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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Hamburger Gewerbehaus am Holstenwall 12 ist seit 1915 der Sitz der ehemaligen Hamburger Gewerbekammer der heutigen Handwerkskammer Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Standort und Geschichte 2 Bauliche Veranderungen 2 1 Eingangshalle 2 2 Windfang 2 3 Ausstellungshalle im Innenhof 2 4 Remter im Souterrain des Hauptgebaudes 2 5 Innungsflugel 2 6 Hauptgebaude 2 6 1 Erster Stock 2 6 2 Zweiter Stock 2 6 2 1 Topferzimmer Raum 201 2 6 2 2 Bauhuttensaal Raum 204 2 6 2 3 Tischler Zimmer Raum 205 2 6 2 4 Plenarsaal Raum 206 der Versammlungsraum der Kammer 2 6 2 5 Bannersaal Raum 207 2 6 3 Dritter Stock 2 6 3 1 Bildersaal Raum 302 2 6 3 2 Grosser Saal Raum 304 2 6 3 3 Kleiner Saal Raum 303 2 6 4 Vierter Stock 2 6 5 Funfter Stock 2 6 6 Sechster Stock 2 7 Weitere Veranderungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStandort und Geschichte BearbeitenDas Gebaude wurde nicht von der Handwerksorganisation der Gewerbekammer errichtet sondern finanziert und konzipiert von der Stadt Hamburg allerdings in Abstimmung mit der Gewerbekammer Das Hamburg Wappen uber der Jahreszahl der Fertigstellung oberhalb der Eingangstur ist dafur das damals ubliche Zeichen fur Staatsbauten gewesen Fur diesen Staatsbau war der Beschluss der Hamburgischen Burgerschaft vom 10 Juli 1912 zur Freigabe der Baukosten in Hohe von 911 300 Mark notwendig Hintergrund war die prekare soziale Lage in der Stadt und das Erfordernis den Arbeitssuchenden Arbeitsnachweise zu geben Dies geschah im Innungsflugel in Form einer offenen Galerie uber 6 Ebenen mit einem direkten Zugang von der Strasse in die im Souterrain eingerichteten Wartehalle fur Arbeitssuchende Der Vorstand der Gewerbekammer wollte wie den Protokollen der Baudeputation zu entnehmen ist dass die Stadt Hamburg das neue Gewerbehaus auf einem Grundstuck mitten in der Innenstadt errichtet am liebsten am Valentinskamp Gansemarkt dem Standort der von 1923 bis 1926 gebauten Finanzbehorde Der von der Stadt vorgeschlagene Standort in Hammerbrook am Nagelsweg wurde wegen der Nahe zum 1906 fertiggestellten Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof abgelehnt Als Baugrundstuck wurde immerhin ein stadtisches Grundstuck vorgesehen das noch innerhalb des Wallrings in der Neustadt lag am Holstenwall Dieser Strassenzug war nach Aufhebung der Torsperre 1860 zu einer breiten Ringstrasse ausgebaut worden war Hier sollten ahnlich wie in anderen Stadten und wie schon zuvor im altstadten Teil der Ringstrasse nahe dem Hauptbahnhof verschiedene reprasentative Gebaude errichtet werden Hierfur waren nach der Entfestigung des Walls fur die Neubebauung des Holstenwalls nur bestimmte Baugattungen zugelassen worden Dazu gehorte auch Wohnungsbau aber nicht sog Kleinwohnungen wie sie von der Abraham Philipp Schuldt Stiftung schon in der Zeit vor der Cholera 1892 vom Architekt Hinrich Fitschen geplant wurden Baulich im Kontrast zu den Wohnungen im bisherigen Gangeviertel entstanden die Wohnungen von Schuldts Stift auf der Ruckseite der Ringstrassenbebauung Zunachst wurden die Wohnzeilen Hutten 2 12 und Pilatuspool mit zwei Kopfbauten fertiggestellt Sie stellen die heutige ruckwartige Bebauung des Gewerbehauses dar weitere Kleinwohnungen von der A Ph Schuldt Stiftung Neumayerstrasse Poolstrasse Seewartenstrasse und Zeughausstrasse Im Ringstrassenabschnitt sudlich des damaligen Holstenplatzes war das Interesse an den neu geschnittenen Parzellen fur Reprasentativbauten geringer als im Bereich bis zum Gorch Fock Wall bis 1933 Friedrich Ebert Strasse Sudlich der 1904 1908 entstandenen Musikhalle heute Laeizshalle Architekt Martin Haller und Emil Meerwein am Holstenplatz spater Karl Muck Platz seit 1997 Johannes Brahms Platz waren vor 1910 folgende ganz unterschiedliche Neubauten entstanden Als am 28 April 1910 der Antrag in der Hamburgischen Burgerschaft zum Bau des Gewerbehauses am Holstenwall 12 gestellt wurde war dies die einzige Baulucke und das letzte freie stadtische Grundstuck Es war von dem Grundstucksnachbarn dem Glasgrosshandler Wilhelm Volker als Lagerplatz genutzt worden Seine Kundigungsfrist betrug einen Monat Die Entscheidung der Finanzdeputation erfolgte am 23 September 1911 die Senatssitzung fand am 21 Juni 1912 statt und am 10 Juli 1912 gab die Burgerschaft nach turbulenter Parlamentsauseinandersetzung die Freigabe von 911 300 Mark Der damalige Leiter des Hochbauamtes Fritz Schumacher der hier als Architekt tatig wurde bezeichnete spater die Verwirklichung des Raumprogramm fur das 2500 m grosse Grundstuck mit einer bebaubaren Flache von ca 1700 m als wahren Zauberkasten Das Raumprogramm gemass Beschlussvorlage fur die Sitzung der Hamburgischen Burgerschaft von Juni 1912 Fur die Gewerbekammer waren ein kleiner Sitzungssaal vier Amtszimmer sechs Geschaftszimmer und zwei Aktenraume vorgesehen Fur die Gewerbeforderung wurden zwei Raume fur theoretische Meisterkurse vier Raume fur praktische Meisterkurse Amt und Dozentenzimmer sowie ein Lesesaal und ein Ausstellungsraum vorgesehen Fur die Versammlungen und die Sitzungen der Innungen wurden drei Sitzungssale fur bis zu 450 Personen fur 150 bis 200 Personen und fur 80 bis 100 Personen sowie acht Sitzungszimmer fur 20 bis 50 Personen vorgesehen Die Aufsichtsbehorde fur die Innungen erhielt ein Amtszimmer fur den Prases Die Innungen erhielten 26 Raume fur Sekretariate Krankenkassen und Arbeitsnachweise sowie drei Archivraume Von besonderer Bedeutung war im sog Innungsflugel die im Tiefparterre ein Meter unter Strassenniveau gelegene ca 350 m grosse Wartehalle fur Arbeitssuchende Fur die zu erwartenden Menschenmengen sollte die Wartehalle von der Strasse aus ins Gebaude und dann uber den Innenhof im Kreislauf gefuhrt werden Geplant war die Bauzeit von zwei Jahren Beginn der Erdarbeiten und der Fundamentierung 1 September 1912 Fertigstellung des Rohbaus am 1 Oktober 1913 und die Ubergabe des fertigen Baues am 1 Oktober 1914 Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzogerte sich die Bauzeit um einige Monate Ab 1 April 1915 konnten die ersten Innungen einziehen Buchdrucker und Klempner und 1916 konnte auch Thilo Hampke der Syndikus heutige Amtsbezeichnung Hauptgeschaftsfuhrer der Gewerbekammer seine neuen Raume beziehen ebenfalls die Bibliothek Patentschriftensammlung Aufsichtsbehorde fur die Innungen und die meisten Innungen fur die am Holstenwall ein Buro vorgesehen war vgl Adressbuch Eintrage fur die Jahre 1915 und 1916 Deshalb ist als Datum uber der Eingangstur das Jahr 1915 genannt und unterhalb des Hamburg Wappens deutlich zu erkennen Auch wenn 1915 noch nicht alle Raume im Innenausbau fertiggestellt werden konnten das Gewerbehaus wurde sehr rasch von den Innungen und auch von der Gewerbekammer in Nutzung genommen So berichtet die Neue Hamburger Zeitung am 30 Oktober 1915 von der Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung im 1 Stock Der Hamburgische Correspondent kundigte am 9 April 1916 den Umzug der Patentschriftensammlung und der Bibliothek von den Grossen Bleichen 61 63 ins Gewerbehaus an und am 6 August 1916 wird auf die Meisterkurse im Gewerbehaus hingewiesen Im Juni 1916 hielt Fritz Schumacher im Gewerbehaus die Rede Ausblicke fur die kunsttechnische Zukunft unseres Volkes auf der Wanderversammlung des deutschen Gewerbeschulverbands 1 Die Neue Hamburger Zeitung berichtet am 11 Dezember 1916 von der Eroffnung der Weihnachtsmesse des Hamburger Gewerbevereins im Grossen Saal Als Redner sprachen u a Burgermeister Werner von Melle und der Vorsitzende des Gewerbevereins Johannes Hirsch Der Mietvertrag zwischen der Stadt Hamburg als Vermieterin und der Gewerbekammer wurde am 4 September 1917 unterzeichnet Er war befristet auf 20 Jahre Im Jahr 1937 wurde der bisherige auf 20 Jahre befristete Mietvertrag umgewandelt zu einem Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 75 Jahren also bis 2012 Diese Vertragsanderung wurde am 3 Dezember 1937 feierlich in und vor dem Gewerbehaus begangen Der damalige Kammerprasident Arnold Petersen war Mitglied der NSDAP und seit 1936 Mitglied im Reichstag Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann kam zu diesem Ereignis in die Handwerkskammer bei der auch Marmorbusten von Adolf Hitler und des Generalfeldmarschalls Paul Hindenburg auf neugeschaffenen kleinen Podesten in der Vorhalle enthullt wurden 2 Fur diese Veranstaltung war vor dem Gewerbehaus ein Podium aufgebaut und das Gewerbehaus wurde von grossen Scheinwerfern angestrahlt 3000 Fackeltrager und insgesamt 30 000 Handwerker waren mobilisiert worden 3 4 Im Jahr 1989 verkaufte die Stadt Hamburg der Handwerkskammer Hamburg das Grundstuck plus Gebaude damit im Innenhof eine dringend notwendige Tiefgarage errichtet werden kann Mit der bisherigen Laufzeit des Erbbaurechtsvertrags bis 2012 ware diese Investition nicht erfolgt Seit dem 1 Mai 2013 steht das Gewerbehaus unter Denkmalschutz Bauliche Veranderungen BearbeitenIm Laufe der Zeit wurden zahlreiche bauliche Veranderungen im Hamburger Gewerbehaus durch die Nutzung der Gewerbekammer bzw der Handwerkskammer vorgenommen wie betreffen sowohl die Innenraume aber auch tw die Fassade z B Ludwig Kunstmanns goldene Medaillons mit sechs verschiedenen Koggen Eingangshalle Bearbeiten nbsp Der Fortunabrunnen von Artur Storch Aufnahme von 19211960er Jahre Entfernung des Brunnens von Arthur Storch um Ausstellungsflachen zu gewinnen und Schutz der Fenster der inneren Arkadenbogen durch Sperrholz Die Sperrholzverkleidung wurde in den 80er Jahren wieder entfernt und die Glasflachen in den Sprossenfenstern zeigten wieder ihren Prismenschliff Der Brunnen gespendet von der Fettschmelze des Schlachthofs wurde 1996 rekonstruiert als Spende der Kfz Innung Hamburg und zeigt die Schicksalsgottin Fortuna auf einer Kugel mit dem Fullhorn Die grosse Uhr mit beidseitiger Ansicht uber der grossen Flugeltur oberhalb der Eingangstreppe wurde in den 80er Jahren ausgebaut Ihr Verbleib ist unbekannt Vier Hangelampen an der Hallendecke wurden entfernt Ihr Verbleib ist unbekannt Zwei kleine Podeste als Aufstellungsmoglichkeit fur Busten wurden beidseitig vor die mittleren Pfeiler gesetzt Hier fanden ab 1937 die Marmorbusten von Hitler und von Hindenburg ihren Platz Anlasslich der grossen Feier 1937 waren sie der Handwerkskammer uberreicht worden 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort stattdessen vorubergehend die Busten von zwei Burgerschaftsmitgliedern dem Bauunternehmer und Steinmetzmeister Johann Reimer 1847 1917 und dem Backermeister D H D Blinckmann 1862 1915 aufgestellt Sie erhielten spater im Haupttreppenhaus einen anderen Platz Reimer und Blicknmann hatten sich seit 1911 in der Burgerschaft fur den Bau des Gewerbehauses eingesetzt doch sie starben zur Zeit der Fertigstellung des Gebaudes Das Gewerbehaus hatte zwei Paternoster Beide wurden 1976 ausgebaut Der Paternoster an der linken Seite der Eingangshalle wurde durch zwei kleine Fahrstuhle ersetzt und 1991 umgebaut 1960er Jahre Die Fenster zum Innenhof mit Handwerksemblemen aus Kunstharz wurden im unteren Abschnitt des Haupttreppenhauses von Glasermeister Ewald Kerlin ausgefuhrt Die Ausmalung der beidseitigen tonnenformigen Durchgange zum Innungsflugel und zum Remter wurden vor 1972 mit verschiedenartigen Handwerksemblemen ausgemalt Windfang Bearbeiten Der Treppenbereich zwischen der grossen Haustur und der Flugeltur in die Eingangshalle 1989 Veranderung der Treppe statt bisher acht steilen Stufen wurden neun Stufen aus weissem Granit zur besseren Begehbarkein verlegt Statt braunlicher Wandfliesen wurden weissgetonte Fliesen verlegt Sie wurden eingesetzt von den Fliesenleger Lehrlingen im 3 Lehrjahr Fenster Durchbruch zur Telefonzentrale heute Auskunftsstelle Wandleuchten aus Messing im alten Stil Die Messingbeschlage an der unteren Flugeltur ist mangels Pflege schwarz angelaufen Ausstellungshalle im Innenhof Bearbeiten Die funf Meter hohe fur Gesellen und Meisterstucke genutzte Ausstellungshalle wurde in den 1960er Jahren umgenutzt zur Lehrwerkstatt der Kfz Innung Nach deren Umzug zur Billstrasse 1985 wurde die Halle als Mitarbeitergarage genutzt weiterhin mit der Durchfahrtsmoglichkeit neben dem Remter Das kleine dreieckige Gebaude der Pfortnerloge wurde 1992 im Zuge der Umnutzung des Innenhofs beseitigt Die dort realisierte doppelstockige Tiefgarage mit 87 Stellplatzen wurde uberbaut mit einem Buropavillon fur die Handwerksrolle Remter im Souterrain des Hauptgebaudes Bearbeiten Mehrere Umbauten gab es im Remter u a 1963 1973 1980 und zuletzt 2011 Glucklicherweise waren die Bleiglasfenster der 24 Hamburger Brauereien in der Trinkstube erhalten geblieben Dort wurde unter den kunstgeschmiedeten Kronleuchter mit Hamburger Figuren Hummel Zitronenjette die einzige erhaltene Deckenleuchte aufgehangt die aus dem Plenarsaal stammte und die von Fritz Schumacher mit kleinen Handwerkszeichen entworfen worden waren Die besondere Gestaltung des Gildezimmers mit Wandfliesen und Glaskunstfenster ahnlich wie die Brauerei Bleiglasfenster in der Trinkstube ist verandert worden Zeitweise wurden dort zwei Gemalde Auf der Werft und In der Schmiede aufgehangt die ebenfalls nicht mehr erhalten sind Das Gildezimmer und der Zunftsaal erhalten Licht durch hinterleuchtete Bleiglasfenster der 70er Jahre aus leicht eingefarbten Glasern mit integrierten kleinen Zunftwappen Sie wurden von der Glaserei F W Ulrich ausgefuhrt Innungsflugel Bearbeiten 1 Die 350 m grosse Halle fur Arbeitssuchende im Souterrain des Gebaudes die fur die Bewilligung des Baues des Gewerbehauses 1915 entscheidend war wurde 1943 als Luftschutzeinrichtung genutzt Seit 1995 dient dieser Bereich als neue Ausstellungsflache Galerie mit neu verlegtem Terrazzo Fussboden Sie hat eine direkte Erreichbarkeit von der Strasse durch den ursprunglichen Niedergang fur die Arbeitssuchenden mit den schweren schwarzen Turen und dem ornamental verzierten Schutzgittern Hinter der Galerie wurde ausserdem vorubergehend die Hausdruckerei untergebracht Heute befindet sich dort u a die Poststelle der Handwerkskammer 2 Weitere Veranderungen im Innungsflugel Wahrend des Dachgeschossausbaues 1984 85 wurde das Oberlicht zur Belichtung des sechsgeschossigen Innungsflugels mit seinen offenen Galerien uberdeckelt Architekt Dieter Langmaack Damit wurde der Innungsflugel wie ihn Fritz Schumacher vorgesehen hatte einschneidend und nachhaltig verandert Die Leichtigkeit der hellen Decke mit den Schumacher typischen Diagonalkreuzen wurde zu einem schwarzen Deckel mit hellen Diagonalkreuzen Eine weitere Anderung bezieht sich auf die Scharrierung des Betons im Treppenhaus Die scharrierte Betonschicht wurde oberhalb des Sockelbereichs abgeschlagen und in gelblicher Farbe verputzt 3 Inzwischen sind die Buroraume im Innungsflugel nicht mehr von den ursprunglich zahlreichen Innungen genutzt sondern dienen als Buros der Handwerkskammer und im 5 Stock auch als Seminarraume sowie als Lagerraume fur die Vermietungslogistik Die Innungen benotigten fur ihre zusatzlichen Aufgaben grossere Raume verliessen nach und nach den Standort am Holstenwall Dadurch machten sie Flachen frei fur zusatzliche Aufgaben der Handwerkskammer Fur den Dachgeschossausbau wurde auch die Hausmeisterwohnung im 5 Stock aufgelost Im Rahmen des Baues der Tiefgarage 1990 92 wurde statt des 1976 stillgelegten Paternosters fur den Innungsflugel ein Lastenfahrstuhl von der Tiefgarage bis zum 5 Stock installiert Hauptgebaude Bearbeiten Erster Stock Bearbeiten 1 In den 90er Jahren wurde der Prasidentenflur umgebaut Statt grunem Linoleumfussboden wurden weisse Granitplatten verlegt statt der Flugeltur wurde eine Verglasung mit alten Bleiglasfenstern aus der alten Nikolai Kirche vorgenommen Der Flur endet an einem hinterleuchtetes Kirchenfenster Die Burogrundrisse wurden verandert 2 Die Bleiverglasung mit Handwerksemblemen und der Kachelofen im Prasidentenzimmer sind nicht mehr erhalten Die Gemalde Auf der Werft und In der Schmiede von einem unbekannten Kunstler wurden spater im Gildezimmer des Remter aufgehangt Ihr spaterer Verbleib ist unbekannt 3 Im Zuge des Umbaues des Prasidentenareals wurden auch die schmiedeeisernen Gitter mit verschliessbaren Turen fur den ausseren Flur entlang des Luftraums der Eingangshalle beseitigt Sie hatten dasselbe Dekor wie das Gelander im Haupttreppenhaus und schutzten den hoheitlichen Bereich Sichtbar geblieben sind die verfullten Locher zur Befestigung der Gitter im Boden und in den Wanden Zweiter Stock Bearbeiten Topferzimmer Raum 201 Bearbeiten Der Majolika Ofen von 1915 als Geschenk des Obermeisters der Topfer Innung ist mit den Darstellungen des alten Hamburg das Prachtstuck des ehemaligen Innungsburos der Topfer und Ofenbauer Fur ein wohnliches Ambiente wurde der Raum in den 90er Jahren mit Gemalden dekoriert Die Namen der dargestellten herrschaftlichen Personen sind nicht bekannt sie haben offenbar keinen Bezug zum Handwerk Obwohl es in diesem Raum keinen offenen Kamin gibt wird er kammerintern als Kaminzimmer bezeichnet Bauhuttensaal Raum 204 Bearbeiten Die Glaskunstfenster mit Trachten und Emblemen sind nicht erhalten Ebenfalls sind die vier Hangelampen nicht mehr vorhanden Die Beleuchtung erfolgt heute durch streifenformig unter der Decke befestigte Neonlampen Tischler Zimmer Raum 205 Bearbeiten Das Tischler Zimmer ist geschmuckt durch in die Holzvertafelung eingelegte alte Bilder aus Hamburg und Intarsien Im Rahmen von Sanierungsarbeiten 2016 2017 wurde die Vertafelung weiss ubermalt Die neuen sehr hell leuchtenden Beleuchtungskorper haben keinen Bezug zu dem ursprunglichen Zustand des Raums Plenarsaal Raum 206 der Versammlungsraum der Kammer Bearbeiten An den Wanden des Plenarsaals hingen ursprunglich impressionistische Gemalde von Arthur Illies uber die Arbeitswelt in Hamburg u a Hafenbild und Arbeitssuchende Diese ovalen Wandgemalde wurden in der NS Zeit vorubergehend entfernt jedoch nach dem Krieg wieder aufgehangt Ihr Verbleib ist unbekannt Stattdessen sind dort die Portratgemalde der letzten Prasidenten aufgehangt Verlangerung des U formigen Ruscheweyh Tisches Ornamentverzierte Schiebeturen wurden ersetzt durch eine Flugeltur Durch einen Luftungskanal hinter verzierten Holzgittern stromte ursprunglich Frischluft in den Plenarsaal Die von Fritz Schumacher entworfenen schmiedeeisernen Hangelampen mit Handwerkszeichen sind durch moderne Leuchten ersetzt Nur eine der acht Schumacher Lampen ist noch erhalten Sie ist unter dem schmiedeeisernen Kronleuchter im Remter aufgehangt Statt der ovalen Hamburg bezogenen Gemalde sind Gemalde mit den Portrats der jeweils letzten Prasidenten aufgehangt Als Scharnier zwischen dem Plenarsaal der Handwerkskammer und dem Bannersaal der Innungen Raum 207 gestaltete Fritz Schumacher einen kleinen Lobby Raum mit einem gediegenen Entree den er Vorzimmer nannte und mit einem Besprechungstisch und Garderobe ausstattete Wegen des besonderen architektonischen Wertes des Ensembles mit den jeweiligen Holzverkleidungen und den Stuckverzierungen an den Decken konnte 2013 ein Wanddurchbruch zwischen den beiden Raumen verhindert werden Dadurch bleibt die Beengtheit fur die Teilnehmer der Sitzungen der Vollversammlung bestehen Der kleine Saal Raum 302 dient oft als Ausweichquartier fur Plenarsitzungen Bannersaal Raum 207 Bearbeiten Der Bannersaal war ursprunglich der fur die Innungen vorgesehene Versammlungsraum Die Hangelampen wie im Plenarsaal sind nicht erhalten Die inzwischen verkleideten Wandschranke dienten der Aufbewahrung der kostbaren Fahnen Banner der Innungen Auch hier sind die verzierten Schiebeturen durch eine Flugeltur ersetzt worden Die Beleuchtungskorper entsprachen den Hangelampen im Plenarsaal Sie wurden durch moderne Lampen ersetzt Der Verbleib der alten schmiedeeisernen Beleuchtungskorper ist unbekannt Im ausseren Bereich unterhalb der Treppe in der Garderobe fur den Grossen Saal wurde die fruhere aufgehangte Hakenanlage entfernt und die Deckenleuchten nach alten Vorlagen rekonstruiert Dritter Stock Bearbeiten Bildersaal Raum 302 Bearbeiten Die ovalen impressionistischen Wandgemalde von Hamburger Kunstlern gaben dem Raum seinen ursprunglichen Namen Sie sind ebenso wie die Gemalde von Arthur Illies im Plenarsaal Raum 206 auf den alten Schwarz Weiss Fotos zu sehen und wurden entfernt Ihr Verbleib ist unbekannt Die Malerei von Otto Fischer Trachau 6 auf den Pilastern mit Ornamenten und Putten mit Kerzenleuchtern und Schalen auf dunklem Grund wurden ebenfalls beseitigt bzw weiss ubermalt Grosser Saal Raum 304 Bearbeiten Der gesamte Saal ist heute oberhalb der Eichenvertafelung weiss gestrichen mit gelben Konturen Von der Farbgestaltung von Otto Fischer Trachau ist nichts erhalten Die geschweiften Bogen uber den Fenstern und uber der Emporengalerie wurden durch flache Rundbogen ersetzt Statt Verdunkelungsrollos sind die heutigen grauen Vorhange ausreichend dicht fur eine Verdunkelungswirkung bei direkter Einstrahlung durch die Abendsonne nbsp Fensterfront des Grossen Saals 2016 Die 15 dreiteiligen Glaskunstfenster Die Handwerke die Carl Otto Czeschka 1914 1915 entworfen hatte wurden durch Kriegseinwirkung 1943 zerstort Dies war der einzige grosse Schaden den das Gewerbehaus 1943 erlitten hatte und zwar durch in den Wallanlagen explodierende Bomben In den 90er Jahren wurden Holzsprossenfenster mit Isolierverglasung erneuert allerdings mit einheitlicher Sprosseneinteilung 2012 begann als originalgetreue Reparatur des Kriegsschadens die spendenfinanzierte Rekonstruktion von zwolf der 15 Glaskunstfenster Ob die komplette Fenstersuite Die Handwerke mit ihren insgesamt 15 dreiteiligen Elementen vervollstandigt wird ist weiterhin seit 2016 ungewiss 7 Die sechs schlanken schmiedeeisernen Hangeleuchten sind nicht erhalten vgl Hangeleuchten in der Aula des Johanneums Sie wurden in den 60er Jahren von geschwungenen Leuchtern ersetzt Das Rednerpult von 1915 mit der Holzschnitzerei von Heinrich Walldorf ein Madchen das sich auf einen Vorschlaghammer stutzt ist erhalten geblieben Jedoch wurde der Aufsatz mit der geschnitzten Schrift Gestiftet von dem Verband Hamburgischer Gewerbevereine Vorsitzender war damals Johannes Hirsch durch einen breiteren Aufsatz ohne geschnitzten Schriftzug ersetzt Die Emporengalerie ist wegen der geringen Brustungshohe aus Sicherheitsgrunden nicht mehr fur ein offentliches Publikum zuganglich Fur den Grossen Saal den Kleinen Saal und den Plenarsaal gab es eine 1915 hochmoderne Beluftungsanlage mit Luftzufluss durch holzernen Ziergitter Sie war ebenso wie die noch aktive Beluftungsanlage im Hamburger Rathaus von der Firma R O M installiert worden Jedoch wurde sie zeitbedingt nicht mehr gepflegt und dadurch funktionsunfahig Die grosse Ventilatoren Konstruktion auf dem Dachboden ist 1994 im Rahmen des Dachgeschoss Ausbaues entfernt worden Die Leitungsschachte fanden Verwendung fur Kabelkanale zugunsten der modernen EDV Burotechnik Zur Luftung mussen nunmehr die Fenster geoffnet werden auch wenn dann der Verkehrslarm stort Kleiner Saal Raum 303 Bearbeiten 1935 erfolgte ein Wanddurchbruch zum Grossen Saal Die drei verzierten Verbindungsturen zum Grossen Saal wurden entfernt und ersetzt durch eine breite Falttur Die drei achteckigen schmiedeeiserne Deckenleuchten sind nicht erhalten Heute sind dort moderne grosse Lampenringe installiert die farbige Partystimmung ermoglichen Vierter Stock Bearbeiten Die Bibliothek und die Patentschriftensammlung mit einem vornehmen Lesesaal wurden aufgegeben Der Buchbestand wurde in den 80er Jahren der Commerzbibliothek der Handelskammer zur Verfugung gestellt Der Lesesaal ist umgewandelt worden zu einem Sitzungsraum in dem die glasernen Schrankwande der ehemaligen Bibliothek mit einem Restbestand an Buchern erhalten blieben Der dahinterliegende grosse Raum in dem sich die Bucherregale befanden wurden zu mehreren Buros umgewandelt Funfter Stock Bearbeiten Die Schulungsraume im 5 Stock wurden bis in die 80er Jahre u a von der Wirtschaftsakademie der Handelskammer genutzt dann von der Akademie des Handwerks und heute von einer privaten Bildungseinrichtung fur gerontopsychiatrische Pflege Sechster Stock Bearbeiten Zusatzliche Buro und Seminarnutzungen wurden 1984 85 durch den Ausbau des Dachgeschosses ermoglicht Hierfur wurde das Oberlicht des Innungsflugels uberdeckelt s o Teilweise ist in den Seminarraaumen die holzerne Dachkonstruktion offen sichtbar Leider wurde das Dachgeschoss nicht nach heutigem Standard warmeisoliert Weitere Veranderungen Bearbeiten Der grosste Teil des ursprunglichen wertvollen Mobiliars ist im Gewerbehaus nicht mehr vorhanden Eine Ausnahme bilden die Holzbanke mit dem Diagonalkreuzen und einige Tische z B im Pausenbereich der Seminarraume Die meisten Turen im Hauptgebaude und im Innungsflugel in ihrer naturbelassenen dunklen Farbe wurden weiss ubermalt Nur die naturbelassenen Eingangsturen zur Galerieempore im 4 Stock wurden hellbraun gestrichen Mehrere Toilettenraume wurden zu Buros umgebaut und zwar im 1 im 2 und im 4 Stock Nach dem Konzept eines Kunstlers wurden in den 90er Jahren die Fussbodenleisten im Hauptgebaude und im Innungsflugel nach einem bestimmten Schema neu angestrichen und zwar alternativ in den Farben Braun Schwarz und Anthrazit Im Zuge der Fenstererneuerung in den 90er Jahren wurden die strassenseitigen Fenster der Fledermausgauben im Dachgeschoss nicht mit Sprossenteilung erneuert Die sechs golden glanzenden Medaillons mit Koggen und die zusatzlichen beidseitigen kleinen ornamentalen Medaillons von Ludwig Kunstmann an den Balkongelandern im 2 Stock wurden in den 90er Jahren weiss ubermalt Diese bedauerlicherweise vorgenommene Ubermalung verhindert seitdem nicht nur die kunstlerische Arbeit von Ludwig Kunstmann erkennen zu konnen sondern auch dass die sechs Medaillons das Sonnenlicht reflektieren und dem Haus damit den besonderen Glanz verleihen Beide geschweiften Giebel enthalten Natursteinschmuck an den Aussenseiten und in der Mitte unterhalb der Metallfiguren auf der Giebelspitze Der Naturstein am nordlichen Giebel wurde weiss ubermalt am sudlichen Giebel wurde er grau belassen Literatur BearbeitenStefan Timpe Eine Trutzburg gegen die Gewerkschaften zum Hintergrund der Errichtung des Gewerbehauses von Fritz Schumacher in Hamburg in ZHG Band 78 1992 Seite 163 bis 182 Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 8 Hella Haussler Fritz Schumachers Gewerbehaus seine Entstehungsgeschichte und seine Schatze 2010 9 Heinz Spielmann Carl Otto Czeschka Ein Wiener Kunstler in Hamburg Mit unveroffentlichten Briefen sowie Beitragen von Hella Haussler zu den Czeschka Fenstern in der Handwerkskammer Hamburg und Rudiger Joppien zu den Dekansketten der Hamburger Universitat HWS Reihe Kunstler in Hamburg Hg von Ekkehard Numann Bd 1 Wallstein Verlag 2019 ISBN 978 3 8353 3434 2 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewerbehaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 53 55314 9 97694 Koordinaten 53 33 11 3 N 9 58 37 OEinzelnachweise Bearbeiten Gustav Schiefler Eine Hamburgische Kulsturgeschichte 1890 1920 S 454 Eine seiner glanzendsten Reden hielt er im Juni 1916 in dem von ihm selbst erbauten neuen Gewerbehaus am Holstenwall auf der Wanderversammlung des deutschen Gewerbeschulverbands Ausblicke fur die kunsttechnische Zukunft unseres Volkes die wenn sie auch naturlich von der Annahme unseres Sieges ausging dennoch viel noch heute Beherzigenswertes enthalt Die beiden Busten waren von Martin Irwahn entworfen und von der Steinmetzwirma Thiele amp Co gefertigt worden Hamburger Nachrichten 30 Nov 1937 Hamburger Nachrichten vom 4 Dez 1937 Uebergabe des Gewerbehauses an das Handwerk Hamburger Nachrichten 30 Nov 1937 https www stadtwikidd de wiki Otto Fischer Trachau Selbst die Vorbereitung und Durchfuhrung des 150jahrigen Kammerjubilaums das am 28 April 2023 im Hamburger Rathaus begangen wurde veranlasste die Institution nicht die Fensterreihe Die Handwerke von C O Czeschka zu vervollstandigen Es fehlen nach Auskunft der Inhaberin der Bildrechte noch diese drei Fenster Das Fenster der Schneider Nr 2 das Fenster der Goldschmiede Nr 3 und das Fenster der Klempner Nr 11 Stefan Timpe Eine Trutzburg gegen die Gewerkschaften zum Hintergrund der Errichtung des Gewerbehauses agora sub uni hamburg de Hella Haussler Fritz Schumachers Gewerbehaus seine Entstehungsgeschichte und seine Schatze kulturgut ev de Heinz Spielmann Carl Otto Czeschka Ein Wiener Kunstler in Hamburg mit einem Beitrag von Hella Haussler zu den seit 2016 unvollstandig gebliebenen Czeschka Fenstern in der Handwerkskammer Hamburg wallstein verlag de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewerbehaus Hamburg amp oldid 237371924