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Gamaliel Bradford 9 Oktober 1863 in Boston 11 April 1932 in Wellesley war ein amerikanischer Schriftsteller Bekannt wurde insbesondere als Biograf mit einer von ihm selbst als Psychographie bezeichneten Methode versuchte er in Kurzportrats historischer Personlichkeiten ihre Seele darzustellen Gamaliel Bradford Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke Auswahl 2 1 Biografien und Essays 2 2 Lyrik 2 3 Romane 2 4 Briefe und Tagebucher 3 Sekundarliteratur 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBradford entstammte einer alteingesessenen neuenglischen Familie die auf den Pilgervater William Bradford Kolonialgouverneur zuruckgeht und war in sechster Generation der jeweils erstgeborene Sohn der auf den Namen Gamaliel getauft wurde Sein Vater Gamaliel Bradford V war ein erfolgreicher Bankier und Publizist seine Mutter Clara Crowninshield Kinsman starb 1865 an Tuberkulose Bradford und sein jungerer Bruder der mit nur neun Jahren starb wuchsen darauf bei ihrer Tante Sarah Hickling Bradford in Wellesley Hills auf Bradford schon als Kind scheu und von schwachlicher Konstitution erhielt seine schulische Ausbildung beim Privatlehrer M L Perrin 1882 begann er ein Studium an der Harvard University brach dieses jedoch nach wenigen Monaten ab und kehrte nach Wellesley zuruck wo er noch drei Jahre bei Perrin unterrichtet wurde Darauf versuchte er sich kurzzeitig im Geschaftsleben und arbeitete in der Bank seines Vaters entschied sich aber bald darauf fur eine Laufbahn als Schriftsteller 1886 heiratete er seine Jugendfreundin Helen Hubbard Ford mit der er bis zu seinem Tod relativ zuruckgezogen in Wellesley lebte Zunachst versuchte sich Bradford mit massigem Erfolg als Essayist sein erster Band Types of American Character erschien 1895 Der Band fand ebenso wenig Beachtung wie sein neun Jahre spater erschienener erster Gedichtband Zwischen 1904 und 1908 veroffentlichte er beim renommierten Verlagshaus Houghton Mifflin drei Romane die gleichfalls kaum auf Resonanz stiessen so dass sich fur seine folgenden Romane kein Verleger mehr fand Schliesslich wandte sich Bradford der Biografie zu und veroffentlichte eine Charakterstudie des Konfoderiertengenerals Robert E Lee die besonders in den Sudstaaten sehr positiv aufgenommen wurde nicht weniger als drei Sudstaatenuniversitaten noch 1912 die Washington University und die Lee University sieben Jahre spater das Wake Forest College verliehen ihm fur das Buch die Ehrendoktorwurde Bradford legte schnell zwei Bande mit kurzen Portrats anderer Sudstaaten dann von Nordstaatenmilitars nach Hier fand Bradford die Form die sein umfangreiches Werk bis zu seinem Tode bestimmt Seine biografischen Skizzen die zumeist erst einzeln in Zeitschriften dann gesammelt in Buchform erschienen stellen keine Lebenslaufe von der Wiege bis zur Bahre dar sondern sind eine eigentumliche Mischung aus Anekdoten und Zitaten die Bradford fur so signifikant hielt dass er aus ihnen den Charakter wenn nicht sogar die Seele seines Sujets herauszulesen vermeinte Seine Methode bezeichnete er selbst als Psychographie in einem 1917 erschienenen Band bezeichnete er sich dann als Naturalist der Seelen der ahnlich einem Naturwissenschaftler psychologische Exemplare und Typen beschreibe Explizit benannte Bradford dabei den franzosischen Literaturkritiker Sainte Beuve und dessen biografische Methode als Vorbild In seinen psychographischen Skizzen insgesamt uber 100 nahm Bradford uber die Jahre Personlichkeiten aus den verschiedensten Epochen unter die Lupe von Xenophon und Ovid uber Casanova Voltaire und Katharine die Grosse bis hin zu Emily Dickinson und P T Barnum Nur in dem Spatwerk The Quick and the Dead versuchte er sich auch an Skizzen lebender Personen darunter Theodore Roosevelt Lenin und Mussolini Die essayahnliche Kurzform gab er nach seiner Lee Biografie nur noch zwei Mal fur psychographische Studien in Buchlange auf namentlich fur Charles Darwin und D L Moody 1928 veroffentlichte er zudem eine seelenkundliche Autobiographie der Menschheit Sind sie auch heute vollkommen in Vergessenheit geraten so erfreuten sich Bradfords biografische Werke zu seinen Lebzeiten beim Lesepublikum grosser Beliebtheit Sein gediegener Stil und sein unverfangliches Sujet Charakter und Noblesse grosser Manner und Frauen der Weltgeschichte machten ihn insbesondere in burgerlichen Kreisen zu einem beliebten Autor doch zahlte auch Henry L Mencken zu seinen Bewunderern Mit zahlreichen Intellektuellen etwa mit Robert Frost unterhielt Bradford eine intensive Korrespondenz Kurz nach Bradfords Tod 1932 gab Van Wyck Brooks zunachst eine Auswahl aus Bradfords umfangreichem Tagebuch heraus dann eine Auswahl seiner Briefe 1915 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewahlt 1 Werke Auswahl BearbeitenBiografien und Essays Bearbeiten Types of American Character Macmillan London und New York 1895 Lee the American Houghton Mifflin Boston und New York 1912 Confederate Portraits Houghton Mifflin Boston und New York 1912 Union Portraits Houghton Mifflin Boston und New York 1916 Portraits of Women Houghton Mifflin Boston und New York 1916 Portraits of American Women Houghton Mifflin Boston und New York 1917 A Naturalist of Souls Studies in Psychography Dodd Mead New York 1917 American Portraits 1875 1900 Houghton Mifflin Boston und New York 1922 Damaged Souls Houghton Mifflin Boston und New York 1923 Bare Souls Harper London und New York 1924 The Soul of Samuel Pepys Houghton Mifflin Boston und New York 1924 Wives Harper London und New York 1925 Darwin Houghton Mifflin Boston und New York 1926 D L Moody A Worker in Souls Houghton Mifflin Boston und New York 1927 Life and I an Autobiography of Humanity Houghton Mifflin Boston und New York 1928 Daughters of Eve Houghton Mifflin Boston und New York 1928 As God Made Them Portraits of Some Nineteenth Century Americans Houghton Mifflin Boston und New York 1929 The Quick and the Dead Houghton Mifflin Boston und New York 1929 Saints and Sinners Houghton Mifflin Boston und New York 1932 Biography and the Human Heart Houghton Mifflin Boston und New York 1932 Elizabethan Women Houghton Mifflin Boston und New York 1936 Lyrik Bearbeiten A Pageant of Life Richard G Badger Boston 1904 A Prophet of Joy Houghton Mifflin Boston und New York 1920 Shadow Verses Yale University Press New Haven 1920 Romane Bearbeiten The Private Tutor Houghton Mifflin Boston und New York 1904 Between Two Masters Houghton Mifflin Boston und New York 1906 Matthew Porter A Story of To day L C Page amp Co Boston 1908 Briefe und Tagebucher Bearbeiten Van Wyck Brooks Hg The Journal of Gamaliel Bradford 1883 1932 Houghton Mifflin Boston und New York 1933 Van Wyck Brooks Hg The Letters of Gamaliel Bradford 1918 1931 Houghton Mifflin Boston und New York 1934 Sekundarliteratur BearbeitenC K Bolton Gamaliel Bradford A Memoir In Proceedings of the Massachusetts Historical Society 65 1940 S 81 91 Marion Edmonds Gamaliel Bradford In Dictionary of Literary Biography Band 17 Gale Research Co Detroit 1983 S 92 97 Richard A Hutch Explorations in Character Gamaliel Bradford and Henry Murray as Psychobiographers In Biography 4 4 1981 S 312 325 Edward Wagenknecht Gamaliel Bradford Twayne Boston 1982 Twayne s United States Authors Series TUSAS 422 Dale Warren Gamaliel Bradford A Personal Sketch In South Atlantic Quarterly 32 1933 S 9 18 Einzelnachweise Bearbeiten Members Gamaliel Bradford American Academy of Arts and Letters abgerufen am 17 Februar 2019 Normdaten Person GND 128860014 lobid OGND AKS LCCN n50042916 VIAF 18287234 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bradford GamalielALTERNATIVNAMEN Bradford VI Gamaliel Bradford Gamaliel Jr KURZBESCHREIBUNG amerikanischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 9 Oktober 1863GEBURTSORT BostonSTERBEDATUM 11 April 1932STERBEORT Wellesley Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gamaliel Bradford amp oldid 232200397