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Gertrude Godwyn Bunzel geboren am 10 Januar 1910 in Wien als Gertrude Goldschmied gestorben 1986 war eine US amerikanische Choreographin und Tanzpadagogin osterreichischer Herkunft die in ihrer Zeit als Tanzerin auch unter dem Namen Trude Godwyn auftrat Sie leistete Pionierarbeit in der Tanztherapie Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Werk 4 Bucher 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGertrude Goldschmied wurde 1910 als einziges Kind von Edmund Goldschmied und Irene Bodanzky in eine judische Familie geboren die mehrere namhafte Personlichkeiten der Musik hervorbrachte Der Dirigent Artur Bodanzky war ihr Onkel mutterlicherseits der Komponist Arnold Schonberg ein entfernterer Onkel Ihr Vater war ebenfalls musikalisch gebildet und Inhaber eines Bekleidungsgeschafts 1 Beide Eltern wurden spater von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt deportiert und uberlebten das Konzentrationslager nicht 2 3 Leben BearbeitenAls junges Madchen besuchte sie ein Realgymnasium im Schwarzwald Von 1927 bis 1928 war sie Schulerin bei Gertrud Bodenwieser an der Akademie fur Musik und Darstellende Kunst 1928 erhielt sie ein staatliches Zeugnis im Rahmen der Lehrerausbildung am Padagogischen Institut der Stadt Wien Nach ihrer kunstlerischen Abschlussprufung setzte sie ihre Tanzausbildung bei Gertrud Kraus in Wien und Rudolf von Laban in Wurzburg fort 1 2 3 Auf dem Munchner Tanzkongress 1929 gewann sie den ersten Preis 2 3 Ihren ersten Auftritt mit Gertrud Kraus Tanzgruppe hatte sie im Rahmen der US Tournee von Max Reinhardts Inszenierung von Karl Gustav Vollmoellers Mirakel 1934 35 war sie Tanzerin und Choreographin an der Volksoper Wien danach folgten Tourneen als Solotanzerin durch Deutschland die Niederlande die Tschechoslowakische Republik Ungarn Italien und die USA 1936 nahm sie an einem kunstlerischen Austauschprogramm in Amsterdam teil im Jahr darauf tanzte sie in den Niederlanden in Carel Voorhoeves Doctor Johann Faustus 1 Seit 1936 unterrichtete sie am Lutway Patonay Konservatorium in Wien Im Jahr 1938 heiratete sie den Sozialwissenschaftler Joseph Hans Bunzel 1 2 3 Als nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Marz des Jahres alle judischen Lehrer und Schuler des Konservatoriums entlassen wurden 4 gelang ihr zunachst im Juni mit anderen Tanzern und Kabarettisten darunter Fred Berk die legale Ausreise nach Zurich im Herbst dann weiter nach Paris 3 Zusammen mit ihrem Ehemann emigrierte sie schliesslich 1939 in die USA 1 2 3 In den Vereinigten Staaten baute sie sich mit ihrem Mann ein neues Leben auf Nachdem sich beide zunachst als Haushalter in einem Verbindungshaus durchgeschlagen hatten 5 arbeitete sie von 1940 bis 1944 als Tanzlehrerin und Freizeitbetreuerin in verschiedenen Lagern und Schulen unter anderem in Baltimore und Pittsburgh Von 1944 bis 1955 wirkte sie am Carnegie Institute of Technology der Carnegie Mellon University wo sie Assistant Professor fur Gruppenbewegung wurde Anschliessend wechselte sie an das Richmond Professional Institute in Richmond wo sie bis 1961 blieb Spatere Stationen umfassen Fergus Falls und Buffalo 1 2 3 Werk BearbeitenWahrend und nach ihrer Zeit als aktive Tanzerin wirkte Gertrude G Bunzel vor allem als Tanzpadagogin Sie verfasste mehrere Bucher zu Geschichte Theorie und Praxis des Tanzes und entwickelte auch eine eigene Methode namens Music into Movement Bereits in Wien hatte sie fur ihre padagogische Arbeit in ihrer eigenen Tanzschule ein eigenes Tanznotationssystem entwickelt 1 3 In Amerika wandte sie sich der therapeutischen Anwendung von Tanz fur Kinder und Erwachsene mit geistiger oder korperlicher Behinderung zu 1 2 3 Ihre einschlagige Veroffentlichung von 1948 6 gilt als erste Beschreibung einer Tanztherapie 7 Bucher BearbeitenTanzschrift mit Raum und Musik Wien 1936 Die synchronistische Musikgeschichte Wien 1936 37 Educational and Professional Dance Baltimore 1943 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Frithjof Trapp Barbel Schrader Dieter Wenk Ingrid Maass Hrsg Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933 1945 Band 2 Biographisches Lexikon der Theaterkunstler De Gruyter Saur 1998 ISBN 9783598113758 gebunden doi 10 1515 9783110959697 S 132 a b c d e f g Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Volume II The Arts Sciences and Literature Part 1 A K S 170 In Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1945 K G Saur 1999 Jubilaums Ausgabe Reprint 2016 doi 10 1515 9783110968545 a b c d e f g h i Ilse Korotin Hrsg biografiA Lexikon osterreichischer Frauen Band 1 A H Bohlau Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 online auf Web Books im Austria Forum S 458 Monika Kornberger Lutwak Patonay Musikschule Online auf Oesterreichisches Musiklexikon online abgerufen am 10 Juli 2021 Gerhard Falk Joseph H Bunzel 1907 1975 Nachruf In ASA Footnotes 1975 Band 3 Nr 4 S 10 Online auf der Website der American Sociological Association Gertrude G Bunzel Joseph H Bunzel Psychokinetics and Dance Therapy In The Journal of Health and Physical Education 1948 Band 19 Nr 3 S 180 229 doi 10 1080 23267240 1948 10625388 Youngsoon Koh IC Soo Kim Geunwoong Noh Tango Therapy Current Status and the Next Perspective In Journal of Clinical Review amp Case Reports 2018 Band 3 Nr 8 S 2 doi 10 33140 JCRC 03 08 00005Normdaten Person GND 130166065 lobid OGND AKS VIAF 309801948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bunzel Gertrude GodwynALTERNATIVNAMEN Godwyn Trude Kunstlername Goldschmied Gertrude Geburtsname KURZBESCHREIBUNG US amerikanische Tanzpadagogin osterreichischer HerkunftGEBURTSDATUM 10 Januar 1910GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrude Godwyn Bunzel amp oldid 237776504