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Haemonchus contortus auch Roter Magenwurm oder Gedrehter Magenwurm genannt ist ein Parasit der Schafe und Ziegen befallt Haemonchus contortusHaemonchus contortusSystematikStamm Fadenwurmer Nematoda Klasse SecernenteaOrdnung StrongylidaFamilie TrichostrongylidaeGattung HaemonchusArt Haemonchus contortusWissenschaftlicher NameHaemonchus contortusCobb 1898 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Lebenszyklus 4 Klinik Diagnose 5 Vorbeugung Bekampfung 6 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenIn einer uberregionalen Auswertung von 775 pathologisch anatomischen Untersuchungen von Schafen im Jahr 2005 wurden bei 47 2 Prozent der Tiere Entzundungen des Magen Darm Trakts festgestellt Meist waren Parasiten die Ursache Unter den Fadenwurmern ist dabei der Haemonchus contortus der wichtigste Vertreter 1 Infektionen sind in Mitteleuropa bei Schafen und Ziegen besonders verbreitet und er wird haufig nach Magen Darm Erkrankungen mit Todesfolge nachgewiesen 2 Merkmale BearbeitenDie Farbe des Parasiten ist rotlich braun 1 Er gehort zu den Fadenwurmern in die Familie der Trichostrongylidae Der Wurm ist zwei bis drei Millimeter lang Die Wurmer sind sehr fruchtbar mit Eiausscheidungen von uber 100 pro Gramm Kot Sie leben von Gewebebestandteilen und Blut 3 Lebenszyklus BearbeitenDer Entwicklungszyklus betragt zwei bis drei Wochen Die im Magen Darm Trakt ausgeschiedenen Eier werden mit dem Kot der Wirtstiere ausgeschieden Danach werden vier Larvenstadien durchlaufen Die dritte Larve wird vom Wirtstier aufgenommen und nistet sich danach aktiv in die Schleimhautzellen ein Dort hautet sie sich innerhalb weniger Tage zur vierten Larve Diese hautet sich zum adulten Magenwurm welcher an der Schleimhautoberflache parasitiert und der Entwicklungszyklus beginnt von neuem 2 Der Parasit besitzt die Fahigkeit im Wirt seine Entwicklung zu unterbrechen und in einem sogenannten Dauerstadium uber einen langeren Zeitraum in der Schleimhaut zu verbleiben Welche Entwicklung die Larven nehmen wird vor allem von der Umgebungstemperatur aber auch von der Immunitatslage des Wirtstiers und dem Herdenmanagement des Betriebs beeinflusst Die Schafe und Ziegen infizieren sich hauptsachlich auf der Weide und nur selten durch Stallfutterung Die Kothaufen werden wahrend der Beweidung zertreten und dadurch werden die Larven verteilt 2 Die dritten Larven sind uberwinterungsfahig wobei besonders kurze milde Winter zu hohen Uberlebensraten fuhren Dadurch gibt es eine erste Phase mit hohen Infektionsraten direkt nach dem Weideaustrieb Weitere folgen im Spatsommer durch die Infektion der Jungtiere und im Spatherbst durch den erhohten Larvenbesatz nach mehrmaliger Beweidung Muttertiere scheiden durch den Stress wahrend der Trachtigkeit Geburt und Laktation erhoht Larven aus die bei den besonders leicht empfanglichen Jungtieren zu erhohten Infektionsraten fuhren 2 Klinik Diagnose BearbeitenErkrankte Tiere sind weniger lebhaft und trotten hinter der Herde her Sie bleiben in Entwicklung und Wachstum zuruck und fressen weniger Mit fortschreitender Erkrankung werden sie anamisch was sich an den blassen Schleimhauten besonders an den Augen gut erkennen lasst Durch den Plasmaeiweissverlust kommt es im Endstadium zu einem Kehlgangsodem und teilweise zeigen die Tiere eine erschwerte Atmung Bei einer reinen Haemonchus contortus Infektion bleibt der Kot fest und trocken ist aber durch die Beimengung von Blut dunkel bis schwarzlich Erkrankte Tiere konnen nach wochenlangem unbehandeltem Krankheitsverlauf festliegen und verenden 3 Das Blutbild zeigt einen verminderten Hamatokrit eine Leukopenie sowie durch die gestorte Eiweissverdauung eine Hypalbuminamie 1000 Wurmer verursachen ungefahr 50 Milliliter Blutverlust pro Tag Dabei sind in der Magenschleimhaut punktformige nadelstichartige Blutgerinnsel sichtbar Durch die Zerstorung der Belegzellen kommt es zu verminderter Saureproduktion im Magen Durch den Anstieg des pH Werts andert sich die Zusammensetzung der Darmbakterien und dadurch werden die Verdauungsablaufe behindert 3 Vorbeugung Bekampfung BearbeitenBei Verdacht auf eine Infektion sollte zuerst der Kot parasitologisch auf Wurmeier untersucht werden Aufgrund der schubweisen Ausscheidung ist dabei eine entsprechend grosse Sammelprobe aus mindestens jedem zehnten Tier zu nehmen Nach Feststellung des Erregers wird empfohlen die Tiere am Tag der Entwurmung bei ausreichender Wasserversorgung nicht mehr zu futtern und morgens zu entwurmen Wenn die befallenen Tiere erst nachmittags wieder fressen konnen fuhrt das zu einer langeren Verweildauer des Entwurmungsmittels im Magen Darm Trakt womit die Wirksamkeit erhoht wird Gleichzeitig lasst sich so Resistenzen vorbeugen 1 Daneben lasst sich der Infektionsdruck durch entsprechendes Weidemanagement vermindern Am sichersten sind neu angesate Weiden Aber auch eine erste Schnittnutzung und danach nur noch einmalige Beweidung mit Schafen oder Ziegen senkt das Infektionsrisiko erheblich 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wilfried Adams Endoparasiten konsequent bekampfen Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen abgerufen am 18 August 2018 a b c d M Lange Endoparasitenbefall bei kleinen Wiederkauern Der rote Magenwurm Haemonchus contortus bei Schaf und Ziege Chemisches und Veterinaruntersuchungsamt Karlsruhe abgerufen am 18 August 2018 a b c Regine Koopmann Michaela Dammrich Harm Ploeger Hamonchus contortus Johann Heinrich von Thunen Institut abgerufen am 18 August 2018 Regine Koopmann Michaela Dammrich Harm Ploeger Nachhaltiges Parasitenmanagement Johann Heinrich von Thunen Institut abgerufen am 18 August 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haemonchus contortus amp oldid 236275266