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Gepulzig ist eine zum Ortsteil Naundorf gehorige Siedlung der Gemeinde Erlau im sachsischen Landkreis Mittelsachsen Gemeinsam mit Neugepulzig welches heute als eigener Ortsteil der Gemeinde Erlau gilt bildet Gepulzig eine Gemarkung welche bereits vor 1875 zu Naundorf gezahlt wurde Mit Naundorf wurde Gepulzig am 1 Marz 1963 nach Milkau eingemeindet mit dem es am 1 Januar 1999 zur Gemeinde Erlau kam Am 1 Juli 2002 wurde Gepulzig als Gemeindeteil von Erlau gestrichen GepulzigGemeinde ErlauKoordinaten 51 1 N 12 53 O 51 0233 12 878264 275 Koordinaten 51 1 24 N 12 52 42 OHohe 275 mFlache 1 27 km Eingemeindung 1875Eingemeindet nach NaundorfPostleitzahl 09306Vorwahl 03737Gepulzig Sachsen Lage von Gepulzig in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Siedlung Gepulzig 2 2 Rittergut Gepulzig 2 3 St Leonhard Kapelle 2 4 Gepulziger Muhle 3 Kulturdenkmale 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Muhlteich GepulzigGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Gepulzig liegt im Westen der Gemeinde Erlau Der Ort geht im Suden relativ nahtlos in den Nachbarort Naundorf uber Nachbarorte Bearbeiten Grobschutz Milkau Schonfeld Zetteritz nbsp Neugepulzig NaundorfGeschichte BearbeitenSiedlung Gepulzig Bearbeiten nbsp Siegelmarke Gemeinde zu Naundorf mit Gepulzig und NeugepulzigDer Ortsname Gepulzig wurde erstmals in den Jahren 1349 1350 urkundlich unter Nennung der Herren Heinricus et Conradus de Gebulczk und im Jahr 1378 als Gebulcz erwahnt Er bezog sich jedoch zunachst nur auf den Herrensitz bzw auf das spatere Rittergut Die in der Nahe des Ritterguts entstandenen funf Hauser fuhrten 1590 noch die Bezeichnung Muhldorfel Der Grund war vermutlich dass der Weg von Naundorf nach der 1611 erstmals erwahnten Gepulziger Muhle durch die Siedlung fuhrte 1 Bezuglich der Grundherrschaft gehorten diese Hauser wie auch die Gepulziger Muhle bis ins 19 Jahrhundert zum Rittergut Gepulzig Die Einwohner der um das Rittergut entstandenen Hauser von Gepulzig und Neugepulzig sind seit jeher in die Kirche von Grossmilkau gepfarrt da die im Jahr 1501 erstmals erwahnte St Leonhard Kapelle den Besitzern des Ritterguts Gepulzig vorbehalten war Gepulzig gehorte bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Rochlitz 2 Nach Abtretung an den sachsischen Staat ging die Gerichtsbarkeit von Gepulzig am 26 August 1852 auf das Justizamt Rochlitz uber Bei den im 19 Jahrhundert im Konigreich Sachsen durchgefuhrten Verwaltungsreformen wurden die Amter aufgelost Dadurch kam Gepulzig im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Rochlitz und 1875 an die neu gegrundete Amtshauptmannschaft Rochlitz 3 Wahrend die Siedlung Gepulzig 1871 121 Einwohner und das in dessen Flur liegende Neugepulzig 1871 63 Einwohner zu dieser Zeit bereits politisch zu Naundorf gerechnet wurden war der Rittergutsbezirk Gepulzig 1900 20 Einwohner zu dieser Zeit noch politisch eigenstandig Die Schuler aus Gepulzig besuchten ab 1889 die neu errichtete Schule in Naundorf und nach deren Schliessung im Jahr 1959 die Schule in Zetteritz Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Naundorf zu der Gepulzig und Neugepulzig gezahlt wurden dem Kreis Rochlitz im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt angegliedert Die Gemeinde Naundorf mit Gepulzig und Neugepulzig wurde am 1 Marz 1963 nach Milkau eingemeindet 4 Gepulzig gehorte als Teil der Gemeinde Milkau seit 1990 zum sachsischen Landkreis Rochlitz der 1994 im neu gebildeten Landkreis Mittweida und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Erlau und Milkau am 1 Januar 1999 5 wurden u a Naundorf und Neugepulzig zu Ortsteilen der Gemeinde Erlau Die Ortslage Gepulzig wurde hingegen am 1 Juli 2002 als Gemeindeteil gestrichen Die Gemarkung in der Gepulzig und Neugepulzig ohne die Schaferei liegen ist jedoch bis heute nach Gepulzig benannt Rittergut Gepulzig Bearbeiten nbsp Wirtschaftsgebaude des Ritterguts GepulzigDer Herrensitz Gepulzig wurde erstmals in den Jahren 1349 1350 im Lehnbuch Friedrichs des Strengen unter Nennung der Herren Heinricus et Conradus de Gebulczk urkundlich erwahnt Besitzer des ursprunglichen Einzelguts waren ab 1486 bis ins 17 Jahrhundert die Herren von Milkau Das seit 1551 nachgewiesene Rittergut Gepulzig unterstand lediglich in der kurzen Zeit zwischen 1594 und 1607 Georg von Taupadel George Wilhelm von Milkau war um 1651 der einzige bekannte Vertreter der Herren von Milkau der zeitgleich die benachbarten drei Ritterguter Grossmilkau Kleinmilkau und Gepulzig besass Als letzter Vertreter aus der Familie von Milkau besass um 1675 Hans Wilhelm von Milkau das Rittergut Gepulzig Anschliessend unterstand es den Familien von Alnpeck von Biesenrodt und von Polnitz Seit 1733 war Graf Hans Joachim von Wallwitz auf Schweikershain Besitzer des Ritterguts Gepulzig Er veranlasste den Bau des neuen Herrenhauses in den Jahren 1734 bis 1738 nach Planen des Architekten David Schatz Das heute noch existierende Wirtschaftsgebaude wurde 1771 errichtet Die Nachfahren von Hans Joachim von Wallwitz besassen das Rittergut Gepulzig bis 1835 Anschliessend kam es an Kurt Ewald von Germar aus dem Nachlass der Familie von Wallwitz bis er es 1853 an den Rochlitzer Kaufmann Karl Emil Winkler verkaufte Zur Grundherrschaft Gepulzig gehorten neben dem Rittergut Gepulzig mit der St Leonhard Kapelle die Siedlungen Gepulzig mit der Gepulziger Muhle und Neugepulzig 1724 entstanden sowie Anteile von Naundorf und Grobschutz 6 Weiterhin gehorten zur Grundherrschaft Gepulzig die Vorwerke in Naundorf 7 und Neugepulzig spatere Schaferei 8 Das Rittergut Gepulzig wurde im Jahr 1884 von Otto Kirchner aus Gautzsch bei Leipzig ubernommen Ihm folgten sein Sohn Karl Otto Ernst und sein Enkel Gunther Gunther Kirchner besass das Rittergut mit seiner Familie bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 Wahrend Gunther Kirchner in ein Internierungslager nach Rugen gebracht wurde verwies man seine Frau und die Kinder in ein kleines Holzhaus an der Scheibe im angrenzenden Nachbarort Naundorf Die Gebaude des Ritterguts Gepulzig wurden 1948 zur Gewinnung von Baumaterial fur Neubauernhauser abgerissen 9 10 Laut Eintrag in der Muhlendatenbank der Ahnenforschung Liebert kaufte der einstige Rittergutsbesitzer Kirchner ca 1949 1950 das Anwesen der Gepulziger Muhle deren Grund und Boden bis 1945 zum Rittergut gehort hatte und die bereits seit 1917 bis zur Enteignung in Familienbesitz gewesen war 11 Von dem einstigen Schloss blieben nur Ruinenreste Das vermutlich um 1771 erbaute heute leerstehende Wirtschaftsgebaude und die St Leonhard Kapelle die 1948 in kirchliches Eigentum ubertragen worden war blieben hingegen bis heute erhalten St Leonhard Kapelle Bearbeiten nbsp St Leonhard Kapelle des Ritterguts GepulzigDie St Leonhard Kapelle in Gepulzig wurde erstmals im Jahr 1501 in einem Brief des Meissner Bischofs Johann VI Amtszeit von 1487 bis 1518 erwahnt Diese Urkunde ist leider mit den Akten des Rittergutsarchivs nach dem Zweiten Weltkrieg verschwunden Die St Leonhard Kapelle gehorte als Privatbesitz zum benachbarten Rittergut Gepulzig weshalb sie den Besitzern des Ritterguts Gepulzig vorbehalten war und von ihnen auch als Grablege genutzt wurde Die Einwohner der um das Rittergut entstandenen Hauser von Gepulzig sind hingegen seit jeher in die Kirche von Grossmilkau gepfarrt Teilweise durften sie aber unter Erlaubnis der Gutsherrschaft den Gottesdiensten und kirchlichen Handlungen in der Kapelle beiwohnen 12 Im Jahr 1778 veranlasste der Rittergutsbesitzer Graf Gottlieb Leberecht von Wallwitz die Renovierung der Kapelle Sie erhielt eine schlichte Innenausstattung im Stil des Rokoko Zeugen dieser Renovierung sind u a die Initialen des Grafen von Wallwitz uber dem Chor im Inneren der Kapelle und die Wetterfahne mit der Inschrift G L V W 1778 Die Kanzel uber dem Altar stammt vermutlich aus dem Jahr 1785 wahrend der aus Sandstein gefertigte Taufstein um 1650 entstanden ist Unter dem Rittergutsbesitzer Kurt Ewald von Germar fand im Jahr 1835 eine weitere Renovierung der Kapelle statt Karl Emil Winkler der ab 1853 das Rittergut Gepulzig und das Vorwerk in Naundorf besass liess beim Abriss der Wirtschaftsgebaude des Naundorfer Vorwerks die Wappen der Familien von Einsiedel und von Polnitz vom Eingang des leerstehenden Naundorfer Herrenhauses entfernen Sie fanden ihren neuen Platz in der Gepulziger Kapelle an der ostlichen Wand links neben dem Altar Die St Leonhard Kapelle welche wie die Gepulziger Muhle zum Besitz des Ritterguts Gepulzig gehorte fiel im Jahr 1945 unter die Enteignung im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 Wahrend das Rittergut im Jahr 1948 zur Gewinnung von Baumaterial fur Neubauernhauser abgerissen wurde uberfuhrte man die Kapelle durch einen Ubereignungsbeschluss vom 29 November 1948 in kirchliches Eigentum Der Turm der Kapelle erhielt 1960 zwei aus den Jahren 1748 und 1778 stammende Glocken Zwei Jahre spater erfolgte eine Renovierung des Gotteshauses u a mit Verlegung elektrischer Leitungen Da die St Leonhard Kapelle keine Orgel besass erfolgte aus Kostengrunden im Jahr 1970 die Anschaffung eines Harmoniums Vier Jahre danach erfolgte die Neueindeckung des Dachs und die Reparatur der Kupferkugel In der jungeren Vergangenheit erhielt die Kapelle im Jahr 2005 sechs neue Fenster und 2009 2010 neuen Aussenputz neuen Fussboden und eine neue Innenbeleuchtung Nach dieser umfangreichen Sanierung erfolgte am 13 Mai 2010 die Einweihung des Gotteshauses 13 Gepulziger Muhle Bearbeiten nbsp Heimatschilder Erlau Infotafel Gelande der Gepulziger MuhleDie Gepulziger Muhle befand sich im Tal des Schonfelder Bachs nordwestlich des Ritterguts Gepulzig Sie wurde vermutlich im Jahr 1611 erstmals urkundlich erwahnt Dass sie vermutlich alter ist lasst der um 1590 belegte Name Muhldorfel fur die funf Hauser der spateren Siedlung Gepulzig erahnen die auf dem Weg von Naundorf zur Gepulziger Muhle lagen Da der Grund und Boden auf dem die Gepulziger Muhle stand dem jeweiligen Besitzer des Ritterguts Gepulzig gehorte war die Muhle immer eng mit dem Rittergut verbunden gewesen Der jeweilige Muller besass lediglich die Muhlengebaude Da sich vor 1699 in den Kirchenbuchern keine Belege uber Kaufvertrage finden lasst sich nicht nachweisen ob auf der Muhle zu dieser Zeit Eigentumsmuller oder Muhlenpachter bzw beim Rittergut angestellte Muller gearbeitet haben Die Muller der Gepulziger Muhle lassen sich ab 1699 nachweisen 14 15 Die Gepulziger Muhle war eine Mahl und Schneidemuhle Sie bestand aus einem Vierseithof mit Anbau an Scheune und Kuhstall und zwei Felsenkellern Die Jahreszahl 1748 uber der Tur des Wohnhauses deutete darauf hin dass die Gebaude der Muhle in diesem Jahr neu errichtet wurden Oberhalb des Muhlteichs der vom Wasser des Schonfelder Bachs angetrieben wurde befand sich die Schneidemuhle Unterhalb der Schonfelder Brucke befand sich das erforderliche Wehr von dem das Wasser uber einen Muhlgraben zur Sagemuhle geleitet wurde Die Mahlmuhle besass ein oberschlachtiges Wasserrad mit einem Durchmesser von 3 Metern Der Mahlbetrieb wurde im Jahr 1900 eingestellt Nachdem der letzte Muhlenbesitzer Walter Zimmermann im Jahre 1917 verstorben war erwarb Otto Kirchner Rittergutsherr auf Gepulzig die Muhle Er veranlasste im Jahr 1921 den Abriss der in unmittelbarer Nahe stehenden Schneidmuhle Die Anzahl der Wohnungen in der Muhle wurde ab 1933 von zwei auf vier erhoht Sie wurden zunachst von Angestellten des Ritterguts nach 1940 von bis zu sieben Fluchtlingsfamilien bewohnt Laut Eintrag in der Muhlendatenbank der Ahnenforschung Liebert kaufte der 1945 enteignete Rittergutsbesitzer Kirchner ca 1949 1950 das Anwesen der Gepulziger Muhle 16 Die abseits der Orte Gepulzig und Naundorf liegende Muhle wurde erst 1952 an das elektrische Ortsnetz angeschlossen Scheune und Kuhstall der Muhle wurden 1957 abgerissen Im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR wurden das Land und die Gebaude der Gepulziger Muhle im Jahr 1960 verstaatlicht und der LPG Naundorf angeschlossen Der Abriss der mittlerweile leerstehenden Gebaude erfolgte in den Jahren 1961 1962 Das hierbei gewonnene Baumaterial wurde zur Errichtung des Sportlerheims in Grossmilkau verwendet Am einstigen Standort erinnern heute nur noch die Felsenkeller und der Muhlteich an die einstige Gepulziger Muhle 17 Kulturdenkmale BearbeitenSt Leonhard KapelleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gepulzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Gepulzig Quellen und Volltexte Gepulzig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Das Schloss Gepulzig auf www sachsens schloesser de Erlauer Heimatschilder in Naundorf und GepulzigEinzelnachweise Bearbeiten Die Gepulziger Muhle auf der Webseite der Ahnenforschung Liebert Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 58 f Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900 Naundorf auf gov genealogy net Milkau auf gov genealogy net Das Rittergut Gepulzig im Sachsischen Staatsarchiv Das alte Vorwerk Naundorf auf der Webseite der Heimatschilder Erlau Die Schaferei in Neugepulzig auf der Webseite der Heimatschilder Erlau Das Rittergut Gepulzig auf der Webseite der Heimatschilder Erlau Das Rittergut Gepulzig auf www sachsens schloesser de Die Gepulziger Muhle auf http www ahnenforschung liebert de nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Gepulzig Quellen und Volltexte Die St Leonhard Kapelle Gepulzig auf der Webseite der Kirchgemeinde Erlau Die Gepulziger Muhle auf der Webseite Ahnenforschung Liebert Die Gepulziger Muhle auf der Webseite Heimatschilder Erlau Die Gepulziger Muhle auf http www ahnenforschung liebert de Die Gepulziger Muhle auf der Webseite der Heimatschilder ErlauGemeindeteile der Gemeinde Erlau Beerwalde mit Neudorfchen Crossen Ober und Niedercrossen Erlau Milkau Grossmilkau Kleinmilkau Schonfeld Naundorf mit Gepulzig und Neugepulzig Sachsendorf mit Obstmuhle Schweikershain mit Storlwald Theesdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gepulzig amp oldid 236427174