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Die Geschichte der Ersten Kammer der Generalstaaten reicht bis in die Jahre 1814 und 1815 zuruck Damals entstanden die heutigen Niederlande als konstitutionelle Monarchie mit einem Zweikammersystem als Volksvertretung Die Erste Kammer wird Senat genannt ihre Zustimmung ist fur Gesetze genauso wichtig wie die der Zweiten Kammer Allerdings findet die eigentliche politische Auseinandersetzung in der Zweiten Kammer statt Das liegt zum Teil daran dass die Zweite Kammer von Anfang an gewahlt wurde Die Mitglieder Erste Kammer hingegen wurden vom Konig ernannt So galt die Erste Kammer als Bollwerk der Monarchie Nach 1849 wurde die Erste Kammer indirekt gewahlt auf der Grundlage eines sehr strengen Zensuswahlrechtes Wahlmanner sind seitdem die Mitglieder der Provinzparlamente In den Jahren von 1917 bis 1922 haben grundlegende Reformen das niederlandische Parlament demokratisiert Seitdem werden beide Kammern nach allgemeinem Wahlrecht fur Manner und Frauen gewahlt die Erste Kammer aber immer noch indirekt uber die Provinzparlamente Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Einfuhrung des Zweikammersystems 1815 3 Adelskammer des Konigs 1815 1849 4 Kammer der Reichen 1849 1917 5 Verfassungsreformen 1917 1922 6 Funktionieren und Reformen nach 1922 7 Geschichte der Wahl 7 1 19 Jahrhundert 7 2 Demokratisierung und Reformen 1917 1923 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeVorgeschichte BearbeitenIn den Burgundischen Habsburger Niederlanden kamen zuerst 1464 die Staten Generaal zusammen die Allgemeinen Stande Dabei handelte es sich um Abgesandte der Stande in den einzelnen Provinzen Es ging darum Steuererhebungen schneller durchsetzen zu konnen Nach der Teilung in Nordniederlande die heutigen Niederlande und Sudniederlande das heutige Belgien nach 1568 waren nur noch die Generalstaaten des Nordens von Bedeutung Gemeinschaftliche Angelegenheiten der Sieben Vereinigten Provinzen wurden von den Abgeordneten der Provinzen beraten stets in Rucksprache mit der eigenen Provinz 1 Im Suden gab es wahrend der franzosischen Besetzung Ende des 18 Jahrhunderts das Zweikammersystem in Gestalt des Conseil des Cinq Cents und des Conseil des Anciens 2 Im Norden kam 1798 eine batavische Verfassung zustande Dabei sollte das Vertegenwoordigend Lichaam Vertretende Korperschaft zwei Kammern haben eine Erste mit 64 Mitgliedern um Gesetze einzubringen und eine Zweite mit 30 Mitgliedern um sie in Kraft zu setzen Die Zweite wurde aus der Mitte der Ersten also aus dem Gesamtparlament gewahlt Im Oktober 1801 wurde aus dem Wetgevend Lichaam Gesetzgebende Korperschaft ein Einkammer Parlament Es hatte 35 Mitglieder und wenig Macht 3 Einfuhrung des Zweikammersystems 1815 Bearbeiten nbsp Gijsbert Karel van Hogendorp aus Rotterdam gilt als FruhliberalerNachdem Wilhelm von Oranien 1813 in die Niederlande zuruckgekehrt war erarbeitete der Jurist Gijsbert Karel van Hogendorp eine neue Verfassung Die Hauptfrage bestand darin wie der Adel in das politische System einzubeziehen sei Eine Verfassungskommission befurwortete die Einrichtung einer einzigen Kammer maximal ein Viertel der Abgeordneten sollten Adlige aus den Provinzen und Landschaften sein Die Ernennung adliger Mitglieder auf Lebenszeit oder gar eine Erblichkeit stiess auf Widerstand Die Verfassung vom Marz 1814 sah das Parlament die Staten Generaal als mehrheitlich adlige Standevertretung einem machtigen Konig gegenuberstehen Das Hinzukommen der sudlichen Niederlande 1814 machte jedoch neue Beratungen notig Im Mai 1815 kam eine Kommission aus elf Nordniederlandern und elf Sudniederlandern zusammen 4 Nicht nur aber vor allem die Sudniederlander im Sinne des spateren Belgien wollten ein Oberhaus fur den Adel Gerade im Suden gab es noch alten Adel Wichtig waren auch die Vorbilder England und Frankreich mit ihren beiden Kammern 5 Aus Sicht des Konigs bedeutete das Oberhaus dass seine Macht nicht einseitig durch das Volk durch den sudniederlandischen Adel oder die fruheren Regenten des Nordens bedroht wurde 6 Die Unterkommission die am 22 Mai 1815 eine zweite Kammer behandelte befurwortete diese nach auslandischem Vorbild als ein Bollwerk um den Thron und gegen alle willkurliche Ausdehnung der Macht 7 In der Zweiten Kammer sassen Gesandte der Provinciale Staten der Provinzparlamente Diese wiederum wurden indirekt nach Standen zusammengestellt Adel Stadte landliche Gebiete Zwar konnte die Zweite Kammer Gesetze vorschlagen doch waren Gesetze nur in begrenztem Masse fur die Staatsleitung erforderlich Der Konig regierte vor allem mit Verordnungen 8 Adelskammer des Konigs 1815 1849 Bearbeiten nbsp Konig Wilhelm I der Niederlande hatte spatabsolutistische NeigungenIn dieser ersten Periode als der Konig die Senatoren ernannte war die Gesamtzahl noch nicht festgelegt 1815 kamen zwanzig Senatoren aus dem Suden fast ausnahmsweise entstammten sie Adelsgeschlechtern In den Osterreichischen Niederlanden hatten ihre Vater meist zivile oder militarische Amter bekleidet Bei den Nordniederlandern 18 an der Zahl waren nur wenige aus altem Adel die meisten kamen aus dem Stand der alten stadtischen oder landschaftlichen Regenten Einige hatten Amter in der batavischen und franzosischen Zeit gehabt Im Kabinett im Staatsrat und in der Zweiten Kammer war die Mischung aus den alten Eliten ahnlich 9 Der Senat kam nicht sonderlich oft zusammen 1820 1821 beispielsweise nur neunmal Die Sitzungen waren nicht offentlich und die Mitgliedschaft einer der vielen Posten zur Belohnung verdienter Niederlander Der Konig erwartete von den Mitgliedern dass sie ihn unterstutzen und wer davon abweichend abstimmte wurde am Hof ignoriert 10 Das Affenhaus des Konigs wie Spotter es nannten erfullte seinen Zweck als Bollwerk des Konigs eben nicht Streit zwischen dem autokratischen Konig und den schwachen Staten Generaal kam kaum auf 11 Doch hatte die Erste Kammer gewissen Einfluss vor allem durch das Blockieren von Gesetzesinitiativen Bis 1830 gab es in erster Linie aus dem Suden stammend eine oppositionelle Minderheit So wollte 1815 ein Entwurf regeln wie die Staten Generaal dem Konig Gluckwunsche und Petitionen darzubieten habe Die Zweite Kammer nahm den Entwurf mit 70 gegen 13 Stimmen an der konigstreue Senat legte sein Veto ein 12 Jahrelang war die Neigung des Parlaments die Verfassung zu reformieren gering Als Konig Wilhelm II im Fruhling 1848 von der Revolution in Deutschland horte berief er aus Angst vor einem Volksaufstand eine Kommission ein Sie stellte unter dem Vorsitz des Liberalen Johan Rudolf Thorbecke radikale Veranderungen vor Beide Kammern sollten direkt gewahlt werden und zwar alle drei Jahre jeweils ein Drittel neu Fur die Erste Kammer seien nur diejenigen Burger wahlbar die am meisten Steuern zahlten Die Vorschlage stiessen auf Widerstand in den Kammern doch ein Machtwort des Konigs fuhrte zur Verfassungsreform Als Kompromiss zwischen Reformern und Konservativen wurde die Erste Kammer indirekt gewahlt und zwar von den Provinzparlamenten 13 Kammer der Reichen 1849 1917 Bearbeiten nbsp Gebaudeteil des Binnenhof in dem die Erste Kammer tagt Aussenseite gesehen vom Hofvijver Hofweiher ausNach 1848 mussten die Staatsorgane ihre neue Rolle finden und es entstanden ungeschriebene Regeln fur den Umgang miteinander Der Konig war nun offiziell unverletzlich die Minister ubernahmen die politische Verantwortung fur seine Handlungen Die Zweite Kammer konnte einen Gesetzentwurf mit einem Zusatz einem amendement versehen und erhielt dadurch grosseren Einfluss auf die Gesetzgebung 14 Auch nach 1848 blieb die Erste Kammer ein Mittel des Konigs gegen die Zweite Kammer Beispielsweise stand beim Eisenbahngesetz 1860 der Konig auf der einen Seite und die Minister zusammen mit der Mehrheit der Zweiten Kammer auf der anderen Der Konig wollte das Gesetz verhindern dank des Einschreitens der Ersten Kammer musste er nicht die Unterschrift unter den Entwurf verweigern So ging man einer Konigskrise aus dem Weg Der Senat erhielt so urteilt de Vries seine Position eines Bollwerks fur den nun unverletzlichen Konig Aus einem folgsamen Kollegium wurde ein durchaus politisches Organ 15 Der Senat mit seinen 39 Mitgliedern tagte nur selten im Jahr und zwar seit 1848 offentlich Es bildeten sich erste politische Gruppierungen meist um eine Person wie Thorbecke Sowohl bei den Wahlen zur Zweiten Kammer als auch bei den Provinzwahlen war das Interesse der Bevolkerung gering zumal im damaligen Mehrheitswahlsystem die Auswahl oft begrenzt war 16 Die niederlandische Parteiengeschichte begann erst 1879 als der calvinistische Pfarrer Abraham Kuyper die antirevolutionare Partei grundete Bei der Verfassungsreform des Jahres 1887 ging es bezuglich des Senats vor allem um die Wahl Die Provinzparlamente seien eher administrativer als politischer Natur lautete die Kritik so dass sie fur die Wahl des Senats wenig geeignet seien Eine Mehrheit unterstutzte schliesslich die Beibehaltung des damaligen Zustandes und verwarf eine Direktwahl 17 Fur die Erste Kammer konnte nur kandidieren wer eine bestimmte hohe Steuerlast zahlte Vor allem die Liberalen wollten dies abschaffen damit jene Kammer nicht einer Geldaristokratie vorbehalten sei Die Konfessionellen waren dafur dass beide Kammern sich weiterhin in diesem Punkt unterschieden Nach einem parlamentarischen Hin und Her entschieden sich die Liberalen dafur um eine Staatskrise zu vermeiden die Anforderung beizubehalten Es sollten zusatzlich aber auch Manner gewahlt werden konnen die hohe Staatsamter bekleideten oder bekleidet haben 18 In jener Zeit blieb die Erste Kammer bei der Wahl eines Mitglieds fur neun Jahre wobei alle drei Jahre ein Drittel der Mitglieder neu gewahlt wurde Die Gesamtzahl der Senatoren betrug seit 1888 funfzig Die Legislaturperiode der Zweiten Kammer hingegen wurde auf vier Jahre verkurzt und in den 1880ern wurde das aktive Wahlrecht fur wohlhabende Manner deutlich ausgeweitet Wahrend in der Zweiten Kammer zuweilen die Konfessionellen eine Mehrheit hatten dominierten im Senat die Liberalen 19 nbsp Abraham Kuyper 1900 von der Anti Revolutionaire PartijNachdem es bereits zu Spannungen zwischen Liberalen und Konfessionellen gekommen war kamen nach einer langeren liberalen Periode wieder die Konfessionellen an die Macht und bildeten die Regierung Der antirevolutionare Ministerprasident Abraham Kuyper wollte ein Unterrichtsgesetz durchbringen das von der liberalen Ersten Kammer im Juli 1904 abgelehnt wurde Kuyper loste daher die Erste Kammer auf mit Blick auf die fur ihn gunstigen Machtverhaltnisse in den Provinzparlamenten So kam das Gesetz schliesslich leicht durch beide Kammern Die Liberalen beschwerten sich vergeblich die Auflosung des Senats entsprache nicht dem Geist der Verfassung bzw des Zweikammersystems 20 Verfassungsreformen 1917 1922 BearbeitenIm Anlauf zur grossen Verfassungsreform von 1917 der pacificatie schlugen Freisinn und Sozialdemokratie die Abschaffung der Ersten Kammer vor 21 Zur Diskussion standen schliesslich in der Debatte die Kandidatenanforderungen die Auflosung und eine eventuell zwangsweise Auflosung auch der Provinzparlamente und der Aufgabenbereich Die Erste Kammer konnte ein Gesetz das sie nicht annehmen wollte nur als Ganzes verwerfen Das erschien als ein radikaler Schritt der zu politischen Krisen fuhrte Daher sollte der Senat eventuell das Recht erhalten einen Gesetzentwurf an die Zweite Kammer zuruckzuschicken oder aber selbst Zusatze anbringen durfen 22 Bei der pacificatie 1917 wurde das passive Wahlrecht fur die Erste Kammer dem fur die Zweite angeglichen Beide Kammern waren nach dem Prinzip der Verhaltniswahl zu wahlen Ansonsten sollte der Gesetzgeber die Senatswahl neu regeln Durch die Demokratisierung des passiven Wahlrechts fur den Senat erhielt er eine neue Aufgabe als Volksvertretung Seine Mitglieder hatten keinen anderen gesellschaftlichen Hintergrund mehr als die der Zweiten Kammer Der Wert des Senats lag nun darin Gesetzentwurfe noch einmal zu prufen 23 Nach 1918 als im Ausland Revolutionen ausbrachen plante man eine neue Verfassungsreform und behandelte die Erste Kammer umso ausfuhrlicher Schliesslich verkurzte man 1922 die Periode des Senats auf sechs Jahre mit Wahl der Halfte der Mitglieder nach drei Jahren Dadurch wurde es wesentlich unwahrscheinlicher dass in den Kammern unterschiedliche Mehrheiten zustande kamen Von 1904 bis 1971 verfugten die drei grossen konfessionellen Parteien die 1980 zum Christen Democratisch Appel fusionierten uber die absolute Mehrheit 24 Funktionieren und Reformen nach 1922 BearbeitenMit den Reformen veranderte sich die soziale Zusammensetzung des funfzigkopfigen Senats nicht schlagartig und weiterhin verwarf er nur selten ein Gesetz in den 1920er Jahren sechsmal in den 1930er Jahren funfmal De Vries erklart die Zuruckhaltung des Senats damit dass in beiden Kammern die Krafteverhaltnisse seit 1923 fast die gleichen waren und dass der Senat sich aus den damals scharfen politischen Spannungen heraushalten wollte 25 Im Jahre 1923 wurde im Senat ein neues Jagdgesetz behandelt Dabei sollten die Privilegien des Adels fallen unter anderem durften demnach auch Bauern Schadlinge bejagen Den Fasan rechnete der Gesetzentwurf zu den Schadlingen Trotz des Protestes adliger Senatoren wurde das Gesetz mit 19 zu 15 Stimmen angenommen unterstutzt von Sozialdemokraten Freisinnigen und konfessionellen Arbeitervertretern Bert van den Braak sieht im Jagdgesetz eine Illustration dafur dass die Atmosphare in der Ersten Kammer sich nicht sehr verandert habe wohl aber das politische Krafteverhaltnis Allmahlich habe sich seit 1888 das Gewicht von den Aristokraten zu den Demokraten verschoben Der vornehme Charakter des Senats als Heerensocieteit als Gesellschaft von Herren verschwand 26 Am 21 Juni 1940 also etwa einen Monat nach dem Einmarsch stoppten die deutschen Besatzer die Arbeit beider Kammern 1945 standen noch 74 der 100 Abgeordneten der Zweiten Kammer zur Verfugung 34 der 50 Senatoren Die vorlaufigen Generalstaaten fullten ihre gelichteten Reihen nach Vorschlagen der Nationaal Advies Commissie Am 20 November kamen die Generalstaaten wieder zusammen am 17 Mai 1946 wurde die Zweite Kammer gewahlt am 30 die Provinzparlamente 27 nbsp Umbau im Saal des Senats 1956 Damals wurde die Sitzanzahl von 50 auf 75 erweitert Nach Ansatzen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten kam es in den 1970er Jahren zu einer breiten Diskussion die 1983 in eine Verfassungsreform mundete In den Ausschussberichten und im Regierungsentwurf wurde die Position des Senats diskutiert aber seine Existenz an sich nicht in Frage gestellt Der Senat sollte sechs Jahre lang im Amt sein aber nicht mehr in Halften gewahlt werden sondern auf einmal und zwar direkt Bei einer Auflosung wurde der Senat namlich bereits nicht mehr regular gewahlt sondern in einer einzigen Wahl Bedeutende Vorschlage zur gesetzgebenden Rolle des Senats gab es nicht die Zweite Lesung sollte nur noch in der Zweiten Kammer stattfinden und der Senat sollte nicht mehr am Haushalt beteiligt sein 28 In der Zweiten Kammer stiessen die moderaten Vorschlage des letzten Berichts 1974 1975 auf den Verdacht der Rechten der Senat solle an Macht verlieren Die Rechtsliberalen vermuteten darin eine Vorstufe zur Abschaffung Der Grossteil der Linken hingegen PvdA PPR PSP D66 beantragte direkt jene Abschaffung denn die indirekte Wahl des Senats sei demokratisch nicht gewunscht eine Direktwahl wurde ihn jedoch zu einem ungewunschten Doppelganger der Zweiten Kammer machen Schliesslich nahm eine Kammermehrheit einen Antrag an an den Befugnissen des Senats nichts zu andern und ihn durch die Provinzparlamente fur vier Jahre wahlen zu lassen 29 Bei der Reform 1983 kam in Bezug auf den Senat als Anderung nur zustande dass von da an sowohl Zweite als auch Erste Kammer fur vier Jahre zu wahlen waren Spater gab es noch mehrere Diskussionen und Verfassungsreformen erwahnenswert aber ist nur eine kleine Anderung fur die Erste Kammer Seit 1995 muss der Senat nicht mehr zur Grundgesetzanderung aufgelost werden sondern nur noch die Zweite Kammer 30 Geschichte der Wahl Bearbeiten19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Hager Binnenhof mit Senatsgebaudeteil um 1900Nach der Verfassungsreform von 1848 wurden im Februar 1849 die Senatsmitglieder noch vom Konig eingesetzt da die Zeit fur eine Wahlordnung zu kurz war 1850 kam es dann zu den ersten Senatswahlen Auch wenn nur wenige der alten ernannten Mitglieder wiederkamen so waren die meisten bereits zuvor in den politischen Kreisen etabliert wirkliche Neulinge gab es kaum Sowohl die Zweite Kammer als auch die Provinzparlamente wurden nach dem Zensuswahlrecht bestimmt das heisst dass nur Manner wahlen durften die eine bestimmte Steuerlast trugen 31 Zunachst also wahlten seit der Verfassungsreform die wahlberechtigten Einwohner der Provinzen jeweils ihr Provinzparlament die Provinciale Staten Die Mitglieder der Provinzparlamente wurden fur je sechs Jahre gewahlt alle zwei Jahre wurde ein Drittel erneuert Bei Bedarf wahlten die Provinzparlamente mit absoluter Mehrheit die Senatoren Da ein Senator fur neun Jahre gewahlt wurde trat alle drei Jahre ein Drittel der Senatoren ab damals 13 Wie viele Senatoren ein Provinzparlament wahlen durfte hing von der Bevolkerungsanzahl der Provinz ab Zuid Holland wahlte sieben Senatoren das schwach besiedelte Drenthe nur einen Kam es zu einer Kammerauflosung und mussten alle Senatoren neu gewahlt werden entschied das Los wer fur die volle Zeit und wer nur fur einen Teil der Zeit Senator wurde 32 Von grosster Bedeutung fur die Zusammensetzung waren die hohen Anforderungen an das passive Wahlrecht zum Senat Das Alter fur die Wahlbarkeit war zwar von vierzig auf dreissig Jahre herabgesetzt worden doch nur die bei der Steuer hoogstaangeslagenen Hochstbesteuerten durften kandidieren Es gab einen Hochstbesteuerten je 3000 Einwohner einer Provinz In der Provinz Zuid Holland lebten seinerzeit 619 000 Einwohner davon 206 Hochstbesteuerte In einer reichen Provinz musste man ein hoheres Einkommen fur diesen Status haben als in einer armen so konnte es sein dass jemand beim Umzug von einer Provinz in die andere seine Wahlbarkeit verlor Allgemein war damals die Wahl noch eher eine Personlichkeitswahl und richtete sich wenig an politischen Unterschieden aus 33 Bei der Reform 1887 stieg der Anteil der Wahlberechtigten fur die Provinzparlamente und zwar von zwolf auf 25 Prozent der Manner Dies hatte aber wegen des Wahlsystems nur langsam Folgen fur die Zusammensetzung 1896 wurde das Wahlrecht noch weiter ausgebreitet Davon profitierten vor allem die konfessionellen Parteien 34 Demokratisierung und Reformen 1917 1923 Bearbeiten nbsp Karte mit den niederlandischen Provinzen Die Provinz Flevoland gibt es erst seit 1986 Im Demokratisierungsprozess 1917 1920 erhielten zuerst alle Manner kurz darauf alle Frauen das Wahlrecht Gleichzeitig wurde fur die Zweite Kammer und die Provinzparlamente die Verhaltniswahl eingefuhrt Das hatte grosse Folgen fur den Senat 1922 wurde der gesamte Senat neu gewahlt nachdem 1919 erstmals alle Manner an den Wahlen zu den Provinzparlamenten teilnehmen durften Die nichtkonfessionellen Parteien Freisinn Sozialdemokratie und die von 14 auf 1 Sitz gefallenen Liberalen stellten acht Senatoren die Konfessionellen gewannen stark dazu und kamen auf 42 35 Bezuglich des Senats selbst kam es 1923 zur Ausarbeitung des Verhaltniswahlsystems Die Senatoren wurden nur noch fur je sechs Jahre statt neun gewahlt Die Stimmen der Provinzparlamentarier erhielten einen Stimmwert abhangig von der Einwohnerzahl der Provinz Ausserdem wahlten die Provinzen nicht mehr einzeln mit absoluter Mehrheit sondern in Gruppen von Provinzen Gruppe I Noord Brabant Limburg Utrecht Zeeland 13 Sitze ab 1956 21 Sitze Gruppe II Gelderland Overijssel Groningen Drenthe 13 Sitze ab 1956 19 Sitze Gruppe III Noord Holland Friesland 12 Sitze ab 1956 17 Sitze Gruppe IV Zuid Holland 12 Sitze ab 1956 18 Sitze 36 Alle drei Jahre fand eine Teilerneuerung statt wobei die Senatoren der Gruppen I und III immer gleichzeitig gewahlt wurden ebenso die Senatoren der Gruppen II und IV Die Senatoren wurden innerhalb der Gruppen mit Parteilisten gewahlt Das machte die Wahlen berechenbar und lud zu taktischem Wahlverhalten der Provinzparlamentarier ein Eine Partei konnte ausrechnen auf wie viele Senatoren sie kam und wie viele ihrer Stimmen als Reststimmen keinen weiteren Senatoren erbrachten Die Reststimmen mehrerer Parteien konnten einen Senatoren ausmachen So stimmten 1946 einige nordhollandische katholische Provinzparlamentarier fur die Antirevolutionaren und verhinderten damit einen Senator fur die Kommunisten 1981 wahlten einige Sozialdemokraten in Gruppe I die Christdemokraten auf diese Weise kam eine andere Reststimmenregelung zum Zuge so dass die Demokraten einen zusatzlichen Senator bekamen 37 Siehe auch BearbeitenPolitisches System der Niederlande Verfassung der NiederlandeLiteratur BearbeitenGerhard A M Beekelaar Hugo de Schepper The First Chamber in the Netherlands 1815 1848 In H W Blom W P Blockmans H de Schepper Hrsg Bicameralisme Tweekamerstelsel vroeger en nu Handelingen van de Internationale Conferentie ter gelegenheid van het 175 jarig bestaan van de Eerste Kamer der Staten Generaal in de Nederlanden Sdu Uitgeverij Den Haag 1992 S 279 289 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 ISBN 90 12 08689 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eerste Kamer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eerste Kamer niederlandisch Belege Bearbeiten Erik Knippenberg De Senaat Rechtsvergelijkend onderzoek naar het House of Lords de Senat de Eerste Kamer en de Bundesrat Diss Maastricht Sdu Uitgevers Den Haag 2002 S 25 26 Erik Knippenberg De Senaat Rechtsvergelijkend onderzoek naar het House of Lords de Senat de Eerste Kamer en de Bundesrat Diss Maastricht Sdu Uitgevers Den Haag 2002 S 26 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 13 29 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 30 33 35 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 13 S 34 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 34 36 Nach Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 34 36 Horst Lademacher Geschiedenis van Nederland Het Spectrum Utrecht 1993 S 269 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 55 56 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 43 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 22 23 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 46 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 24 27 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 28 29 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 29 31 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 96 98 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 32 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 33 34 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 36 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 38 39 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 41 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 42 43 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 45 48 49 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 48 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 57 58 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 141 142 Horst Lademacher Geschiedenis van Nederland Het Spectrum Utrecht 1993 S 479 549 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 61 64 68 69 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 71 73 Frank de Vries De staatsrechtelijke positie van de Eerste Kamer Diss Groningen Kluwer Deventer 2000 S 81 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 93 95 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 95 96 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 95 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 143 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 143 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 167 Bert van den Braak De Eerste Kamer Geschiedenis samenstelling en betekenis 1815 1995 Diss Leiden Den Haag 1998 S 413 Politisches System der Niederlande Generalstaaten Erste und Zweite Kammer Konig der Niederlande MinisterprasidentenPolitische Parteien in den Niederlanden Provinzen Provinciale Staten Gedeputeerde Staten Kommissar des Konigs Gemeinden Gemeinderat College van burgemeester en wethouders Burgermeister Besondere Gemeinden Waterschappen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Ersten Kammer der Generalstaaten amp oldid 225295463