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Der Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften Gedag war von 1919 bis 1933 eine bedeutende Dachorganisation christlich nationaler Angestelltenverbande wahrend der Weimarer Republik mit Sitz in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorsitzende 2 1 Geschaftsfuhrer 3 Mitgliederzahlen 4 Angeschlossene Verbande 5 LiteraturGeschichte BearbeitenIm November 1919 wurde der christlich national eingestellte Deutsche Gewerkschaftsbund DGB gegrundet Dieser bestand aus drei Saulen die christlichen Arbeitergewerkschaften die weitgehend von katholischen zentrumswahlenden Arbeitern getragen wurden der Angestelltensaule wozu sich christlich nationale Angestelltenverbande zum Gesamtverband deutscher Angestelltenverbande Gedag zusammenschlossen und den Beamtenverbanden Im Gesamtverband deutscher Angestelltenverbande Gedag waren die beiden mitgliederstarksten Verbande die protestantisch nationale Angestelltengewerkschaft Deutschnationaler Handlungsgehilfen Verband DHV sowie der Verband weiblicher Handels und Buroangestellten tonangebend Rund 80 der Mitglieder waren kaufmannische Angestellte die vor allem aus dem DHV stammten Die Einzelverbande blieben organisatorisch selbststandig und wurden auf verschiedenen Ebenen Ort Kreis Bezirk usw zu Gewerkschaftskartellen zusammengeschlossen Daruber hinaus existierten eigene Fachgruppen Im Zentralvorstand der Gedag entsandte jede Organisation einen Vertreter Politisch waren Vertreter der Gedag in allen Parteien rechts der Deutschen Demokratischen Partei organisiert und in Parlamenten vertreten Als mitgliederstarkste Organisation stellte der DHV den Vorsitzenden und den Geschaftsfuhrer Dies fuhrte gelegentlich zu Reibereien so dass der Deutsche Bankbeamten Verein 1923 aus dem Gedag austrat da der DHV versuchten eine Teilnahme dieser Untergliederung an Tarifverhandlungen zu verhindern Politisch wurde der Gedag kaum tatig So rief er nicht zum Generalstreik beim Kapp Putsch auf Er verstand die Sozialpolitik als sein Beschaftigungsfeld So schloss der Gedag Tarifvertrage ab beteiligte sich mit seinen Verbanden an Betriebsratswahlen und engagierte sich fur die materiellen Interessen der Mitglieder Der Gedag gehorte der Zentralen Arbeitsgemeinschaft an und lehnte den Klassenkampf ab wie ihn die sozialistischen freien Angestelltengewerkschaften propagierten die im AfA Bund Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbande organisiert waren Wahrend die meisten Verbande auf christlicher Grundlage standen trat beim DHV vor allem volkisch antisemitisches Gedankengut offen hervor Die umfangreichen sozialpolitischen Aktivitaten der Gedag fuhrten dazu dass diese christlich nationalen Organisation seit 1926 die fuhrende Kraft unter den Angestellten in der Weimarer Republik wurde und den sozialistischen AfA Bund zunehmend in die Defensive drangte Daher wuchs trotz Weltwirtschaftskrise die Mitgliederzahl ebenso der Einfluss in den Betriebsraten Die Regierung Heinrich Bruning fand lange prinzipielle Unterstutzung durch die Gedag Allerdings wanderten zahlreiche Mitglieder insbesondere des DHV zu den Nationalsozialisten ab NSDAP Mitglieder gewannen im DHV zunehmend an Boden und dadurch auch im Gedag So erklarten sich die Mitgliedsverbande des Gedag nach der Machtubertragung Ende Januar 1933 auf den NSDAP Vorsitzenden Adolf Hitler zur Mitarbeit am neuen Staat bereit Der Gedag loste sich von den zentrumsnahen christlichen Gewerkschaften und schied am 12 April 1933 aus dem DGB aus Die Verbandsleitung ubernahmen NSDAP Mitglieder so dass sich die Organisation widerstandslos im Mai 1933 der Deutschen Arbeitsfront anschloss Einige Mitgliedsverbande wie der DHV blieben noch bis 1934 formal weiter bestehen Vorsitzende Bearbeiten1919 1923 Otto Thiel 1923 1933 Hans BechlyGeschaftsfuhrer Bearbeiten 1919 1931 Georg Brost 1931 32 Max Hegewald 1932 33 Walther LambachMitgliederzahlen Bearbeiten1920 463 199 1922 460 086 1925 403 763 1926 429 700 1929 501 635 1930 591 930 1931 593 425Angeschlossene Verbande Bearbeiten nbsp Logo des Reichsverbandes Deutscher Guts und Forstbeamten nbsp Bund angestellter Akademiker technisch wissenschaftlicher Berufe Mitgliedskarte 1933Deutschnationaler Handlungsgehilfen Verband DHV Vorsitzender 1911 1933 Hans Bechly Mitglieder 1921 264 367 1926 291 486 1930 404 009 1932 403 112 Verband der weiblichen Handels und Buroangestellten Vorsitzende Clara Mleinek 1919 1921 K Muller 1921 1933 Mitglieder 1920 101 120 1923 88 630 1927 72 127 1929 84 817 1931 92 390 1932 83 966 Deutscher Bankbeamten Verein gegrundet 1894 Vorsitzender Max Furstenberg Mitglieder 1920 55 310 1923 86755 1923 aus dem Gedag ausgeschieden Deutscher Werkmeisterbund Vorsitzender Franz Auf der Lake 1919 1932 August Steffen 1932 1933 Mitglieder 1920 3420 1922 12 224 1927 14 044 1930 17 859 Neuer Deutscher Techniker Verband spater umbenannt in Verband Deutscher Techniker Vorsitzender Hermann Petersen Mitglieder 1920 4500 1929 12 595 Reichsverband deutscher Buro und Behordenangestellter spater Reichsverband der Buroangestellten und Beamten Mitglieder 1925 2000 1929 10 497 Reichsverband land und forstwirtschaftlicher Fach und Korperschaftsbeamten spater Reichsverband Deutscher Guts und Forstbeamten Mitglieder 1920 19 000 1925 13 500 1929 21 867 Allgemeiner deutscher Buchhandlungsgehilfenverband Spater dem DHV angeschlossen Bund angestellter Chemiker und Ingenieure ab 1925 Bund angestellter Akademiker technisch wissenschaftlicher Berufe Mitglieder 1920 8000 1925 10 000 1927 7234 Verband der Referenten 1920 500 Mitglieder spater aufgelost Verband deutscher Filmdarsteller Mitglieder 1920 1000 spater aufgelost Spater traten bei Fachverband der Privateisenbahner Mitglieder 1929 9000 Berufsverband deutscher Dentisten Mitglieder 1929 3478 Reichsverband angestellter Arzte Mitglieder 1925 2500 1929 3148 Reichsverband der Molkerei und Kasereiangestellten Mitglieder 1929 600 Verband deutscher Kapitane und Schiffsoffiziere Beitritt 1929 Mitglieder 4993 Reichsverband deutscher Bergbauangestellter Beitritt 1926 Literatur BearbeitenWerner Fritsch Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften Gedag 1919 1933 In Dieter Fricke u a Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Band 3 Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften Reichs und freikonservative Parteien Pahl Rugenstein Koln 1985 ISBN 3 7609 0878 0 S 9 13 Normdaten Korperschaft GND 4036288 7 lobid OGND AKS VIAF 233676955 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften amp oldid 209647707