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Gerhard Wahrig 10 Mai 1923 in Burgstadt 2 September 1978 in Wiesbaden war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Lexikograph Besonders bekannt wurde er als Begrunder und Herausgeber des Titels Wahrig Deutsches Worterbuch auch weit verbreitet Der Wahrig bzw Der grosse Wahrig genannt der seinerzeit mit uber zwei Millionen verkauften Exemplaren als Standardwerk unter den einbandigen deutschen Worterbuchern galt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeitsgebiete 3 Verlagsprogramm 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerhard Wahrig besuchte die Volksschule in Burgstadt und das Realgymnasium in Chemnitz Von 1941 bis 1945 wurde er als Bordfunker bei der Luftwaffe zum Wehrdienst verpflichtet Nach der Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft immatrikulierte sich Wahrig an der Universitat Leipzig fur die Facher Anglistik im Hauptfach sowie Romanistik und Philosophie im Nebenfach 1951 wurde er mit der Arbeit Die Ausdrucke des Lachens und des Spotts im Alt und Mittelenglischen durch Werner Krauss promoviert Zwischen 1951 und 1959 war Wahrig als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bibliographischen Institut Leipzig tatig wo er das Lexikon A Z einbandig 1955 zweibandig 1958 bearbeitete Seit 1953 war Wahrig Leiter der Lexikonredaktion des Bibliographischen Instituts Im Marz 1959 floh Wahrig mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland wo er ab September 1959 fur den Langenscheidt Verlag in Berchtesgaden und ab Marz 1960 fur den Bertelsmann Verlag in Gutersloh als Leiter der Lexikon Redaktion tatig war 1969 wurde Wahrig als Professor an die Monash University in Melbourne berufen lehnte diesen Ruf jedoch ab und trat stattdessen eine Stelle als Cheflektor des Franz Steiner Verlags in Stuttgart an Nach seiner 1972 erfolgten Habilitation wurde Wahrig 1973 an der Universitat Mainz zum ausserordentlichen und schliesslich zum ordentlichen Professor fur allgemeine und angewandte Linguistik ernannt 1 Arbeitsgebiete BearbeitenGerhard Wahrig arbeitete an Semantik Grammatik und Lexikographie Ausserdem gehort er zu den Pionieren der Computerlinguistik Sein Hauptwerk tragt den Titel Deutsches Worterbuch die erste Auflage erschien 1966 noch unter dem Titel Das grosse deutsche Worterbuch 2 Nach dem Vorbild des Larousse in Frankreich und dem Concise Oxford in Grossbritannien stellt das Werk den ersten Versuch eines Bedeutungsworterbuchs der deutschen Sprache dar und hat sich besonders unter Deutsch Studenten im In und Ausland einen Namen gemacht Seit dem Jahr 1986 wurden die von Gerhard Wahrig begrundeten Worterbucher unter der Leitung seiner Tochter Renate Wahrig Burfeind uberarbeitet und aktualisiert 3 und zuletzt vom Wissen Media Verlag bis zu dessen Geschaftsaufgabe 2014 vertrieben Verlagsprogramm BearbeitenNeben der Erstauflage des Deutschen Worterbuchs sind vor allem die achte Auflage aus dem Jahr 2006 zum 40 jahrigen Jubilaum des Deutschen Worterbuchs zu nennen die die zum 1 August 2006 verbindlich gewordenen Schreibungen der amtlichen Rechtschreibregelung im Zuge der Rechtschreibreform enthalt Im September 2011 erschien die neunte Auflage des Werkes das grundlegend uberarbeitet und um wichtige Neologismen erganzt wurde Neben dem Deutschen Worterbuch sind in den vergangenen Jahren auch etliche Bande in etwas kleinerem Format entstanden die sich als Alternative zu den Veroffentlichungen des Duden Verlags verstanden Die Wahrig Reihe umfasste die folgenden Werke Brockhaus WAHRIG Die deutsche Rechtschreibung Herausgegeben von der WAHRIG Redaktion 8 Auflage wissenmedia verlag Gutersloh Munchen 2011 ISBN 978 3 577 07590 9 WAHRIG Fremdworterlexikon von Renate Wahrig Burfeind Ausgabe 2007 ISBN 978 3 577 09030 8 WAHRIG Synonymworterbuch Ausgabe 2006 ISBN 3 577 10189 X WAHRIG Grammatik der deutschen Sprache Ausgabe 2002 ISBN 3 577 10073 7 WAHRIG Fehlerfreies und gutes Deutsch Ausgabe 2003 ISBN 3 577 10466 X WAHRIG Herkunftsworterbuch Ausgabe 2002 ISBN 3 577 10071 0 Der kleine WAHRIG Worterbuch der deutschen Sprache Hrsg von Renate Wahrig Burfeind Ausgabe 2007 ISBN 978 3 577 10236 0 WAHRIG Grossworterbuch Deutsch als Fremdsprache Renate Wahrig Burfeind Ausgabe 2008 ISBN 978 3 577 10237 7 Brockhaus WAHRIG Deutsches Worterbuch Renate Wahrig Burfeind 9 vollstandig aktualisierte Ausgabe 2011 CD ROM 2012 ISBN 978 3 577 07595 4 Das Wahrig Verlagsprogramm umfasste zudem unter anderem eine Ein Wort eine Schreibung betitelte Hausorthographie ein Illustriertes Worterbuch verschiedene Worterbucher fur Kinder Grundschulworterbucher und unter dem Namen Schuler Wahrig fur Jugendliche Rechtschreibung Grammatik Fremdworterlexikon Sinnverwandte Worter sowie einen Band zur Zeichensetzung mit dem Titel Zeichensetzung klipp amp klar Daruber hinaus gibt es elektronische Versionen der bekanntesten Titel Der Verlag der Wahrig Nachschlagewerke die zu Bertelsmann gehorende Wissen Media Group stellte ihre Geschaftstatigkeit im Buchhandel zum 1 Februar 2014 ein Lediglich die Online Aktualisierungen verschiedener Werke sollten fur Kaufer noch ein paar Jahre erhalten bleiben 4 Siehe auch Bearbeitenweitere deutsche WorterbucherLiteratur BearbeitenRenate Wahrig Burfeind Bettina Wahrig Der Lexikograf Gerhard Wahrig Systemgrenzen und Ressourcen Zur Entstehung seines Projekts Worterbuch als Datenbank In Berichte zur Wissenschaftsgeschichte Band 37 2014 S 263 286 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Wahrig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wahrig Gerhard Hessische Biografie Stand 28 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Renate Wahrig Burfeind Bettina Wahrig Der Lexikograf Gerhard Wahrig Systemgrenzen und Ressourcen Zur Entstehung seines Projekts Worterbuch als Datenbank In Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 37 2014 S 263 286 hier besonders S 266 272 Das grosse deutsche Worterbuch 1 Auflage Bertelsmann Gutersloh 1966 dnb de abgerufen am 23 Marz 2023 Gerhard Wahrig Deutsches Worterbuch Mit einem Lexikon der deutschen Sprachlehre 1966 1975 Vollig uberarbeitete Neuausgabe besorgt von Ursula Hermann Gutersloh und Munchen 1980 sowie 1991 Nachdruck der 2 von Ursula Hermann Renate Wahrig Burfeind Klaus Ruhme und Norbert Raum besorgten Auflage von 1986 Wissenmedia Auf Wiedersehen Memento vom 1 Januar 2015 im Internet Archive Normdaten Person GND 104535164 lobid OGND AKS LCCN n81089732 NDL 00742746 VIAF 29650021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahrig GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher LexikographGEBURTSDATUM 10 Mai 1923GEBURTSORT Burgstadt SachsenSTERBEDATUM 2 September 1978STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Wahrig amp oldid 232114248