www.wikidata.de-de.nina.az
Gunter Quadbeck 27 August 1915 in Dortmund 25 Juni 2004 in Heidelberg war ein deutscher Mediziner Chemiker Neurochemiker und Dekan der Medizinischen Gesamtfakultat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beisetzung 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenQuadbeck wurde als Sohn von Otto Wilhelm Ludwig Quadbeck und Valentine Elisabeth geb Bedbur in Dortmund geboren und besuchte zunachst die deutsche Schule in Den Haag weil sein Vater von dort aus Lebensmittelexporte nach Deutschland organisierte Aufgrund gesundheitlicher Probleme des Vaters kehrte die Familie nach Deutschland zuruck und Quadbeck besuchte das Kaiserin Friedrich Gymnasium in Bad Homburg wo er im Februar 1934 das Abitur ablegte Bereits im Jahr 1933 trat Quadbeck in die NSDAP ein allerdings bekleidete er in der Partei keine Posten und wurde 1939 aufgrund eines kritischen Briefes an seinen Bruder aus der Partei wieder ausgeschlossen Aufgrund einer Amnestie gab es keine juristischen Konsequenzen fur Quadbeck Von 1934 bis 1942 studierte Gunter Quadbeck Chemie an der Universitat Munchen die Diplomprufung erfolgte am 25 Marz 1942 Das Studium wurde jeweils durch den Wehrdienst 1935 1937 und einen Militardienst im Jahr 1940 bei dem Quadbeck das Fallschirmschutzenabzeichen erwarb unterbrochen Zwischen 1942 und 1959 war Gunter Quadbeck wissenschaftlicher Mitarbeiter des Nobelpreistragers Richard Kuhn am Chemischen Institut des Kaiser Wilhelm bzw Max Planck Instituts fur medizinische Forschung in Heidelberg Am 25 Marz 1945 also wenige Tage vor der Befreiung Heidelbergs durch amerikanische Truppen wurde Gunter Quadbeck mit einer Geheimdissertation uber die Wirkung der Nervengase an der Nat Math Fakultat der Universitat Heidelberg promoviert Die Dissertation erhielt den vergleichsweise harmlosen Titel Untersuchung uber Ester Die beiden Exemplare der Dissertation sind verschollen 1 Aus der Tatigkeit in Grenzgebieten zwischen Biochemie und Medizin fuhrte der Weg zum Zweitstudium der Medizin das Quadbeck zwischen 1955 und 1960 absolvierte 2 Im Jahr 1959 erfolgte die Habilitation fur Biochemie an der Medizinischen Fakultat Heidelberg mit einer Schrift zum Stoffaustausch zwischen Blut und zentralnervosem Gewebe Im selben Jahr erfolgte die Umhabilitation fur Neurochemie an der Medizinischen Fakultat des Saarlandes Von 1959 bis 1965 war Quadbeck zunachst Dozent spater apl Professor an der Universitat des Saarlandes und gleichzeitig Leiter des dortigen Neurochemischen Laboratoriums Im Jahr 1965 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl fur Pathologische Chemie an die Universitat Heidelberg Quadbeck wurde zudem Direktor des Instituts fur Pathochemie und Allgemeine Neurochemie am Pathologischen Institut der Universitat Heidelberg 3 Zwischen 1970 und 1974 war Gunter Quadbeck Dekan der Medizinischen Gesamtfakultat Heidelberg sowie von 1974 bis 1979 Prorektor der Universitat Heidelberg In dieser Zeit war er auch mit Fragen nach der Umsetzung des Radikalenerlasses befasst 4 Im Jahr 1974 erhielt Quadbeck zudem den Grad eines Dr med von der Medizinischen Fakultat Heidelberg 1980 wurde Quadbeck auf eigenen Antrag emeritiert In den 1970er Jahren war Gunter Quadbeck Vorsitzender des Kuratoriums der Schwesternschule der Universitat Heidelberg mit deren Schulleiterin Antje Grauhan sowie Nachfolgerin Erika von Amann 5 Den Kern seines Lebenswerkes bildet der international gewordene Fachbegriff The blood brain barrier Blut Hirn Schranke Beisetzung Bearbeiten Gunter Quadbeck wurde 2004 im Familiengrab der Familie Quadbeck auf dem Nordfriedhof Dortmund beigesetzt Diese Familiengrabstatte wurde 1908 von dem Kaufmann Heinrich Quadbeck erworben Die Familie Quadbeck gehorte zu den drei altesten Gildenfamilien in Dortmund Die Beisetzung Gunter Quadbecks war die bislang letzte Beisetzung in dieser Grabstatte 6 Ehrungen BearbeitenMax Burger Preis der Deutschen Gesellschaft fur Gerontologie und Geriatrie 1968 Bundesverdienstkreuz am Bande 1981 Ehrenmitglied der Hirnliga e V 1993 Siegfried Hoyer Das organische Psychosyndrom Gunter Quadbeck zum 65 Geburtstag gewidmet Promonta Hamburg 1980 Veroffentlichungen Bearbeitenmit Heinz Weicker und Harald Will Die Sedormidthrombocytose eine inverse Reaktion bei der milzlosen Ratte in Klinische Wochenschrift 32 7 8 1954 S 182 183 mit H Helmchen Krampfbereitschaft und Blut Hirn Schranken Permeabilitat in Deutsche Zeitschrift fur Nervenheilkunde 177 1958 S 295 308 mit Walter Schmitt Zum Wirkungsmechanismus neuroplegischer Substanzen in Naunyn Schmiedeberg s Archiv fur Experimentelle Pathologie und Pharmakologie 237 1959 1 Influence of psychotropic drugs on the blood brain barries in Neuro Psychopharmacology 3 1964 S 436 439 Physiologie und Pathologie der Blut Hirn Schranke in Hippokrates 38 1967 S 45 53 mit Wilhelm Doerr Allgemeine Pathologie Springer Heidelberg 1970 2 Aufl 1973 ISBN 3540062858 Reprint 2013 Literatur BearbeitenGotthard Schettler Hrsg Das Klinikum der Universitat Heidelberg und seine Institute Gedenken der emeritierten Instituts und Kliniksdirektoren die an der Arbeit des Klinikums wesentlichen Anteil hatten so z B Gunter Quadbeck Springer Heidelberg u a 1986 Vorwort XV Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1933 1986 Springer Heidelberg u a 2009 S 477 Einzelnachweise Bearbeiten Schmaltz Florian Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus Zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten Militar und Industrie Bd 11 der Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Hrsg Reinhard Rurup und Wolfgang Schieder Wallstein Verlag Gottingen 2005 S 494 495 Hans Berlet und Siegfried Hoyer Gunter Quadbeck 65 Jahre in Rhein Neckar Zeitung Heidelberger Ausgabe 27 August 1980 Webseite Universitatsklinikum Heidelberg Geschichte Institut Pathologie abgerufen am 1 Marz 2017 so z B Korrespondenz mit dem Heidelberger Erziehungswissenschaftler Hermann Rohrs in der die Frage nach Erteilung von Lehrauftragen in Anbetracht des Radikalenerlasses kontrovers diskutiert wurde UAH Rep 211 139 Nachgelassene Korrespondenz Schwesternschule der Universitat Heidelberg Universitatsarchiv Heidelberg Acc 43 08 Historischer Rundgang uber den Nordfriedhof in Dortmund Eving Minute 6 35Weblinks Bearbeitenkipnis de Quadbeck Gunter 1915 2004 Chemiker Neurochemiker abgerufen am 20 Dezember 2016 Normdaten Person GND 133311899 lobid OGND AKS VIAF 49752643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quadbeck GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker NeurochemikerGEBURTSDATUM 27 August 1915GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 25 Juni 2004STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Quadbeck amp oldid 234521001