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Georg Wilhelm Pfingsten 5 Marz 1746 in Kiel 26 November 1827 in Schleswig war ein deutscher Taubstummenlehrer Georg Wilhelm PfingstenGrabplatte auf dem Alten Friedhof in Schleswig Friedrichsberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenPfingsten wuchs als Sohn eines Heeresmusikers nach dem Tod zunachst der leiblichen Mutter spater auch der Stiefmutter bei vielen Pflegefamilien im Holsteinischen in sehr einfachen Verhaltnissen auf Spater hat er Hinweise gegeben dass er auf diese Weise bereits taubstumme Kinder als Spielkameraden kennengelernt habe 1760 als der Herzog Karl Peter Ulrich von Schleswig Holstein Gottorf im Begriff war Zar zu werden folgte Pfingsten seinem Vater nach Petersburg Nach der Ermordung von Zar Peter III im Jahr 1762 kehrten alle Deutschen zwangsweise aus Russland zuruck Pfingsten machte eine Lehre als Peruckenmacher und war zunachst in diesem Beruf in Hamburg tatig 1773 wurde er Friseur und Peruckenmacher in Lubeck wo er das Burgerrecht erwarb so dass er Meister werden konnte Ende des 18 Jahrhunderts kamen Perucken jedoch aus der Mode Der kunstlerisch kreative Pfingsten hatte im Rahmen autodidaktischer Fortbildungen eine Trommel und Signalsprache entwickelt die zwar nicht das Interesse militarischer Auftraggeber als Nutzer fand aber aufgeklarte Mitburger wurden auf ihn aufmerksam Der Arzt und Mitbegrunder der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit Johann Julius Walbaum brachte ihn mit einem 15 jahrigen taubstummen Jungen zusammen der nach sechs Monaten Arbeit mit Pfingsten Sprechen Lesen und Schreiben konnte Aufgrund dieses Erfolgs begrundete Pfingsten in Lubeck eine Taubstummenschule in der er bald sieben Schulern mittels seiner Gebardensprache zu helfen suchte Seine wirtschaftlichen Verhaltnisse besserten sich jedoch erst als er 1791 durch die Vermittlung eines Freundes und aufgeklarten Mitstreiters Walbaums in der Gemeinnutzigen den Syndikus des Domkapitels Christian Adolph Overbeck die Stelle des Kusters und Organisten an der zum Domkapitel gehorenden Dorfkirche Hamberge etwa 8 Kilometer sudwestlich von Lubeck im Travetal erhielt Hier unterrichtete er neben seiner Tatigkeit fur die Kirchgemeinde erfolgreich weiter Taubstumme was zu Streit mit dem ortlichen Pastor um Zustandigkeiten und Entlohnung fuhrte 1799 wurde er aufgrund des entsprechenden Vorschlags von Graf Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg und Graf Cay Friedrich von Reventlow dem damaligen Prasident der Deutschen Kanzlei durch Konig Christian VII von Danemark zum Leiter des neuen Koniglichen Taubstummeninstituts in Kiel berufen 1809 hatte diese Schule bereits 35 Schuler die in mehreren Klassen unterrichtet wurden 1810 zog das Taubstummeninstitut nach Schleswig um da die raumlichen Verhaltnisse in Kiel zu beengt geworden waren Als Pfingsten 1825 in den Ruhestand ging war sein Taubstummeninstitut nicht nur in den Herzogtumern fest eingefuhrt sondern auch durch Stiftungsmittel in seiner Existenz fur die Zukunft abgesichert Sein Schwiegersohn Hans Hensen setzte die erfolgreiche Arbeit Pfingstens fort Das heute bestehende schleswig holsteinische Landesforderzentrum Horen ist als Georg Wilhelm Pfingsten Schule nach ihm benannt und nach wie vor in Schleswig ansassig Pfingsten war seit 1809 Ritter des Dannebrog Ordens und seit 1812 Titularprofessor Werke BearbeitenVieljahrige Erfahrungen uber die Gehorfehler der Taubstummen als Winke beim Galvanisiren zu gebrauchen Kiel 1802 Digitalisat Gehormesser zur Untersuchung der Gehorfahigkeit galvanisirter Taubstummen in besonderer Rucksicht auf die Erlernung der artikulirten Tonsprache Daf 1804 Bemerkungen und Beobachtungen uber Gehor Gefuhl Taubheit deren Abweichungen von einander und uber einige Ursachen und Heilmittel der letztern 1811 Ueber die Wirkungen des Galvanismus auf die Taubstummen In Eunomia 3 Jahrgang Septemberheft S 215 Ueber den Zustand der Taubstummen der alten und neuen Zeit Schleswig 1817 Auswahl biblischer Erzahlungen Zunachst fur die Zoglinge des Taubstummen Instituts Schleswig 1820 23 2 Bande Hulfsbuch fur Taubstumme zum richtigen Verstehen und Unterscheiden der vieldeutigen Worter die aus einerlei Lauten und Buchstaben bestehen aber sehr verschiedene Bedeutung enthalten In alphabet Ordnung Schleswig 1825 Literatur BearbeitenO F Kruse Georg Wilhelm Pfingsten Director des Taubstummeninstituts in Schleswig In Allgemeine Schulzeitung Nrn 120 127 Darmstadt 1846 Digitalisat Carsten Erich Carstens Pfingsten Georg Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 662 f Ortwin Pelc Pfingsten Georg Wilhelm In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 12 Neumunster 2006 ISBN 3 529 02560 7 S 338 342 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Georg Wilhelm Pfingsten in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Georg Wilhelm Pfingsten im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 115435565 lobid OGND AKS VIAF 69660644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfingsten Georg WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher TaubstummenlehrerGEBURTSDATUM 5 Marz 1746GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 26 November 1827STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wilhelm Pfingsten amp oldid 216308817