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Der Glockenreiher Egretta ardesiaca ist eine Art aus der Familie der Reiher Er kommt ausschliesslich in Afrika vor Wahrend der Nahrungssuche breitet er die Schwingen schirmartig aus Flugelmanteln was zu dem deutschen Namen Glockenreiher gefuhrt hat GlockenreiherFlugelmantelnder GlockenreiherSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung PelecaniformesFamilie Reiher Ardeidae Unterfamilie Tagreiher Ardeinae Gattung EgrettaArt GlockenreiherWissenschaftlicher NameEgretta ardesiaca Wagler 1827 Verbreitungsgebiet des Glockenreihers 1 Egretta ardesiaca Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitungsgebiet Bestand und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Belege 4 1 Einzelbelege 4 2 Literatur 5 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenDer Glockenreiher zahlt zu den mittelgrossen Reiherarten Er erreicht eine Korpergrosse von 42 bis 66 Zentimetern und wiegt 270 bis 390 Gramm 2 Ein Geschlechtsdimorphismus besteht nicht Es ist keine besonders ruffreudige Art Beschrieben werden fur diese Art lediglich leise Klicklaute Verglichen mit anderen Arten der Gattung Egretta wirkt der Reiher eher kompakt gebaut Das Gefieder ist schieferschwarz Am Hinterkopf befinden sich lanzettformig verlangerte Federn die einen Federschopf bilden Der Schnabel ist schwarz die Iris ist dunkelbraun und die Augen sind von einem schmalen puderblauen Augenring umgeben Die Fusse sind gelb bis orange Von dem sehr ahnlichen Braunkehl und Rotbauchreiher unterscheidet er sich durch das einheitlich dunkle Gefieder die schwarzen Beine und die gelben Fusse Verbreitungsgebiet Bestand und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Glockenreihers erstreckt sich uber Afrika und Madagaskar In Afrika kommt er sudlich der Sahara vor Er fehlt in den Wusten sowie in den dichten Regenwaldern West und Zentralafrikas Sein Lebensraum sind Feuchtgebiete und die Randbereiche von Seen Innerhalb seines grossen Verbreitungsgebietes gibt es grossere Verbreitungslucken obwohl sich dort geeignete Lebensraume finden So brutet er in Kenia beispielsweise nur an einer Stelle 3 Es kommt immer wieder zu Wanderungsbewegungen wenn einzelne Regionen ihm keine geeigneten Lebensbedingungen mehr bieten Durch diese Wanderungsbewegungen wird er gelegentlich auch an Stellen beobachtet die ausserhalb seines normalen Verbreitungsgebietes liegen So taucht er vereinzelt in Agypten und im Jemen auf 4 In einzelnen Regionen Afrikas finden sich sehr grosse Populationen So wird der Bestand in Tansania auf 5000 bis 7000 Glockenreiher geschatzt Diese Population scheint verhaltnismassig stabil zu sein obwohl sich ihr Lebensraum durch die zunehmende Besiedelung durch den Menschen stark verandert Auf Madagaskar dagegen nehmen die Bestande an Glockenreihern sehr stark ab 1992 kamen auf Madagaskar noch 2000 Glockenreiher vor 1997 wurden nur noch 250 gezahlt 5 Der Glockenreiher ist kein Lebensraumspezialist Er benotigt lediglich offenes Flachwasser und kommt im Inland an Sumpfen Flusslaufen auf Reisfeldern und saisonal uberfluteten Ebenen vor An der Kuste sucht er an Flussmundungen und in Mangroven sowie in der Tidenzone nach Nahrung Seine Hohenverbreitung reicht vom Tiefland bis in 1500 Hohenmeter auf Madagaskar Lebensweise BearbeitenDer Glockenreiher hat eine sehr auffallige Form der Ernahrungsweise Er bewegt sich an eine Stelle in der Flachwasserzone an der er Beute vermutet und breitet dann die Flugel schirmartig uber seinem Kopf aus so dass die Spitzen der Schwingen das Wasser beruhren In dieser Haltung sucht er fur zwei oder drei Sekunden nach Nahrung Dabei wuhlt er haufig den Grund mit den Fussen auf Fische werden dann mit einer schnellen Bewegung gegriffen Danach faltet er die Flugel zusammen geht einige Schritte weiter und offnet erneut die Flugel schirmartig Grunde fur diese Bewegungssequenz sind der blendfreie Blick auf das Geschehen unter Wasser 6 und die instinktive Flucht der Fische hinein in beschattete Wasserbereiche die normalerweise durch Pflanzen gebildet werden 7 Aufgrund von Beschattungsversuchen mit Blenniden wird diskutiert ob die Schattenbildung dazu fuhrt dass die besonders kleinen Fische als Schwarm fliehen wahrend mittelgrosse Fische infolge grosserer Territorialitat und durch eine primare Schreckwirkung erstarren also zur Beute werden 8 Das mindert zudem den Konfusionseffekt von Fischschwarmen Einzelne Glockenreiher haben ein Nahrungsterritorium das sie gegenuber Artgenossen verteidigen Andere Glockenreiher suchen gemeinschaftlich nach Nahrung In Madagaskar hat man 250 Individuen umfassende Schwarme von Glockenreihern bei der gemeinsamen Nahrungssuche beobachtet Das Nahrungsspektrum des Glockenreihers besteht uberwiegend aus Fischen er frisst aber auch Wasserinsekten und Krustentiere Ausserdem nutzt der Vogel die Nahrungssuche anderer Vogelarten etwa des Pharaonenibis bekannt als Heiliger Ibis Dieser scheucht beim Schreiten und Fischen diverse Lebewesen im Wasser auf und wird oft vom Glockenreiher begleitet Die Fortpflanzungszeit beginnt mit der einsetzenden Regenperiode und variiert dementsprechend in Abhangigkeit von seinem Verbreitungsgebiet Er nistet typischerweise in Kolonien gemeinsam mit 50 bis 100 anderen Glockenreiherpaaren Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern Ansonsten ist sehr wenig uber die Brutbiologie bekannt Belege BearbeitenEinzelbelege Bearbeiten adaptiert nach Kushlan James A and James A Hancock Herons Oxford New York Oxford University Press 2005 ISBN 9780198549819 Kushlan et al S 163 Kushlan et al S 163 Kushlan et al S 164 Kushlan et al S 164 Kushlan et al S 164 Archivlink Memento des Originals vom 26 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot earth touch com Hans Winkler Das Jagdverhalten des Glockenreihers Egretta ardesiaca In Journal fur Ornithologie Band 123 Nr 3 Springer 1982 ISSN 2193 7192 S 307 314 Literatur Bearbeiten James A Kushlan amp James A Hancock Herons Oxford University Press 2005 ISBN 0198549814Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Egretta ardesiaca Sammlung von Bildern Egretta ardesiaca in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 21 November 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glockenreiher amp oldid 232793306