335 bis 1782 Stiftshof der Kartause Mauerbach der seinen Namen nach dem slowenischen Ort Seitz bekam von wo aus die Kartause besiedelt worden war Die Aufteilung des Blockes war jedoch erst seit dem 17 Jahrhundert in ihren zum Teil auch heute noch sichtbaren Grundlinien angelegt Der ehemalige Hochholzerhof Tuchlauben 5 wurde im fruhen 17 Jahrhundert erbaut seine Fassade ist datiert mit 1719 Der Hof wurde nach dem Metzger benannt der hier um 1555 gewohnt hat An den Hochholzerhof schloss der Tuchlaubenhof vormals Seitzerhof Tuchlauben 7 7a an Dieser tiefe Strassenhof zwischen Tuchlauben Steindl und Seitzergasse verfugt uber einen Durchgang der die Tuchlauben mit der Seitzergasse verbindet 1838 bis 1840 errichtete Friedrich Stache hier eine Anlage mit einer glasuberdachten Passage welche die Durchhausfunktion des Vorgangerbaus ubernahm und mit Geschaften und Lokalen bereits fur eine gemischte Nutzung konzipiert war und als erster Basar Wiens gelten kann Diese offentlich zugangliche Passage war mit Glas uberdacht wodurch die Belichtung der angrenzenden innenliegenden Raume gewahrleistet war Ab 1909 kam es zu einer neuerlichen Uberbauung nach Planen der Architekten Alfred Teller und Emmerich Spielmann wobei die alten Baufluchtlinien ebenso erhalten blieben wie die Passage und die gemischte Nutzung Teller und Spielmann entschlossen sich fur die damals sehr fortschrittliche Eisenbetonbauweise Nach Schaden wahrend des Zweiten Weltkrieges und deren Reparatur wurde der Tuchlaubenhof im 3 Viertel des 20 Jahrhunderts fur die teilweise Nutzung durch die im Nebenhaus Seitzergasse 2 4 ansassige Arbeiterbank im Inneren umfangreich adaptiert Das Haus Seitzergasse 2 4 wurde als jungstes Haus der Gruppe ab 1922 nach Planen des Architekten Adolf Oberlander errichtet und war von Beginn an fur eine gemischte Bank und Wohnnutzung vorgesehen im Erdgeschoss Kassensaal und Raume fur den Kundenverkehr im Mezzanin und im 1 Stock Buros Durch den Einzug der 1912 durch Karl Renner als Kreditverband osterreichischer Arbeitervereine gegrundeten und 1922 neu konzipierten Arbeiterbank Vorlauferin der heutigen BAWAG im Jahr 1930 wurde der Eisenbetonbau im Inneren entsprechend adaptiert Von Umbauten war auch die Fassade mit ihren neoklassizistischen Details entlang der Seitzergasse betroffen die im letzten Viertel des 20 Jahrhunderts im Erdgeschoss und Mezzaninbereich neu gestaltet wurde Sowohl als architektonisch als auch durch seinen prominenten Standort herausragend zeigt sich die Sudspitze des Komplexes mit der Adresse Tuchlauben 3 Das Gebaude wurde 1909 10 ebenfalls nach Planen der Architekten Alfred Teller und Emmerich Spielmann errichtet Durch die Zurucknahme der ehemaligen Baulinie entstand der bis heute bestehende platzartige Kreuzungsraum der einen optischen Abschluss des Kohlmarktes bildet Die Kuppel des Michaelertores auf der einen Seite und das Goldene Quartier auf der anderen bilden also seit jeher eine stadtebaulich wichtige Achse Das Gebaude wurde 1984 unter Denkmalschutz gestellt Im Jahr 2007 erwarb die Signa Gruppe den Gebaudekomplex Tuchlauben 3 bis 7A und fuhrte in den Jahren 2010 bis 2015 eine Generalsanierung durch Es entstanden Einzelhandelsflachen sowie Luxuswohnungen in den obersten Stockwerken Zudem nutzen Mieter die Flachen als hochwertige Buroraumlichkeiten Am Hof 2 BearbeitenNicht minder interessant ist die Geschichte des Gebaudes Am Hof 2 1 Es wurde im Auftrag der Niederosterreichischen Escompte Gesellschaft nach den Planen der Architekten Ernst von Gotthilf und Alexander Neumann erbaut Die Grossbank der osterreichischen Donaumonarchie richtete hier ihre Zentrale ein die am 6 Dezember 1915 den Betrieb aufnahm Das Bauwerk ist ein Dokument des aufstrebenden Kapitalismus in der Spatgrunderzeit Im Jahr 1938 erwarb die Landerbank Wien 1948 in Osterreichische Landerbank umbenannt das Objekt und richtete hier ihren Hauptsitz ein In den folgenden Dekaden kam es mangels Denkmalschutzes immer wieder zu Veranderungen innerhalb des Eisenbetongerustes 1952 etwa zu einer Aufstockung des Hoftraktes um ein Geschoss und 1966 zu einer Uberbauung des Lichthofes hinter dem Seitzergassen Trakt im Hochparterre Bei der ersten Generalsanierung in den 1970er Jahren wurden Wande sowie die Betondecken in den oberen Geschossen ausgewechselt und der Kassensaal neu gestaltet In den 1980er Jahren folgte eine weitgehende Umgestaltung des von Beginn an voll ausgebauten Dachgeschosses sowie eine Erneuerung des Stiegenhauses hinter dem Bognergasse Trakt Ausserdem wurden in mehreren Geschossen Unterteilungen verandert 1990 ging die Osterreichische Landerbank durch die Fusion mit der Zentralsparkasse in der Bank Austria AG auf die 1995 bis 1997 nach Planen des osterreichischen Architekten Hermann Czech ein Kundenzentrum einrichten liess Dass das Gebaude trotz zahlreicher Eingriffe nichts von seiner strukturellen Klarheit des horizontalen und vertikalen Erschliessungssystems und der Raumfolge verloren hat ist nicht zuletzt der fur damalige Verhaltnisse sehr fortschrittlichen Stahlbeton Standerbauweise zu verdanken Das Gebaude Am Hof 2 ist wie es sich heute prasentiert in seinen kunstlerischen und kunsthistorischen Aspekten weitgehend im Originalzustand erhalten Vor allem das aussere Erscheinungsbild aber auch weite Teile des Innenbereiches wie Parkettboden Wandvertafelungen aus Holz Turen Marmorwande und boden Glasfenster Kleinteile wie Leuchten Skulpturen und Beschlage sowie ein paar Mobel stammen aus der Zeit seiner Errichtung Mit diesem Haus ist die Hotelkette Hyatt mit der Marke Park Hyatt erstmals in Osterreich vertreten 4 Im Jahr 2008 erwarb die Signa Gruppe das Gebaude Am Hof 2 2011 startete der Umbau der ehemaligen Bankenzentrale in ein Hotel und Geschaftsgebaude mit Einzelhandelsflachen Bei einem Brand am 18 November 2011 wurde vor allem die Beletage schwer in Mitleidenschaft gezogen und brannte bis zur Aussenwand aus Das Loschwasser richtete schwere Schaden in der ehemaligen Kassenhalle an Die Raumlichkeiten wurden wieder komplett restauriert und originalgetreu hergestellt wonach das Hotel und die Einzelhandelsflachen mit Bauverzogerungen Mitte 2014 fertiggestellt werden konnte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuchlauben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bognergasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller WebauftrittEinzelnachweise Bearbeiten a b Am Hof 2 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Tuchlaubenhof im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien 25 Wiener Tourismuspreis an das Goldene Quartier verliehen Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wko at Bei WKO at 26 Juni 2015 abgerufen am 31 Oktober 2015 The Bright New Hotel Star Of Europe The Park Hyatt Vienna Bei Forbes com 7 Juli 2014 abgerufen am 31 Oktober 2015 48 20984 16 36893 Koordinaten 48 12 35 4 N 16 22 8 1 O Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldenes Quartier Wien amp oldid 239150545