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Gerda Weiler 24 Dezember 1921 in Berlin 6 Oktober 1994 in Freiburg im Breisgau war eine deutsche Psychologin und Padagogin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMit Hilfe ihrer Lehrer und gegen den Widerstand ihres Vaters besuchte sie eine weiterfuhrende Schule machte Abitur heiratete und bekam eine Tochter die nach 1 Jahren starb Ihr Mann starb in sowjetischer Gefangenschaft In der Nachkriegszeit liess sich Gerda Weiler in Frankfurt zur Lehrerin ausbilden und ubte diesen Beruf der sie und ihre inzwischen geborene zweite Tochter ernahrte ab 1948 in Limburg aus 1951 heiratete sie ein zweites Mal und gebar drei weitere Kinder Gemeinsam mit ihrem Mann fuhrte sie nun ein Hotel in Todtmoos im Schwarzwald Spater gaben die Eheleute das Hotel auf und siedelten nach Breitnau um Gerda Weiler studierte in Freiburg Psychologie und war dort in der evangelischen Erwachsenenbildung tatig Seit 1975 gehorte sie der Freiburger Frauenbewegung an 1977 grundete sie gemeinsam mit zwei anderen Frauen den Verein Frauen lernen gemeinsam Es handelte sich dabei um eine Art Volkshochschule fur Frauen mit einem auf Frauen ausgerichteten Konzept dies ohne Lehrer und Schulerverhaltnisse in Form des gemeinsamen Lernens Im Jahre 1984 loste sich der Verein auf Gerda Weiler begann nun sich in die Matriarchatsforschung einzuarbeiten Im Laufe der Zeit wurde sie neben Heide Gottner Abendroth die bedeutendste Matriarchatsforscherin in Deutschland Gerda Weiler entdeckte die Andersartigkeit von Kulturen in denen weibliche Lebenszusammenhange bestimmend und die weibliche Kultmacht im Dienst der grossen Gottin pragend war Ihr erstes Buch zu diesem Themenkreis erschien 1984 unter dem Titel Ich verwerfe im Lande die Kriege Das verborgene Matriarchat im Alten Testament 1 In ihm fuhrte sie die Erzvater und Familiengeschichten der Genesis auf altorientalische Ritualtexte und Mythen zuruck die der Gottin als Himmelskonigin gewidmet waren In ihrem Buch deckte Gerda Weiler die Spuren der ehemaligen Gottin Verehrung auf die durch die Veranderungen und Umschreibungen im Laufe der Entwicklung des Judentums nicht vollstandig verwischt werden konnten Diese Interpretation brachte Gerda Weiler viel Kritik ein insbesondere den Vorwurf des Antijudaismus sowie Antisemitismus 2 Nach einer eingehenden Analyse dieser Vorwurfe entdeckte Gerda Weiler nicht nur deren patriarchale Missdeutung sondern auch noch Uberbleibsel eigener patriarchaler Denkvorgaben die sie mit ihrem Buch aufdecken wollte Hilfreich war ihr dabei die Auseinandersetzung mit der Archetypenlehre von C G Jung und Erich Neumann deren patriarchale Wurzeln sie in ihrem Werk Der enteignete Mythos 3 1985 offenlegte und als mannlich patriarchale Projektionen auf das Weibliche klassifizierte Gerda Weiler formulierte daraufhin die Einsichten und Erkenntnisse ihres ersten Buches um und veroffentlichte es mit einem ausfuhrlichen Nachwort zu den Kritiken 1989 unter dem Titel Das Matriarchat im Alten Israel 4 1990 erschien eine weitere biblische Spurensuche unter dem Titel Ich brauche die Gottin Zur Kulturgeschichte eines Symbols 5 Sie untersuchte dazu die Geschichte von Juda und Tamar und zeigte auf dass sich hinter all den Ungereimtheiten dieser Geschichte der Mythos der Palmengottin mit ihrem Ziegenbock verbirgt Die Spuren dieses Symbols die Palmengottin und ihr Bock verfolgte sie weiter durch die Jahrhunderte und fand sie u a in der Vorhalle des Freiburger Munsters in der Gestalt der Voluptas mit einem Ziegenfell um die Schultern 6 In ihren beiden letzten Buchern Eros ist starker als Gewalt 7 und Der aufrechte Gang der Menschenfrau 8 einer feministischen Anthropologie wandte sich Gerda Weiler unter anderem dem Thema Biologie zu Gerda Weiler entkraftete den Mythos von der angeblichen Dominanz des Mannlichen und versuchte nachzuweisen dass die kulturellen Schopfungen der Fruhgeschichte nicht das ausschliessliche Werk des Mannes sind Der aufrechte Gang die menschliche Sprache sowie die Befreiung ihrer Sexualitat von der Brunst sind Kulturleistungen der Frau Aufgrund ihrer Bucher war Gerda Weiler im deutschsprachigen Raum sehr bekannt Sie reiste durch die ganze Bundesrepublik und die Schweiz zu Vortragen insbesondere an evangelische Akademien und feministische Einrichtungen Auch im Horfunk war sie prasent z B in der Sendung Aula und im Schulfunk 9 Im osterreichischen Fernsehen trat sie zusammen mit Luisa Francia auf Immer wieder erschienen Buchbesprechungen von ihr insbesondere uber Bucher von Frauen in verschiedenen Zeitschriften 10 Literatur BearbeitenGudrun Nositschka Bleibe unerschrocken Briefwechsel mit der Matriarchatsforscherin Gerda Weiler 1991 1994 Ed Nebenan Bad Munstereifel 1994 ISBN 3 9802165 7 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerda Weiler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerda Weiler In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Gerda Weiler Stiftung e V fur feministische Frauenforschung Gerda Weiler Strasse in Freiburg im BreisgauEinzelnachweise Bearbeiten Gerda Weiler Ich verwerfe im Lande die Kriege Das verborgene Matriarchat im Alten Testament Frauenoffensive Munchen 1984 ISBN 3 927164 02 X Bettina Decke Antijudaismus im neuen Gewand Exkurs uber feministisch christlichen Fundamentalismus In taz 31 Januar 1987 S 16 18 mit zahlreichen Belegen fur Antijudaismus in Schriften von Gerda Weiler Gerda Weiler Der enteignete Mythos Eine feministische Revision der Archetypenlehre C G Jungs und Erich Neumanns Helmer Konigstein Taunus 1996 ISBN 3 927164 02 X Gerda Weiler Das Matriarchat im Alten Israel Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 010773 9 Gerda Weiler Ich brauche die Gottin Zur Kulturgeschichte eines Symbols Helmer Konigstein Taunus 1997 ISBN 3 927164 01 1 Freiburg Munster Voluptas in der Vorhalle Memento des Originals vom 12 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zum de Abgerufen am 12 Mai 2010 Gerda Weiler Eros ist starker als Gewalt Eine feministische Anthropologie I Helmer Konigstein Taunus 1993 ISBN 3 927164 18 6 Gerda Weiler Der aufrechte Gang der Menschenfrau Eine feministische Anthropologie II Helmer Konigstein Taunus 1994 ISBN 3 927164 19 4 Aula Heide Pasquay Lebenslauf Gerda Weiler 26 September 1995 abgerufen am 12 Januar 2014 gekurzt und uberarbeitet wiedergegeben nach dem bei der Gerda Weiler Stiftung veroffentlichten Lebenslauf Normdaten Person GND 119539667 lobid OGND AKS LCCN n85830052 VIAF 76354631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weiler GerdaKURZBESCHREIBUNG deutsche Psychologin und PadagoginGEBURTSDATUM 24 Dezember 1921GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 Oktober 1994STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerda Weiler amp oldid 229480976