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Das Gefangnis in der Leistikowstrasse 1 in Potsdam war eine Untersuchungshaftanstalt des Geheimdienstes Militarspionageabwehr der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ bzw DDR Ansicht von hintenZellentrakt im KGB Gefangnis Potsdam Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Gedenkstatte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas Gebaude wurde ursprunglich 1916 1918 vom Evangelisch Kirchlichen Hilfsverein EKH errichtet Nach der Potsdamer Konferenz im August 1945 wurden etwa 100 Hauser der Nauener Vorstadt die an den Neuen Garten grenzt von der sowjetischen Besatzungsmacht abgeriegelt und in Militarstadtchen Nr 7 umbenannt In der Geheimdienststadt befand sich das Hauptquartier der Militarspionageabwehr die ab 1954 als selbststandige III Hauptabteilung zum KGB gehorte Das Hauptquartier war im fruheren Madcheninternat Kaiserin Augusta Stift untergebracht Das danebenliegende Gebaude diente der Spionageabwehr als Sitz der Vernehmungsabteilung Gleich nebenan in der Leistikowstrasse 1 bis 1945 Mirbachstrasse 1 nutze er das Wohn und Geschaftshaus des EKH in dem die Evangelische Reichsfrauenhilfe ihren Sitz hatte als zentrales Durchgangs und Untersuchungsgefangnis fur die SBZ bzw DDR Geschichte BearbeitenBis 1955 wurden dort Menschen unterschiedlicher Nationalitat darunter vor allem Sowjetburger aber auch Deutsche festgehalten erkennungsdienstlich behandelt oft monatelang ohne jeden Rechtsbeistand verhort teilweise misshandelt und zu unverhaltnismassig hohen Haftstrafen in sowjetischen Speziallagern auf dem Gebiet der SBZ oder im Gulag bzw zum Tode verurteilt Die Basis der Verurteilung durch sowjetische Militartribunale bildeten zumeist erpresste Gestandnisse Ab 1955 hielt der sowjetische Geheimdienst ausschliesslich sowjetische Militarangehorige oder Zivilangestellte der sowjetischen Truppen dort fest Wie viele Menschen davon insgesamt betroffen waren ist bis heute unbekannt Etwa 80 Haftlinge des Gefangnisses Leistikowstrasse liess der Geheimdienst an einem unbekannten Ort in Potsdam oder in Moskau nach ergangenem Todesurteil erschiessen Die Forschungen dazu dauern noch an Das Gefangnis war bis zur Auflosung des KGB 1991 in Betrieb Danach wurde es als Lager genutzt Mit dem Abzug der sowjetischen russischen Truppen aus Deutschland wurde es 1994 dem Evangelisch Kirchlichen Hilfsverein zuruckgegeben Gedenkstatte Bearbeiten nbsp Gefangniszelle im Originalzustand 2010Nach der Restaurierung 2007 2008 eroffnete am 29 Marz 2009 die vom Land Brandenburg und vom Bund finanzierte Ende Dezember 2008 gegrundete Gedenk und Begegnungsstatte Leistikowstrasse Potsdam Architekt ist Wolfgang Brune aus Munchen 1 2 Sie wurde als Treuhandstiftung durch die Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten verwaltet Seit 2009 wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte des Untersuchungshaftgefangnisses und den Schicksalen der Inhaftierten erarbeitet die seit April 2012 besichtigt werden kann Das Bundesland Brandenburg die Bundesrepublik Deutschland und private Spender haben fur die Einrichtung der Gedenkstatte 2 2 Millionen Euro zur Verfugung gestellt Seit dem 30 Juni 2023 gehort die Einrichtung vollumfanglich zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten 3 Die Gedenk und Begegnungsstatte Leistikowstrasse Potsdam Leistikowstrasse 1 14469 Potsdam kann dienstags bis sonntags zwischen 14 und 18 Uhr besichtigt werden Zu sehen sind eine Dauerausstellung sowie wechselnde Sonderausstellungen Der Eintritt ist frei Gruppenfuhrungen sind nach Voranmeldung moglich Literatur BearbeitenInes Reich Maria Schultz Hrsg Sowjetisches Untersuchungsgefangnis Leistikowstrasse Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Band 33 Metropol Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 072 1 Ines Reich Maria Schultz Hrsg Sprechende Wande Haftlingsinschriften im Gefangnis Leistikowstrasse Potsdam Forschungsbeitrage und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Band 13 Metropol Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 86331 147 6 Weblinks BearbeitenWebsite der Gedenkstatte 360 Rundgang durch die Dauerausstellung im ehemaligen Gefangnisgebaude Geschichtspfad durch die ehemalige Geheimdienststadt Militarstadtchen Nr 7 der Gedenkstatte Website des Fordervereins der Gedenkstatte Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09156641 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website des Gedenkstattenvereins Opferverband Von Potsdam nach Workuta PDF 1 48 MB Brandenburgische Landeszentrale fur Politische Bildung 2002Einzelnachweise Bearbeiten BauNetz Distanzierte Einfriedung Grundstein fur Gedenkstatte in Potsdam 4 Juli 2007 abgerufen am 17 Juli 2022 Eingrunung und Erganzungsbau Abgerufen am 17 Juli 2022 https mwfk brandenburg de sixcms media php 9 PM 20263 20Stiftung 20Brandenburgische 20Gedenkst C3 A4tten pdf52 416472222222 13 064416666667 Koordinaten 52 24 59 3 N 13 3 51 9 O Normdaten Korperschaft GND 4593696 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefangnis Leistikowstrasse amp oldid 236732962