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Gerd Gunther Grau 15 Februar 1921 in Hamburg 23 Dezember 2016 in Grosshansdorf bei Hamburg war ein deutscher Philosoph und Chemiker Gerd Gunther Grau 1983 Gerd Gunther Grau Signatur 1993Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen 3 Ehrungen 4 QuellenLeben und Werk BearbeitenGerd Gunther Grau war Sohn einer Mutter judischer Abstammung Sein Vater war Verwaltungsjurist Nach dem Abitur 1939 wurde Grau zum Dienst in der Wehrmacht verpflichtet Schon am Ende des Jahres kam seine Entlassung wegen halbjudischer Abstammung die man inzwischen herausgefunden hatte Im Wintersemester 1940 41 begann Grau an der Universitat Hamburg ein Studium der Chemie Zwar interessierte ihn Chemie eher massig doch erhielt er nur fur ein naturwissenschaftliches Fach die Zulassung Seine Liebe galt der Musik Ende 1944 bekam Grau einen Gestellungsbefehl zu einem Lager fur judische Mischlinge bei Jena Dort wurde er am 14 April 1945 von den Amerikanern befreit Nach dem Krieg setzte Gerd Gunther Grau sein Studium an der Universitat Heidelberg fort und promovierte im Fruhjahr 1949 im Fach Physikalische Chemie mit einer Arbeit uber den Energieaustausch mehratomiger Gase an festen Oberflachen Nebenfacher waren Physik und Philosophie Er bekam in Heidelberg eine Assistentenstelle und wurde Wissenschaftlicher Rat am Physikalisch Chemischen Institut Von 1955 bis 1971 war Grau Mitarbeiter des Landolt Bornstein Tabellenwerkes Neben seiner naturwissenschaftlichen Tatigkeit folgte Grau seinem Hauptinteresse durch ein autodidaktischen Studium der Philosophie Abends besuchte er in der Wohnung von Karl Jaspers ein Kant Seminar Rudolf Bultmann begegnete er In Marburg In Heidelberg freundete er sich mit Eugen Biser an Dort lernte er auch Karl Lowith und Hans Georg Gadamer kennen Die Hiob Situation des religiosen Denkens beschaftigte ihn besonders Glaubensfragen haben ihn zeitlebens bewegt 1958 legte Grau eine religionsphilosophische Studie uber Friedrich Nietzsche mit dem Titel Christlicher Glaube und intellektuelle Redlichkeit vor Im Jahr 1963 folgte ein Buch uber Soren Kierkegaard Nach Erscheinen dieser beiden Studien wurde Grau 1964 an der Universitat Heidelberg zum Honorarprofessor fur Philosophie ernannt zu seiner Uberraschung hatte er doch nie eine Prufung in Philosophie abgelegt 1967 folgte er einem Ruf auf eine ordentliche Professur fur Philosophie an der Technischen Universitat in Hannover Dort war Grau Direktor des Philosophischen Seminars und lehrte Religionsphilosophie Geschichte der Philosophie und Ethik Es entstanden weitere Publikationen vor allem sein Hauptwerk Ideologie und Wille zur Macht Zeitgemasse Betrachtungen uber Nietzsche Nach seiner Emeritierung 1989 setzte er in Hamburg mit kleineren Studien zu Kant Nietzsche Kierkegaard Heinrich Heine und Wilhelm Busch seine existentiell religionsphilosophischen Forschungen fort Ab 1970 war Grau mehrere Jahre Geschaftsfuhrer des Engeren Kreises der Allgemeinen Gesellschaft fur Philosophie in Deutschland Von 1976 bis 1984 hatte er die Schriftleitung der Allgemeinen Zeitschrift fur Philosophie inne Am 23 Dezember 2016 ist Gerd Gunther Grau im Alter von 95 Jahren in Grosshansdorf bei Hamburg verstorben Veroffentlichungen BearbeitenChristlicher Glaube und intellektuelle Redlichkeit Eine religionsphilosophische Studie uber Nietzsche Schulte Bulmke Frankfurt a M 1958 Die Selbstauflosung des christlichen Glaubens Eine religionsphilosophische Studie uber Kierkegaard Schulte Bulmke Frankfurt a M 1963 Hrsg Probleme der Ethik zur Diskussion gestellt auf der Wissenschaftlichen Tagung 1971 des Engeren Kreises der Allgemeinen Gesellschaft fur Philosophie in Deutschland e V Beitrage von Iring Fetscher Otto Poggeler Karl Heinz Iltung Karl Alber Freiburg Munchen 1972 ISBN 978 3 495 47258 3 Ideologie und Wille zur Macht Zeitgemasse Betrachtungen uber Nietzsche de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 978 3 11 009998 0 Kritik des absoluten Anspruchs Nietzsche Kierkegaard Kant Konigshausen und Neumann Wurzburg 1993 ISBN 978 3 88479 818 8 Vernunft Wahrheit Glaube Neue Studien zu Nietzsche und Kierkegaard Konigshausen und Neumann Wurzburg 1997 ISBN 978 3 8260 1343 0 Zwei Glaubensstreiter Kierkegaard und Nietzsche Katholische Akademie Hamburg 2000 ISBN 978 3 928750 58 5 Die Selbstaufhebung aller grossen Dinge Philosophieren mit Nietzsche Konigshausen und Neumann Wurzburg 2004 ISBN 978 3 8260 2791 8 Zur Philosophie des Humors Wilhelm Busch Heinrich Heine Soren Kierkegaard Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 318 5Ehrungen BearbeitenRedliches Denken Festschrift fur Gerd Gunther Grau zum 60 Geburtstag Hrsg von Friedrich Wilhelm Korff Fromann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1981 ISBN 978 3 7728 0826 5Im Sommer 1992 wurde Gerd Gunther Grau von der Fakultat fur Geistes und Sozialwissenschaften der Universitat Hannover die Ehrendoktorwurde verliehen Wider den absoluten Anspruch Gerd Gunther Grau zum 75 Geburtstag Hrsg von Friedrich Wilhelm Korff Konigshausen und Neumann Wurzburg 1998 ISBN 978 3 8260 1546 5Quellen BearbeitenGottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover Philosophische Fakultat Nachruf Information Philosophie Marz 2017 Archiv Meinolf WewelNormdaten Person GND 118541641 lobid OGND AKS LCCN n82092126 VIAF 265997233 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grau Gerd GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und ChemikerGEBURTSDATUM 15 Februar 1921GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Dezember 2016STERBEORT Grosshansdorf Schleswig Holstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Gunther Grau amp oldid 235201614