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Die Gemeinnutzige Krankentransportgesellschaft m b H kurz Gekrat bzw GeKraT war ein Tarnname fur die Unterabteilung der Zentraldienststelle T4 welche im nationalsozialistischen Deutschen Reich fur den Transport von kranken und behinderten Menschen verantwortlich war die im Rahmen der Krankenmorde im Nationalsozialismus ermordet wurden Aktion T4 Jede Verbindung zur Kanzlei des Fuhrers sollte verschleiert werden Einer der roten Omnibusse etwa 1940 ursprunglich von der Kraftpost Deutsche Reichspost benutzt Inhaltsverzeichnis 1 Personal und Aufgabenbereich 2 Reichspost Omnibusse als Transportfahrzeuge 3 Geheimhaltung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweisePersonal und Aufgabenbereich BearbeitenAmtsleiter der Transportabteilung war Reinhold Vorberg Als sein Stellvertreter amtierte Gerhard t Siebert der ab Sommer 1941 die Leitung der Gekrat ab 1943 Hauptabteilung II d mit Amtssitz in Berlin ubernahm 1 Am 18 November 1939 wurde Vorberg zusammen mit Hermann Schwenninger als Geschaftsfuhrer der Gekrat im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin Charlottenburg eingetragen 2 Vorberg hatte sein Hauptquartier in der NS Totungsanstalt Grafeneck leitete mehrere Transportaktionen personlich und inspizierte die Transportabteilungen in anderen Totungsanstalten 3 Zum Aufgabenbereich der Transportabteilung gehorten nicht nur die Verlegung von Patienten in die Zwischenanstalten und Totungsanstalten Sie fuhrte ausserdem den dafur erforderlichen Schriftwechsel mit den Angehorigen und den Anstalten und trieb anfangs auch die Kosten ein bis 1940 der Geschaftsfuhrer der Zentraldienststelle T4 Dietrich Allers diese Aufgabe an sich zog 4 Ab 1941 wurden im Rahmen der sogenannten Invaliden Aktion auch kranke und arbeitsunfahige KZ Haftlinge zu den Anstalten transportiert um sie dort in den Gaskammern zu toten So ist fur den 28 Juli 1941 ein Transport mit 575 Haftlingen in Personenwaggons von Auschwitz nach Pirna bezeugt 5 Nach dem sogenannten Stopp der Erwachsenen Euthanasie war die Gekrat weiterhin bei der Verlegung von Patienten aus Heil und Pflegeanstalten tatig 6 Vierzehn Personen die als Fahrer bei der Aktion T4 beschaftigt wurden waren spater nachweislich in den Vernichtungslagern der Aktion Reinhard eingesetzt 7 Reichspost Omnibusse als Transportfahrzeuge BearbeitenZu Vorbergs Grafenecker Fuhrpark gehorten neben drei roten Bussen der Reichspost zwei Personenwagen die unter anderem zu Kurierfahrten benutzt wurden sowie ein roter Postlieferwagen 8 Richard von Hegener ansonsten fur Materialbeschaffung zustandig besorgte fur die Gekrat weitere Busse von der Reichspost Fur die Reichspost erschien die Sonderstaffel von Hegener als Vertragspartner nicht aber die Gekrat selbst Die zum Krankentransport benutzten Reichspost Busse waren ebenso wie die regularen Omnibusse rot lackiert 9 und trugen die Nummernschilder der Reichspost RP Von Hegener sagte aus erst etwa nach der Halfte der Aktion seien die Busse ebenso wie die Reichspostbusse mit einem grauen Luftschutz Tarnanstrich versehen worden Es sei ja auch nicht in ihrem Sinne gewesen die eigenen Omnibusse fur ihre Wahrnehmung in der Offentlichkeit besonders kenntlich zu machen 10 Um den Einblick von aussen zu verhindern wurden die Fenster mit Vorhangen verhullt oder mit Farbe bestrichen 11 In einer Schilderung eines Transports nach Grafeneck wird dargestellt dass der Transportfuhrer in einem PKW vor der aus drei Bussen bestehenden Kolonne fuhr Jedem Bus waren zwei Pflegekrafte beigegeben Gewalttatige Kranke konnten am Sitz festgeschnallt werden Pfleger hatten uberdies Handschellen dabei 12 Geheimhaltung BearbeitenIn Hadamar konnten Anwohner von einer Anhohe das Aussteigen der Businsassen beobachten Um Aussenstehenden den Blick zu verwehren wurde alsbald ein gedeckter Gang am Seitenflugel gebaut 13 Andernorts wurde gerugt dass das Wegschaffen der Leute in der denkbar auffalligsten Weise mitten auf dem Marktplatz erfolgt sei und die Selektierten einzeln und unter Gewaltanwendung in die Busse verbracht wurden 14 Der Bischof von Limburg Antonius Hilfrich erwahnt in seinem an den Reichsminister der Justiz gerichteten Protestschreiben vom 13 August 1941 Ofter in der Woche kommen Autobusse mit einer grosseren Anzahl solcher Opfer in Hadamar an Schulkinder der Umgebung kennen diese Wagen und reden Da kommt wieder die Mordkiste Nach der Ankunft solcher Wagen beobachten dann die Hadamarer Burger den aus dem Schlot aufsteigenden Rauch 15 Staatsanwalte die Fragen zum Verbleib von Personen stellten die von der Justiz in Heil und Pflegeanstalten eingewiesen worden waren wurden an die Gekrat verwiesen Wer mit der Gekrat telefonisch Kontakt aufnehmen wollte musste feststellen dass es eine derartige Gesellschaft in Berlin nicht gab Schriftliche Anfragen an die Postfachadresse wurden ohne Zwischenbescheid weitergeleitet und von einer der Totungsanstalten beantwortet 16 Siehe auch BearbeitenDenkmal der grauen BusseLiteratur BearbeitenErnst Klee Euthanasie im NS Staat 11 Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 24326 2 Thomas Vormbaum Hrsg Euthanasie vor Gericht Die Anklageschrift des Generalstaatsanwalts beim OLG Frankfurt M gegen Dr Werner Heyde u a vom 22 Mai 1962 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2005 ISBN 3 8305 1047 0 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich aktual Ausgabe Frankfurt M 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 581 Klammerzusatz gemass Ernst Klee Euthanasie im Dritten Reich vollst uberarb Neuausgabe Frankfurt M 2010 ISBN 978 3 596 18674 7 S 431 Ernst Klee Was sie taten Was sie wurden Arzte Juristen und andere Beteiligte am Kranken oder Judenmord Frankfurt Main 1986 ISBN 3 596 24364 5 S 66 Henry Friedlander Der Weg zum NS Genozid Berlin 1997 ISBN 3 8270 0265 6 S 315f Henry Friedlander Der Weg zum NS Genozid Berlin 1997 ISBN 3 8270 0265 6 S 132 Thomas Schilter Unmenschliches Ermessen Die NS Totungsanstalt Pirna Sonnenstein 1940 41 Leipzig 1999 ISBN 3 378 0 1033 9 S 165 166 Herbei ist nicht klar ob dieser Transport durch die Gekrat organisiert wurde Ernst Klee Euthanasie im Dritten Reich vollst uberarb Neuausgabe Frankfurt M 2010 ISBN 978 3 596 18674 7 S 428 Wunder Michael Die Euthanasie Morde im Steinhof am Beispiel der Hamburger Madchen und Frauen In Gabriel Eberhard Neugebauer Wolfgang Hrsg NS Euthanasie in Wien Wien Koln Weimar Bohlau 2000 S 98 Sara Berger Experten der Vernichtung Das T4 Reinhardt Netzwerk in den Lagern Belzec Sobibor und Treblinka Hamburg 2013 ISBN 978 3 86854 268 4 Kurzbiografie S 401 415 Ernst Klee Euthanasie im NS Staat Die Vernichtung unwerten Lebens Fischer Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 596 24326 2 S 136 http www vitos rheingau de fileadmin user upload TG Rheingau Fotos Tafeln Krankenmord TAFEL 6 pdf HHStaWi Abt 461 Nr 32442 Bl 60 f Ernst Klee Euthanasie im NS Staat Die Vernichtung unwerten Lebens Fischer Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 596 24326 2 S 124 Ernst Klee Dokumente zur Euthanasie Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24327 0 S 104 Ernst Klee Euthanasie im NS Staat Die Vernichtung unwerten Lebens Fischer Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 596 24326 2 S 136 Ernst Klee Dokumente zur Euthanasie Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24327 0 S 115 Ernst Klee Dokumente zur Euthanasie Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24327 0 S 228 Zitiert nach Ernst Klee Dokumente zur Euthanasie Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24327 0 S 231 Henry Friedlander Der Weg zum NS Genozid Berlin 1997 ISBN 3 8270 0265 6 S 201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeinnutzige Krankentransportgesellschaft amp oldid 238730966