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Die Genetzte Ackerschnecke oder Genetzter Ackerschnegel Deroceras reticulatum ist eine Nacktschneckenart aus der Familie der Ackerschnecken Agriolimacidae die in die Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora gestellt wird Sie gehort mit zu den haufigsten Nacktschneckenarten im Kulturland und kann bei entsprechenden Populationsgrossen spurbare wirtschaftliche Schaden an Kulturpflanzen verursachen Genetzte AckerschneckeGenetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum SystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie LimacoideaFamilie Ackerschnecken Agriolimacidae Gattung DerocerasArt Genetzte AckerschneckeWissenschaftlicher NameDeroceras reticulatum O F Muller 1774 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fortpflanzung 3 Lebensweise Vorkommen und Verbreitung 4 Schadwirkung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie genetzte Ackerschnecke wird adult im ausgestreckten Zustand 4 bis 6 cm lang Die Grundfarbe ist meist hellbraun oder cremefarben und meist dunkel netzartig gefleckt daher auch der Name Allerdings ist die Farbe und das Muster sehr variabel Die Farbe kann auch uber ein dunkleres Braun bis zu Schiefergrau reichen Es kommen auch Exemplare vor bei denen das Netzmuster fast vollig fehlt oder Exemplare bei denen das Netzmuster zusammenlauft d h diese Tiere sind sehr dunkel fast schwarz Der Korper ist grob gerunzelt die Haut wirkt dickhautig im Vergleich zu anderen Ackerschnecken Arten Die Atemoffnung ist von einem etwas helleren Ring umgeben Der Kiel ist kurz und abgestumpft Die Sohle ist sehr hell Fortpflanzung BearbeitenDie Genetzte Ackerschnecke ist wie alle Ackerschnecken ein Zwitter Selbstbefruchtung scheint moglich zu sein kommt aber sehr selten vor Die Entwicklung ist stark temperaturabhangig und verlauft in den verschiedenen Regionen Europas z T vollig anders In kuhleren Regionen z B Skandinavien wird nur eine Generation im Jahr gebildet Die Tiere schlupfen im Juni und werden nach etwa drei Monaten geschlechtsreif Die Paarung erfolgt im August und September ebenso die Eiablage Bei mildem Wetter kann sich die Eiablage auch langer hinziehen Die Eier werden in Paketen von 10 bis 50 Stuck abgesetzt Die Tiere ziehen sich in den Boden zuruck sterben aber bei starkerem Frost ab Die Eier uberwintern In milderen Regionen schlupfen die Tiere bereits im April und Mai aus den Eiern Sie sind dann innerhalb von 2 Monaten geschlechtsreif und mit knapp 3 Monaten vollig erwachsen Die Paarungszeit kann sich uber den gesamten Sommer hinziehen In diesen Regionen uberwintern die adulten Tiere Sie halten jedoch keine ausgesprochene Winterruhe sondern sind auch an milden Wintertagen aktiv Nur bei strengem Frost ziehen sie sich in geschutzte Verstecke zuruck Die Eiablage erfolgt dann unter gunstigen Bedingungen bereits im Februar und Marz Unter gunstigen Bedingungen konnen bis zu 300 Eier abgelegt werden Die Eier sind klar und haben einen Durchmesser von 1 7 bis 2 mm Die Gestalt variiert von kugelig oval bis zu langselliptisch Die Embryonalentwicklung ist stark temperaturabhangig und dauert 18 bis 35 Tage Die fertig entwickelten Tierchen fressen ein Loch in die Eihulle und kriechen durch dieses Loch aus dem Ei Sie sind 4 bis 5 mm lang Die Tiere werden in diesen wintermilden Regionen etwa ein Jahr alt Lebensweise Vorkommen und Verbreitung BearbeitenDie Genetzte Ackerschnecke kommt praktisch nur im Kulturland vor und ist in ganz Europa weit verbreitet Vermutlich war sie aber in Skandinavien nicht heimisch sondern wurde eingeschleppt 1 Im Suden Europas ist sie seltener In weiten Teilen Mittel und Westeuropas ist sie die haufigste Nacktschneckenart Sie ist inzwischen weltweit verschleppt worden 2 Die Genetzte Ackerschnecke ist ein Allesfresser Die Art bevorzugt jedoch frisches Pflanzenmaterial aber auch verrottetes Pflanzenmaterial Algen Aas Kadaver von kleineren Wirbeltieren Wurmer Insekten Kot und Pilze werden gefressen Schadwirkung BearbeitenDie Genetzte Ackerschnecke gilt als einer der Hauptschadlinge im Gemuseanbau im Freiland und Treibhaus Sie richtet vor allem Schaden an grunem Spargel an da dieser auf tonigem Boden kultiviert wird und daher wenig Moglichkeiten zur mechanischen Bekampfung liefert 3 Der meiste Schaden wird dabei im Boden angerichtet also zur Erntezeit von April bis Ende Mai Aber auch oberirdische Sprossen werden angegriffen bzw angefressen Dabei ist der Schaden vor allem durch den Verlust an Qualitat bedingt Aber auch andere Gemusesorten verschiedene Kohlarten Salat und vor allem Gemusesetzlinge und Samlinge werden geschadigt 4 Vor allem in den Benelux Staaten Nordfrankreich und England tritt sie jedes Jahr als Schadling auf In den meisten anderen Regionen ist nur gelegentlich eine Massenvermehrung und damit eine spurbare Schadwirkung zu beobachteten Sie gilt beispielsweise auch in der Schweiz neben der Spanischen Wegschnecke als die Nacktschneckenart die die meisten Schaden verursacht 5 Die Bekampfung erfolgt durch die ublichen Molluskizide oder seit einigen Jahren auch biologisch durch gezielt herbeigefuhrten Befall mit dem Nematoden Phasmarhabditis hermaphrodita 2001 wurde festgestellt dass dieser Nematode lediglich Vektor fur das Bakterium Moraxella osloensis ist welches sehr pathogen auf die Genetzte Ackerschnecke wirkt 6 Einzelnachweise Bearbeiten Fromming S 215 G M Barker Molluscs as Crop Pests 468 S CABI Pub Wallingford Oxon UK New York NY 2002 ISBN 0 85199 320 6 A Ester und K van Rozen Effect of Nemaslug Salt or Carvone on the Slug Damage in Green Asparagus Asparagus Research Newsletter 19 10 22 2003 Internetausgabe PDF Slug Damage and Control of Slugs in Horticultural Crops PDF 1 2 Vorlage Toter Link www slugcontrol rothamsted ac uk Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis B Speiser J G Zaller A Neudecker Size specific susceptibility of the pest slugs Deroceras reticulatum and Arion lusitanicus to the nematode biocontrol agent Phasmarhabditis hermaphrodita In BioControl Band 46 Nr 3 2001 S 311 320 doi 10 1023 A 1011469730322 Li Tan und Parwinder S Grewal Pathogenicity of Moraxella osloensis a Bacterium Associated with the Nematode Phasmarhabditis hermaphrodita to the Slug Deroceras reticulatum Applied and Environmental Microbiology 67 1 5010 5016 Washington DC 2001 doi 10 1128 AEM 67 11 5010 5016 2001 Literatur BearbeitenKlaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Munchen Mosaik Verlag 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Genetzte Ackerschnecke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Molluscs of Central Europe Fauna Europaea Deroceras reticulatum auf biolib cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genetzte Ackerschnecke amp oldid 204031439