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Das Gasthaus zum Rossle ist eine Schank und Speisewirtschaft in Schelklingen im Alb Donau Kreis in Baden Wurttemberg Ursprunglich diente es als Wohnhaus des Hans Reuss von Reussenstein spater als Wirtschaft zum Weissen Rossel Gasthaus zum Rossle Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Besitzer 4 LiteraturLage BearbeitenDas Gebaude liegt zentral in der Mitte der Stadt am Ende des breiten Strassenmarkts Marktgasse Am Haus munden mehrere Strassen ein die Stadtschreibereistrasse von Norden die Farbergasse von Suden das Diehlesgassle von Sudwesten die Langegasse von Westen als Verlangerung der von Osten kommenden Marktgasse Der Schaugiebel ist der Marktgasse und damit dem Rathaus zugewandt Zu dieser Wohnanlage gehorten ursprunglich eine grosse Scheuer und Stallung sowie weitere Nebengebaude in einem grossen mit einer Steinmauer eingefassten Hofraum Baugeschichte BearbeitenAls Erbauungszeit des Gebaudes wird das 16 Jahrhundert angenommen Vorausgesetzt es wurde von Hans Reuss von Reussenstein selbst erbaut lasst sich die Erbauungszeit auf das letzte Drittel des 16 Jahrhunderts eingrenzen Es handelt sich um einen sehr hohen zweistockigen Giebelbau das Erdgeschoss aus Stein die ubrigen Geschosse aus Fachwerk mit einem rundbogigen profilierten Portal aus Hausteinen Uber dem Portal in einer Figurennische befand sich eine Madonna eine Holzskulptur des 18 Jahrhunderts Auf beiden Seiten dieser Nische sind zwei Wappenfelder mit dem Wappen der Renner von Allmendingen Allmendingen Wurttemberg Siebmacher Wappen Nr 116 in Liste schwabischer Adelsgeschlechter angebracht einem steigenden schwarzen Ross Auffallig ist dass das Reussenstein sche Wappen ein steigender Bar uber dem Portal fehlt Im Innern besitzt das Haus einen durchgehenden Mittelohrn mit machtigem Kellerhals und tonnengewolbten Kellern nbsp Uber dem Portal befindet sich in jeder der beiden Nischen ein steigendes Ross das Wappen der Renner von Allmendingen das dem Haus seinen Namen Rossle gab1819 gehorte zu dem Gebaudekomplex das Rossle mit Brauerei und Bierkeller ein Stadel hinter dem Haus ein sudlich am Haus angebautes Waschhaus und Schweinestall schliesslich die Branntweinbrennerei weiterhin ein westlich am Haus angebauter Holzschopf der 1871 abgebrochen und durch ein dreistockiges Gebaude mit Malzdorre und Branntweinbrennerei ersetzt wurde Die 1873 neu erbaute Scheuer wurde nach 1945 zu Wohnungen umgebaut das Waschhaus mit Branntweinbrennerei abgebrochen Zum Anwesen gehorte wohl schon von Anfang an die Scheuer bzw der Stadel im Hof und die gemeinsame Ummauerung Innerhalb der Stadt nimmt das Gebaude einen hervorragenden und zentralen Platz am Schnittpunkt von Marktstrasse Lange Strasse und Stadtschreibereistrasse Farbergasse ein Besitzer BearbeitenDas jetzige Gasthaus zum Rossle gilt allgemein als Wohnsitz des Hans Reuss von Reussenstein 1539 6 April 1603 der als Letzter seines Geschlechts in Schelklingen starb und in der Stadtpfarrkirche begraben wurde Dort sind zwei Grabplatten von ihm erhalten Hans Reuss war mit Agatha geb Renner von Allmendingen Wurttemberg verheiratet und hatte mindestens eine Tochter namens Agatha Seine Frau erscheint 1602 und 1621 im Schelklinger Taufbuch als Taufpatin seine Tochter im Jahr 1608 Da es um die Quellenlage des Hauses schlecht bestellt ist konnen nur einige wenige Angaben gemacht werden Es wird berichtet dass um 1600 die Junker von Reussenstein ein Haus am Platz gelegen an den drei Orten samt seinem Einfang an der Gassen das heutige Rossle besassen 1625 war das fruher Reussische Haus im Besitz des Junkers Rudolf Schenk von Stauffenberg zu Bach Erbach der daraus 15 kr ins Kloster Urspring zinste Um die Mitte des 17 Jahrhunderts wurde das Haus in eine Gastwirtschaft und Herberge mit Brauerei umgewandelt Beim Verkauf der Wirtschaft am 11 September 1672 durch den Besitzer nicht Wirt und Ratsverwandten Georg Wagner an Marx Aberdtshauser aus Weilheim in Oberbayern wurden die Zubehorden genannt Wagner verkaufte seine aigen thumbliche Behaussung Wurttschaft zum weissen Rossel auch Stadel und anligender Hofraithe Prewkessel 2 Prewhaffen Waich Standen Kidbrenten Bierfasser sambt aller zugehor dess Prewwesen so dermahlen vorhanden wie auch etwass wenig ahn hauss rathlich Sachen und aller dar zugehorender gerecht und gerechtsame und wass darauf an boden Zinss vnd wax stehendt zu entrichten um 825 fl Das Weisse Rossel gehorte in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts dem Burgermeister Georg Wagner der die Wirtschaft durch seinen Schwiegersohn Christoph Eysell betreiben liess Christoph Eysell heiratete 1654 die Tochter Wagners wurde ofters als Burger und Gastgeb Gastgeb und Purrbrew bezeichnet und starb 1671 Seine Frau starb bereits vor ihm 1669 worauf er im gleichen Jahr Maria Strobler heiratete In diesem Zusammenhang steht wohl dass Georg Wagner 1672 die Wirtschaft an Marx Abertshauser verkaufte Dieser wiederum verausserte 1695 kurz vor seinem Tod die Herberg zum weissen Rosslein um 1 037 fl an Georg Pfuhler der sich am 29 Oktober 1695 mit Ursula der Tochter Abertshausers verheiratete Pfuhler war bis mindestens 1732 Besitzer Simon Baumann wurde zwischen 1763 und 1773 als Rosslewirt genannt 1784 war sein Schwiegersohn Franz Christian Dercum Rosslewirt 1790 Johannes Vopper 1793 Karl Kneer der zweite Mann der Ursula Vopper 1806 ging das Rossle durch Kauf an Joseph Weinbuch uber 1819 war Xaver Bund Besitzer danach bis 1831 Adam Knupfer 1832 Carl Menz 1847 Johannes Bumiller vor 1869 bis 1881 Bernhardt Straub und seine Witwe 1881 bis nach 1893 Alphons Mantz 1926 Willi Mantz danach Anton Mantz Das Gebaude steht unter Denkmalschutz und wurde in die Liste der Schelklinger Baudenkmale eingetragen nbsp Wappen der Renner von Allmendingen links uber dem Portal nbsp Wappen der Renner von Allmendingen rechts uber dem Portal nbsp Hans Reuss von Reussenstein 1539 Schelklingen 6 April 1603 als der letzte seines Namens nbsp Gasthof zum Rossle um 1920Literatur BearbeitenStadt Schelklingen Hrsg Schelklingen Geschichte und Leben einer Stadt Hrsg von der Stadt Schelklingen zum 750jahrigen Stadtjubilaum 1234 1984 Ulm Suddeutsche Verlagsgesellschaft 1984 Franz Rothenbacher Hauserbuch der Stadt Schelklingen Hausertabellen Bearb von Franz Rothenbacher Mannheim Rothenbacher Schelklingen Stadt Schelklingen Stadtarchiv 1995 Volltext PDF 16 MB 48 37598 9 73159 Koordinaten 48 22 33 5 N 9 43 53 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasthaus zum Rossle Schelklingen amp oldid 238742204