www.wikidata.de-de.nina.az
Gaigel ist ein Kartenspiel aus dem wurttembergischen Raum und ist daher auch mit dem wurttembergischen Blatt zu spielen Man kann Gaigel mit 2 3 4 oder 6 Personen spielen Es ist eine schwabische Variante von Sechsundsechzig Wesentlicher Unterschied zu Sechsundsechzig und anderen verwandten Spielen wie Bauernschnapsen ist jedoch die Verwendung eines doppelten Kartendecks bei Gaigel Inhaltsverzeichnis 1 Karten 1 1 Stichkraft 1 2 Augenzahl 2 Austeilen 3 Spielweise und Meldungen 3 1 Modus 3 2 Spielbeginn 3 3 Spiel mit Talon 3 4 Melden 3 5 Rauben 3 6 Spiel nach Aufbrauchen des Talons 3 7 Funf Siebener 4 Spielende 5 Wertung 6 Winken 7 Variante 7 1 Gaigel zu dritt 8 Literatur 9 WeblinksKarten BearbeitenFarben des wurttembergischen BlattesSchellen Herz Blatt Eichel nbsp nbsp nbsp nbsp Farben des franzosischen BlattesKaro Herz Pik Kreuz nbsp nbsp nbsp nbsp Zum Spiel werden Karten verwendet welche im Handel mit Gaigel Binokel bezeichnet werden und einen doppelten Satz von 2 24 Spielkarten enthalten Die Bezeichnung der Spielfarben variiert regional und ist auch von der Benutzung von wurttembergischen oder franzosischen Spielkarten abhangig Sie werden typischerweise Eichel Kreuz Schippen Blatt Pik Herz und Bollen Schellen Karo genannt Stichkraft Bearbeiten Innerhalb der vier Farben ist die Rangfolge der Kartenwerte stets gleich Daus Ass Alte Sau Zehner Konig Ober Dame Unter Bube Siebener Hierarchie der KartenwerteWurttembergische FarbenEichel Blatt Herz Schellen nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp O nbsp U nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp O nbsp U nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp O nbsp U nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp O nbsp U nbsp 7Franzosische FarbenKreuz Pik Herz Karo nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp D nbsp B nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp D nbsp B nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp D nbsp B nbsp 7 nbsp A nbsp 10 nbsp K nbsp D nbsp B nbsp 7Da jede Spielkarte doppelt vorhanden ist sticht generell diejenige von zwei gleichen Karten die in einem Stich als erste ausgespielt wurde Fallen also beispielsweise beide Eichel Asse in einem Stich so gehort der Stich demjenigen Spieler der sein Eichel Ass zuerst ausgespielt hat unter der Voraussetzung dass niemand getrumpft hat Augenzahl Bearbeiten Den einzelnen Kartenwerten sind folgende Augenzahlen zugeordnet wurttembergisches Blatt franzosisches BlattKartenwert Symbol Kartenwert Symbol AugenDaus Sau A ohne Ass A 11Zehner 10 Zehner 10 10Konig K Konig K 4Ober O Dame D 3Unter U Bube B 2Siebener Nixer Dissle 7 Siebener 7 0Austeilen BearbeitenDer Kartengeber lasst den Spieler zu seiner Linken abheben Im Gegenuhrzeigersinn rechtsherum haut man an die Backe Volksmund werden an alle Mitspieler erst drei Karten ausgeteilt dann wird zur Bestimmung der Trumpffarbe die nachste Karte offen in die Mitte des Tisches gelegt und dann weitere zwei Karten an jeden Spieler ausgegeben so dass jeder funf Karten hat Nun wird der Stapel Talon so auf die offene Karte in der Mitte gelegt dass diese zur Halfte sichtbar ist Falls nicht abgehoben wird sondern lediglich auf den Kartenstapel geklopft wird konnen je nach Vereinbarung alle 5 Karten auf einmal an jeden Spieler verteilt werden Spielweise und Meldungen BearbeitenModus Bearbeiten Bis zu drei Spielern spielt jeder Teilnehmer fur sich allein Bei vier oder sechs Spielern spielt man ublicherweise uber Kreuz die sich gegenuber sitzenden Spieler bilden dabei eine Mannschaft mit gemeinsam gezahlten Stichen sie konnen sich dabei optional heimlich Informationen zuwinken Die Ermittlung der Partnerschaften erfolgt durch das Umschlagen Das bedeutet jedem der vier Spieler wird reihum eine aufgedeckte Karte ausgeteilt Dies wird solange praktiziert bis die ersten zwei beim Spiel zu sechst die ersten drei Asse fallen Die beiden beim Spiel zu sechst drei Spieler die diese Asse erhalten haben sitzen im folgenden Spiel einander gegenuber und bilden eine Partei Die beiden anderen stellen die gegnerische Partei Aufgrund der Sitzordnung spricht man beim Spiel zu viert vom so genannten Kreuzgaigel Die Partnerschaften bleiben beim Kreuzgaigel wahrend eines Spielabends bestehen Spielbeginn Bearbeiten Der Spieler rechts vom Geber ist vorne Vorhand und beginnt mit dem Ausspielen Er hat mehrere Moglichkeiten das Spiel zu eroffnen die er vorher ansagen muss Beim ersten Stich gibt es keine Trumpffarbe bzw diese wird ublicherweise auch nicht ausgespielt Andere Alte Zweites Ass Er spielt ein Ass nicht Trumpf verdeckt Wenn alle Mitspieler ihre Eroffnungskarten ebenfalls verdeckt ausgespielt haben werden die Karten gewendet Hat einer der Mitspieler dasselbe Ass ausgespielt gehort diesem der Stich andernfalls dem Spielbeginner Ge Elfen Er spielt ein Ass offen aus die anderen werfen eine beliebige Karte dazu der Stich gehort auf jeden Fall dem Spielbeginner Hoher hat Tauchen Er spielt eine beliebige Karte die aber kein Ass und kein Trumpf sein darf verdeckt aus die anderen Spieler ebenfalls Sobald jeder Spieler seine verdeckte Karte abgelegt hat dreht zuerst Vorhand und dann auch alle anderen Spieler ihre Karte um Hat einer der anderen Spieler eine Karte derselben Farbe aber mit hoherem Wert so gehort diesem der Stich andernfalls dem Spielbeginner Auf Dissle Er sagt an dass er auf Dissle spielt Er gewinnt wenn er irgendwann wahrend des Spiels funf Siebener Karten auf der Hand hat Sobald er einen Stich macht bzw machen muss hat er verloren ebenso wenn einer der Gegner das regulare Spielende erreicht Spiel mit Talon Bearbeiten Nach der ersten Stichrunde wird mit dem Talon weitergespielt Der Spieler der den letzten Stich gemacht hat kommt heraus Von seinen funf Karten kann er eine beliebige werfen Es folgen die restlichen Spieler im Uhrzeigersinn ohne jeglichen Trumpf Farb oder Stichzwang Es zahlt Trumpf vor Farbe bei gleicher Farbe zahlt die Hohe der Karten gewertet wird in der Reihenfolge der Ausspielung bei zwei gleich hohen gelegten Karten sticht die zuerst gelegte Der Gewinner des Stiches zieht eine Karte vom Kartenstapel und die anderen folgen reihum Somit hat jeder Spieler wieder funf Karten auf der Hand Melden Bearbeiten Wenn der Spieler bzw beim Uberkreuz Spiel seine Mannschaft bereits einen Stich besitzt kann dieser zu jeder Zeit des Spieles ein gleichfarbenes Paar Konig Ober melden Fur ein Trumpfpaar erhalt man 40 Augen sonst 20 Beim Melden wird einfach Vierzig bzw Zwanzig angesagt Das gemeldete Paar wird stets gezeigt und eine der beiden Karten des Paares wird zum nachsten Stich ausgespielt Eine bereits zum Melden benutzte Karte kann von diesem Spieler kein zweites Mal zum Melden benutzt werden Daraus folgt Will ein Spieler mit einem anderen Paar der gleichen Farbe melden muss er alle vier Karten der beiden Paare auf einmal zeigen Hat er eine oder beide Karte n des ersten Paares bereits ausgespielt kann er nicht noch einmal ein Paar derselben Farbe melden Damit eine Meldung nicht verloren geht kann der Melder eine seiner Stichkarten derselben Farbe mit dem Bild nach oben unter seinen Stichkartenstapel schieben Rauben Bearbeiten Derjenige Spieler welcher einen Trumpf Siebener hat oder zieht und als erster an der Reihe ist kann ihn gegen die Trumpfkarte unter dem Stapel austauschen wenn er schon einen Stich hat Der Diss Raub wird zumeist angekundigt indem man den Diss unter die trumpfweisende Karte steckt und damit das Recht erwirbt die Trumpf weisende Karte zu rauben Damit wird dem Spielpartner die Moglichkeit zum Rauben geboten fur den Fall dass dieser den zweiten Diss bekommen sollte Falls allerdings der zweite Diss in einem Stich fallt kann ohne Rucksicht auf den Spielpartner geraubt werden Sobald allerdings ein Diss unter die Trumpf bestimmende Karte gesteckt wurde ist es der gegnerischen Partei nicht langer moglich im laufenden Spiel die Trumpfkarte zu rauben Spiel nach Aufbrauchen des Talons Bearbeiten Sobald der Stapel aufgebraucht ist herrscht Farbzwang Funf Siebener Bearbeiten Erhalt einer der Gaigel Spieler bereits nach dem Geben funf Siebener so kann er seine Karten offen hinlegen und er bzw seine Partei gewinnt sogleich Hat ein Spieler nach der Kartenverteilung lediglich vier Siebener erhalten und hofft darauf im Laufe des Spiels einen funften vom Kartenstapel zu ziehen kann er die Ansage Auf Siebener machen Wahrend des Spiels behalt er seine vier Siebener auf der Hand und wirft die funfte Karte stets ab ohne zu stechen Zieht der Spieler einen funften Siebener vom Stapel bevor die Gegenpartei das Spielziel von 101 Augen erreicht hat seine Partei das Spiel fur sich entschieden Spielende BearbeitenZiel des Spieles ist es 101 Augen zu erreichen Falls dies geschehen ist kann ein Spieler der entsprechenden Partei mitten im Spiel Aus sagen Man spricht hier vom Aussagen Ist dies aufgrund der Teilnehmerzahl namlich bei drei Spielern und Stichverteilung nicht moglich so gewinnt der Spieler mit der hochsten Augenzahl Das Spielende muss sofort beim letzten Stich gemeldet werden wird daruber hinaus ein weiterer Stich gemacht so hat der Spieler verloren da er ubergaigelt hat und bekommt in der Wertung einen Gigackel Sagt ein Spieler Aus und beim Nachzahlen der Stiche stellt sich heraus dass er bzw seine Mannschaft unter 101 Augen geblieben sind so wurde untergaigelt und die betroffene Partei bekommt einen Gigackel Ein Spieler der keinen Stich gemacht und auch nicht auf Dissle gespielt hat bekommt ebenfalls einen Gigackel Der Verlierer des Spiels ist ansonsten der Spieler der mit seinen Stichen die wenigsten Augen gemacht hat Wertung Bearbeiten nbsp Wertung beim GaigelZu Anfang einigen sich die Spieler auf die Anzahl der Spiele Fur die Aufzeichnung der Ergebnisse wird auf einem Blatt eine lange Linie mit einem Kringel in der Mitte gezeichnet Spielen mehr als zwei so werden durch den Kringel weitere Linien senkrecht bzw im entsprechenden Winkel zur ersten eingezeichnet Jeder Spieler hat damit eine halbe Linie auf welcher der Verlierer eines Spiels jeweils einen kleinen Querstrich oder einen Gigackel notiert Der Gigackel ist ein Haken der zwei Verlierer Querstriche symbolisiert Ist die abgemachte Anzahl an Spielen durchgefuhrt worden so geht es ans Putzen wofur weitere Spiele gemacht werden Bei jedem dieser Spiele darf der Gewinner jeweils einen seiner Querstriche bzw einen der beiden Gigackel Halbstriche ausstreichen Gewonnen hat letztendlich wer als Erster seine Querstriche geputzt hat Winken BearbeitenNur bei 4 6 SpielernBeim Spiel uber Kreuz konnen Korpergesten dazu verwendet werden dem gegenubersitzenden herauskommenden Spielpartner heimlich mitzuteilen welche Karten man besitzt damit der Spielpartner eine entsprechende Karte anspielen kann Beispiele sind Mit der Zunge die Backe etwas herausdrucken Schellen Mit der Hand die Schulter kratzen Eichel Hand kurz in die Herzgegend legen Herz Zunge kurz zwischen den Lippen zeigen Schippen Blinzeln mit den Augen Trumpf AssVariante BearbeitenGaigel zu dritt Bearbeiten Im Unterschied zum Kreuzgaigel zu viert und zu sechst werden im Spiel zu dritt keine Partnerschaften gebildet Jeder Einzelne spielt folglich auf eigene Rechnung Folglich wird auf das Winken ganzlich verzichtet Ansonsten gelten die Regeln des Kreuzgaigels Literatur BearbeitenClaus D Grupp Doppelkopf Schafkopf Tarock Originalausgabe Falken Niedernhausen Ts 1997 ISBN 3 635 60223 X Claus D Grupp Kartenspiele im Familien und Freundeskreis Uberarbeitete und neugestaltete Ausgabe Originalausgabe Falken Niedernhausen Ts 1996 1997 ISBN 3 635 60061 X Hugo Kastner Gerald Kador Folkvord Die grosse Humboldtenzyklopadie der Kartenspiele Humboldt Baden Baden 2005 ISBN 3 89994 058 X Matthias Mala Das grosse Buch der Kartenspiele Falken Niedernhausen Ts 1997 ISBN 3 8068 7333 X Weblinks Bearbeitenhistorisches wuerttemberg de Memento vom 17 September 2016 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Online Gaigel Spielanleitung fur Vereinsturnier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaigel amp oldid 237034519